[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Völckern comm[unleserliches Material]ndiret/ dem Sera[unleserliches Material]kier entgegen zu gehen / welches auch so geschehen/ der Cheva lier Alcenago ist mit theils der Armada vor Neu Navarino stehen geblieben/ als immittels der Türck. Seraskier auch immer näher avanciret/ hat er sich endlich (nachdem er diese Vestung ins Gesicht bekommen) Deme die Unserige unter Commando deß Hrn. Graffen Königsmarcks eine Schlacht lieffern selbigen in Confusion bringen und sein gantzes Lager erobern. in ein groß Thal gelagert/ welches vor ihn sehr vortheilhafftig war/ nichts destoweniger avan[unleserliches Material]te Hr. General Graff Königsmarck nach dem Feind immer näher und nachdeme er durch einen engen Weg m[unleserliches Material]rschiret/ und an der Seithen gegen das Thal kame/ wo der Feind campiret/ besahe er selbst als ein erfahrner Soldat die Gelegenheit/ und ruckete näher an de[unleserliches Material] Feind/ dieser solches wahrnehmende gienge gleich mit grosser Furie auff die Christen loß/ und waren die Dragoner die ersten/ so der Feind attaquiret/ da es dann den 14. Junii zu einem scharmutziren gekommen / die T[unleserliches Material]rck[unleserliches Material]n wendeten sich auff Seithen der Sächsischen und Hannoverischen Völcker/ welcher dero Printz führete/ das Gefechte dauerte in 2. biß 3. Stunden; Endlich geschahen von denen Unsrigen aus Feldstücken 4. Salven unter die Türcken/ wodurch diese in Confusion und gar in die Flucht gebracht/ deren 500. Todten auff der Wahlstatt erleget/ viele verwundet/ und gefangen worden / da dann die Unsrigen 800. Zelten/ Fahnen/ alle Bagage/ Geschütz und Ammunitiones erobert/ und von denen Dragonern die flüchtende Türcken weit verfolget worden/ auch der Seraskier selbsten tödtlich verwundet ist/ welches wie man sagt/ der Printz de Turenne, so dem Marq. di Corbon allzeit auff der Seiten gewesen/ mit einem Pistohl-Schuß gethan haben solle. Unserseits seynd nicht mehr als 25. theils getödtet/ theils verwundet worden. Nach dieser Action hat Herr General-Capitain Morosini die Vestung neu Navarino nochmahln auffgefordert/ mit Betrohung/ wo sie sich nicht gleich ergeben thäten/ keinen Accord mehr anzuhören/ sondern alles gleich zu Coron beschehen / niederzumachen/ und deß Kinds in Worauff neu Navarino accordirt und die Veslung den Unserigen eingeraumt wird. Mutter-Leib nicht zu verschonen/ als nun die darinnige Besatzung den Ernst gesehen/ und zugleich vernommen/ daß ihr Entsatz von den Christen geschlagen worden/ haben sie capitulirt/ innerhalb drey Tagen mit Gewähr und Bagage außzuzihen/ und gaben denen Unsrigen fünff Geisseln/ raumeten die Vestung ein; Zwischen solchen drey Tagen Zeit kam/ man weiß nicht/ obs mit Fleiß/ oder ohnversehens geschehen/ Feuer in 20. Tonnen Pulver/ wordurch 115. andere melden/ 150. Türcken/ darunter der Commendant Sefer Bassa, wie auch sechs Christen umbkommen / und funffzehn verwundet/ auch deß Bassa Pallast/ und einige Völckern comm[unleserliches Material]ndiret/ dem Sera[unleserliches Material]kier entgegen zu gehen / welches auch so geschehen/ der Cheva lier Alcenago ist mit theils der Armada vor Neu Navarino stehen geblieben/ als immittels der Türck. Seraskier auch immer näher avanciret/ hat er sich endlich (nachdem er diese Vestung ins Gesicht bekommen) Deme die Unserige unter Commando deß Hrn. Graffen Königsmarcks eine Schlacht lieffern selbigen in Confusion bringen und sein gantzes Lager erobern. in ein groß Thal gelagert/ welches vor ihn sehr vortheilhafftig war/ nichts destoweniger avan[unleserliches Material]te Hr. General Graff Königsmarck nach dem Feind immer näher und nachdeme er durch einen engen