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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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Commissarii vor diesem von unterschiedlichen Zünfften gewesen/ und diese Stadt regiert haben/ folgender gestalt die execution auff dem Neumarckt/ allwo ein neuer Kack auffgerichtet worden/ geschehen: Hanß Adam Josten/ 3. von denen Cölnischen Tumultuanten bekommen den Stauphesen zum Lohn. Westhoven und Pettermanns waren an einander gebunden/ und durch den Pfaltz-Neuburgischen Scharpffrichter aus Gülich gar hart zur Stadt hinaus gestrichen/ und so ewig mit dem zwey Stunden lang am Kack gestandenen Commissario Derichs Tubackskrämer bannisirt/ worauff man gleich andere deß Nachts aus den Bettern geholet/ und an deren statt in die Gefängnuß gelegt hat.

Der Nieder-Sächsische Craiß handelt von den Geschichten der Stadt Hamburg. Aus dem Nieder-Sächsischen Craiß bringen Brieffe aus Hamburg/ daß unter andern/ so in jüngster Bürger-Versamblung beschlossen/ 3. aus den Dreysigern und 2. aus dem Rath erwählet/ welche die Zellische Sach vornehmen/ wohin nun aus diesen fünffen die meiste Vota fallen/ darbey soll es bleiben/ und dem Rath und Bürgerschafft angenehm seyn/ so hat man auch im Vorschlag gehabt/ daß alle die jenigen/ welche Carossen halten/ einen Reuter / die aber Landereyen haben/ einen Soldaten unterhalten sollen/ es ist aber diese Sach verschoben/ und ausgestellt. Reisende von Lüneburg berichten/ daß unsere Gefangene theils nach Giffhorn/ theils aber nach einem andern Ort bey Hannover gebracht/ so haben sie auch/ die Lüneburgischen eine Schiffbrücke vom Bundten-Hause nach ihrem Lande zu geschlagen/ ingleichem eine Schantze von fünff Bollwercken in der Gegend Wilhelmsburg in ihrem Lande gebauet. Den 8. dieses ist dieser Gegend Ein grosses Sturmwetter thut an Teichen und Dämmen wächtigen Schaden. abermalen ein sehr grosses Sturmwetter eingefallen/ welches an Teichen und Dämmen überaus grossen Schaden gethan/ und welche noch von dem jüngsten Einbruch nicht völlig reparirt gewesen / de novo überstiegen/ und eingerissen/ wie man dann leyder die betrübte Nachricht hat/ daß das Olde Land wieder unter Wasser stehet/ und der Braußbütteler Teich fast gantz weggerissen und ruinirt worden. Was sonst hin und wieder vor Schaden geschehen/ und was vor Leute in dem unterhalb Blanckenese umbgeschlagenen Ever gewesen/ davon ist noch keine Nachricht zu haben. Aus Zell wird geschrieben/ daß den 11. ein so grausames Wetter von Donner/ Regen / Blitz und Hagel gewesen/ daß kein Mensch dergleichen erlebet/ und meynte jedermann/ daß ein andere Sündfluth oder der Jüngste Tag darauff erfolgen würde: endlich aber brach sichs mit solchem Regen/ daß fast alle Häuser im Wasser stunden. Schreiben aus Lübeck melden/ daß den Die Mecklenburgische contra Holsteinische 15. die Mecklenburgische contra Holsteinische Commission völlig verglichen liquidirt, subscribirt und ratificirt, und weilen selbige in der Güte gehoben/ sind die gegenwärtig gewesene Königl. Schwedische Reuter aus Stade/ wie

Commissarii vor diesem von unterschiedlichen Zünfften gewesen/ und diese Stadt regiert haben/ folgender gestalt die execution auff dem Neumarckt/ allwo ein neuer Kack auffgerichtet worden/ geschehen: Hanß Adam Josten/ 3. von denen Cölnischen Tumultuanten bekommen den Stauphesen zum Lohn. Westhoven und Pettermanns waren an einander gebunden/ und durch den Pfaltz-Neuburgischen Scharpffrichter aus Gülich gar hart zur Stadt hinaus gestrichen/ und so ewig mit dem zwey Stunden lang am Kack gestandenen Commissario Derichs Tubackskrämer bannisirt/ worauff man gleich andere deß Nachts aus den Bettern geholet/ und an deren statt in die Gefängnuß gelegt hat.

