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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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weilen die in den Thälern wohnende Leuthe die Waffen ergrieffen/ etliche von den ihrigen/ weil sie Catholisch worden/ hingerichtet/ und dergleichen Insolentien mehr verübet/ wordurch sie sich aller Fürstlichen Gnaden unwürdig gemacht. Die Schweitzerische Gesandten intercediten im Ramen der Evangelis. Diesem aber allen ungeachtet/ wolte Se. Königl. Hoheit in Ansehung der gedachten Intercession und in Respect der löblichen Evangelischen Schweitzerischen Cantons / alles was vorgangen/ nicht zum ärgsten auffnehmen/ wo die Thal - Leuthe nur nach dem Edict Gehorsam leisten Cantons bey dem Hertzog von Savoden vor die Verfolgte proteftirende Piemonteser. würden. Hierauff hatten die Abgesandten Permission ersucht/ selber nach den Thälern zu reisen / und der Sachen Zustand/ Resolution/ und Verantwortung der armen Piemonteser zu vernehmen/ in Hoffnung/ daß sie bey ihrer Zurückkunfft den Hrn. Hertzogen zu einiger Moderation deß Edicts würden bewegen können. Das erste ward ihnen alsofort verwilliget/ und alsobald dem Gouverneur der Thäler Ordre gesandt / daß sie den Einwohnern/ die nun auff die Berge gewichen/ Freyheit mit den Gesandten sich zu unterreden/ vergönnen solten. Auff das andere aber/ hat Se. Hoheit sich erklärt/ daß er ihnen bey ihrer Zurückkunfft wiederumb Audientz geben wolle. Hierauff haben die beyden Gesandten den 22. passato sich nach den Thälern begeben/ also daß man nunmehr mit Verlangen nach dem Außschlag der Sachen wartet.

Extract - Schreiben aus Tripoli in Africa von 18. April.

MAn hat den Admiral allhier/ als er in den Rath kam/ beym Kopff Die Stadt Triyoli gerathet in einen Auffstand und läft verschiedene Grosse hinrichten. genommen/ auf ein Pferd geschmiessen / und hinaus geführet/ da dann etliche Reuther deß Bey seines abgesagten Feindes ihn umb den Hals zu bringen/ gefolget/ als er aber vor das Thor kommen / haben ihn etliche Türcken umbringet/ und wieder in die Stadt gebracht/ allda alles in Auffstand gerieth/ und den Bey/ wie auch den Thesaurier vor Verräther außrieffen: gedachter Thesaurier und dessen Bruder sind kurtz darauff umb den Hals gebracht/ und ihre Häupter vor dem Königlichen Hause auff Pfäle gesteckt worden. Der Vice - Admiral/ der vormals der Stadt verwiesen/ und nach Gerby geschickt war/ ist zum Bey erwehlet/ und hat sein Gezelt/ 600. Türcken bey sich habend vor der Stadt auffgeschlagen. Den 15. Martii kamen 250. Mahometanische Reuther dem neuen Bey aus dem Gebürg zu Hülff. Die folgende Nacht seynd 70. Reuther auff erhaltene Kundschafft/ daß 60. Reuther deß alten Bey einen gewissen

weilen die in den Thälern wohnende Leuthe die Waffen ergrieffen/ etliche von den ihrigen/ weil sie Catholisch worden/ hingerichtet/ und dergleichen Insolentien mehr verübet/ wordurch sie sich aller Fürstlichen Gnaden unwürdig gemacht. Die Schweitzerische Gesandten intercediten im Ramen der Evangelis. Diesem aber allen ungeachtet/ wolte Se. Königl. Hoheit in Ansehung der gedachten Intercession und in Respect der löblichen Evangelischen Schweitzerischen Cantons / alles was vorgangen/ nicht zum ärgsten auffnehmen/ wo die Thal - Leuthe nur nach dem Edict Gehorsam leisten Cantons bey dem Hertzog von Savoden vor die Verfolgte proteftirende Piemonteser. würden. Hierauff hatten die Abgesandten Permission ersucht/ selber nach den Thälern zu reisen / und der Sachen Zustand/ Resolution/ und Verantwortung der armen Piemonteser zu vernehmen/ in Hoffnung/ daß sie bey ihrer Zurückkunfft den Hrn. Hertzogen zu einiger Moderation deß Edicts würden bewegen können. Das erste ward ihnen alsofort verwilliget/ und alsobald dem Gouverneur der Thäler Ordre gesandt / daß sie den Einwohnern/ die nun auff die Berge gewichen/ Freyheit mit den Gesandten sich zu unterreden/ vergönnen solten. Auff das andere aber/ hat Se. Hoheit sich erklärt/ daß er ihnen bey ihrer Zurückkunfft wiederumb Audientz geben wolle. Hierauff haben die beyden Gesandten den 22. passato sich nach den Thälern begeben/ also daß man nunmehr mit Verlangen nach dem Außschlag der Sachen wartet.