Weg m[unleserliches Material]rschiret/ und an der Seithen gegen das Thal kame/ wo der Feind campiret/ besahe er selbst als ein erfahrner Soldat die Gelegenheit/ und ruckete näher an de[unleserliches Material] Feind/ dieser solches wahrnehmende gienge gleich mit grosser Furie auff die Christen loß/ und waren die Dragoner die ersten/ so der Feind attaquiret/ da es dann den 14. Junii zu einem scharmutziren gekommen / die T[unleserliches Material]rck[unleserliches Material]n wendeten sich auff Seithen der Sächsischen und Hannoverischen Völcker/ welcher dero Printz führete/ das Gefechte dauerte in 2. biß 3. Stunden; Endlich geschahen von denen Unsrigen aus Feldstücken 4. Salven unter die Türcken/ wodurch diese in Confusion und gar in die Flucht gebracht/ deren 500. Todten auff der Wahlstatt erleget/ viele verwundet/ und gefangen worden / da dann die Unsrigen 800. Zelten/ Fahnen/ alle Bagage/ Geschütz und Ammunitiones erobert/ und von denen Dragonern die flüchtende Türcken weit verfolget worden/ auch der Seraskier selbsten tödtlich verwundet ist/ welches wie man sagt/ der Printz de Turenne, so dem Marq. di Corbon allzeit auff der Seiten gewesen/ mit einem Pistohl-Schuß gethan haben solle. Unserseits seynd nicht mehr als 25. theils getödtet/ theils verwundet worden. Nach dieser Action hat Herr General-Capitain Morosini die Vestung neu Navarino nochmahln auffgefordert/ mit Betrohung/ wo sie sich nicht gleich ergeben thäten/ keinen Accord mehr anzuhören/ sondern alles gleich zu Coron beschehen / niederzumachen/ und deß Kinds in Worauff neu Navarino accordirt und die Veslung den Unserigen eingeraumt wird. Mutter-Leib nicht zu verschonen/ als nun die darinnige Besatzung den Ernst gesehen/ und zugleich vernommen/ daß ihr Entsatz von den Christen geschlagen worden/ haben sie capitulirt/ innerhalb drey Tagen mit Gewähr und Bagage außzuzihen/ und gaben denen Unsrigen fünff Geisseln/ raumeten die Vestung ein; Zwischen solchen drey Tagen Zeit kam/ man weiß nicht/ obs mit Fleiß/ oder ohnversehens geschehen/ Feuer in 20. Tonnen Pulver/ wordurch 115. andere melden/ 150. Türcken/ darunter der Commendant Sefer Bassa, wie auch sechs Christen umbkommen / und funffzehn verwundet/ auch deß Bassa Pallast/ und einige <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0400" n="388"/> Völckern comm<gap reason="illegible"/>ndiret/ dem Sera<gap reason="illegible"/>kier entgegen zu gehen / welches auch so geschehen/ der Cheva lier Alcenago ist mit theils der Armada vor Neu Navarino stehen geblieben/ als immittels der Türck. 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Junii zu einem scharmutziren gekommen / die T<gap reason="illegible"/>rck<gap reason="illegible"/>n wendeten sich auff Seithen der Sächsischen und Hannoverischen Völcker/ welcher dero Printz führete/ das Gefechte dauerte in 2. biß 3. Stunden; Endlich geschahen von denen Unsrigen aus Feldstücken 4. Salven unter die Türcken/ wodurch diese in Confusion und gar in die Flucht gebracht/ deren 500. Todten auff der Wahlstatt erleget/ viele verwundet/ und gefangen worden / da dann die Unsrigen 800. Zelten/ Fahnen/ alle Bagage/ Geschütz und Ammunitiones erobert/ und von denen Dragonern die flüchtende Türcken weit verfolget worden/ auch der Seraskier selbsten tödtlich verwundet ist/ welches wie man sagt/ der Printz de Turenne, so dem Marq. di Corbon allzeit auff der Seiten gewesen/ mit einem Pistohl-Schuß gethan haben solle. Unserseits seynd nicht mehr als 25. theils getödtet/ theils verwundet worden.</p> <p>Nach dieser Action hat Herr General-Capitain Morosini die Vestung neu Navarino nochmahln auffgefordert/ mit Betrohung/ wo sie sich nicht gleich ergeben thäten/ keinen Accord mehr anzuhören/ sondern alles gleich zu Coron beschehen / niederzumachen/ und deß Kinds in <note place="left">Worauff neu Navarino accordirt und die Veslung den Unserigen eingeraumt wird.