Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

so dieselbe zu sie hätten/ und vor die Ehre/ so sie ihnen thäten/ sie zu dieser glorieusen Expedition zu gebrauchen/ sie wären alle bereit in einer so gerechten Sache/ und vor die Ehre und Reputation ihrer Waffen ihr Blut terthänigkeit beantwortet. mit Freuden zu vergiessen / und das Leben auffzuopffern/ dessen Se. Churfl. Durchl. festiglich könten versichert seyn: was Se. Churfl. Durchl. wegen ihres Unterhalts gedacht/ daraus erkenneten sie mit unterthänigstem Danck ihre gnädigste und Vätterliche Vorsorge: sie hätten sie jederzeit so genereus und wohl tractirt/ daß sie deßhalben nicht wären bekümmert gewesen. An Haltung guter und scharffer Ordre solte es auch nicht ermanglen/ und gleichwie sie alle bey so vielen Occasionen ihre Treue fignalirt hätten/ als verspreche er nochmahln vor sich und in ihrer aller Nahmen/ daß sie ferner als redliche Leuthe thun/ und sich als tapfere Soldaten eines so mächtigen Potentaten und genereusen Herrn verhalten wolten.

Die Officirs werden zum Handkuß ad mittirt und folgends entlassen. Se. Churfürstl. Durchl. verstatteten darauff alle Officirer zum Hand-Kuß/ und sageten ihnen ein t[unleserliches Material]ndre Adjeu, wie solches vollbracht/ liessen sie sich vor den Gezellt tragen/ und gaben Ordre/ daß die Armee nochmahln vorbey filiren muste/ damit sie dieselbe in allen ihren Gliedern confideriren könten/ da dann alle insgemein/ so zugegen und insonderheit die Frembden/ öffentlich bekant/ und außgeruffen/ daß sie die Tage ihres Lebens keine schönere/ und in allen Stücken besser muntirte/ auch mit so guter Equippage versehene Mannschafft gesehen hätten/ dergestalt/ daß auch kein Soldat war/ der nicht seine Augen auff Se. Churfürstl. Durchl. richtete/ und aus dessen Augen nicht eine Begierde zum fechten hervorblicken liesse. Nachdem nun alles gethan/ und Se. Churfürstl. Durchl. auff solche Art ihre brave Soldaten congedyret hatten/ kehreten sie wieder anhero/ und ward also diese Reveve mit der höchsten Vergnügung aller Anwesenden geschlossen. Die Sinn-Bild[unleserliches Material] der Leib-Standa ten von der Chur-Brondenb. Armee. Leib-Standarten/ so diese Völcker in Ungarn mit sich nehmen führen nachfolgende Sinnbilder: und zwar die erste einen Berg/ der brennet / und würft Flammen/ Steine und Schwefel von sich mit beygefügtem Symbolo. Innata virtute: die andere Creutz und Schwerd werden vom Adler geführet/ mit dieser Uberschrifft: Christo Duce prospera bella: die 3. das Chur-Scepter mit etlichen von sich schissenden Blitzstrahlen/ addito lemmate: Hostes terret, sed fulcit amicos; die 4. eine Wolcke überzeucht den halben Mond/ mit beygefügter Inscription: Minuet tibi nubila lumen; die 5. eine Fackel zündet einen Türckischen Bund an/ mit der Uberschrifft: Non est Jucundior ignis; und die 6. eine Hand zeucht umb den Säbel einen Circul. Addito lemmate: Justissimus arma secundet. Sobald wie oben erwehnet die General-Musterung

so dieselbe zu sie hätten/ und vor die Ehre/ so sie ihnen thäten/ sie zu dieser glorieusen Expedition zu gebrauchen/ sie wären alle bereit in einer so gerechten Sache/ und vor die Ehre und Reputation ihrer Waffen ihr Blut terthänigkeit beantwortet. mit Freuden zu vergiessen / und das Leben auffzuopffern/ dessen Se. Churfl. Durchl. festiglich könten versichert seyn: was Se. Churfl. Durchl. wegen ihres Unterhalts gedacht/ daraus erkenneten sie mit unterthänigstem Danck ihre gnädigste und Vätterliche Vorsorge: sie hätten sie jederzeit so genereus und wohl tractirt/ daß sie deßhalben nicht wären bekümmert gewesen. An Haltung guter und scharffer Ordre solte es auch nicht ermanglen/ und gleichwie sie alle bey so vielen Occasionen ihre Treue fignalirt hätten/ als verspreche er nochmahln vor sich und in ihrer aller Nahmen/ daß sie ferner als redliche Leuthe thun/ und sich als tapfere Soldaten eines so mächtigen Potentaten und genereusen Herrn verhalten wolten.

