[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].gewesen/ sich herumb geschlagen/ haben sie solches erobert/ 48. Türcken niedergemacht/ und 80. gefangen genommen. Hingegen vernimbt man/ daß 2. Galleren von Sardegna erobern ein Algierisches Raubschiff. besagte Algierische Räuber alldorten ein Portugesisch / ein Spannisch/ und 3. Holländische Schiffe/ so reich mit Wein/ Brandewein / Korn und Hülsenfrüchten/ beladen gewesen/ auffgebracht haben. Man schreibt von Insprugg/ daß gantz gewiß seye/ daß der König in Frankreich Ihr. Durchl. dem Hertzog von Lothringen die restitution dero Landen anproesentirt habe/ jedoch mit solchen conditionen, die Ihro Durchl. nicht gefällig sey[unleserliches Material]n. Von Neapoli vernimbt man/ daß die Räuber von Dolcigno zu Barletta 50. Sclaven gemacht haben / und 30. zu Mela, weßhalben die Leute von dem ersten Ort 1000. Rthlr. zusammen gebracht/ und nacher Ragusa geschickt/ umb die ihrige zu rantzioniren/ und wieder loß zu kauffen. Aus der Barbarey Die Stadt Tunis in Africa bleibt noch hart belägert. hat man/ daß die Algierer die Stadt Tunis noch hart belagert/ und durch Eroberung deß Porto Fatina (worzu einige Christliche Sclaven das beste gethan/ und dardurch ihre Freyheit bekommen) die Einwohner ermeldter Stadt sehr bestürtzt seyn/ und habe es das Ansehen/ daß sie sich in kurtzem an die Gebrüder Haly und Mahomet Bey werden ergeben müssen. Das neundte Capitel Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat. Holländische Geschichten. AUs dem Haag wird berichtet / daß Michael de Bree sich mit einem Seerauber männlich herumb geschlagen/ aber endlich sein Schiff an den Strand setzen müssen/ er selber aber nach Delmina gefangen gebracht In der Stadt Ter Veere in Seeland entstehet ein hefftige Feuersbrunst. seye. Den 25. passato Nachmittags ist in den Thurn der Stadt Ter Veere eine hefftige Feuersbrunst entstanden/ wodurch derselbige sambt der Kirchen/ welche eine von den ältesten und fürtrefflichsten Gebäuen in Seeland ist/ in die Aschen gelegt worden/ also daß nichts als die Mauern davon stehen blieden/ darneben sind auch noch 2. kleinere Kirchen/ so an der grossen angebauet/ und darinnen die Fräntzös. und Schottis. Reformirten ihren Gottesdienst hielten/ verbrant. Dieser Brand soll aus eines Bleygiessers Unvorsichtigkeit verursachet worden seyn. Die Horn-Nassau-Fagel- und Schottische Regimenter haben Ordre empfangen/ in Seeland zu marschiren/ umb die Guarnisonen zu Mittelburg/ Vliesingen/ Veer und Tolen gewesen/ sich herumb geschlagen/ haben sie solches erobert/ 48. Türcken niedergemacht/ und 80. gefangen genommen. Hingegen vernimbt man/ daß 2. Galleren von Sardegna erobern ein Algierisches Raubschiff. besagte Algierische Räuber alldorten ein Portugesisch / ein Spannisch/ und 3. Holländische Schiffe/ so reich mit Wein/ Brandewein / Korn und Hülsenfrüchten/ beladen gewesen/ auffgebracht haben. Man schreibt von Insprugg/ daß gantz gewiß seye/ daß der König in Frankreich Ihr. Durchl. dem Hertzog von Lothringen die restitution dero Landen anproesentirt habe/ jedoch mit solchen conditionen, die Ihro Durchl. nicht gefällig sey[unleserliches Material]n. Von Neapoli vernimbt man/ daß die Räuber von Dolcigno zu Barletta 50. Sclaven gemacht haben / und 30. zu Mela, weßhalben die Leute von dem ersten Ort 1000. Rthlr. zusammen gebracht/ und nacher Ragusa