[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Ciglie commandirt/ und gewohnet seynd / auff die Berge zu steigen/ haben denen andern den Weg gewiesen/ weilen sie gegen die in denen Thälern von Natur Feinde seynd/ also daß sie keinem einigen Quartier gegeben/ ja selbsten einem von denen unsrigen/ weilen er einen langen Bart gehabt/ und sie Es werden verschiedene Officiers Savoyscher und Frantzös. Seits verwun det/ welche der Hertzog in die Hospithäler bringen lassen. vermeynet/ es seye ein Protestant/ den Kopff abgehauen haben. Der Herr di River hat einen Musquetenschuß in Arm bekommen/ der Herr Cavallier di Sr. Giorgio ist in einer Achsel verwundet/ und der Marschall der Dragoner vom Herrn Grafen Vervva in der Seiten blessirt. Ehe man besagte Protestanten angegriffen/ haben sie zweymal sich mit dem Herrn Marq. Parella unterreden wollen/ und begehret mit einem Schweitzerischen Abgesandten/ welcher dorthin gegangen wäre/ zu sprechen/ so ihnen aber nicht erlaubet worden/ worauff der Abgesandte den 23. wieder anhero gekommen/ und nebst dem andern von hier wieder nach seinem Lande abgereiset ist. Sr. Königl. Hoheit seynd von Bricherasco zu Pferde allgemach der Brigada nachgefolget/ und seynd biß an Sr. Joannisberg gekommen/ allwo sie zu Mittag gespeiset/ und hernach ihren Weg wieder zuruck genommen haben. Sr. Hoheit hat die Verwundeten besichtiget/ welche man in die Hospithäler gebracht/ und Ordre gegeben / selbige wohl zu verpflegen. Wie es nun ferner mit diesen Thal-Leuthen ablcuffen möchte/ werden die folgende Monat entdecken. Das neundte Capittel Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provintien sich begeben hat. Polländische Geschichten. AUs dem Grafenhaag vernimbt man/ daß die Hrn. General Staaten durch Ihro Deputirten bey dem Königl. Frantzösischen Ambassad. Mr. d' Avaux klagen lassen/ daß nan zu Bordeaux 2. Holländer/ welche nit naturalisirt seynd/ in Verhafft nehmen lassen/ und sich ihrer Güter/ effecten und Brieffen versichert habe/ unterm Vorwandt/ daß sie einigen Frantzös. Reformirten geholffen hätten/ sich mit der Flucht zu salviren / und hätten ihre Kinder in Holland geschicket/ welches man bey hiesigem Staat sehr zu Hertzen ziehet/ und vor eine Contravention und Ubertrettung der Tractaten achtet. Der Herr General-Lieutenant Spaen hat Namens Ihrer Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg denen Hrn. Staaten von Holland erkläret/ daß die Subsidien, welche besagte Provintz erlaubet zu erheben / Ciglie commandirt/ und gewohnet seynd / auff die Berge zu steigen/ haben denen andern den Weg gewiesen/ weilen sie gegen die in denen Thälern von Natur Feinde seynd/ also daß sie keinem einigen Quartier gegeben/ ja selbsten einem von denen unsrigen/ weilen er einen langen Bart gehabt/ und sie Es werden verschiedene Officiers Savoyscher und Frantzös. Seits verwun det/ welche der Hertzog in die Hospithäler bringen lassen. vermeynet/ es seye ein Protestant/ den Kopff abgehauen haben. Der Herr di River hat einen Musquetenschuß in Arm bekommen/ der Herr Cavallier di Sr. Giorgio ist in einer Achsel verwundet/ und der Marschall der Dragoner vom Herrn Grafen Vervva in der Seiten blessirt. Ehe man besagte Protestanten angegriffen/ haben sie zweymal sich mit dem Herrn Marq. Parella unterreden wollen/ und begehret mit einem Schweitzerischen Abgesandten/ welcher dorthin