[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].dern zur Belägerung erforderenden Nothwendigkeiten auff der Donau bey der so genanten Fahnstang nach Ungarn abgeführet: Ingleichem seynd auch den 12. drey grosse geladene Schiffe mit Proviant dahin abgeschifft worden. Vermög der zwischen Moscau und der Cron Polen geschlossenen Alliantz und Verbündnuß wird die Soldatesca ersterer Nation ehistens an den Fluß Dnieper/ allda den Crimmisch- und Zaporischen Tartarn Diversion zu machen/ und den Herausmarsch zu disputiren gehen; die Dunstinische Cossacken aber sollen an der Donau hinunter an das schwartze Meer gehen/ und nach beschehener conjunction mit denen noch übrigen Moscowittischen Völckern die von denen Türcken am Ufer neu-auffgeworffene Vestungen Ih. Maj. der Peter Czaar aus Moscauwill versöulich zu Feld gehen. demolliren, folglich in Crym einfallen/ und alles/ was sie betretten / verheeren und verderben; Ihr. Maj. der Peter Czaar. will sich selbst persönlich zu Felde begeben/ und geben die Czaaren Ihro Königl. Majest. in Polen zu diesem Türckenkrieg 500000. fl. gutes Geld: hingegen bleiben denen beyden Czaaren die zwey Hertzogthümer Smolensko und Kiovv, wie auch die Ukraine über dem Dnieperfluß; ingleichem was sie Moscowitter die Zeit hero in Littauen abgezwackt haben/ nebst der Gräntze biß hinein an das schwartze Meer auff ewig vor eigenthümlich; über dieses soll auch kein Potentat ohne deß andern Vorwissen und genugsame Ratification mit denen Türcken in keinen Frieden sich einlassen/ und wird auch auff alle Weiß und Mittel dahin getrachtet/ Franckreich/ Holland und Engelland auch in diese Alliantz mit einzubringen. Nachdem Ihr. Durchl. zu Lothringen bey der unweit Gran campirenden Käyserl. Armee/ allwo auch das Souchische Regiment ankommen/ arrivirt/ und die Völcker besichtiget/ als seynd dieselbige aus dem Lager gerucket/ und sich hinwiederumb/ nach langer vorhero mit Herrn General von Starenberg gepflogener Unterredung nacher Hr. Graf von Ladron gehet mit einigen 100. zu Pferd die Türcken zu recoguosciren aus. Commorrn erhoben. Obgedachter Herr General von Starenberg hat unterm Commando Hn. Obr. Lieut. Grafen von Ladron auff erhaltene Kundschafft/ daß die Türcken abermalen mit 2000. Mann umb unser Läger in Augenschein zu nehmen/ von Pest im Marsch begriffen/ alsobalden 100. Reuter/ so viel Dragoner und Croaten/ zu welchen auch noch einige Ungarische stossen sollen/ zu recognosciren ausgeschickt: Indessen solle der Feind auch die Brücken bey Segerin passiren/ sich mit denen Ofner Türcken zu conjungiren/ damit sie desto sicherer die Vestung Erlau mit allen daselbsten abgangenen Nothwendigkeiten versehen möchten/ welches aber zu hintertreiben vom Herrn General Heußler best-möglichste Anstalten gemacht werden. Von Zattmar kombt/ daß einige Ungarische Partheyen von dar das T[unleserliches Material]rckische Lager bey Großwardein recognosciret/ und in selbigem kaum 1000. dern zur Belägerung erforderenden Nothwendigkeiten auff der Donau bey der so genanten Fahnstang nach Ungarn abgeführet: Ingleichem seynd auch den 12. drey grosse geladene Schiffe mit Proviant dahin abgeschifft worden. Vermög der zwischen Moscau und der Cron Polen geschlossenen Alliantz und Verbündnuß wird die Soldatesca ersterer Nation ehistens an den Fluß Dnieper/ allda den Crimmisch- und Zaporischen Tartarn Diversion zu machen/ und den Herausmarsch zu disputiren gehen; die Dunstinische Cossacken aber sollen an der Donau hinunter an das schwartze Meer gehen/ und nach beschehener conjunction mit denen noch übrigen Moscowittischen Völckern die von denen Türcken am Ufer neu-auffgeworffene Vestungen Ih. Maj. der Peter Czaar aus Moscauwill versöulich zu Feld gehen. demolliren, folglich in Crym einfallen/ und alles/ was sie betretten / verheeren und verderben; Ihr. Maj. der Peter Czaar. will sich selbst persönlich zu Felde begeben/ und geben die Czaaren Ihro Königl. Majest. in Polen zu