[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].raskier (welcher mit der Horde von Caminieck nach der Dunay zuruck gekehrer) zu gehen beordert gewesen/ dem eylenden fliegenden Feind nicht nachkommen können/ und dannenhero nichts ausgerichtet; die Cossacken haben gleichwohl mit ihren gewöhnlichen verborgenen Fünten etwas zuwege gebracht/ dann erstlich haben sie ein Theil Türcken/ so sich von dem Volck getrennet/ überfallen/etliche niedergemacht/ gute Beute bekommen/ und Die Cossacken fangen deß Tartar-Chams an den Seraskier lautende Brieff auff/ und überschicken seldige dem König. 4. Gefangene Ihro Kön. Maj. zugeführet/ darnach haben sie deß Chams Brieffe an den Seraskier auffgefangen/ und Ihro Kön. Maj. zugeschickt. Nachdem der König am Pfingstdienstag sich von Jaworow auffgemacht/ hat er zu Grobno Nachtläger gehalten/ und gehet bey wenigen Meilen nach Stry. Ihr Gnaden Herr Woywoda Rusky ist den 7. nach dem Lager abgereist/ so unter Haran zuck stehet. Es müssen Ihro Kön. Maj. was cylends im Sinn haben/ dann es hat Herr Woywoda VVilensky 2. Reuter abgehen lassen/ damit er eylen möge/ im Fall er die Gelegenheit/ weil Ih. Königl. Majest. mit dem Volck eylet/ nicht versäumen wolle. Abermalige Brieff aus Königsberg vom 21. geben/ daß es nunmehro mit dem ewigen Frieden zwischen Ih. Kön. Maj. von Polen und den Moscowittischen Czaaren seine völlige Richtigkeit habe/ dahero die hostilitäten zwischen diesen und denen Türcken allbereit angehen/ gestalt die Donauische Cossacken/ welche schon längst mit Verlangen auff diese Gelegenheit gewartet/ das schwartze Meer mit ihren Czaicken gantz unsicher machen/ und alle passagie auff demselben gesperret haben/ so daß daher den Türcken keine Zufuhr zukommen kan/ welches in Constantinopel/ woselbst der Mangel an Victualien ohne das groß genug ist / noch mehr confusionen wird verursachen. Hiebey folgt ein Extract-Schreibens aus Cracau vom 18. Junii. Die Littauische Armee langt an den Reussischen Gräntzen an. Jüngste Brieff brachten aus Reusch-Lemberg und Stry/ daß die Littauische Armee bereits an denen Reussischen Gräntzen angelangt sey/ dahero der König resolvirt hat/ bey der Armee das Fest Corporis Christi mit einem solennnen Umbgang zu celebriren, folglich mit der Armee gegen dem Dniester sachte fortzurucken/ und der Littauer zu erwarten. So hat auch der König alle von denen Päbstlichen Geldern auffgerichtete Magazinen besichtiget/ und grosse Vergnüglichkeit hierüber bezeuget/ weilen mit der Hülffe Goltes unsere Armee dieses Jahr keine Noch wird anstossen dörffen/ was aber Ihro Königliche Majest. eigentlich vor desseinen habe/ ist gantz geheim. Hingegen hat man sichere Nachricht aus Caminieck/ daß unter denen Türcken die Proersentz unsers Königs grosse consternation verursache/ und deßhalben der Bassa noch umb mehr Proviant und 3000. Janitscharen geschrieben / raskier (welcher mit der Horde von Caminieck nach der Dunay zuruck gekehrer) zu gehen beordert gewesen/ dem eylenden fliegenden Feind nicht nachkommen können/ und dannenhero nichts ausgerichtet; die Cossacken haben gleichwohl mit ihren gewöhnlichen verborgenen Fünten etwas zuwege gebracht/ dann erstlich haben sie ein Theil Türcken/ so sich von dem Volck getrennet/ überfallen/etliche niedergemacht/ gute Beute bekommen/ und Die Cossacken fangen deß Tartar-Chams an den Seraskier lautende Brieff auff/ und überschicken seldige dem König. 