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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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kirch daselbsten nach verrichten praeparatorien zur Communion/ als der Prediger Herr Hempel nun den Anfang zur administration gemacht/ zuerst das Begebenheit zu Halberflatt. eine Liecht auff dem Altar verloschen/ das andere aber darauff in 3. Stück gefallen/ und den Leuchter von 20. und mehr Pfund mit dem gesegneten Wein über und über geworffen/ mit höchster Bestürtzung aller Umbstehenden/ quo omine? ist GOtt bekandt. Obgleich diese Begebenheit im jüngstverstrichenen Monat December sich zugetragen/ und deßwegen in diesen unsern Monat Januarium nicht gehöret/ so habe doch/ weil es so ominos, hieher zu setzen/ keinen Umbgang nehmen/ und darmit denen Römischen Reichs-Geschichten/ mit seinen zehen Craisen Urlaub geben wollen / fortsetzend

Das vierte Capitel /

So da meldet von Königl. Frantzöstsch-Spanisch- und Portugesischen Zufällen.

Franß[unleserliches Material]sische Geschichten. BIllich gedencken wir deß Reformations-Wesens in Franckreich zu Anfang dieses Capitels/ weilen ein geraume Zeit hero fast alle Nouvellen von dieser Materi angefüllet gewesen/ wir wollen uns aber hier (umb dem Leser keinen Verdruß zu erwecken) der Kürtze bedienen/ und den Anfang und Fortgang von Ausrottung der Reformirten mit wenig Zeilen/ und gleichsam nur summariter erzehlen/ mit deme es sich also verhält: Nachdeme der jetzige Aller-Christlichste König Ludovicus der XIV. Erze[unleserliches Material]lung deß Reformationswesens in Franckreich/ und was den König dewogen die Resormirte anszu[unleserliches Material]tten. bald nach angetrettener Regierung vermittels Antreibung seines hohen Geistes immer in seinen Gedancken dahin gezihlet/ wie er seine Reichs-Gräntzen erweitern/ und durch guten und glücklichen Success seiner Waffen dermaleinst die fünffte Monarchi auffrichten / und ihme dardurch bey der Posterität einen unsterblichen Namen erwerben möge / anbey aber wohl behertziget/ daß die Hugenotten in seinem Königrech/ so lang sie daselbften gedultet würden/ ihme wol sein Vorhaben hemmen/ gleich sie seinem Großvatter Henrico dem IV. und seinem Herrn Vatter Ludovico dem XIII. wolchemals gethan haben (dero Anschläg sie in Erregung einheimischer Un[unleserliches Material]uhe hintertrieben/ und dardurch zu besserm ihrem Aufnehmen die Edict von Nantes und Nismes in den Jahren 1598. und 1628. von besagten beeden Königen mit Gewalt erpresset haben). Hierzu kame noch ferner bey diesem weit-

kirch daselbsten nach verrichten praeparatorien zur Communion/ als der Prediger Herr Hempel nun den Anfang zur administration gemacht/ zuerst das Begebenheit zu Halberflatt. eine Liecht auff dem Altar verloschen/ das andere aber darauff in 3. Stück gefallen/ und den Leuchter von 20. und mehr Pfund mit dem gesegneten Wein über und über geworffen/ mit höchster Bestürtzung aller Umbstehenden/ quo omine? ist GOtt bekandt. Obgleich diese Begebenheit im jüngstverstrichenen Monat December sich zugetragen/ und deßwegen in diesen unsern Monat Januarium nicht gehöret/ so habe doch/ weil es so ominos, hieher zu setzen/ keinen Umbgang nehmen/ und darmit denen Römischen Reichs-Geschichten/ mit seinen zehen Craisen Urlaub geben wollen / fortsetzend

Das vierte Capitel /

So da meldet von Königl. Frantzöstsch-Spanisch- und Portugesischen Zufällen.

