[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].testanten gefangen/ und noch andere flüchtige in 4. a 500. hin und wieder verstreuet Als nun immittels Jh. Kön. Hoheit von der andern Action benachrichtiget/ und darbey deroselben umbständig vorgestellet worden/ daß den übrigen Protestanten mit Gewalt ferner nicht beyzukommen sey/ weilen selbige sich auff das unersteigliche höchste Gebürg und grausame Felsen/ Klüfften Der Hertzog von Savoyen gibt Ordre den Rost durch Hunger zu bezwingen/ immitiels aber selbige eng bloquirt zu balten. und Hölen reterirt/ haben besagte Se. Königl. Hoheit Ordre gegeben/ alle Päß sehr genau zu besetzen/ umb sie durch Hunger vollends zu bezwingen/ und zu ertappen. Dessen ungeachtet haben in der Gegend St. Martinsthal/ wo die Frantzosen das Commando geführt/ selbige immer fort mit den Protestanten scharmutziert/ sie haben auch einige Felsen ersteigen wollen/ seynd aber einsmals übel angelauffen/ indeme der Frantzös. protestirende Ingenieur Boris (so sich umb verfolgter Rebellion willen aus Franckreich bey Die Frantzosen lauffen übel an. die Thal-Leut reterirt) auff dem Gebürg eine Mine springen lassen/ wordurch von den geworffenen Steinen den nechst darbey postirten Frantzosenschr grosser Schade zugefügt worden/ doch haben diese nicht nachlassen wollen Revangiten sich. jene zu verfolgen/ wie sie dann den 20. einen Felsen erstiegen/ und darauff 30. bewehrte Protestanten massacriret, und viele Weiber und Kinder gefangen bekommen/ weilen nun die Zahl dieser Leut täglich abnehmen thut/ hoffet man den Rest ehistens völlig zum Gehorsam zu bringen. Mayländ. Geschichten. Aus dem Mayländischen vernimbt man/ daß nachdeme dasiger neuverordneter Gouverneur Herr Graf von Fuensalida von Spannien mit 2. Galleren zu Genua angelangt/ seyen selbigem 6. Deputirten von der Republic Ein neuer Gen. Gouverneur langt zu Mayland an. mit einer Galleren biß nach S. Remo entgegen gefahren / woselbsten sie ihn empfangen/ nach der Stadt begleitet/ allwo er in deß Hertzogs von Oria Behausung von acht andern complimentirt worden/ und sey ihme von zeitwährender Anwesenheit von selbigem Staat unaussprechliche Ehre widerfahren; Den 8. beschahe die Abreiß von Genua/ und den 9. arrivirten Se. Excellentz zu Alexandria/ allwo sie sich einige Tag auffgehalten/ und zu regiren angefangen haben/ wie dann dahin so gleich auff erhaltene Nachricht von hier aus ein Cantzley-Secretarius und verschiedene andere Beambten nebst 2. Staats- und Kriegs-Secretarien adgeschicket worden/ worauff Se. Excell. sich nach Pavia erhoben/ allwo der Herr Graf von Melgar am Strand von Grauellone nicht weit von Pavia selbige complimentirt/ und in die Stadt begleitet haben. Den 18. darauff seynd mehr-erwehnte Se. Excell. incognito anhero kommen/ den Kön. Pallast besehen/ und alle nöthige Ordres gegeben/ folgends zu Mittag bey dem Hn. Gen. Feldm. Grasen von Lovigni gespeiset/ allwo sich auch die Hn. Grafen von Melgar/ der Gen. über die Cavalleri und der Don Fern. Valdefe befunden haben/ nach eingenommenem Mittagmahl nahmen Se. Excell. ihren Ruckweg nach Pavia/ und testanten gefangen/ und noch andere flüchtige in 4. à 500. hin und wieder verstreuet Als nun immittels Jh. Kön. Hoheit von der andern Action benachrichtiget/ und darbey deroselben umbständig vorgestellet worden/ daß den übrigen Protestanten mit Gewalt ferner nicht beyzukommen sey/ weilen selbige sich auff das unersteigliche höchste Gebürg und grausame Felsen/ Klüfften Der Hertzog von Savoyen gibt Ordre den Rost durch Hunger zu bezwingen/ immitiels aber selbige eng bloquirt zu balten. und Hölen reterirt/ haben besagte Se. Königl. Hoheit Ordre gegeben/ alle Päß sehr genau zu besetzen/ umb sie durch Hunger vollends zu bezwingen/ und zu ertappen. Dessen ungeachtet haben in der Gegend St. Martinsthal/ wo die Frantzosen das Commando geführt/ selbige immer fort mit den Protestanten scharmutziert/ sie haben auch einige Felsen ersteigen wollen/ seynd aber einsmals übel angelauffen/ indeme der Frantzös. protestirende Ingenieur Boris (so sich umb verfolgter Rebellion willen aus Franckreich bey Die Frantzosen lauffen übel an. die Thal-Leut reterirt) auff dem Gebürg eine