[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].blieben so lang daselbsten/ biß der Pallast allhier völlig zugerichtet war/ darnach hielten sie ihren Einzug in diese Stadt mit grossem Pomp/ unter Vegleitung eines grossen Adels und unzehlichen Carossen/ 3. Tag hernach gaben baltet seinen Einzug. Se. Excellentz die erste offentliche Audientz / worbey sie Sr. Catholischen Vnd gibt offentliche Audientz / worbey er deß Königs in Spannien Bildnutz unter einen Pimmel setzen lassen. Maj. Bildnuß unter den Himmel setzen lassen/ und sagte zu denen/ welche ihme zugegen waren/ daß die jenigen/ welche ein gut Spannisches Gemüth hätten/ soltens auch äusserlich und mit der Kleydung bezeugen; welches dann verursachet/ daß innerhalb wenig Tagen/ mehrentheils deß Adels/ sambt denen vornehmsten Kriegs-Officiers/ die Frantzös. Mode und Kleyder/ in die Spannische verändert/ und sich Spannische Hüte/ Schuhe/ Strümpffe/ Degen und dergleichen gekauffet haben. Se. Excellentz hat verschiedene Conferentzien mit denen versambleten Staats-Ministren gehalten/ welche eine imposta von 300000. Livres accordirt haben/ wegen Einquartirung der Soldatesca/ in 3. Monaten zu bezahlen; hingegen hat diese Stadt wegen deß Brods einige Erleichterung bekommen. Der Herr Hertzog von St. Peter hat Sr. Excellentz unserm Gouverneur 8. schöne Spannische Kutschen-Pferde geschenckt. Weilen sonsten die Frantzösische Völcker sich disseits deß Gebürgs gezogen/ als gibt solches in diesem Staat einiges Nachdencken/ weßhalben unser Gouverneur 35. Compagnien zu Pferd nacher Pavia unter Commando deß Herrn Fernando Valdese hat marschiren lassen. Den 24. ist die Musterung in allen Plätzen dieses Staats 19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd werden reformirt. gehalten worden / worauff man über die vorhero cassirte noch 19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd reformiret/ wordurch dieser Staat jährlich umb 50000. Scudi erleichtert wird. Se. Excellentz haben die 2. Compagnien von seiner Garde seinem einigen Sohn dem Grafen von Culmenar conferirt, worauff selbige den 20. von hier abgereist sind / umb die 2. Schantzen/ welche bey der Brücken über den Po-fluß gemacht werden / zu besichtigen. Der Ertz-Bischoff von Pisa gibt 800. Florentischen Soldaten die Benediction. Von Florentz hat man/ daß der Ertz-Bischoff von Pisa 800. Soldaten/ welche vor selbiger Stadt in Schlacht-Ordnung gestanden/ und der Hertzog auff denen Galleren und Galleotten nach Levante schicket/ den Segen gesprochen/ und seyen den 5. darauff die Galleren/ und den 6. die Galleotten mit ihnen abgesegelt/ umb zu Messina mit andern sich zu conjungiren. Der Hertzog habe dem General Sebastiani 200. Dupplonen gegeben/ welcher noch über dieses alle Monat/ so lang die Campagne dauret/ 200. Scudi Besoldung bekomme. Gennesische Geschichten. Aus Genua wird geschrieben / daß das Schiff/ welches der Capitain Coratino gekaufft/ daselbst mit 70. Stücken Geschütz 350. Mann und auff 6. Monat Provision versehen/ Segelfertig lige/ umb zu der Venetianischen blieben so lang daselbsten/ biß der Pallast allhier völlig zugerichtet war/ darnach hielten sie ihren Einzug in diese Stadt mit grossem Pomp/ unter Vegleitung eines grossen Adels und unzehlichen Carossen/ 3. Tag hernach gaben baltet seinen Einzug. Se. Excellentz die erste offentliche Audientz / worbey sie Sr. Catholischen Vnd gibt offentliche Audientz / worbey er deß Königs in Spannien Bildnutz unter einen Pimmel setzen lassen. Maj. Bildnuß unter den Himmel setzen lassen/ und sagte zu denen/ welche ihme zugegen waren/ daß die jenigen/ welche ein gut Spannisches Gemüth hätten/ soltens auch äusserlich und mit der Kleydung bezeugen; welches dann verursachet/ daß innerhalb wenig Tagen/ mehrentheils deß Adels/ sambt denen vornehmsten