diesem Türckenkrieg 500000. fl. gutes Geld: hingegen bleiben denen beyden Czaaren die zwey Hertzogthümer Smolensko und Kiovv, wie auch die Ukraine über dem Dnieperfluß; ingleichem was sie Moscowitter die Zeit hero in Littauen abgezwackt haben/ nebst der Gräntze biß hinein an das schwartze Meer auff ewig vor eigenthümlich; über dieses soll auch kein Potentat ohne deß andern Vorwissen und genugsame Ratification mit denen Türcken in keinen Frieden sich einlassen/ und wird auch auff alle Weiß und Mittel dahin getrachtet/ Franckreich/ Holland und Engelland auch in diese Alliantz mit einzubringen. Nachdem Ihr. Durchl. zu Lothringen bey der unweit Gran campirenden Käyserl. Armee/ allwo auch das Souchische Regiment ankommen/ arrivirt/ und die Völcker besichtiget/ als seynd dieselbige aus dem Lager gerucket/ und sich hinwiederumb/ nach langer vorhero mit Herrn General von Starenberg gepflogener Unterredung nacher Hr. Graf von Ladron gehet mit einigen 100. zu Pferd die Türcken zu recoguosciren aus. Commorrn erhoben. Obgedachter Herr General von Starenberg hat unterm Commando Hn. Obr. Lieut. Grafen von Ladron auff erhaltene Kundschafft/ daß die Türcken abermalen mit 2000. Mañ umb unser Läger in Augenschein zu nehmen/ von Pest im Marsch begriffen/ alsobalden 100. Reuter/ so viel Dragoner und Croaten/ zu welchen auch noch einige Ungarische stossen sollen/ zu recognosciren ausgeschickt: Indessen solle der Feind auch die Brücken bey Segerin passiren/ sich mit denen Ofner Türcken zu conjungiren/ damit sie desto sicherer die Vestung Erlau mit allen daselbsten abgangenen Nothwendigkeiten versehen möchten/ welches aber zu hintertreiben vom Herrn General Heußler best-möglichste Anstalten gemacht werden. Von Zattmar kombt/ daß einige Ungarische Partheyen von dar das T[unleserliches Material]rckische Lager bey Großwardein recognosciret/ und in selbigem kaum 1000. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0343" n="331"/> dern zur Belägerung erforderenden Nothwendigkeiten auff der Donau bey der so genanten Fahnstang nach Ungarn abgeführet: Ingleichem seynd auch den 12. drey grosse geladene Schiffe mit Proviant dahin abgeschifft worden. Vermög der zwischen Moscau und der Cron Polen geschlossenen Alliantz und Verbündnuß wird die Soldatesca ersterer Nation ehistens an den Fluß Dnieper/ allda den Crimmisch- und Zaporischen Tartarn Diversion zu machen/ und den Herausmarsch zu disputiren gehen; die Dunstinische Cossacken aber sollen an der Donau hinunter an das schwartze Meer gehen/ und nach beschehener conjunction mit denen noch übrigen Moscowittischen Völckern die von denen Türcken am Ufer neu-auffgeworffene Vestungen <note place="right">Ih. Maj. der Peter Czaar aus Moscauwill versöulich zu Feld gehen.</note> demolliren, folglich in Crym einfallen/ und alles/ was sie betretten / verheeren und verderben; Ihr. Maj. der Peter Czaar. will sich selbst persönlich zu Felde begeben/ und geben die Czaaren Ihro Königl. Majest. in Polen zu diesem Türckenkrieg 500000. fl. gutes Geld: hingegen bleiben denen beyden Czaaren die zwey Hertzogthümer Smolensko und Kiovv, wie auch die Ukraine über dem Dnieperfluß; ingleichem was sie Moscowitter die Zeit hero in Littauen abgezwackt haben/ nebst der Gräntze biß hinein an das schwartze Meer auff ewig vor eigenthümlich; über dieses soll auch kein Potentat ohne deß andern Vorwissen und genugsame Ratification mit denen Türcken in keinen Frieden sich einlassen/ und wird auch auff alle Weiß und Mittel dahin getrachtet/ Franckreich/ Holland und Engelland auch in diese Alliantz mit einzubringen. Nachdem Ihr. Durchl. zu Lothringen bey der unweit Gran campirenden Käyserl. Armee/ allwo auch das Souchische Regiment ankommen/ arrivirt/ und die Völcker besichtiget/ als seynd dieselbige aus dem Lager gerucket/ und sich hinwiederumb/ nach langer vorhero mit Herrn General von Starenberg gepflogener Unterredung nacher <note place="right">Hr. Graf von Ladron gehet mit einigen 100. zu Pferd die Türcken zu recoguosciren aus.