Mine springen lassen/ wordurch von den geworffenen Steinen den nechst darbey postirten Frantzosenschr grosser Schade zugefügt worden/ doch haben diese nicht nachlassen wollen Revangiten sich. jene zu verfolgen/ wie sie dann den 20. einen Felsen erstiegen/ und darauff 30. bewehrte Protestanten massacriret, und viele Weiber und Kinder gefangen bekommen/ weilen nun die Zahl dieser Leut täglich abnehmen thut/ hoffet man den Rest ehistens völlig zum Gehorsam zu bringen. Mayländ. Geschichten. Aus dem Mayländischen vernimbt man/ daß nachdeme dasiger neuverordneter Gouverneur Herr Graf von Fuensalida von Spannien mit 2. Galleren zu Genua angelangt/ seyen selbigem 6. Deputirten von der Republic Ein neuer Gen. Gouverneur langt zu Mayland an. mit einer Galleren biß nach S. Remo entgegen gefahren / woselbsten sie ihn empfangen/ nach der Stadt begleitet/ allwo er in deß Hertzogs von Oria Behausung von acht andern complimentirt worden/ und sey ihme von zeitwährender Anwesenheit von selbigem Staat unaussprechliche Ehre widerfahren; Den 8. beschahe die Abreiß von Genua/ und den 9. arrivirten Se. Excellentz zu Alexandria/ allwo sie sich einige Tag auffgehalten/ und zu regiren angefangen haben/ wie dann dahin so gleich auff erhaltene Nachricht von hier aus ein Cantzley-Secretarius und verschiedene andere Beambten nebst 2. Staats- und Kriegs-Secretarien adgeschicket worden/ worauff Se. Excell. sich nach Pavia erhoben/ allwo der Herr Graf von Melgar am Strand von Grauellone nicht weit von Pavia selbige complimentirt/ und in die Stadt begleitet haben. Den 18. darauff seynd mehr-erwehnte Se. Excell. incognito anhero kommen/ den Kön. Pallast besehen/ und alle nöthige Ordres gegeben/ folgends zu Mittag bey dem Hn. Gen. Feldm. Grasen von Lovigni gespeiset/ allwo sich auch die Hn. Grafen von Melgar/ der Gen. über die Cavalleri und der Don Fern. Valdefe befunden haben/ nach eingenommenem Mittagmahl nahmen Se. Excell. ihren Ruckweg nach Pavia/ und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0325" n="313"/> testanten gefangen/ und noch andere flüchtige in 4. à 500. hin und wieder verstreuet Als nun immittels Jh. Kön. Hoheit von der andern Action benachrichtiget/ und darbey deroselben umbständig vorgestellet worden/ daß den übrigen Protestanten mit Gewalt ferner nicht beyzukommen sey/ weilen selbige sich auff das unersteigliche höchste Gebürg und grausame Felsen/ Klüfften <note place="right">Der Hertzog von Savoyen gibt Ordre den Rost durch Hunger zu bezwingen/ immitiels aber selbige eng bloquirt zu balten.</note> und Hölen reterirt/ haben besagte Se. Königl. Hoheit Ordre gegeben/ alle Päß sehr genau zu besetzen/ umb sie durch Hunger vollends zu bezwingen/ und zu ertappen. Dessen ungeachtet haben in der Gegend St. Martinsthal/ wo die Frantzosen das Commando geführt/ selbige immer fort mit den Protestanten scharmutziert/ sie haben auch einige Felsen ersteigen wollen/ seynd aber einsmals übel angelauffen/ indeme der Frantzös. protestirende Ingenieur Boris (so sich umb verfolgter Rebellion willen aus Franckreich bey <note place="right">Die Frantzosen lauffen übel an.</note> die Thal-Leut reterirt) auff dem Gebürg eine Mine springen lassen/ wordurch von den geworffenen Steinen den nechst darbey postirten Frantzosenschr grosser Schade zugefügt worden/ doch haben diese nicht nachlassen wollen <note place="right">Revangiten sich.</note> jene zu verfolgen/ wie sie dann den 20. einen Felsen erstiegen/ und darauff 30. bewehrte Protestanten massacriret, und viele Weiber und Kinder gefangen bekommen/ weilen nun die Zahl dieser Leut täglich abnehmen thut/ hoffet man den Rest ehistens völlig zum Gehorsam zu bringen.</p> <p><note place="right">Mayländ. Geschichten.</note> Aus dem Mayländischen vernimbt man/ daß nachdeme dasiger neuverordneter Gouverneur Herr Graf von Fuensalida von Spannien mit 2. Galleren zu Genua angelangt/ seyen selbigem 6. Deputirten von der Republic <note place="right">Ein neuer Gen. Gouverneur langt zu Mayland an.