</note> Mutter-Leib nicht zu verschonen/ als nun die darinnige Besatzung den Ernst gesehen/ und zugleich vernommen/ daß ihr Entsatz von den Christen geschlagen worden/ haben sie capitulirt/ innerhalb drey Tagen mit Gewähr und Bagage außzuzihen/ und gaben denen Unsrigen fünff Geisseln/ raumeten die Vestung ein; Zwischen solchen drey Tagen Zeit kam/ man weiß nicht/ obs mit Fleiß/ oder ohnversehens geschehen/ Feuer in 20. Tonnen Pulver/ wordurch 115. andere melden/ 150. Türcken/ darunter der Commendant Sefer Bassa, wie auch sechs Christen umbkommen / und funffzehn verwundet/ auch deß Bassa Pallast/ und einige </p> </div> </body> </text> </TEI> [388/0400]
Völckern comm_ ndiret/ dem Sera_ kier entgegen zu gehen / welches auch so geschehen/ der Cheva lier Alcenago ist mit theils der Armada vor Neu Navarino stehen geblieben/ als immittels der Türck. Seraskier auch immer näher avanciret/ hat er sich endlich (nachdem er diese Vestung ins Gesicht bekommen) in ein groß Thal gelagert/ welches vor ihn sehr vortheilhafftig war/ nichts destoweniger avan_ te Hr. General Graff Königsmarck nach dem Feind immer näher und nachdeme er durch einen engen Weg m_ rschiret/ und an der Seithen gegen das Thal kame/ wo der Feind campiret/ besahe er selbst als ein erfahrner Soldat die Gelegenheit/ und ruckete näher an de_ Feind/ dieser solches wahrnehmende gienge gleich mit grosser Furie auff die Christen loß/ und waren die Dragoner die ersten/ so der Feind attaquiret/ da es dann den 14. Junii zu einem scharmutziren gekommen / die T_ rck_ n wendeten sich auff Seithen der Sächsischen und Hannoverischen Völcker/ welcher dero Printz führete/ das Gefechte dauerte in 2. biß 3. Stunden; Endlich geschahen von denen Unsrigen aus Feldstücken 4. Salven unter die Türcken/ wodurch diese in Confusion und gar in die Flucht gebracht/ deren 500. Todten auff der Wahlstatt erleget/ viele verwundet/ und gefangen worden / da dann die Unsrigen 800. Zelten/ Fahnen/ alle Bagage/ Geschütz und Ammunitiones erobert/ und von denen Dragonern die flüchtende Türcken weit verfolget worden/ auch der Seraskier selbsten tödtlich verwundet ist/ welches wie man sagt/ der Printz de Turenne, so dem Marq. di Corbon allzeit auff der Seiten gewesen/ mit einem Pistohl-Schuß gethan haben solle. Unserseits seynd nicht mehr als 25. theils getödtet/ theils verwundet worden.
Deme die Unserige unter Commando deß Hrn. Graffen Königsmarcks eine Schlacht lieffern selbigen in Confusion bringen und sein gantzes Lager erobern. Nach dieser Action hat Herr General-Capitain Morosini die Vestung neu Navarino nochmahln auffgefordert/ mit Betrohung/ wo sie sich nicht gleich ergeben thäten/ keinen Accord mehr anzuhören/ sondern alles gleich zu Coron beschehen / niederzumachen/ und deß Kinds in Mutter-Leib nicht zu verschonen/ als nun die darinnige Besatzung den Ernst gesehen/ und zugleich vernommen/ daß ihr Entsatz von den Christen geschlagen worden/ haben sie capitulirt/ innerhalb drey Tagen mit Gewähr und Bagage außzuzihen/ und gaben denen Unsrigen fünff Geisseln/ raumeten die Vestung ein; Zwischen solchen drey Tagen Zeit kam/ man weiß nicht/ obs mit Fleiß/ oder ohnversehens geschehen/ Feuer in 20. Tonnen Pulver/ wordurch 115. andere melden/ 150. Türcken/ darunter der Commendant Sefer Bassa, wie auch sechs Christen umbkommen / und funffzehn verwundet/ auch deß Bassa Pallast/ und einige
Worauff neu Navarino accordirt und die Veslung den Unserigen eingeraumt wird.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/400>, abgerufen am 16.02.2025. |