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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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noch biß dato wieder auffbauen. Raab und Comorra seynd 2. starcke Vestungen der Christen/ und eine rechte Vormauer wider die Türcken/ von dannen die Hussaren außgehen gegen die Türcken zu streiffen/ und was der brennet 1100 Schritt von der Essecker Brücken. Vezier zu Ofen im Türckischen/ das hat der Commendant und Stadthalter zu Raab über die Christliche Soldatesea in gantz Ungarn/ soweit es den Römischen Käyser vor seinen Herrn erkennet/ zu sagen. Diese 2. Gouverneurs schlichten alle Strittigkeiten/ so wegen der streiffenden Partheyen emstehen/ und hat ein jeder die Ober-Inspection über seines Principalen übrige Vestungen. Comorra lieget auff dem äussersten Winckel der Insul Schütt/ so von der Donau umbflossen wird/ daher der/ so sie belagern wil/ mit einer Armee von 3. grossen theilen kommen/ und sie an so viel Orthen angreiffen muß. Hier und zu Gran werden siets etliche bewährte und wolbemannte Schiff gegen die Türcken gehalten/ dargegen diese auch eine gewisse Anzahl zu Ofen und anderwerts auffzubringen wissen. Es seynd sonsten noch viel nahmhaffte Plätz in Ungarn/ die ich aber dieses Orths mit einzuführen vor unnöthig achte / doch kan ich unberichtet nicht lassen/ daß man in dem Christlichen Ungarn etliche Städt hat/ die man Königliche Königliche Frey-Städt. freye Städt nennet/ als da seynd Caschau/ Leutschau / Bartfeld/ Eperies/ und Kitz- oder klein Zeben. Andere werden nur schlecht hin Freystätt genant/ und seynd Preßburg/ Oedenburg/ Thirnau/ Trentschin / Neustatt/ Zagrabia/ Kleinwardein/ Kopranitz/ Käsemarck/ und etliche andere geringere. 7. Freye Berg-Städt. Die Nahmen aber der 7. freyen Bergstädten seynd Cremnitz/ Schemnitz/ Neusol/ Bogantz/ Königsberg / Tillen und Libetten/ und alle diese Städt haben auff den Ungarischen Landtägen ihren Sitz und Stimme/ die aber/ so hierunter nicht begrieffen / seynd davon außgeschlossen/ nehmlich also/ daß sie keinen Sitz und Stimme auff den Landtägen haben.

Gleichwie nun Nieder-Ungarn zimblich eben ist/ als hat man in Ober-Ungarn desto mehr Berg/ die doch meistentheils zimblich fruchtbahr seynd. Das Carpatisch Gebürg gehet über das Gewölck. Aus denen Bergen ist der fürnehmste der Carpathus oder das Sarmatische Gebürg/ so die Ungarn von den Reussen/ Pohlen/ Mähren/ Schlesten/ und dann theil Oesterreich/ so über der Donau gegen Mähren gelegen/ absondert/ welches Gebürg am grausamsten und höchst über das Gewölck gehet in der Graffschafft Zips bey der Stadt Käßmarck/ von welcher es auch das Käßmarcker Gebürg/ wie nicht weniger das Schneegebürg/ weil es fast stäts mit Schnee bedecket/ und von den Windischen Leuthen Fatrii oder Tarczal gleichsam gläntzende und beschorne Berg genennet/ die mit ihrer Rauhe und Gehe das Welsche-Schweitzer- und Tyrollisch-Gebürg weit übertreffen; man findet vielmahln Drachen darauff oder in sein Höhlen /

noch biß dato wieder auffbauen. Raab und Comorra seynd 2. starcke Vestungen der Christen/ und eine rechte Vormauer wider die Türcken/ von dannen die Hussaren außgehen gegen die Türcken zu streiffen/ und was der brennet 1100 Schritt von der Essecker Brücken. Vezier zu Ofen im Türckischen/ das hat der Commendant und Stadthalter zu Raab über die Christliche Soldatesea in gantz Ungarn/ soweit es den Römischen Käyser vor seinen Herrn erkennet/ zu sagen. Diese 2. Gouverneurs schlichten alle Strittigkeiten/ so wegen der streiffenden Partheyen emstehen/ und hat ein jeder die Ober-Inspection über seines Principalen übrige Vestungen. Comorra lieget auff dem äussersten Winckel der Insul Schütt/ so von der Donau umbflossen wird/ daher der/ so sie belagern wil/ mit einer Armee von 3. grossen theilen kommen/ und sie an so viel Orthen angreiffen muß. Hier und zu Gran werden siets etliche bewährte und wolbemannte Schiff gegen die Türcken gehalten/ dargegen diese auch eine gewisse Anzahl zu Ofen und anderwerts auffzubringen wissen. Es seynd sonsten noch viel nahmhaffte Plätz in Ungarn/ die ich aber dieses Orths mit einzuführen vor unnöthig achte / doch kan ich unberichtet nicht lassen/ daß man in dem Christlichen Ungarn etliche Städt hat/ die man Königliche Königliche Frey-Städt. freye Städt nennet/ als da seynd Caschau/ Leutschau / Bartfeld/ Eperies/ und Kitz- oder klein Zeben. Andere werden nur schlecht hin Freystätt genant/ und seynd Preßburg/ Oedenburg/ Thirnau/ Trentschin / Neustatt/ Zagrabia/ Kleinwardein/ Kopranitz/ Käsemarck/ und etliche andere geringere. 7. Freye Berg-Städt. Die Nahmen aber der 7. freyen Bergstädten seynd Cremnitz/ Schemnitz/ Neusol/ Bogantz/ Königsberg / Tillen und Libetten/ und alle diese Städt haben auff den Ungarischen Landtägen ihren Sitz und Stimme/ die aber/ so hierunter nicht begrieffen / seynd davon außgeschlossen/ nehmlich also/ daß sie keinen Sitz und Stimme auff den Landtägen haben.