Die Officirs werden zum Handkuß ad mittirt und folgends entlassen. Se. Churfürstl. Durchl. verstatteten darauff alle Officirer zum Hand-Kuß/ und sageten ihnen ein t[unleserliches Material]ndre Adjeu, wie solches vollbracht/ liessen sie sich vor den Gezellt tragen/ und gaben Ordre/ daß die Armee nochmahln vorbey filiren muste/ damit sie dieselbe in allen ihren Gliedern confideriren könten/ da dann alle insgemein/ so zugegen und insonderheit die Frembden/ öffentlich bekant/ und außgeruffen/ daß sie die Tage ihres Lebens keine schönere/ und in allen Stücken besser muntirte/ auch mit so guter Equippage versehene Mannschafft gesehen hätten/ dergestalt/ daß auch kein Soldat war/ der nicht seine Augen auff Se. Churfürstl. Durchl. richtete/ und aus dessen Augen nicht eine Begierde zum fechten hervorblicken liesse. Nachdem nun alles gethan/ und Se. Churfürstl. Durchl. auff solche Art ihre brave Soldaten congedyret hatten/ kehreten sie wieder anhero/ und ward also diese Reveve mit der höchsten Vergnügung aller Anwesenden geschlossen. Die Sinn-Bild[unleserliches Material] der Leib-Standa ten von der Chur-Brondenb. Armee. Leib-Standarten/ so diese Völcker in Ungarn mit sich nehmen führen nachfolgende Sinnbilder: und zwar die erste einen Berg/ der brennet / und würft Flammen/ Steine und Schwefel von sich mit beygefügtem Symbolo. Innata virtute: die andere Creutz und Schwerd werden vom Adler geführet/ mit dieser Uberschrifft: Christo Duce prospera bella: die 3. das Chur-Scepter mit etlichen von sich schissenden Blitzstrahlen/ addito lemmate: Hostes terret, sed fulcit amicos; die 4. eine Wolcke überzeucht den halben Mond/ mit beygefügter Inscription: Minuet tibi nubila lumen; die 5. eine Fackel zündet einen Türckischen Bund an/ mit der Uberschrifft: Non est Jucundior ignis; und die 6. eine Hand zeucht umb den Säbel einen Circul. Addito lemmate: Justissimus arma secundet. Sobald wie oben erwehnet die General-Musterung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0253" n="241"/>
so                      dieselbe zu sie hätten/ und vor die Ehre/ so sie ihnen thäten/ sie zu dieser                      glorieusen Expedition zu gebrauchen/ sie wären alle bereit in einer so                      gerechten Sache/ und vor die Ehre und Reputation ihrer Waffen ihr Blut <note place="right">terthänigkeit beantwortet.</note> mit Freuden zu vergiessen /                      und das Leben auffzuopffern/ dessen Se. Churfl. Durchl. festiglich könten                      versichert seyn: was Se. Churfl. Durchl. wegen ihres Unterhalts gedacht/ daraus                      erkenneten sie mit unterthänigstem Danck ihre gnädigste und Vätterliche                      Vorsorge: sie hätten sie jederzeit so genereus und wohl tractirt/ daß sie                      deßhalben nicht wären bekümmert gewesen. An Haltung guter und scharffer Ordre                      solte es auch nicht ermanglen/ und gleichwie sie alle bey so vielen Occasionen                      ihre Treue fignalirt hätten/ als verspreche er nochmahln vor sich und in ihrer                      aller Nahmen/ daß sie ferner als redliche Leuthe thun/ und sich als tapfere                      Soldaten eines so mächtigen Potentaten und genereusen Herrn verhalten                      wolten.</p>
        <p><note place="right">Die Officirs werden zum Handkuß ad mittirt und folgends                          entlassen.</note> Se. Churfürstl. Durchl. verstatteten darauff alle                      Officirer zum Hand-Kuß/ und sageten ihnen ein t<gap reason="illegible"/>ndre Adjeu, wie solches                      vollbracht/ liessen sie sich vor den Gezellt tragen/ und gaben Ordre/ daß die                      Armee nochmahln vorbey filiren muste/ damit sie dieselbe in allen ihren                      Gliedern confideriren könten/ da dann alle insgemein/ so zugegen und                      insonderheit die Frembden/ öffentlich bekant/ und außgeruffen/ daß sie die                      Tage ihres Lebens keine schönere/ und in allen Stücken besser muntirte/ auch                      mit so guter Equippage versehene Mannschafft gesehen hätten/ dergestalt/ daß                      auch kein Soldat war/ der nicht seine Augen auff Se. Churfürstl. Durchl.                      