Kriegs-Officiers/ die Frantzös. Mode und Kleyder/ in die Spannische verändert/ und sich Spannische Hüte/ Schuhe/ Strümpffe/ Degen und dergleichen gekauffet haben. Se. Excellentz hat verschiedene Conferentzien mit denen versambleten Staats-Ministren gehalten/ welche eine imposta von 300000. Livres accordirt haben/ wegen Einquartirung der Soldatesca/ in 3. Monaten zu bezahlen; hingegen hat diese Stadt wegen deß Brods einige Erleichterung bekommen. Der Herr Hertzog von St. Peter hat Sr. Excellentz unserm Gouverneur 8. schöne Spannische Kutschen-Pferde geschenckt. Weilen sonsten die Frantzösische Völcker sich disseits deß Gebürgs gezogen/ als gibt solches in diesem Staat einiges Nachdencken/ weßhalben unser Gouverneur 35. Compagnien zu Pferd nacher Pavia unter Commando deß Herrn Fernando Valdese hat marschiren lassen. Den 24. ist die Musterung in allen Plätzen dieses Staats 19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd werden reformirt. gehalten worden / worauff man über die vorhero cassirte noch 19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd reformiret/ wordurch dieser Staat jährlich umb 50000. Scudi erleichtert wird. Se. Excellentz haben die 2. Compagnien von seiner Garde seinem einigen Sohn dem Grafen von Culmenar conferirt, worauff selbige den 20. von hier abgereist sind / umb die 2. Schantzen/ welche bey der Brücken über den Po-fluß gemacht werden / zu besichtigen. Der Ertz-Bischoff von Pisa gibt 800. Florentischen Soldaten die Benediction. Von Florentz hat man/ daß der Ertz-Bischoff von Pisa 800. Soldaten/ welche vor selbiger Stadt in Schlacht-Ordnung gestanden/ und der Hertzog auff denen Galleren und Galleotten nach Levante schicket/ den Segen gesprochen/ und seyen den 5. darauff die Galleren/ und den 6. die Galleotten mit ihnen abgesegelt/ umb zu Messina mit andern sich zu conjungiren. Der Hertzog habe dem General Sebastiani 200. Dupplonen gegeben/ welcher noch über dieses alle Monat/ so lang die Campagne dauret/ 200. Scudi Besoldung bekomme. Gennesische Geschichten. Aus Genua wird geschrieben / daß das Schiff/ welches der Capitain Coratino gekaufft/ daselbst mit 70. Stücken Geschütz 350. Mann und auff 6. 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Mode und Kleyder/ in die Spannische verändert/ und sich Spannische Hüte/ Schuhe/ Strümpffe/ Degen und dergleichen gekauffet haben. Se. Excellentz hat verschiedene Conferentzien mit denen versambleten Staats-Ministren gehalten/ welche eine imposta von 300000. Livres accordirt haben/ wegen Einquartirung der Soldatesca/ in 3. Monaten zu bezahlen; hingegen hat diese Stadt wegen deß Brods einige Erleichterung bekommen. Der Herr Hertzog von St. Peter hat Sr. Excellentz unserm Gouverneur 8. schöne Spannische Kutschen-Pferde geschenckt. Weilen sonsten die Frantzösische Völcker sich disseits deß Gebürgs gezogen/ als gibt solches in diesem Staat einiges Nachdencken/ weßhalben unser Gouverneur 35. Compagnien zu Pferd nacher Pavia unter Commando deß Herrn Fernando Valdese hat marschiren lassen. Den 24. ist die Musterung in allen Plätzen dieses Staats <note place="left">19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd werden reformirt.</note> gehalten worden / worauff man über die vorhero cassirte noch 19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd reformiret/ wordurch dieser Staat jährlich umb 50000. Scudi erleichtert wird. Se. Excellentz haben die 2. Compagnien von seiner Garde seinem einigen Sohn dem Grafen von Culmenar conferirt, worauff selbige den 20. von hier abgereist sind / umb die 2. Schantzen/ welche bey der Brücken über den Po-fluß gemacht werden / zu besichtigen. <note place="left">Der Ertz-Bischoff von Pisa gibt 800. Florentischen Soldaten die Benediction.