gegangen wäre/ zu sprechen/ so ihnen aber nicht erlaubet worden/ worauff der Abgesandte den 23. wieder anhero gekommen/ und nebst dem andern von hier wieder nach seinem Lande abgereiset ist. Sr. Königl. Hoheit seynd von Bricherasco zu Pferde allgemach der Brigada nachgefolget/ und seynd biß an Sr. Joannisberg gekommen/ allwo sie zu Mittag gespeiset/ und hernach ihren Weg wieder zuruck genommen haben. Sr. Hoheit hat die Verwundeten besichtiget/ welche man in die Hospithäler gebracht/ und Ordre gegeben / selbige wohl zu verpflegen. Wie es nun ferner mit diesen Thal-Leuthen ablcuffen möchte/ werden die folgende Monat entdecken. Das neundte Capittel Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provintien sich begeben hat. Polländische Geschichten. AUs dem Grafenhaag vernimbt man/ daß die Hrn. General Staaten durch Ihro Deputirten bey dem Königl. Frantzösischen Ambassad. Mr. d’ Avaux klagen lassen/ daß nan zu Bordeaux 2. Holländer/ welche nit naturalisirt seynd/ in Verhafft nehmen lassen/ und sich ihrer Güter/ effecten und Brieffen versichert habe/ unterm Vorwandt/ daß sie einigen Frantzös. Reformirten geholffen hätten/ sich mit der Flucht zu salviren / und hätten ihre Kinder in Holland geschicket/ welches man bey hiesigem Staat sehr zu Hertzen ziehet/ und vor eine Contravention und Ubertrettung der Tractaten achtet. Der Herr General-Lieutenant Spaen hat Namens Ihrer Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg denen Hrn. Staaten von Holland erkläret/ daß die Subsidien, welche besagte Provintz erlaubet zu erheben / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0279" n="267"/> Ciglie commandirt/ und gewohnet seynd / auff die Berge zu steigen/ haben denen andern den Weg gewiesen/ weilen sie gegen die in denen Thälern von Natur Feinde seynd/ also daß sie keinem einigen Quartier gegeben/ ja selbsten einem von denen unsrigen/ weilen er einen langen Bart gehabt/ und sie <note place="right">Es werden verschiedene Officiers Savoyscher und Frantzös. Seits verwun det/ welche der Hertzog in die Hospithäler bringen lassen.</note> vermeynet/ es seye ein Protestant/ den Kopff abgehauen haben. Der Herr di River hat einen Musquetenschuß in Arm bekommen/ der Herr Cavallier di Sr. Giorgio ist in einer Achsel verwundet/ und der Marschall der Dragoner vom Herrn Grafen Vervva in der Seiten blessirt. Ehe man besagte Protestanten angegriffen/ haben sie zweymal sich mit dem Herrn Marq. Parella unterreden wollen/ und begehret mit einem Schweitzerischen Abgesandten/ welcher dorthin gegangen wäre/ zu sprechen/ so ihnen aber nicht erlaubet worden/ worauff der Abgesandte den 23. wieder anhero gekommen/ und nebst dem andern von hier wieder nach seinem Lande abgereiset ist. Sr. Königl. Hoheit seynd von Bricherasco zu Pferde allgemach der Brigada nachgefolget/ und seynd biß an Sr. Joannisberg gekommen/ allwo sie zu Mittag gespeiset/ und hernach ihren Weg wieder zuruck genommen haben. Sr. Hoheit hat die Verwundeten besichtiget/ welche man in die Hospithäler gebracht/ und Ordre gegeben / selbige wohl zu verpflegen. Wie es nun ferner mit diesen Thal-Leuthen ablcuffen möchte/ werden die folgende Monat entdecken.</p> </div> <div> <head>Das neundte Capittel</head> <p>Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provintien sich begeben hat.</p> <p><note place="right">Polländische Geschichten.