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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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auff 6000. Mann und 12. Kriegs-Schiffe extendiret seyn/ hinzugethan worden. Weil die Seeräuber von Algiers mit diesem Staat gebrochen/ Holland und Schweden werden ausgewechselt. als ist denen Convoyern der Smirnischen Flotte Ordre gegeben worden/ ihre Schiffe mit doppelten Stücken zu montiren/ und auch die Krigsschiffe selbsten mit gleicher Anzahl zu verstärcken/ welche der Herr Graff von Styrum commandiren/ und auff einer gewissen Höhe die von Smirna kommende Flotte abwarten solle. Eine sichere Person hat sich auff Ordre deß Königs in Franckreich bemühet/ und sich in allen Häffen erkundiget/ wie viel Orlogs-Schiffe dieser Staat außrüsten lassen wolte.

Nach dem sonst die Stadt Hamburg in Erfahrung kommen/ daß der Hertzog von Zell in Seeland einige Capers in dero Beschlag und Besoldung genommen/ umb mit selbigen dieser Stadt zurück kommende/ und mit Waaren beladene Kauffardey-Schiffe zu attaquiren; als hat der Magistrat allda die Herren Staaten ersucht/ dero Unterthanen in Seeland ein solches am möglichsten zu verbieten. Den 8. hat der Königl. Englische Der Englische Envoye übergibt den Hn. General Staaten ein Memorial. Envoye, Herr Skelton / denen Herren General-Staaten im Nahmen seines Königs ein Memoral übergeben / wodurch Se. Majest. an Ihro Hochmögenden dero Mißfallen wegen deme/ daß die Commissarii, welche die Banthamische Sachen vergleichen und abthun sollen/ sich unverrichter Dingen geschieden haben/ bezeugen; und weilen nun die Differentien anjetzo unter Ihro Königl. Majest. und Ihro Hochmög. Händen heimgefallen/ als hoffet man/ daß dieselbige bald in der Güte accommodirt und beygeleget seyn werden. Das Spargiment/ ob habe sich die Frantzösische Flotte auff denen Engelischen Cüsten sehen lassen/ umb sich mit der Engelischen Flotte zu conjungrien/ und diesen Staat zu beunruhigen/ thut gantz verschwinden; Der Hertzog von Holstein langt im Haag an. wiewohl man nicht unterlässet/ sich in gute defension zu setzen. Der Hertzog von Hollstein / welcher in Chur-Brandenburgischen Diensten/ ist allhier angelangt. Den 4. ist der Herr von Amerongen vom Chur-Brandenburgischen Hofe/ und Tags zuvorn der Marquis de Varennes, welcher in Sr. Churfürstl. Durchl. Diensten ist/ allhier zuruck gelangt. Hiesige Die Burgerschafft daselbst thut den 1. Map ihrer Obrigkeit vor dero Logamenter verschiedene Maphäume auffrichten mit nach. Bürgerschafft hat der alten Gewohnheit nach den 1. Tag May in dieser Stadt etliche Mäyen gestecket/ und zwar einen für die Herren Staaten von Holland mit diesem Wahl-Spruch: Peragit tranquilla potestas, quod violenta nequit. Zu Teutsch ungefehr: Mit Sittsam- und Gelindigkeit kan man mehr als mit Gewait außrichten. Einen andern vor den Printz von Oranien/ worunter diese Wort zu lesen: Haud ulli veterum virtute secundus. Das ist: Er gibt denen Alten an Tugend und Tapfferkeit im geringsten nichts nach. An einem andern/ welcher für die Princessin gepflantzet ge-

auff 6000. Mann und 12. Kriegs-Schiffe extendiret seyn/ hinzugethan worden. Weil die Seeräuber von Algiers mit diesem Staat gebrochen/ Holland und Schweden werden ausgewechselt. als ist denen Convoyern der Smirnischen Flotte Ordre gegeben worden/ ihre Schiffe mit doppelten Stücken zu montiren/ und auch die Krigsschiffe selbsten mit gleicher Anzahl zu verstärcken/ welche der Herr Graff von Styrum commandiren/ und auff einer gewissen Höhe die von Smirna kommende Flotte abwarten solle. Eine sichere Person hat sich auff Ordre deß Königs in Franckreich bemühet/ und sich in allen Häffen erkundiget/ wie viel Orlogs-Schiffe dieser Staat außrüsten lassen wolte.