4. Gefangene Ihro Kön. Maj. zugeführet/ darnach haben sie deß Chams Brieffe an den Seraskier auffgefangen/ und Ihro Kön. Maj. zugeschickt. Nachdem der König am Pfingstdienstag sich von Jaworow auffgemacht/ hat er zu Grobno Nachtläger gehalten/ und gehet bey wenigen Meilen nach Stry. Ihr Gnaden Herr Woywoda Rusky ist den 7. nach dem Lager abgereist/ so unter Haran zuck stehet. Es müssen Ihro Kön. Maj. was cylends im Sinn haben/ dann es hat Herr Woywoda VVilensky 2. Reuter abgehen lassen/ damit er eylen möge/ im Fall er die Gelegenheit/ weil Ih. Königl. Majest. mit dem Volck eylet/ nicht versäumen wolle. Abermalige Brieff aus Königsberg vom 21. geben/ daß es nunmehro mit dem ewigen Frieden zwischen Ih. Kön. Maj. von Polen und den Moscowittischen Czaaren seine völlige Richtigkeit habe/ dahero die hostilitäten zwischen diesen und denen Türcken allbereit angehen/ gestalt die Donauische Cossacken/ welche schon längst mit Verlangen auff diese Gelegenheit gewartet/ das schwartze Meer mit ihren Czaicken gantz unsicher machen/ und alle passagie auff demselben gesperret haben/ so daß daher den Türcken keine Zufuhr zukommen kan/ welches in Constantinopel/ woselbst der Mangel an Victualien ohne das groß genug ist / noch mehr confusionen wird verursachen. Hiebey folgt ein Extract-Schreibens aus Cracau vom 18. Junii. Die Littauische Armee langt an den Reussischen Gräntzen an. Jüngste Brieff brachten aus Reusch-Lemberg und Stry/ daß die Littauische Armee bereits an denen Reussischen Gräntzen angelangt sey/ dahero der König resolvirt hat/ bey der Armee das Fest Corporis Christi mit einem solennnen Umbgang zu celebriren, folglich mit der Armee gegen dem Dniester sachte fortzurucken/ und der Littauer zu erwarten. So hat auch der König alle von denen Päbstlichen Geldern auffgerichtete Magazinen besichtiget/ und grosse Vergnüglichkeit hierüber bezeuget/ weilen mit der Hülffe Goltes unsere Armee dieses Jahr keine Noch wird anstossen dörffen/ was aber Ihro Königliche Majest. eigentlich vor desseinen habe/ ist gantz geheim. Hingegen hat man sichere Nachricht aus Caminieck/ daß unter denen Türcken die Proersentz unsers Königs grosse consternation verursache/ und deßhalben der Bassa noch umb mehr Proviant und 3000. 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Ihr Gnaden Herr Woywoda Rusky ist den 7. nach dem Lager abgereist/ so unter Haran zuck stehet. Es müssen Ihro Kön. Maj. was cylends im Sinn haben/ dann es hat Herr Woywoda VVilensky 2. Reuter abgehen lassen/ damit er eylen möge/ im Fall er die Gelegenheit/ weil Ih. Königl. Majest. mit dem Volck eylet/ nicht versäumen wolle. Abermalige Brieff aus Königsberg vom 21. geben/ daß es nunmehro mit dem ewigen Frieden zwischen Ih. Kön. Maj. von Polen und den Moscowittischen Czaaren seine völlige Richtigkeit habe/ dahero die hostilitäten zwischen diesen und denen Türcken allbereit angehen/ gestalt die Donauische Cossacken/ welche schon längst mit Verlangen auff diese Gelegenheit gewartet/ das schwartze Meer mit ihren Czaicken gantz unsicher machen/ und alle passagie auff demselben gesperret haben/ so daß daher den Türcken keine Zufuhr zukommen kan/ welches in Constantinopel/ woselbst der Mangel an Victualien ohne das groß genug ist / noch mehr confusionen wird verursachen. Hiebey folgt ein Extract-Schreibens aus Cracau vom 18. Junii.</p> <p><note place="right">Die Littauische Armee langt an den Reussischen Gräntzen an.</note> Jüngste Brieff brachten aus Reusch-Lemberg und Stry/ daß die Littauische Armee bereits an denen Reussischen Gräntzen angelangt sey/ dahero der König resolvirt hat/ bey der Armee das Fest Corporis Christi mit einem solennnen Umbgang zu celebriren, folglich mit der Armee gegen dem Dniester sachte fortzurucken/ und der Littauer zu erwarten. So hat auch der König alle von denen Päbstlichen Geldern auffgerichtete Magazinen besichtiget/ und grosse Vergnüglichkeit hierüber bezeuget/ weilen mit der Hülffe Goltes unsere Armee dieses Jahr keine Noch wird anstossen dörffen/ was aber Ihro Königliche Majest. eigentlich vor desseinen habe/ ist gantz geheim. Hingegen hat man sichere Nachricht aus Caminieck/ daß unter denen Türcken die Proersentz unsers Königs grosse consternation verursache/ und deßhalben der Bassa noch umb mehr Proviant und 3000. Janitscharen geschrieben / </p> </div> </body> </text> </TEI> [377/0389]
raskier (welcher mit der Horde von Caminieck nach der Dunay zuruck gekehrer) zu gehen beordert gewesen/ dem eylenden fliegenden Feind nicht nachkommen können/ und dannenhero nichts ausgerichtet; die Cossacken haben gleichwohl mit ihren gewöhnlichen verborgenen Fünten etwas zuwege gebracht/ dann erstlich haben sie ein Theil Türcken/ so sich von dem Volck getrennet/ überfallen/etliche niedergemacht/ gute Beute bekommen/ und 4. Gefangene Ihro Kön. Maj. zugeführet/ darnach haben sie deß Chams Brieffe an den Seraskier auffgefangen/ und Ihro Kön. Maj. zugeschickt. Nachdem der König am Pfingstdienstag sich von Jaworow auffgemacht/ hat er zu Grobno Nachtläger gehalten/ und gehet bey wenigen Meilen nach Stry. Ihr Gnaden Herr Woywoda Rusky ist den 7. nach dem Lager abgereist/ so unter Haran zuck stehet. Es müssen Ihro Kön. Maj. was cylends im Sinn haben/ dann es hat Herr Woywoda VVilensky 2. Reuter abgehen lassen/ damit er eylen möge/ im Fall er die Gelegenheit/ weil Ih. Königl. Majest. mit dem Volck eylet/ nicht versäumen wolle. Abermalige Brieff aus Königsberg vom 21. geben/ daß es nunmehro mit dem ewigen Frieden zwischen Ih. Kön. Maj. von Polen und den Moscowittischen Czaaren seine völlige Richtigkeit habe/ dahero die hostilitäten zwischen diesen und denen Türcken allbereit angehen/ gestalt die Donauische Cossacken/ welche schon längst mit Verlangen auff diese Gelegenheit gewartet/ das schwartze Meer mit ihren Czaicken gantz unsicher machen/ und alle passagie auff demselben gesperret haben/ so daß daher den Türcken keine Zufuhr zukommen kan/ welches in Constantinopel/ woselbst der Mangel an Victualien ohne das groß genug ist / noch mehr confusionen wird verursachen. Hiebey folgt ein Extract-Schreibens aus Cracau vom 18. Junii.
Die Cossacken fangen deß Tartar-Chams an den Seraskier lautende Brieff auff/ und überschicken seldige dem König. Jüngste Brieff brachten aus Reusch-Lemberg und Stry/ daß die Littauische Armee bereits an denen Reussischen Gräntzen angelangt sey/ dahero der König resolvirt hat/ bey der Armee das Fest Corporis Christi mit einem solennnen Umbgang zu celebriren, folglich mit der Armee gegen dem Dniester sachte fortzurucken/ und der Littauer zu erwarten. So hat auch der König alle von denen Päbstlichen Geldern auffgerichtete Magazinen besichtiget/ und grosse Vergnüglichkeit hierüber bezeuget/ weilen mit der Hülffe Goltes unsere Armee dieses Jahr keine Noch wird anstossen dörffen/ was aber Ihro Königliche Majest. eigentlich vor desseinen habe/ ist gantz geheim. Hingegen hat man sichere Nachricht aus Caminieck/ daß unter denen Türcken die Proersentz unsers Königs grosse consternation verursache/ und deßhalben der Bassa noch umb mehr Proviant und 3000. Janitscharen geschrieben /
Die Littauische Armee langt an den Reussischen Gräntzen an.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/389>, abgerufen am 16.02.2025. |