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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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ser zu verhindern Herr General Caprara Nachts bauen lassen/ solches diese deß Tags mit Stücken ruinirt/ beynebens ein grosse Batteri bey der Palancka auffgewolffen/ dardurch den Käyserlichen das Stürmen zu verwehren/ als ist es mit der Belägerung etwas langsam daher gegangen/ absonderlichen da man Käyserlicher Seits das Volck menagiren, und selbiges der darinn ligenden Rebellischen Rott nicht muthwillig auffopffern wollen/ gedenckende/ daß dermaleins bey so starcker Garnison das Proviant vergehen/ und alsdann dieses verzweiffelte Gesindlein lindere Seiten auffzuziehen die Hungersnoth wohl beqnemen werde. So viel von Belägerung Grosse Pungersnoth im Türckischen Vngarn. Mongatsch. Sonsten melden Nieder-Ungarische Brieff/ daß die Hungersnoth Türckischer Seits dergestalten anfange zu wachsen/ daß aus den vornehmsten Plätzen die Besatzung immer sort desertire/ wie dann dieser Zeit in Ofen mehrers nicht als 4000. Mann / in Stulweissenburg 700. und in Canisa 1500. befindlichen seyen. Den 3. ist ein Courrier durch Commorren passirt/ der die gewisse Nachricht eingebracht/ wie daß der Herr General Mercy den 30. passato mit ungefehr 5000. Teutscher und Ungarischer Soldatesca über die Theiß passirt/ und den Marsch gegen Chonot / welches zwölff Meil Wegs von Zollnock entlegen/ beschleuniget/ den Ort / nachdem man mit einigem schwehren Geschütz über das Eiß passirt/ angefallen / und würcklichen belägert/ sintemalen aber der General Mercy durch Hr. General Mercy tencontrirt die Türcken glücklich. Kundschafft so viel verstanden/ daß die Türcken zwey Meil Wegs nechst an einem Wald bey Ezoko in 600. Mann starck stünden/ und von Griechischweissenburg zu dem End dahin gerucket/ daselbst der unter deß Seraskiers Achmet Bassa Commando unweit Temeswar sich zusammen gezogenen Trouppen zu erwarten/ und nach beschehener Conjunction auff die unserigen loß zu gehen/ hat erwehnter General Mercy die Sach also disponirt, daß der General Heußler unter Chonot mit 2000. Mann ungefehr stehen/ und selbiges Schloß mit schiessen beängstigen solte/ er aber mit dem Uberrest Teutscher und Ungarischer Reuterey unverweilt auffgebrochen/ und den Marsch gegen deß Feindes Lager durch gewisse heimliche Wege genommen/ unversehens den Feind angefallen/ geschlagen/ und in die Flucht gebracht/ 90. davon caputirt/ und 30. der meisten Officirer/ darunter etliche Agen und Begen seynd/ gefangen genommen/ auch mithin viel Proviant / Munition/ und alles was im Lager ware/ erobert/ hoffte auch mehr besagter General/ daß dieser glückliche Streich nicht allein die Türcken in grössere Confusion und Furcht stürtzen/ sondern die Eroberung deß belägerten Schlosses Chonot maturiren werde. Von Ofen hat man/ daß der neue Groß-Vezier intentionirt seye/ sich persönlich nach Ungarn zu verfü-

ser zu verhindern Herr General Caprara Nachts bauen lassen/ solches diese deß Tags mit Stücken ruinirt/ beynebens ein grosse Batteri bey der Palancka auffgewolffen/ dardurch den Käyserlichen das Stürmen zu verwehren/ als ist es mit der Belägerung etwas langsam daher gegangen/ absonderlichen da man Käyserlicher Seits das Volck menagiren, und selbiges der darinn ligenden Rebellischen Rott nicht muthwillig auffopffern wollen/ gedenckende/ daß dermaleins bey so starcker Garnison das Proviant vergehen/ und alsdann dieses verzweiffelte Gesindlein lindere Seiten auffzuziehen die Hungersnoth wohl beqnemen werde. So viel von Belägerung Grosse Pungersnoth im Türckischen Vngarn. Mongatsch. Sonsten melden Nieder-Ungarische Brieff/ daß die Hungersnoth Türckischer Seits dergestalten anfange zu wachsen/ daß aus den vornehmsten Plätzen die Besatzung immer sort desertire/ wie dann dieser Zeit in Ofen mehrers nicht als 4000. Mann / in Stulweissenburg 700. und in Canisa 1500. befindlichen seyen. Den 3. ist ein Courrier durch Commorren passirt/ der die gewisse Nachricht eingebracht/ wie daß der Herr General Mercy den 30. passato mit ungefehr 5000. Teutscher und Ungarischer Soldatesca über die Theiß passirt/ und den Marsch gegen Chonot / welches zwölff Meil Wegs von Zollnock entlegen/ beschleuniget/ den Ort / nachdem man mit einigem schwehren Geschütz über das Eiß passirt/ angefallen / und würcklichen belägert/ sintemalen aber der General Mercy durch Hr. General Mercy tencontrirt die Türcken glücklich. Kundschafft so viel verstanden/ daß die Türcken zwey Meil Wegs nechst an einem Wald bey Ezoko in 600. Mann starck stünden/ und von Griechischweissenburg zu dem End dahin gerucket/ daselbst der unter deß Seraskiers Achmet Bassa Commando unweit Temeswar sich zusammen gezogenen Trouppen zu erwarten/ und nach beschehener Conjunction auff die unserigen loß zu gehen/ hat erwehnter General Mercy die Sach also disponirt, daß der General Heußler unter Chonot mit 2000. Mann ungefehr stehen/ und selbiges Schloß mit schiessen beängstigen solte/ er aber mit dem Uberrest Teutscher und Ungarischer Reuterey unverweilt auffgebrochen/ und den Marsch gegen deß Feindes Lager durch gewisse heimliche Wege genommen/ unversehens den Feind angefallen/ geschlagen/ und in die Flucht gebracht/ 90. davon caputirt/ und 30. der meisten Officirer/ darunter etliche Agen und Begen seynd/ gefangen genommen/ auch mithin viel Proviant / Munition/ und alles was im Lager ware/ erobert/ hoffte auch mehr besagter General/ daß dieser glückliche Streich nicht allein die Türcken in grössere Confusion und Furcht stürtzen/ sondern die Eroberung deß belägerten Schlosses Chonot maturiren werde. Von Ofen hat man/ daß der neue Groß-Vezier intentionirt seye/ sich persönlich nach Ungarn zu verfü-