geschickt/ umb die ihrige zu rantzioniren/ und wieder loß zu kauffen. Aus der Barbarey Die Stadt Tunis in Africa bleibt noch hart belägert. hat man/ daß die Algierer die Stadt Tunis noch hart belagert/ und durch Eroberung deß Porto Fatina (worzu einige Christliche Sclaven das beste gethan/ und dardurch ihre Freyheit bekommen) die Einwohner ermeldter Stadt sehr bestürtzt seyn/ und habe es das Ansehen/ daß sie sich in kurtzem an die Gebrüder Haly und Mahomet Bey werden ergeben müssen. Das neundte Capitel Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat. Holländische Geschichten. AUs dem Haag wird berichtet / daß Michaël de Bree sich mit einem Seerauber männlich herumb geschlagen/ aber endlich sein Schiff an den Strand setzen müssen/ er selber aber nach Delmina gefangen gebracht In der Stadt Ter Veere in Seeland entstehet ein hefftige Feuersbrunst. seye. Den 25. passato Nachmittags ist in den Thurn der Stadt Ter Veere eine hefftige Feuersbrunst entstanden/ wodurch derselbige sambt der Kirchen/ welche eine von den ältesten und fürtrefflichsten Gebäuen in Seeland ist/ in die Aschen gelegt worden/ also daß nichts als die Mauern davon stehen blieden/ darneben sind auch noch 2. kleinere Kirchen/ so an der grossen angebauet/ und darinnen die Fräntzös. und Schottis. Reformirten ihren Gottesdienst hielten/ verbrant. Dieser Brand soll aus eines Bleygiessers Unvorsichtigkeit verursachet worden seyn. Die Horn-Nassau-Fagel- und Schottische Regimenter haben Ordre empfangen/ in Seeland zu marschiren/ umb die Guarnisonen zu Mittelburg/ Vliesingen/ Veer und Tolen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0404" n="392"/> gewesen/ sich herumb geschlagen/ haben sie solches erobert/ 48. Türcken niedergemacht/ und 80. gefangen genommen. Hingegen vernimbt man/ daß <note place="left">2. Galleren von Sardegna erobern ein Algierisches Raubschiff.</note> besagte Algierische Räuber alldorten ein Portugesisch / ein Spannisch/ und 3. Holländische Schiffe/ so reich mit Wein/ Brandewein / Korn und Hülsenfrüchten/ beladen gewesen/ auffgebracht haben. Man schreibt von Insprugg/ daß gantz gewiß seye/ daß der König in Frankreich Ihr. Durchl. dem Hertzog von Lothringen die restitution dero Landen anproesentirt habe/ jedoch mit solchen conditionen, die Ihro Durchl. nicht gefällig sey<gap reason="illegible"/>n. Von Neapoli vernimbt man/ daß die Räuber von Dolcigno zu Barletta 50. Sclaven gemacht haben / und 30. zu Mela, weßhalben die Leute von dem ersten Ort 1000. Rthlr. zusammen gebracht/ und nacher Ragusa geschickt/ umb die ihrige zu rantzioniren/ und wieder loß zu kauffen. Aus der Barbarey <note place="left">Die Stadt Tunis in Africa bleibt noch hart belägert.</note> hat man/ daß die Algierer die Stadt Tunis noch hart belagert/ und durch Eroberung deß Porto Fatina (worzu einige Christliche Sclaven das beste gethan/ und dardurch ihre Freyheit bekommen) die Einwohner ermeldter Stadt sehr bestürtzt seyn/ und habe es das Ansehen/ daß sie sich in kurtzem an die Gebrüder Haly und Mahomet Bey werden ergeben müssen.</p> </div> <div> <head>Das neundte Capitel</head> <p>Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat.</p> <p><note place="left">Holländische Geschichten.