Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.nothwendig ist es dagegen auf vollem Fuße zu stehen, 61. Wechselschnellen! Fast das Gegentheil 62. Dasselbe mit Hüpfen! (Springschnel- 63. Doppelschnellen! Dies kann nicht nothwendig iſt es dagegen auf vollem Fuße zu ſtehen, 61. Wechſelſchnellen! Faſt das Gegentheil 62. Daſſelbe mit Hüpfen! (Springſchnel- 63. Doppelſchnellen! Dies kann nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0119" n="115"/> nothwendig iſt es dagegen auf vollem Fuße zu ſtehen,<lb/> wenn man ſich auf einem Beine niederläßt. Aber auch<lb/> ſo wird es vielen, die die Kraft haben, ſehr ſchwer,<lb/> weil ſie das Gleichgewicht nicht behaupten können.<lb/> Am leichteſten übt man daher dieſe Uebung auf dem<lb/> Stuhle ein. Man ſtellt ſich alſo mit dem rechten Fuß<lb/> auf den Stuhl, ſtreckt das linke Bein am Stuhl vor-<lb/> bei, und läßt ſich nun, mit der rechten Hand an der<lb/> Stuhllehne ſich feſthaltend, nieder, und erhebt ſich ſo-<lb/> dann. Kann man es nun ſo, ohne ſich am Stuhle<lb/> feſtzuhalten, ſo verſuche man es auf dieſelbe Weiſe am<lb/> Schwebebaume, und dann auf der Erde. Auf dem<lb/> Schwebebaume iſt es deswegen etwas ſchwieriger, weil<lb/> derſelbe rund iſt, auch etwas beweglicher Natur. Wer<lb/> dieſe Uebung verfolgen will, der verſuche dieſelbe auf<lb/> dem Zopfende des Schwebebaumes, auf einem Barren-<lb/> holm, und zuletzt ungehalten auf der Reckſtange.</p><lb/> <p>61. <hi rendition="#g">Wechſelſchnellen!</hi> Faſt das Gegentheil<lb/> vom Wechſelſchlag. Wie man dort anferſt, ſo ſchnellt<lb/> man hier im Gegentheil das Knie an die Bruſt bei<lb/> geſtreckter Fußſpitze. Weſſen Hüftgelenke nicht gar zu<lb/> ſteif ſind, wird bald mit dem Kniee, bei ſehr geringer<lb/> Biegung des Oberleibes, ſich an die Schultern ſchla-<lb/> gen können. Der Oberleib muß ganz ruhig bleiben,<lb/> ſonſt leidet die Bruſt.</p><lb/> <p>62. <hi rendition="#g">Daſſelbe mit Hüpfen!</hi> (Springſchnel-<lb/> len!) ähnlich wie Springſchlag, nur eine umgekehrte<lb/> Bewegung. Man ſchnellt immerfort das Knie, vom<lb/> Boden hüpfend, an die Bruſt.</p><lb/> <p>63. <hi rendition="#g">Doppelſchnellen!</hi> Dies kann nicht<lb/> wohl raſch hintereinander gemacht werden. Die Kniee<lb/> werden zu gleicher Zeit nach der Bruſt geſchnellt; ſoll<lb/> dies nun geſchehen, ſo müſſen Kniee und Füße hierbei<lb/> gut vorfliegen. Dies die Vorübung zum Hochſpringen;<lb/> ja das Hochſpringen iſt eigentlich weiter nichts als<lb/> das Doppelſchnellen mit Vorwärtsbewegung.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0119]
nothwendig iſt es dagegen auf vollem Fuße zu ſtehen,
wenn man ſich auf einem Beine niederläßt. Aber auch
ſo wird es vielen, die die Kraft haben, ſehr ſchwer,
weil ſie das Gleichgewicht nicht behaupten können.
Am leichteſten übt man daher dieſe Uebung auf dem
Stuhle ein. Man ſtellt ſich alſo mit dem rechten Fuß
auf den Stuhl, ſtreckt das linke Bein am Stuhl vor-
bei, und läßt ſich nun, mit der rechten Hand an der
Stuhllehne ſich feſthaltend, nieder, und erhebt ſich ſo-
dann. Kann man es nun ſo, ohne ſich am Stuhle
feſtzuhalten, ſo verſuche man es auf dieſelbe Weiſe am
Schwebebaume, und dann auf der Erde. Auf dem
Schwebebaume iſt es deswegen etwas ſchwieriger, weil
derſelbe rund iſt, auch etwas beweglicher Natur. Wer
dieſe Uebung verfolgen will, der verſuche dieſelbe auf
dem Zopfende des Schwebebaumes, auf einem Barren-
holm, und zuletzt ungehalten auf der Reckſtange.
61. Wechſelſchnellen! Faſt das Gegentheil
vom Wechſelſchlag. Wie man dort anferſt, ſo ſchnellt
man hier im Gegentheil das Knie an die Bruſt bei
geſtreckter Fußſpitze. Weſſen Hüftgelenke nicht gar zu
ſteif ſind, wird bald mit dem Kniee, bei ſehr geringer
Biegung des Oberleibes, ſich an die Schultern ſchla-
gen können. Der Oberleib muß ganz ruhig bleiben,
ſonſt leidet die Bruſt.
62. Daſſelbe mit Hüpfen! (Springſchnel-
len!) ähnlich wie Springſchlag, nur eine umgekehrte
Bewegung. Man ſchnellt immerfort das Knie, vom
Boden hüpfend, an die Bruſt.
63. Doppelſchnellen! Dies kann nicht
wohl raſch hintereinander gemacht werden. Die Kniee
werden zu gleicher Zeit nach der Bruſt geſchnellt; ſoll
dies nun geſchehen, ſo müſſen Kniee und Füße hierbei
gut vorfliegen. Dies die Vorübung zum Hochſpringen;
ja das Hochſpringen iſt eigentlich weiter nichts als
das Doppelſchnellen mit Vorwärtsbewegung.
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