Extract - Schreiben aus Tripoli in Africa von 18. April.

MAn hat den Admiral allhier/ als er in den Rath kam/ beym Kopff Die Stadt Triyoli gerathet in einen Auffstand und läft verschiedene Grosse hinrichten. genommen/ auf ein Pferd geschmiessen / und hinaus geführet/ da dann etliche Reuther deß Bey seines abgesagten Feindes ihn umb den Hals zu bringen/ gefolget/ als er aber vor das Thor kommen / haben ihn etliche Türcken umbringet/ und wieder in die Stadt gebracht/ allda alles in Auffstand gerieth/ und den Bey/ wie auch den Thesaurier vor Verräther außrieffen: gedachter Thesaurier und dessen Bruder sind kurtz darauff umb den Hals gebracht/ und ihre Häupter vor dem Königlichen Hause auff Pfäle gesteckt worden. Der Vice - Admiral/ der vormals der Stadt verwiesen/ und nach Gerby geschickt war/ ist zum Bey erwehlet/ und hat sein Gezelt/ 600. Türcken bey sich habend vor der Stadt auffgeschlagen. Den 15. Martii kamen 250. Mahometanische Reuther dem neuen Bey aus dem Gebürg zu Hülff. Die folgende Nacht seynd 70. Reuther auff erhaltene Kundschafft/ daß 60. Reuther deß alten Bey einen gewissen

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[269/0281] weilen die in den Thälern wohnende Leuthe die Waffen ergrieffen/ etliche von den ihrigen/ weil sie Catholisch worden/ hingerichtet/ und dergleichen Insolentien mehr verübet/ wordurch sie sich aller Fürstlichen Gnaden unwürdig gemacht. Diesem aber allen ungeachtet/ wolte Se. Königl. Hoheit in Ansehung der gedachten Intercession und in Respect der löblichen Evangelischen Schweitzerischen Cantons / alles was vorgangen/ nicht zum ärgsten auffnehmen/ wo die Thal - Leuthe nur nach dem Edict Gehorsam leisten würden. Hierauff hatten die Abgesandten Permission ersucht/ selber nach den Thälern zu reisen / und der Sachen Zustand/ Resolution/ und Verantwortung der armen Piemonteser zu vernehmen/ in Hoffnung/ daß sie bey ihrer Zurückkunfft den Hrn. Hertzogen zu einiger Moderation deß Edicts würden bewegen können. Das erste ward ihnen alsofort verwilliget/ und alsobald dem Gouverneur der Thäler Ordre gesandt / daß sie den Einwohnern/ die nun auff die Berge gewichen/ Freyheit mit den Gesandten sich zu unterreden/ vergönnen solten. Auff das andere aber/ hat Se. Hoheit sich erklärt/ daß er ihnen bey ihrer Zurückkunfft wiederumb Audientz geben wolle. Hierauff haben die beyden Gesandten den 22. passato sich nach den Thälern begeben/ also daß man nunmehr mit Verlangen nach dem Außschlag der Sachen wartet. Die Schweitzerische Gesandten intercediten im Ramen der Evangelis. Cantons bey dem Hertzog von Savoden vor die Verfolgte proteftirende Piemonteser. Extract - Schreiben aus Tripoli in Africa von 18. April. MAn hat den Admiral allhier/ als er in den Rath kam/ beym Kopff genommen/ auf ein Pferd geschmiessen / und hinaus geführet/ da dann etliche Reuther deß Bey seines abgesagten Feindes ihn umb den Hals zu bringen/ gefolget/ als er aber vor das Thor kommen / haben ihn etliche Türcken umbringet/ und wieder in die Stadt gebracht/ allda alles in Auffstand gerieth/ und den Bey/ wie auch den Thesaurier vor Verräther außrieffen: gedachter Thesaurier und dessen Bruder sind kurtz darauff umb den Hals gebracht/ und ihre Häupter vor dem Königlichen Hause auff Pfäle gesteckt worden. Der Vice - Admiral/ der vormals der Stadt verwiesen/ und nach Gerby geschickt war/ ist zum Bey erwehlet/ und hat sein Gezelt/ 600. Türcken bey sich habend vor der Stadt auffgeschlagen. Den 15. Martii kamen 250. Mahometanische Reuther dem neuen Bey aus dem Gebürg zu Hülff. Die folgende Nacht seynd 70. Reuther auff erhaltene Kundschafft/ daß 60. Reuther deß alten Bey einen gewissen Die Stadt Triyoli gerathet in einen Auffstand und läft verschiedene Grosse hinrichten.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/281>, abgerufen am 24.11.2024.