</note> AUs dem Haag wird berichtet / daß Michaël de Bree sich mit einem Seerauber männlich herumb geschlagen/ aber endlich sein Schiff an den Strand setzen müssen/ er selber aber nach Delmina gefangen gebracht <note place="left">In der Stadt Ter Veere in Seeland entstehet ein hefftige Feuersbrunst.</note> seye. Den 25. passato Nachmittags ist in den Thurn der Stadt Ter Veere eine hefftige Feuersbrunst entstanden/ wodurch derselbige sambt der Kirchen/ welche eine von den ältesten und fürtrefflichsten Gebäuen in Seeland ist/ in die Aschen gelegt worden/ also daß nichts als die Mauern davon stehen blieden/ darneben sind auch noch 2. kleinere Kirchen/ so an der grossen angebauet/ und darinnen die Fräntzös. und Schottis. Reformirten ihren Gottesdienst hielten/ verbrant. Dieser Brand soll aus eines Bleygiessers Unvorsichtigkeit verursachet worden seyn. Die Horn-Nassau-Fagel- und Schottische Regimenter haben Ordre empfangen/ in Seeland zu marschiren/ umb die Guarnisonen zu Mittelburg/ Vliesingen/ Veer und Tolen </p> </div> </body> </text> </TEI> [392/0404]
gewesen/ sich herumb geschlagen/ haben sie solches erobert/ 48. Türcken niedergemacht/ und 80. gefangen genommen. Hingegen vernimbt man/ daß besagte Algierische Räuber alldorten ein Portugesisch / ein Spannisch/ und 3. Holländische Schiffe/ so reich mit Wein/ Brandewein / Korn und Hülsenfrüchten/ beladen gewesen/ auffgebracht haben. Man schreibt von Insprugg/ daß gantz gewiß seye/ daß der König in Frankreich Ihr. Durchl. dem Hertzog von Lothringen die restitution dero Landen anproesentirt habe/ jedoch mit solchen conditionen, die Ihro Durchl. nicht gefällig sey_ n. Von Neapoli vernimbt man/ daß die Räuber von Dolcigno zu Barletta 50. Sclaven gemacht haben / und 30. zu Mela, weßhalben die Leute von dem ersten Ort 1000. Rthlr. zusammen gebracht/ und nacher Ragusa geschickt/ umb die ihrige zu rantzioniren/ und wieder loß zu kauffen. Aus der Barbarey hat man/ daß die Algierer die Stadt Tunis noch hart belagert/ und durch Eroberung deß Porto Fatina (worzu einige Christliche Sclaven das beste gethan/ und dardurch ihre Freyheit bekommen) die Einwohner ermeldter Stadt sehr bestürtzt seyn/ und habe es das Ansehen/ daß sie sich in kurtzem an die Gebrüder Haly und Mahomet Bey werden ergeben müssen.
2. Galleren von Sardegna erobern ein Algierisches Raubschiff.
Die Stadt Tunis in Africa bleibt noch hart belägert. Das neundte Capitel Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provincien sich begeben hat.
AUs dem Haag wird berichtet / daß Michaël de Bree sich mit einem Seerauber männlich herumb geschlagen/ aber endlich sein Schiff an den Strand setzen müssen/ er selber aber nach Delmina gefangen gebracht seye. Den 25. passato Nachmittags ist in den Thurn der Stadt Ter Veere eine hefftige Feuersbrunst entstanden/ wodurch derselbige sambt der Kirchen/ welche eine von den ältesten und fürtrefflichsten Gebäuen in Seeland ist/ in die Aschen gelegt worden/ also daß nichts als die Mauern davon stehen blieden/ darneben sind auch noch 2. kleinere Kirchen/ so an der grossen angebauet/ und darinnen die Fräntzös. und Schottis. Reformirten ihren Gottesdienst hielten/ verbrant. Dieser Brand soll aus eines Bleygiessers Unvorsichtigkeit verursachet worden seyn. Die Horn-Nassau-Fagel- und Schottische Regimenter haben Ordre empfangen/ in Seeland zu marschiren/ umb die Guarnisonen zu Mittelburg/ Vliesingen/ Veer und Tolen
Holländische Geschichten.
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