</note> AUs dem Grafenhaag vernimbt man/ daß die Hrn. General Staaten durch Ihro Deputirten bey dem Königl. Frantzösischen Ambassad. Mr. d’ Avaux klagen lassen/ daß nan zu Bordeaux 2. Holländer/ welche nit naturalisirt seynd/ in Verhafft nehmen lassen/ und sich ihrer Güter/ effecten und Brieffen versichert habe/ unterm Vorwandt/ daß sie einigen Frantzös. Reformirten geholffen hätten/ sich mit der Flucht zu salviren / und hätten ihre Kinder in Holland geschicket/ welches man bey hiesigem Staat sehr zu Hertzen ziehet/ und vor eine Contravention und Ubertrettung der Tractaten achtet. Der Herr General-Lieutenant Spaen hat Namens Ihrer Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg denen Hrn. Staaten von Holland erkläret/ daß die Subsidien, welche besagte Provintz erlaubet zu erheben / </p> </div> </body> </text> </TEI> [267/0279]
Ciglie commandirt/ und gewohnet seynd / auff die Berge zu steigen/ haben denen andern den Weg gewiesen/ weilen sie gegen die in denen Thälern von Natur Feinde seynd/ also daß sie keinem einigen Quartier gegeben/ ja selbsten einem von denen unsrigen/ weilen er einen langen Bart gehabt/ und sie vermeynet/ es seye ein Protestant/ den Kopff abgehauen haben. Der Herr di River hat einen Musquetenschuß in Arm bekommen/ der Herr Cavallier di Sr. Giorgio ist in einer Achsel verwundet/ und der Marschall der Dragoner vom Herrn Grafen Vervva in der Seiten blessirt. Ehe man besagte Protestanten angegriffen/ haben sie zweymal sich mit dem Herrn Marq. Parella unterreden wollen/ und begehret mit einem Schweitzerischen Abgesandten/ welcher dorthin gegangen wäre/ zu sprechen/ so ihnen aber nicht erlaubet worden/ worauff der Abgesandte den 23. wieder anhero gekommen/ und nebst dem andern von hier wieder nach seinem Lande abgereiset ist. Sr. Königl. Hoheit seynd von Bricherasco zu Pferde allgemach der Brigada nachgefolget/ und seynd biß an Sr. Joannisberg gekommen/ allwo sie zu Mittag gespeiset/ und hernach ihren Weg wieder zuruck genommen haben. Sr. Hoheit hat die Verwundeten besichtiget/ welche man in die Hospithäler gebracht/ und Ordre gegeben / selbige wohl zu verpflegen. Wie es nun ferner mit diesen Thal-Leuthen ablcuffen möchte/ werden die folgende Monat entdecken.
Es werden verschiedene Officiers Savoyscher und Frantzös. Seits verwun det/ welche der Hertzog in die Hospithäler bringen lassen. Das neundte Capittel Stellet vor/ was in denen 17. Niederländischen Provintien sich begeben hat.
AUs dem Grafenhaag vernimbt man/ daß die Hrn. General Staaten durch Ihro Deputirten bey dem Königl. Frantzösischen Ambassad. Mr. d’ Avaux klagen lassen/ daß nan zu Bordeaux 2. Holländer/ welche nit naturalisirt seynd/ in Verhafft nehmen lassen/ und sich ihrer Güter/ effecten und Brieffen versichert habe/ unterm Vorwandt/ daß sie einigen Frantzös. Reformirten geholffen hätten/ sich mit der Flucht zu salviren / und hätten ihre Kinder in Holland geschicket/ welches man bey hiesigem Staat sehr zu Hertzen ziehet/ und vor eine Contravention und Ubertrettung der Tractaten achtet. Der Herr General-Lieutenant Spaen hat Namens Ihrer Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg denen Hrn. Staaten von Holland erkläret/ daß die Subsidien, welche besagte Provintz erlaubet zu erheben /
Polländische Geschichten.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/279>, abgerufen am 05.02.2025. |