Der Nieder-Sächsische Craiß handelt von den Geschichten der Stadt Hamburg. Aus dem Nieder-Sächsischen Craiß bringen Brieffe aus Hamburg/ daß unter andern/ so in jüngster Bürger-Versamblung beschlossen/ 3. aus den Dreysigern und 2. aus dem Rath erwählet/ welche die Zellische Sach vornehmen/ wohin nun aus diesen fünffen die meiste Vota fallen/ darbey soll es bleiben/ und dem Rath und Bürgerschafft angenehm seyn/ so hat man auch im Vorschlag gehabt/ daß alle die jenigen/ welche Carossen halten/ einen Reuter / die aber Landereyen haben/ einen Soldaten unterhalten sollen/ es ist aber diese Sach verschoben/ und ausgestellt. Reisende von Lüneburg berichten/ daß unsere Gefangene theils nach Giffhorn/ theils aber nach einem andern Ort bey Hannover gebracht/ so haben sie auch/ die Lüneburgischen eine Schiffbrücke vom Bundten-Hause nach ihrem Lande zu geschlagen/ ingleichem eine Schantze von fünff Bollwercken in der Gegend Wilhelmsburg in ihrem Lande gebauet. Den 8. dieses ist dieser Gegend Ein grosses Sturmwetter thut an Teichen und Dämmen wächtigen Schaden. abermalen ein sehr grosses Sturmwetter eingefallen/ welches an Teichen und Dämmen überaus grossen Schaden gethan/ und welche noch von dem jüngsten Einbruch nicht völlig reparirt gewesen / de novo überstiegen/ und eingerissen/ wie man dann leyder die betrübte Nachricht hat/ daß das Olde Land wieder unter Wasser stehet/ und der Braußbütteler Teich fast gantz weggerissen und ruinirt worden. Was sonst hin und wieder vor Schaden geschehen/ und was vor Leute in dem unterhalb Blanckenese umbgeschlagenen Ever gewesen/ davon ist noch keine Nachricht zu haben. Aus Zell wird geschrieben/ daß den 11. ein so grausames Wetter von Donner/ Regen / Blitz und Hagel gewesen/ daß kein Mensch dergleichen erlebet/ und meynte jedermann/ daß ein andere Sündfluth oder der Jüngste Tag darauff erfolgen würde: endlich aber brach sichs mit solchem Regen/ daß fast alle Häuser im Wasser stunden. Schreiben aus Lübeck melden/ daß den Die Mecklenburgische contra Holsteinische 15. die Mecklenburgische contra Holsteinische Commission völlig verglichen liquidirt, subscribirt und ratificirt, und weilen selbige in der Güte gehoben/ sind die gegenwärtig gewesene Königl. Schwedische Reuter aus Stade/ wie

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[284/0296] Commissarii vor diesem von unterschiedlichen Zünfften gewesen/ und diese Stadt regiert haben/ folgender gestalt die execution auff dem Neumarckt/ allwo ein neuer Kack auffgerichtet worden/ geschehen: Hanß Adam Josten/ Westhoven und Pettermanns waren an einander gebunden/ und durch den Pfaltz-Neuburgischen Scharpffrichter aus Gülich gar hart zur Stadt hinaus gestrichen/ und so ewig mit dem zwey Stunden lang am Kack gestandenen Commissario Derichs Tubackskrämer bannisirt/ worauff man gleich andere deß Nachts aus den Bettern geholet/ und an deren statt in die Gefängnuß gelegt hat. 3. von denen Cölnischen Tumultuanten bekommen den Stauphesen zum Lohn. Aus dem Nieder-Sächsischen Craiß bringen Brieffe aus Hamburg/ daß unter andern/ so in jüngster Bürger-Versamblung beschlossen/ 3. aus den Dreysigern und 2. aus dem Rath erwählet/ welche die Zellische Sach vornehmen/ wohin nun aus diesen fünffen die meiste Vota fallen/ darbey soll es bleiben/ und dem Rath und Bürgerschafft angenehm seyn/ so hat man auch im Vorschlag gehabt/ daß alle die jenigen/ welche Carossen halten/ einen Reuter / die aber Landereyen haben/ einen Soldaten unterhalten sollen/ es ist aber diese Sach verschoben/ und ausgestellt. Reisende von Lüneburg berichten/ daß unsere Gefangene theils nach Giffhorn/ theils aber nach einem andern Ort bey Hannover gebracht/ so haben sie auch/ die Lüneburgischen eine Schiffbrücke vom Bundten-Hause nach ihrem Lande zu geschlagen/ ingleichem eine Schantze von fünff Bollwercken in der Gegend Wilhelmsburg in ihrem Lande gebauet. Den 8. dieses ist dieser Gegend abermalen ein sehr grosses Sturmwetter eingefallen/ welches an Teichen und Dämmen überaus grossen Schaden gethan/ und welche noch von dem jüngsten Einbruch nicht völlig reparirt gewesen / de novo überstiegen/ und eingerissen/ wie man dann leyder die betrübte Nachricht hat/ daß das Olde Land wieder unter Wasser stehet/ und der Braußbütteler Teich fast gantz weggerissen und ruinirt worden. Was sonst hin und wieder vor Schaden geschehen/ und was vor Leute in dem unterhalb Blanckenese umbgeschlagenen Ever gewesen/ davon ist noch keine Nachricht zu haben. Aus Zell wird geschrieben/ daß den 11. ein so grausames Wetter von Donner/ Regen / Blitz und Hagel gewesen/ daß kein Mensch dergleichen erlebet/ und meynte jedermann/ daß ein andere Sündfluth oder der Jüngste Tag darauff erfolgen würde: endlich aber brach sichs mit solchem Regen/ daß fast alle Häuser im Wasser stunden. Schreiben aus Lübeck melden/ daß den 15. die Mecklenburgische contra Holsteinische Commission völlig verglichen liquidirt, subscribirt und ratificirt, und weilen selbige in der Güte gehoben/ sind die gegenwärtig gewesene Königl. Schwedische Reuter aus Stade/ wie Der Nieder-Sächsische Craiß handelt von den Geschichten der Stadt Hamburg. Ein grosses Sturmwetter thut an Teichen und Dämmen wächtigen Schaden. Die Mecklenburgische contra Holsteinische

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/296>, abgerufen am 23.11.2024.