</note> Von Florentz hat man/ daß der Ertz-Bischoff von Pisa 800. Soldaten/ welche vor selbiger Stadt in Schlacht-Ordnung gestanden/ und der Hertzog auff denen Galleren und Galleotten nach Levante schicket/ den Segen gesprochen/ und seyen den 5. darauff die Galleren/ und den 6. die Galleotten mit ihnen abgesegelt/ umb zu Messina mit andern sich zu conjungiren. Der Hertzog habe dem General Sebastiani 200. Dupplonen gegeben/ welcher noch über dieses alle Monat/ so lang die Campagne dauret/ 200. Scudi Besoldung bekomme.</p> <p><note place="left">Gennesische Geschichten.</note> Aus Genua wird geschrieben / daß das Schiff/ welches der Capitain Coratino gekaufft/ daselbst mit 70. Stücken Geschütz 350. Mann und auff 6. Monat Provision versehen/ Segelfertig lige/ umb zu der Venetianischen </p> </div> </body> </text> </TEI> [314/0326]
blieben so lang daselbsten/ biß der Pallast allhier völlig zugerichtet war/ darnach hielten sie ihren Einzug in diese Stadt mit grossem Pomp/ unter Vegleitung eines grossen Adels und unzehlichen Carossen/ 3. Tag hernach gaben Se. Excellentz die erste offentliche Audientz / worbey sie Sr. Catholischen Maj. Bildnuß unter den Himmel setzen lassen/ und sagte zu denen/ welche ihme zugegen waren/ daß die jenigen/ welche ein gut Spannisches Gemüth hätten/ soltens auch äusserlich und mit der Kleydung bezeugen; welches dann verursachet/ daß innerhalb wenig Tagen/ mehrentheils deß Adels/ sambt denen vornehmsten Kriegs-Officiers/ die Frantzös. Mode und Kleyder/ in die Spannische verändert/ und sich Spannische Hüte/ Schuhe/ Strümpffe/ Degen und dergleichen gekauffet haben. Se. Excellentz hat verschiedene Conferentzien mit denen versambleten Staats-Ministren gehalten/ welche eine imposta von 300000. Livres accordirt haben/ wegen Einquartirung der Soldatesca/ in 3. Monaten zu bezahlen; hingegen hat diese Stadt wegen deß Brods einige Erleichterung bekommen. Der Herr Hertzog von St. Peter hat Sr. Excellentz unserm Gouverneur 8. schöne Spannische Kutschen-Pferde geschenckt. Weilen sonsten die Frantzösische Völcker sich disseits deß Gebürgs gezogen/ als gibt solches in diesem Staat einiges Nachdencken/ weßhalben unser Gouverneur 35. Compagnien zu Pferd nacher Pavia unter Commando deß Herrn Fernando Valdese hat marschiren lassen. Den 24. ist die Musterung in allen Plätzen dieses Staats gehalten worden / worauff man über die vorhero cassirte noch 19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd reformiret/ wordurch dieser Staat jährlich umb 50000. Scudi erleichtert wird. Se. Excellentz haben die 2. Compagnien von seiner Garde seinem einigen Sohn dem Grafen von Culmenar conferirt, worauff selbige den 20. von hier abgereist sind / umb die 2. Schantzen/ welche bey der Brücken über den Po-fluß gemacht werden / zu besichtigen. Von Florentz hat man/ daß der Ertz-Bischoff von Pisa 800. Soldaten/ welche vor selbiger Stadt in Schlacht-Ordnung gestanden/ und der Hertzog auff denen Galleren und Galleotten nach Levante schicket/ den Segen gesprochen/ und seyen den 5. darauff die Galleren/ und den 6. die Galleotten mit ihnen abgesegelt/ umb zu Messina mit andern sich zu conjungiren. Der Hertzog habe dem General Sebastiani 200. Dupplonen gegeben/ welcher noch über dieses alle Monat/ so lang die Campagne dauret/ 200. Scudi Besoldung bekomme.
baltet seinen Einzug.
Vnd gibt offentliche Audientz / worbey er deß Königs in Spannien Bildnutz unter einen Pimmel setzen lassen.
19. Compagnien zu Fuß und 5. zu Pferd werden reformirt.
Der Ertz-Bischoff von Pisa gibt 800. Florentischen Soldaten die Benediction. Aus Genua wird geschrieben / daß das Schiff/ welches der Capitain Coratino gekaufft/ daselbst mit 70. Stücken Geschütz 350. Mann und auff 6. Monat Provision versehen/ Segelfertig lige/ umb zu der Venetianischen
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