richtete/ und aus dessen Augen nicht eine Begierde zum fechten hervorblicken                      liesse. Nachdem nun alles gethan/ und Se. Churfürstl. Durchl. auff solche Art                      ihre brave Soldaten congedyret hatten/ kehreten sie wieder anhero/ und ward                      also diese Reveve mit der höchsten Vergnügung aller Anwesenden geschlossen. Die                          <note place="right">Sinn-Bild<gap reason="illegible"/> der Leib-Standa ten von der Chur-Brondenb.                          Armee.</note> Leib-Standarten/ so diese Völcker in Ungarn mit sich nehmen                      führen nachfolgende Sinnbilder: und zwar die erste einen Berg/ der brennet /                      und würft Flammen/ Steine und Schwefel von sich mit beygefügtem Symbolo. Innata                      virtute: die andere Creutz und Schwerd werden vom Adler geführet/ mit dieser                      Uberschrifft: Christo Duce prospera bella: die 3. das Chur-Scepter mit etlichen                      von sich schissenden Blitzstrahlen/ addito lemmate: Hostes terret, sed fulcit                      amicos; die 4. eine Wolcke überzeucht den halben Mond/ mit beygefügter                      Inscription: Minuet tibi nubila lumen; die 5. eine Fackel zündet einen                      Türckischen Bund an/ mit der Uberschrifft: Non est Jucundior ignis; und die 6.                      eine Hand zeucht umb den Säbel einen Circul. Addito lemmate: Justissimus arma                      secundet. Sobald wie oben erwehnet die General-Musterung
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0253] so dieselbe zu sie hätten/ und vor die Ehre/ so sie ihnen thäten/ sie zu dieser glorieusen Expedition zu gebrauchen/ sie wären alle bereit in einer so gerechten Sache/ und vor die Ehre und Reputation ihrer Waffen ihr Blut mit Freuden zu vergiessen / und das Leben auffzuopffern/ dessen Se. Churfl. Durchl. festiglich könten versichert seyn: was Se. Churfl. Durchl. wegen ihres Unterhalts gedacht/ daraus erkenneten sie mit unterthänigstem Danck ihre gnädigste und Vätterliche Vorsorge: sie hätten sie jederzeit so genereus und wohl tractirt/ daß sie deßhalben nicht wären bekümmert gewesen. An Haltung guter und scharffer Ordre solte es auch nicht ermanglen/ und gleichwie sie alle bey so vielen Occasionen ihre Treue fignalirt hätten/ als verspreche er nochmahln vor sich und in ihrer aller Nahmen/ daß sie ferner als redliche Leuthe thun/ und sich als tapfere Soldaten eines so mächtigen Potentaten und genereusen Herrn verhalten wolten. terthänigkeit beantwortet. Se. Churfürstl. Durchl. verstatteten darauff alle Officirer zum Hand-Kuß/ und sageten ihnen ein t_ ndre Adjeu, wie solches vollbracht/ liessen sie sich vor den Gezellt tragen/ und gaben Ordre/ daß die Armee nochmahln vorbey filiren muste/ damit sie dieselbe in allen ihren Gliedern confideriren könten/ da dann alle insgemein/ so zugegen und insonderheit die Frembden/ öffentlich bekant/ und außgeruffen/ daß sie die Tage ihres Lebens keine schönere/ und in allen Stücken besser muntirte/ auch mit so guter Equippage versehene Mannschafft gesehen hätten/ dergestalt/ daß auch kein Soldat war/ der nicht seine Augen auff Se. Churfürstl. Durchl. richtete/ und aus dessen Augen nicht eine Begierde zum fechten hervorblicken liesse. Nachdem nun alles gethan/ und Se. Churfürstl. Durchl. auff solche Art ihre brave Soldaten congedyret hatten/ kehreten sie wieder anhero/ und ward also diese Reveve mit der höchsten Vergnügung aller Anwesenden geschlossen. Die Leib-Standarten/ so diese Völcker in Ungarn mit sich nehmen führen nachfolgende Sinnbilder: und zwar die erste einen Berg/ der brennet / und würft Flammen/ Steine und Schwefel von sich mit beygefügtem Symbolo. Innata virtute: die andere Creutz und Schwerd werden vom Adler geführet/ mit dieser Uberschrifft: Christo Duce prospera bella: die 3. das Chur-Scepter mit etlichen von sich schissenden Blitzstrahlen/ addito lemmate: Hostes terret, sed fulcit amicos; die 4. eine Wolcke überzeucht den halben Mond/ mit beygefügter Inscription: Minuet tibi nubila lumen; die 5. eine Fackel zündet einen Türckischen Bund an/ mit der Uberschrifft: Non est Jucundior ignis; und die 6. eine Hand zeucht umb den Säbel einen Circul. Addito lemmate: Justissimus arma secundet. Sobald wie oben erwehnet die General-Musterung Die Officirs werden zum Handkuß ad mittirt und folgends entlassen. Sinn-Bild_ der Leib-Standa ten von der Chur-Brondenb. Armee.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/253
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/253>, abgerufen am 22.11.2024.