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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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gehören der Bischoff zu Augspurg/ viele Proelaten/ die Marggrafen von Baaden / die Fürsten von Hohenzollern/ viel Grafen und Herren/ und die Reichsstätt Augspurg/ Ulm/ sambt noch 72. andern/ von welchem Craiß dißmalen nichts sonders schrifftwürdiges eingegangen/ fahren wir also fort und reden vom

8. Der Ober-Rheinische Craiß. Ober-Rheinischen / welcher ist der achte Reichs-Craiß/ dessen Directores seynd der Bischoff von Worms/ und der Pfaltzgraf von Sümmern/ die andere Mitglieder seynb die Bischöff von Bisantz/ Worms/ Speyer/ Straßburg und Basel/ der Johanniter Ordensmeister/ samt vielen Proelaten/ die Pfaltzgrafen zu Sümmern/ Zweybruck / Buschweiler/ Lautereck und Birckenfeld/ die Landgrafen zu Hessen/ samt vielen Grafen und Städten darunter Straßburg/ Speyee/ Franckfurt. Ob nun zwar dieser Craiß guten theils in Frantzös. devotion ist/ und also theils von dieser Materi ins nachfolgende Capitel (so von denen Frantzös. Geschichten handeln wird) gehörig wäre/ so habe doch umd Unordnung zuverhüten/ das/ was in diesem Craiß gelegen/ auch selbigem einverleiben wollen/ mache also den Eingang mit Brieffen aus dem Elsas vom 1. Jan. worinn nachfolgendes gemeidet wird: Die Güter etlicher Bürger der Stadt Straßburg/ welche vom Magistrat Erlaubnuß hatten / umb nach dem Reich geschickt zu werden/ aber auff Königl. Ordre wieder arrestirt waren/ seynd nun auff remonstration deß Magistrats/ daß solches gegen ihre Privilegia und Capitulation seye/ deß Arrests wieder In der Graffschafft Sarwerder wird den Lutherischen das exercitium Religionis verbotten. erlassen worden Alle Lutherische Pfarrherren in der Graffchafft Sarwerder seynd biß auff einen zu Saarbrücken und einen zu Dommeringen bannisirt und gefangen gesetzt/ und ist daselbst allen Lutherischen das exercitium Religionis verbotten worden. Indessen haben die Reformirten zu Straßburg Erlaubnuß bekommen/ einen Proedicanten/ der aber nicht ein Wort Frantzösisch verstehen soll/ zu halten/ hingegen aber ist die Reformirte Kirch zu Holtzheim/ anderhalb Meil Wegs von hier rassirt worden. Weiters ist von dem Souverainen Rath in diesem Elsas ein neuer Befelch heraus kommen/ vermög dessen alle Beambte/ Ambt- oder Gerichtsschreiber / Procuratores, biß auff die Bauern-Schultheissen sich zur Römisch-Catholischen Religion bequemen/ oder ihre Dienst bey 2000. Livres Straff quittiren sollen In dem Elsas werden lanter Catholische Veambte eingesetzt./ deme zu folg der Elsassische Intendant nebst dem neuen Frantzösischen Vicario Generali Abbe de Rabaton und zwey Jesuitern in das Ober-Elsas gegangen/ und sagt man/ daß gedachter Intendant en passant verschiedene Beambte ab- und an deren Stelle neue/ so der Catholischen Religion zugethan/ einsetzen werde. Die der Reformirten Religion noch zugethane Officiers und Soldaten von der Guarnison zu Straßburg haben noch biß auff heute Zeit/ sich Catholisch zu erklären/ oder

gehören der Bischoff zu Augspurg/ viele Proelaten/ die Marggrafen von Baaden / die Fürsten von Hohenzollern/ viel Grafen und Herren/ und die Reichsstätt Augspurg/ Ulm/ sambt noch 72. andern/ von welchem Craiß dißmalen nichts sonders schrifftwürdiges eingegangen/ fahren wir also fort und reden vom