</note> Commorrn erhoben. Obgedachter Herr General von Starenberg hat unterm Commando Hn. Obr. Lieut. Grafen von Ladron auff erhaltene Kundschafft/ daß die Türcken abermalen mit 2000. Mañ umb unser Läger in Augenschein zu nehmen/ von Pest im Marsch begriffen/ alsobalden 100. Reuter/ so viel Dragoner und Croaten/ zu welchen auch noch einige Ungarische stossen sollen/ zu recognosciren ausgeschickt: Indessen solle der Feind auch die Brücken bey Segerin passiren/ sich mit denen Ofner Türcken zu conjungiren/ damit sie desto sicherer die Vestung Erlau mit allen daselbsten abgangenen Nothwendigkeiten versehen möchten/ welches aber zu hintertreiben vom Herrn General Heußler best-möglichste Anstalten gemacht werden. Von Zattmar kombt/ daß einige Ungarische Partheyen von dar das T<gap reason="illegible"/>rckische Lager bey Großwardein recognosciret/ und in selbigem kaum 1000. </p> </div> </body> </text> </TEI> [331/0343]
dern zur Belägerung erforderenden Nothwendigkeiten auff der Donau bey der so genanten Fahnstang nach Ungarn abgeführet: Ingleichem seynd auch den 12. drey grosse geladene Schiffe mit Proviant dahin abgeschifft worden. Vermög der zwischen Moscau und der Cron Polen geschlossenen Alliantz und Verbündnuß wird die Soldatesca ersterer Nation ehistens an den Fluß Dnieper/ allda den Crimmisch- und Zaporischen Tartarn Diversion zu machen/ und den Herausmarsch zu disputiren gehen; die Dunstinische Cossacken aber sollen an der Donau hinunter an das schwartze Meer gehen/ und nach beschehener conjunction mit denen noch übrigen Moscowittischen Völckern die von denen Türcken am Ufer neu-auffgeworffene Vestungen demolliren, folglich in Crym einfallen/ und alles/ was sie betretten / verheeren und verderben; Ihr. Maj. der Peter Czaar. will sich selbst persönlich zu Felde begeben/ und geben die Czaaren Ihro Königl. Majest. in Polen zu diesem Türckenkrieg 500000. fl. gutes Geld: hingegen bleiben denen beyden Czaaren die zwey Hertzogthümer Smolensko und Kiovv, wie auch die Ukraine über dem Dnieperfluß; ingleichem was sie Moscowitter die Zeit hero in Littauen abgezwackt haben/ nebst der Gräntze biß hinein an das schwartze Meer auff ewig vor eigenthümlich; über dieses soll auch kein Potentat ohne deß andern Vorwissen und genugsame Ratification mit denen Türcken in keinen Frieden sich einlassen/ und wird auch auff alle Weiß und Mittel dahin getrachtet/ Franckreich/ Holland und Engelland auch in diese Alliantz mit einzubringen. Nachdem Ihr. Durchl. zu Lothringen bey der unweit Gran campirenden Käyserl. Armee/ allwo auch das Souchische Regiment ankommen/ arrivirt/ und die Völcker besichtiget/ als seynd dieselbige aus dem Lager gerucket/ und sich hinwiederumb/ nach langer vorhero mit Herrn General von Starenberg gepflogener Unterredung nacher Commorrn erhoben. Obgedachter Herr General von Starenberg hat unterm Commando Hn. Obr. Lieut. Grafen von Ladron auff erhaltene Kundschafft/ daß die Türcken abermalen mit 2000. Mañ umb unser Läger in Augenschein zu nehmen/ von Pest im Marsch begriffen/ alsobalden 100. Reuter/ so viel Dragoner und Croaten/ zu welchen auch noch einige Ungarische stossen sollen/ zu recognosciren ausgeschickt: Indessen solle der Feind auch die Brücken bey Segerin passiren/ sich mit denen Ofner Türcken zu conjungiren/ damit sie desto sicherer die Vestung Erlau mit allen daselbsten abgangenen Nothwendigkeiten versehen möchten/ welches aber zu hintertreiben vom Herrn General Heußler best-möglichste Anstalten gemacht werden. Von Zattmar kombt/ daß einige Ungarische Partheyen von dar das T_ rckische Lager bey Großwardein recognosciret/ und in selbigem kaum 1000.
Ih. Maj. der Peter Czaar aus Moscauwill versöulich zu Feld gehen.
Hr. Graf von Ladron gehet mit einigen 100. zu Pferd die Türcken zu recoguosciren aus.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/343>, abgerufen am 16.02.2025. |