Gleichwie nun Nieder-Ungarn zimblich eben ist/ als hat man in Ober-Ungarn desto mehr Berg/ die doch meistentheils zimblich fruchtbahr seynd. Das Carpatisch Gebürg gehet über das Gewölck. Aus denen Bergen ist der fürnehmste der Carpathus oder das Sarmatische Gebürg/ so die Ungarn von den Reussen/ Pohlen/ Mähren/ Schlesten/ und dann theil Oesterreich/ so über der Donau gegen Mähren gelegen/ absondert/ welches Gebürg am grausamsten und höchst über das Gewölck gehet in der Graffschafft Zips bey der Stadt Käßmarck/ von welcher es auch das Käßmarcker Gebürg/ wie nicht weniger das Schneegebürg/ weil es fast stäts mit Schnee bedecket/ und von den Windischen Leuthen Fatrii oder Tarczal gleichsam gläntzende und beschorne Berg genennet/ die mit ihrer Rauhe und Gehe das Welsche-Schweitzer- und Tyrollisch-Gebürg weit übertreffen; man findet vielmahln Drachen darauff oder in sein Höhlen /

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[15/0027] noch biß dato wieder auffbauen. Raab und Comorra seynd 2. starcke Vestungen der Christen/ und eine rechte Vormauer wider die Türcken/ von dannen die Hussaren außgehen gegen die Türcken zu streiffen/ und was der Vezier zu Ofen im Türckischen/ das hat der Commendant und Stadthalter zu Raab über die Christliche Soldatesea in gantz Ungarn/ soweit es den Römischen Käyser vor seinen Herrn erkennet/ zu sagen. Diese 2. Gouverneurs schlichten alle Strittigkeiten/ so wegen der streiffenden Partheyen emstehen/ und hat ein jeder die Ober-Inspection über seines Principalen übrige Vestungen. Comorra lieget auff dem äussersten Winckel der Insul Schütt/ so von der Donau umbflossen wird/ daher der/ so sie belagern wil/ mit einer Armee von 3. grossen theilen kommen/ und sie an so viel Orthen angreiffen muß. Hier und zu Gran werden siets etliche bewährte und wolbemannte Schiff gegen die Türcken gehalten/ dargegen diese auch eine gewisse Anzahl zu Ofen und anderwerts auffzubringen wissen. Es seynd sonsten noch viel nahmhaffte Plätz in Ungarn/ die ich aber dieses Orths mit einzuführen vor unnöthig achte / doch kan ich unberichtet nicht lassen/ daß man in dem Christlichen Ungarn etliche Städt hat/ die man Königliche freye Städt nennet/ als da seynd Caschau/ Leutschau / Bartfeld/ Eperies/ und Kitz- oder klein Zeben. Andere werden nur schlecht hin Freystätt genant/ und seynd Preßburg/ Oedenburg/ Thirnau/ Trentschin / Neustatt/ Zagrabia/ Kleinwardein/ Kopranitz/ Käsemarck/ und etliche andere geringere. Die Nahmen aber der 7. freyen Bergstädten seynd Cremnitz/ Schemnitz/ Neusol/ Bogantz/ Königsberg / Tillen und Libetten/ und alle diese Städt haben auff den Ungarischen Landtägen ihren Sitz und Stimme/ die aber/ so hierunter nicht begrieffen / seynd davon außgeschlossen/ nehmlich also/ daß sie keinen Sitz und Stimme auff den Landtägen haben. brennet 1100 Schritt von der Essecker Brücken. Königliche Frey-Städt. 7. Freye Berg-Städt. Gleichwie nun Nieder-Ungarn zimblich eben ist/ als hat man in Ober-Ungarn desto mehr Berg/ die doch meistentheils zimblich fruchtbahr seynd. Aus denen Bergen ist der fürnehmste der Carpathus oder das Sarmatische Gebürg/ so die Ungarn von den Reussen/ Pohlen/ Mähren/ Schlesten/ und dann theil Oesterreich/ so über der Donau gegen Mähren gelegen/ absondert/ welches Gebürg am grausamsten und höchst über das Gewölck gehet in der Graffschafft Zips bey der Stadt Käßmarck/ von welcher es auch das Käßmarcker Gebürg/ wie nicht weniger das Schneegebürg/ weil es fast stäts mit Schnee bedecket/ und von den Windischen Leuthen Fatrii oder Tarczal gleichsam gläntzende und beschorne Berg genennet/ die mit ihrer Rauhe und Gehe das Welsche-Schweitzer- und Tyrollisch-Gebürg weit übertreffen; man findet vielmahln Drachen darauff oder in sein Höhlen / Das Carpatisch Gebürg gehet über das Gewölck.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/27>, abgerufen am 11.12.2024.