Franß[unleserliches Material]sische Geschichten. BIllich gedencken wir deß Reformations-Wesens in Franckreich zu Anfang dieses Capitels/ weilen ein geraume Zeit hero fast alle Nouvellen von dieser Materi angefüllet gewesen/ wir wollen uns aber hier (umb dem Leser keinen Verdruß zu erwecken) der Kürtze bedienen/ und den Anfang und Fortgang von Ausrottung der Reformirten mit wenig Zeilen/ und gleichsam nur summariter erzehlen/ mit deme es sich also verhält: Nachdeme der jetzige Aller-Christlichste König Ludovicus der XIV. Erze[unleserliches Material]lung deß Reformationswesens in Franckreich/ und was den König dewogen die Resormirte anszu[unleserliches Material]tten. bald nach angetrettener Regierung vermittels Antreibung seines hohen Geistes immer in seinen Gedancken dahin gezihlet/ wie er seine Reichs-Gräntzen erweitern/ und durch guten und glücklichen Success seiner Waffen dermaleinst die fünffte Monarchi auffrichten / und ihme dardurch bey der Posterität einen unsterblichen Namen erwerben möge / anbey aber wohl behertziget/ daß die Hugenotten in seinem Königrech/ so lang sie daselbften gedultet würden/ ihme wol sein Vorhaben hemmen/ gleich sie seinem Großvatter Henrico dem IV. und seinem Herrn Vatter Ludovico dem XIII. wolchemals gethan haben (dero Anschläg sie in Erregung einheimischer Un[unleserliches Material]uhe hintertrieben/ und dardurch zu besserm ihrem Aufnehmen die Edict von Nantes und Nismes in den Jahren 1598. und 1628. von besagten beeden Königen mit Gewalt erpresset haben). Hierzu kame noch ferner bey diesem weit-

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[60/0072] kirch daselbsten nach verrichten praeparatorien zur Communion/ als der Prediger Herr Hempel nun den Anfang zur administration gemacht/ zuerst das eine Liecht auff dem Altar verloschen/ das andere aber darauff in 3. Stück gefallen/ und den Leuchter von 20. und mehr Pfund mit dem gesegneten Wein über und über geworffen/ mit höchster Bestürtzung aller Umbstehenden/ quo omine? ist GOtt bekandt. Obgleich diese Begebenheit im jüngstverstrichenen Monat December sich zugetragen/ und deßwegen in diesen unsern Monat Januarium nicht gehöret/ so habe doch/ weil es so ominos, hieher zu setzen/ keinen Umbgang nehmen/ und darmit denen Römischen Reichs-Geschichten/ mit seinen zehen Craisen Urlaub geben wollen / fortsetzend Begebenheit zu Halberflatt. Das vierte Capitel / So da meldet von Königl. Frantzöstsch-Spanisch- und Portugesischen Zufällen. BIllich gedencken wir deß Reformations-Wesens in Franckreich zu Anfang dieses Capitels/ weilen ein geraume Zeit hero fast alle Nouvellen von dieser Materi angefüllet gewesen/ wir wollen uns aber hier (umb dem Leser keinen Verdruß zu erwecken) der Kürtze bedienen/ und den Anfang und Fortgang von Ausrottung der Reformirten mit wenig Zeilen/ und gleichsam nur summariter erzehlen/ mit deme es sich also verhält: Nachdeme der jetzige Aller-Christlichste König Ludovicus der XIV. bald nach angetrettener Regierung vermittels Antreibung seines hohen Geistes immer in seinen Gedancken dahin gezihlet/ wie er seine Reichs-Gräntzen erweitern/ und durch guten und glücklichen Success seiner Waffen dermaleinst die fünffte Monarchi auffrichten / und ihme dardurch bey der Posterität einen unsterblichen Namen erwerben möge / anbey aber wohl behertziget/ daß die Hugenotten in seinem Königrech/ so lang sie daselbften gedultet würden/ ihme wol sein Vorhaben hemmen/ gleich sie seinem Großvatter Henrico dem IV. und seinem Herrn Vatter Ludovico dem XIII. wolchemals gethan haben (dero Anschläg sie in Erregung einheimischer Un_ uhe hintertrieben/ und dardurch zu besserm ihrem Aufnehmen die Edict von Nantes und Nismes in den Jahren 1598. und 1628. von besagten beeden Königen mit Gewalt erpresset haben). Hierzu kame noch ferner bey diesem weit- Franß_ sische Geschichten. Erze_ lung deß Reformationswesens in Franckreich/ und was den König dewogen die Resormirte anszu_ tten.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/72>, abgerufen am 21.11.2024.