8. Der Ober-Rheinische Craiß. Ober-Rheinischen / welcher ist der achte Reichs-Craiß/ dessen Directores seynd der Bischoff von Worms/ und der Pfaltzgraf von Sümmern/ die andere Mitglieder seynb die Bischöff von Bisantz/ Worms/ Speyer/ Straßburg und Basel/ der Johanniter Ordensmeister/ samt vielen Proelaten/ die Pfaltzgrafen zu Sümmern/ Zweybruck / Buschweiler/ Lautereck und Birckenfeld/ die Landgrafen zu Hessen/ samt vielen Grafen und Städten darunter Straßburg/ Speyee/ Franckfurt. Ob nun zwar dieser Craiß guten theils in Frantzös. devotion ist/ und also theils von dieser Materi ins nachfolgende Capitel (so von denen Frantzös. Geschichten handeln wird) gehörig wäre/ so habe doch umd Unordnung zuverhüten/ das/ was in diesem Craiß gelegen/ auch selbigem einverleiben wollen/ mache also den Eingang mit Brieffen aus dem Elsas vom 1. Jan. worinn nachfolgendes gemeidet wird: Die Güter etlicher Bürger der Stadt Straßburg/ welche vom Magistrat Erlaubnuß hatten / umb nach dem Reich geschickt zu werden/ aber auff Königl. Ordre wieder arrestirt waren/ seynd nun auff remonstration deß Magistrats/ daß solches gegen ihre Privilegia und Capitulation seye/ deß Arrests wieder In der Graffschafft Sarwerder wird den Lutherischen das exercitium Religionis verbotten. erlassen worden Alle Lutherische Pfarrherren in der Graffchafft Sarwerder seynd biß auff einen zu Saarbrücken und einen zu Dommeringen bannisirt und gefangen gesetzt/ und ist daselbst allen Lutherischen das exercitium Religionis verbotten worden. Indessen haben die Reformirten zu Straßburg Erlaubnuß bekommen/ einen Proedicanten/ der aber nicht ein Wort Frantzösisch verstehen soll/ zu halten/ hingegen aber ist die Reformirte Kirch zu Holtzheim/ anderhalb Meil Wegs von hier rassirt worden. Weiters ist von dem Souverainen Rath in diesem Elsas ein neuer Befelch heraus kommen/ vermög dessen alle Beambte/ Ambt- oder Gerichtsschreiber / Procuratores, biß auff die Bauern-Schultheissen sich zur Römisch-Catholischen Religion bequemen/ oder ihre Dienst bey 2000. Livres Straff quittiren sollen In dem Elsas werden lanter Catholische Veambte eingesetzt./ deme zu folg der Elsassische Intendant nebst dem neuen Frantzösischen Vicario Generali Abbe de Rabaton und zwey Jesuitern in das Ober-Elsas gegangen/ und sagt man/ daß gedachter Intendant en passant verschiedene Beambte ab- und an deren Stelle neue/ so der Catholischen Religion zugethan/ einsetzen werde. Die der Reformirten Religion noch zugethane Officiers und Soldaten von der Guarnison zu Straßburg haben noch biß auff heute Zeit/ sich Catholisch zu erklären/ oder

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[53/0065] gehören der Bischoff zu Augspurg/ viele Proelaten/ die Marggrafen von Baaden / die Fürsten von Hohenzollern/ viel Grafen und Herren/ und die Reichsstätt Augspurg/ Ulm/ sambt noch 72. andern/ von welchem Craiß dißmalen nichts sonders schrifftwürdiges eingegangen/ fahren wir also fort und reden vom Ober-Rheinischen / welcher ist der achte Reichs-Craiß/ dessen Directores seynd der Bischoff von Worms/ und der Pfaltzgraf von Sümmern/ die andere Mitglieder seynb die Bischöff von Bisantz/ Worms/ Speyer/ Straßburg und Basel/ der Johanniter Ordensmeister/ samt vielen Proelaten/ die Pfaltzgrafen zu Sümmern/ Zweybruck / Buschweiler/ Lautereck und Birckenfeld/ die Landgrafen zu Hessen/ samt vielen Grafen und Städten darunter Straßburg/ Speyee/ Franckfurt. Ob nun zwar dieser Craiß guten theils in Frantzös. devotion ist/ und also theils von dieser Materi ins nachfolgende Capitel (so von denen Frantzös. Geschichten handeln wird) gehörig wäre/ so habe doch umd Unordnung zuverhüten/ das/ was in diesem Craiß gelegen/ auch selbigem einverleiben wollen/ mache also den Eingang mit Brieffen aus dem Elsas vom 1. Jan. worinn nachfolgendes gemeidet wird: Die Güter etlicher Bürger der Stadt Straßburg/ welche vom Magistrat Erlaubnuß hatten / umb nach dem Reich geschickt zu werden/ aber auff Königl. Ordre wieder arrestirt waren/ seynd nun auff remonstration deß Magistrats/ daß solches gegen ihre Privilegia und Capitulation seye/ deß Arrests wieder erlassen worden Alle Lutherische Pfarrherren in der Graffchafft Sarwerder seynd biß auff einen zu Saarbrücken und einen zu Dommeringen bannisirt und gefangen gesetzt/ und ist daselbst allen Lutherischen das exercitium Religionis verbotten worden. Indessen haben die Reformirten zu Straßburg Erlaubnuß bekommen/ einen Proedicanten/ der aber nicht ein Wort Frantzösisch verstehen soll/ zu halten/ hingegen aber ist die Reformirte Kirch zu Holtzheim/ anderhalb Meil Wegs von hier rassirt worden. Weiters ist von dem Souverainen Rath in diesem Elsas ein neuer Befelch heraus kommen/ vermög dessen alle Beambte/ Ambt- oder Gerichtsschreiber / Procuratores, biß auff die Bauern-Schultheissen sich zur Römisch-Catholischen Religion bequemen/ oder ihre Dienst bey 2000. Livres Straff quittiren sollen / deme zu folg der Elsassische Intendant nebst dem neuen Frantzösischen Vicario Generali Abbe de Rabaton und zwey Jesuitern in das Ober-Elsas gegangen/ und sagt man/ daß gedachter Intendant en passant verschiedene Beambte ab- und an deren Stelle neue/ so der Catholischen Religion zugethan/ einsetzen werde. Die der Reformirten Religion noch zugethane Officiers und Soldaten von der Guarnison zu Straßburg haben noch biß auff heute Zeit/ sich Catholisch zu erklären/ oder 8. Der Ober-Rheinische Craiß. In der Graffschafft Sarwerder wird den Lutherischen das exercitium Religionis verbotten. In dem Elsas werden lanter Catholische Veambte eingesetzt.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/65>, abgerufen am 27.11.2024.