Nach dem sonst die Stadt Hamburg in Erfahrung kommen/ daß der Hertzog von Zell in Seeland einige Capers in dero Beschlag und Besoldung genommen/ umb mit selbigen dieser Stadt zurück kommende/ und mit Waaren beladene Kauffardey-Schiffe zu attaquiren; als hat der Magistrat allda die Herren Staaten ersucht/ dero Unterthanen in Seeland ein solches am möglichsten zu verbieten. Den 8. hat der Königl. Englische Der Englische Envoye übergibt den Hn. General Staaten ein Memorial. Envoye, Herr Skelton / denen Herren General-Staaten im Nahmen seines Königs ein Memoral übergeben / wodurch Se. Majest. an Ihro Hochmögenden dero Mißfallen wegen deme/ daß die Commissarii, welche die Banthamische Sachen vergleichen und abthun sollen/ sich unverrichter Dingen geschieden haben/ bezeugen; und weilen nun die Differentien anjetzo unter Ihro Königl. Majest. und Ihro Hochmög. Händen heimgefallen/ als hoffet man/ daß dieselbige bald in der Güte accommodirt und beygeleget seyn werden. Das Spargiment/ ob habe sich die Frantzösische Flotte auff denen Engelischen Cüsten sehen lassen/ umb sich mit der Engelischen Flotte zu conjungrien/ und diesen Staat zu beunruhigen/ thut gantz verschwinden; Der Hertzog von Holstein langt im Haag an. wiewohl man nicht unterlässet/ sich in gute defension zu setzen. Der Hertzog von Hollstein / welcher in Chur-Brandenburgischen Diensten/ ist allhier angelangt. Den 4. ist der Herr von Amerongen vom Chur-Brandenburgischen Hofe/ und Tags zuvorn der Marquis de Varennes, welcher in Sr. Churfürstl. Durchl. Diensten ist/ allhier zuruck gelangt. Hiesige Die Burgerschafft daselbst thut den 1. Map ihrer Obrigkeit vor dero Logamenter verschiedene Maphäume auffrichten mit nach. Bürgerschafft hat der alten Gewohnheit nach den 1. Tag May in dieser Stadt etliche Mäyen gestecket/ und zwar einen für die Herren Staaten von Holland mit diesem Wahl-Spruch: Peragit tranquilla potestas, quod violenta nequit. Zu Teutsch ungefehr: Mit Sittsam- und Gelindigkeit kan man mehr als mit Gewait außrichten. Einen andern vor den Printz von Oranien/ worunter diese Wort zu lesen: Haud ulli veterum virtute secundus. Das ist: Er gibt denen Alten an Tugend und Tapfferkeit im geringsten nichts nach. An einem andern/ welcher für die Princessin gepflantzet ge-

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[318/0330] auff 6000. Mann und 12. Kriegs-Schiffe extendiret seyn/ hinzugethan worden. Weil die Seeräuber von Algiers mit diesem Staat gebrochen/ als ist denen Convoyern der Smirnischen Flotte Ordre gegeben worden/ ihre Schiffe mit doppelten Stücken zu montiren/ und auch die Krigsschiffe selbsten mit gleicher Anzahl zu verstärcken/ welche der Herr Graff von Styrum commandiren/ und auff einer gewissen Höhe die von Smirna kommende Flotte abwarten solle. Eine sichere Person hat sich auff Ordre deß Königs in Franckreich bemühet/ und sich in allen Häffen erkundiget/ wie viel Orlogs-Schiffe dieser Staat außrüsten lassen wolte. Holland und Schweden werden ausgewechselt. Nach dem sonst die Stadt Hamburg in Erfahrung kommen/ daß der Hertzog von Zell in Seeland einige Capers in dero Beschlag und Besoldung genommen/ umb mit selbigen dieser Stadt zurück kommende/ und mit Waaren beladene Kauffardey-Schiffe zu attaquiren; als hat der Magistrat allda die Herren Staaten ersucht/ dero Unterthanen in Seeland ein solches am möglichsten zu verbieten. Den 8. hat der Königl. Englische Envoye, Herr Skelton / denen Herren General-Staaten im Nahmen seines Königs ein Memoral übergeben / wodurch Se. Majest. an Ihro Hochmögenden dero Mißfallen wegen deme/ daß die Commissarii, welche die Banthamische Sachen vergleichen und abthun sollen/ sich unverrichter Dingen geschieden haben/ bezeugen; und weilen nun die Differentien anjetzo unter Ihro Königl. Majest. und Ihro Hochmög. Händen heimgefallen/ als hoffet man/ daß dieselbige bald in der Güte accommodirt und beygeleget seyn werden. Das Spargiment/ ob habe sich die Frantzösische Flotte auff denen Engelischen Cüsten sehen lassen/ umb sich mit der Engelischen Flotte zu conjungrien/ und diesen Staat zu beunruhigen/ thut gantz verschwinden; wiewohl man nicht unterlässet/ sich in gute defension zu setzen. Der Hertzog von Hollstein / welcher in Chur-Brandenburgischen Diensten/ ist allhier angelangt. Den 4. ist der Herr von Amerongen vom Chur-Brandenburgischen Hofe/ und Tags zuvorn der Marquis de Varennes, welcher in Sr. Churfürstl. Durchl. Diensten ist/ allhier zuruck gelangt. Hiesige Bürgerschafft hat der alten Gewohnheit nach den 1. Tag May in dieser Stadt etliche Mäyen gestecket/ und zwar einen für die Herren Staaten von Holland mit diesem Wahl-Spruch: Peragit tranquilla potestas, quod violenta nequit. Zu Teutsch ungefehr: Mit Sittsam- und Gelindigkeit kan man mehr als mit Gewait außrichten. Einen andern vor den Printz von Oranien/ worunter diese Wort zu lesen: Haud ulli veterum virtute secundus. Das ist: Er gibt denen Alten an Tugend und Tapfferkeit im geringsten nichts nach. An einem andern/ welcher für die Princessin gepflantzet ge- Der Englische Envoye übergibt den Hn. General Staaten ein Memorial. Der Hertzog von Holstein langt im Haag an. Die Burgerschafft daselbst thut den 1. Map ihrer Obrigkeit vor dero Logamenter verschiedene Maphäume auffrichten mit nach.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/330>, abgerufen am 25.11.2024.