</note> mit einer Galleren biß nach S. Remo entgegen gefahren / woselbsten sie ihn empfangen/ nach der Stadt begleitet/ allwo er in deß Hertzogs von Oria Behausung von acht andern complimentirt worden/ und sey ihme von zeitwährender Anwesenheit von selbigem Staat unaussprechliche Ehre widerfahren; Den 8. beschahe die Abreiß von Genua/ und den 9. arrivirten Se. Excellentz zu Alexandria/ allwo sie sich einige Tag auffgehalten/ und zu regiren angefangen haben/ wie dann dahin so gleich auff erhaltene Nachricht von hier aus ein Cantzley-Secretarius und verschiedene andere Beambten nebst 2. Staats- und Kriegs-Secretarien adgeschicket worden/ worauff Se. Excell. sich nach Pavia erhoben/ allwo der Herr Graf von Melgar am Strand von Grauellone nicht weit von Pavia selbige complimentirt/ und in die Stadt begleitet haben. Den 18. darauff seynd mehr-erwehnte Se. Excell. incognito anhero kommen/ den Kön. Pallast besehen/ und alle nöthige Ordres gegeben/ folgends zu Mittag bey dem Hn. Gen. Feldm. Grasen von Lovigni gespeiset/ allwo sich auch die Hn. Grafen von Melgar/ der Gen. über die Cavalleri und der Don Fern. Valdefe befunden haben/ nach eingenommenem Mittagmahl nahmen Se. Excell. ihren Ruckweg nach Pavia/ und </p> </div> </body> </text> </TEI> [313/0325]
testanten gefangen/ und noch andere flüchtige in 4. à 500. hin und wieder verstreuet Als nun immittels Jh. Kön. Hoheit von der andern Action benachrichtiget/ und darbey deroselben umbständig vorgestellet worden/ daß den übrigen Protestanten mit Gewalt ferner nicht beyzukommen sey/ weilen selbige sich auff das unersteigliche höchste Gebürg und grausame Felsen/ Klüfften und Hölen reterirt/ haben besagte Se. Königl. Hoheit Ordre gegeben/ alle Päß sehr genau zu besetzen/ umb sie durch Hunger vollends zu bezwingen/ und zu ertappen. Dessen ungeachtet haben in der Gegend St. Martinsthal/ wo die Frantzosen das Commando geführt/ selbige immer fort mit den Protestanten scharmutziert/ sie haben auch einige Felsen ersteigen wollen/ seynd aber einsmals übel angelauffen/ indeme der Frantzös. protestirende Ingenieur Boris (so sich umb verfolgter Rebellion willen aus Franckreich bey die Thal-Leut reterirt) auff dem Gebürg eine Mine springen lassen/ wordurch von den geworffenen Steinen den nechst darbey postirten Frantzosenschr grosser Schade zugefügt worden/ doch haben diese nicht nachlassen wollen jene zu verfolgen/ wie sie dann den 20. einen Felsen erstiegen/ und darauff 30. bewehrte Protestanten massacriret, und viele Weiber und Kinder gefangen bekommen/ weilen nun die Zahl dieser Leut täglich abnehmen thut/ hoffet man den Rest ehistens völlig zum Gehorsam zu bringen.
Der Hertzog von Savoyen gibt Ordre den Rost durch Hunger zu bezwingen/ immitiels aber selbige eng bloquirt zu balten.
Die Frantzosen lauffen übel an.
Revangiten sich. Aus dem Mayländischen vernimbt man/ daß nachdeme dasiger neuverordneter Gouverneur Herr Graf von Fuensalida von Spannien mit 2. Galleren zu Genua angelangt/ seyen selbigem 6. Deputirten von der Republic mit einer Galleren biß nach S. Remo entgegen gefahren / woselbsten sie ihn empfangen/ nach der Stadt begleitet/ allwo er in deß Hertzogs von Oria Behausung von acht andern complimentirt worden/ und sey ihme von zeitwährender Anwesenheit von selbigem Staat unaussprechliche Ehre widerfahren; Den 8. beschahe die Abreiß von Genua/ und den 9. arrivirten Se. Excellentz zu Alexandria/ allwo sie sich einige Tag auffgehalten/ und zu regiren angefangen haben/ wie dann dahin so gleich auff erhaltene Nachricht von hier aus ein Cantzley-Secretarius und verschiedene andere Beambten nebst 2. Staats- und Kriegs-Secretarien adgeschicket worden/ worauff Se. Excell. sich nach Pavia erhoben/ allwo der Herr Graf von Melgar am Strand von Grauellone nicht weit von Pavia selbige complimentirt/ und in die Stadt begleitet haben. Den 18. darauff seynd mehr-erwehnte Se. Excell. incognito anhero kommen/ den Kön. Pallast besehen/ und alle nöthige Ordres gegeben/ folgends zu Mittag bey dem Hn. Gen. Feldm. Grasen von Lovigni gespeiset/ allwo sich auch die Hn. Grafen von Melgar/ der Gen. über die Cavalleri und der Don Fern. Valdefe befunden haben/ nach eingenommenem Mittagmahl nahmen Se. Excell. ihren Ruckweg nach Pavia/ und
Mayländ. Geschichten.
Ein neuer Gen. Gouverneur langt zu Mayland an.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |