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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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wehrhaffte Mann gefunden/ doch thäte der Feind einen starcken Succurs hoffen/ so dann bey Erlangung dessen einen eussersten Versuch auff das Schloß St. Job zu tentiren willens seye/ es ist aber gedachte Vestung aller Nothdurfft nach/ sowol mit genugsamer Mannschafft / als auch allen andern Zu Venedig thut eine Feuersbrunst sehr grossen Schad en. Angelegenheiten wohl versehen. Aus Venedig hat man / daß daselbsten durch eine entstandene grausame Feuersbrunst in 300. Häuser / nemlich die gantze Reyhe Häuser und Gebäue in der Strassen Barbaria della Tavole, worinn alle Magazinen voll allerhand Gehöltz biß an St. Justina Brücken / und weiter hinunter biß an die neue Fundamenta/ theils deß Hospitals/ Der Käys. nach der Armee adgeschickte Obriste Hof. Cantzler Graf von Stratmann kommt mit guter Verrichtung wieder zu Wien an. die gantze Reitschule/ und theils deß Capuciner Closters / eingeäschert worden; dessen eine Wäscherin Ursach gewesen ist/ der Schaden/ so an Holtzwerck geschehen/ wird auff 300000. Ducaten/ und was an Gebäuen / Mobilien/ und andern Sachen verbrannt ist/ auff eine Million geschätzet. Der Käyserl. Obriste Hof-Cartzler Herr Graf von Stratmann/ so mit Anfang dieses Monats von Ihr. Käyserl. Maj zur Generalität bey der Haupt-Armee abgeschicket worden/ ist den 14. wieder dahier glücklich angelangt/ was dessen Verrichtung gewesen/ wird aus folgendem zu vernehmen seyn.

Extract-Schreibens de dato Wien vom 20. Junij.

Berichte/ daß Ihro Käyserl. Maj. nachdem alle Generals schon von Ihro Maj. Abschied genommen/ und in die Campagne gangen waren/ in der intention, daß Stulweissenburg dem Schluß nach solte belägert und erobert werden/ Ihro Maj. 8. Tag hernacher vor sich allein das Werck weit[unleserliches Material]rs überlegt/ und indem sie considerirt, daß die Belägerung Stulweissenburg zum ersten nichts sonders importire, und damit wenig im Königreich Ungarn könne gewonnen werden. Daß nach deren Eroberung gleichwol die Armee würde ruhen/ und diese Campagne weiters keine Progressus machen wollen. 3. Die Belägerung auch sehr viel leyden würde / indeme wenig Meil davon der Feind Ofen/ und darin auff 20000. Mann Besatzung hat/ welche täglich die Belägerten inquletiren können. 4. Die gegenwärtige Armee aber 60000. Mann starck/ das Proviant wohl angeordnet/ alle necessarien mit aller Artillerie/ Feuerwerck und Munition in solcher Menge im Vorrath ist / daß man ein grosses werde ausrichten können. 5. Ofen

wehrhaffte Mann gefunden/ doch thäte der Feind einen starcken Succurs hoffen/ so dann bey Erlangung dessen einen eussersten Versuch auff das Schloß St. Job zu tentiren willens seye/ es ist aber gedachte Vestung aller Nothdurfft nach/ sowol mit genugsamer Mannschafft / als auch allen andern Zu Venedig thut eine Feuersbrunst sehr grossen Schad en. Angelegenheiten wohl versehen. Aus Venedig hat man / daß daselbsten durch eine entstandene grausame Feuersbrunst in 300. Häuser / nemlich die gantze Reyhe Häuser und Gebäue in der Strassen Barbaria della Tavole, worinn alle Magazinen voll allerhand Gehöltz biß an St. Justina Brücken / und weiter hinunter biß an die neue Fundamenta/ theils deß Hospitals/ Der Käys. nach der Armee adgeschickte Obriste Hof. Cantzler Graf von Stratmann kom̃t mit guter Verrichtung wieder zu Wien an. die gantze Reitschule/ und theils deß Capuciner Closters / eingeäschert worden; dessen eine Wäscherin Ursach gewesen ist/ der Schaden/ so an Holtzwerck geschehen/ wird auff 300000. Ducaten/ und was an Gebäuen / Mobilien/ und andern Sachen verbrannt ist/ auff eine Million geschätzet. Der Käyserl. Obriste Hof-Cartzler Herr Graf von Stratmann/ so mit Anfang dieses Monats von Ihr. Käyserl. Maj zur Generalität bey der Haupt-Armee abgeschicket worden/ ist den 14. wieder dahier glücklich angelangt/ was dessen Verrichtung gewesen/ wird aus folgendem zu vernehmen seyn.

Extract-Schreibens de dato Wien vom 20. Junij.

Berichte/ daß Ihro Käyserl. Maj. nachdem alle Generals schon von Ihro Maj. Abschied genommen/ und in die Campagne gangen waren/ in der intention, daß Stulweissenburg dem Schluß nach solte belägert und erobert werden/ Ihro Maj. 8. Tag hernacher vor sich allein das Werck weit[unleserliches Material]rs überlegt/ und indem sie considerirt, daß die Belägerung Stulweissenburg zum ersten nichts sonders importire, und damit wenig im Königreich Ungarn könne gewonnen werden. Daß nach deren Eroberung gleichwol die Armee würde ruhen/ und diese Campagne weiters keine Progressus machen wollen. 3. Die Belägerung auch sehr viel leyden würde / indeme wenig Meil davon der Feind Ofen/ und darin auff 20000. Mann Besatzung hat/ welche täglich die Belägerten inquletiren können. 4. Die gegenwärtige Armee aber 60000. Mann starck/ das Proviant wohl angeordnet/ alle necessarien mit aller Artillerie/ Feuerwerck und Munition in solcher Menge im Vorrath ist / daß man ein grosses werde ausrichten können. 5. Ofen

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[332/0344] wehrhaffte Mann gefunden/ doch thäte der Feind einen starcken Succurs hoffen/ so dann bey Erlangung dessen einen eussersten Versuch auff das Schloß St. Job zu tentiren willens seye/ es ist aber gedachte Vestung aller Nothdurfft nach/ sowol mit genugsamer Mannschafft / als auch allen andern Angelegenheiten wohl versehen. Aus Venedig hat man / daß daselbsten durch eine entstandene grausame Feuersbrunst in 300. Häuser / nemlich die gantze Reyhe Häuser und Gebäue in der Strassen Barbaria della Tavole, worinn alle Magazinen voll allerhand Gehöltz biß an St. Justina Brücken / und weiter hinunter biß an die neue Fundamenta/ theils deß Hospitals/ die gantze Reitschule/ und theils deß Capuciner Closters / eingeäschert worden; dessen eine Wäscherin Ursach gewesen ist/ der Schaden/ so an Holtzwerck geschehen/ wird auff 300000. Ducaten/ und was an Gebäuen / Mobilien/ und andern Sachen verbrannt ist/ auff eine Million geschätzet. Der Käyserl. Obriste Hof-Cartzler Herr Graf von Stratmann/ so mit Anfang dieses Monats von Ihr. Käyserl. Maj zur Generalität bey der Haupt-Armee abgeschicket worden/ ist den 14. wieder dahier glücklich angelangt/ was dessen Verrichtung gewesen/ wird aus folgendem zu vernehmen seyn. Zu Venedig thut eine Feuersbrunst sehr grossen Schad en. Der Käys. nach der Armee adgeschickte Obriste Hof. Cantzler Graf von Stratmann kom̃t mit guter Verrichtung wieder zu Wien an. Extract-Schreibens de dato Wien vom 20. Junij. Berichte/ daß Ihro Käyserl. Maj. nachdem alle Generals schon von Ihro Maj. Abschied genommen/ und in die Campagne gangen waren/ in der intention, daß Stulweissenburg dem Schluß nach solte belägert und erobert werden/ Ihro Maj. 8. Tag hernacher vor sich allein das Werck weit_ rs überlegt/ und indem sie considerirt, daß die Belägerung Stulweissenburg zum ersten nichts sonders importire, und damit wenig im Königreich Ungarn könne gewonnen werden. Daß nach deren Eroberung gleichwol die Armee würde ruhen/ und diese Campagne weiters keine Progressus machen wollen. 3. Die Belägerung auch sehr viel leyden würde / indeme wenig Meil davon der Feind Ofen/ und darin auff 20000. Mann Besatzung hat/ welche täglich die Belägerten inquletiren können. 4. Die gegenwärtige Armee aber 60000. Mann starck/ das Proviant wohl angeordnet/ alle necessarien mit aller Artillerie/ Feuerwerck und Munition in solcher Menge im Vorrath ist / daß man ein grosses werde ausrichten können. 5. Ofen

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/344>, abgerufen am 22.11.2024.