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ser zu verhindern Herr General Caprara                      Nachts bauen lassen/ solches diese deß Tags mit Stücken ruinirt/ beynebens ein                      grosse Batteri bey der Palancka auffgewolffen/ dardurch den Käyserlichen das                      Stürmen zu verwehren/ als ist es mit der Belägerung etwas langsam daher                      gegangen/ absonderlichen da man Käyserlicher Seits das Volck menagiren, und                      selbiges der darinn ligenden Rebellischen Rott nicht muthwillig auffopffern                      wollen/ gedenckende/ daß dermaleins bey so starcker Garnison das Proviant                      vergehen/ und alsdann dieses verzweiffelte Gesindlein lindere Seiten                      auffzuziehen die Hungersnoth wohl beqnemen werde. So viel von Belägerung <note place="left">Grosse Pungersnoth im Türckischen Vngarn.</note> Mongatsch.                      Sonsten melden Nieder-Ungarische Brieff/ daß die Hungersnoth Türckischer Seits                      dergestalten anfange zu wachsen/ daß aus den vornehmsten Plätzen die Besatzung                      immer sort desertire/ wie dann dieser Zeit in Ofen mehrers nicht als 4000. Mann                     / in Stulweissenburg 700. und in Canisa 1500. befindlichen seyen. Den 3. ist ein                      Courrier durch Commorren passirt/ der die gewisse Nachricht eingebracht/ wie                      daß der Herr General Mercy den 30. passato mit ungefehr 5000. Teutscher und                      Ungarischer Soldatesca über die Theiß passirt/ und den Marsch gegen Chonot /                      welches zwölff Meil Wegs von Zollnock entlegen/ beschleuniget/ den Ort /                      nachdem man mit einigem schwehren Geschütz über das Eiß passirt/ angefallen /                      und würcklichen belägert/ sintemalen aber der General Mercy durch <note place="left">Hr. General Mercy tencontrirt die Türcken glücklich.</note>                      Kundschafft so viel verstanden/ daß die Türcken zwey Meil Wegs nechst an einem                      Wald bey Ezoko in 600. Mann starck stünden/ und von Griechischweissenburg zu                      dem End dahin gerucket/ daselbst der unter deß Seraskiers Achmet Bassa Commando                      unweit Temeswar sich zusammen gezogenen Trouppen zu erwarten/ und nach                      beschehener Conjunction auff die unserigen loß zu gehen/ hat erwehnter General                      Mercy die Sach also disponirt, daß der General Heußler unter Chonot mit 2000.                      Mann ungefehr stehen/ und selbiges Schloß mit schiessen beängstigen solte/ er                      aber mit dem Uberrest Teutscher und Ungarischer Reuterey unverweilt                      auffgebrochen/ und den Marsch gegen deß Feindes Lager durch gewisse heimliche                      Wege genommen/ unversehens den Feind angefallen/ geschlagen/ und in die                      Flucht gebracht/ 90. davon caputirt/ und 30. der meisten Officirer/ darunter                      etliche Agen und Begen seynd/ gefangen genommen/ auch mithin viel Proviant /                      Munition/ und alles was im Lager ware/ erobert/ hoffte auch mehr besagter                      General/ daß dieser glückliche Streich nicht allein die Türcken in grössere                      Confusion und Furcht stürtzen/ sondern die Eroberung deß belägerten Schlosses                      Chonot maturiren werde. Von Ofen hat man/ daß der neue Groß-Vezier intentionirt                      seye/ sich persönlich nach Ungarn zu verfü-
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[232/0244] ser zu verhindern Herr General Caprara Nachts bauen lassen/ solches diese deß Tags mit Stücken ruinirt/ beynebens ein grosse Batteri bey der Palancka auffgewolffen/ dardurch den Käyserlichen das Stürmen zu verwehren/ als ist es mit der Belägerung etwas langsam daher gegangen/ absonderlichen da man Käyserlicher Seits das Volck menagiren, und selbiges der darinn ligenden Rebellischen Rott nicht muthwillig auffopffern wollen/ gedenckende/ daß dermaleins bey so starcker Garnison das Proviant vergehen/ und alsdann dieses verzweiffelte Gesindlein lindere Seiten auffzuziehen die Hungersnoth wohl beqnemen werde. So viel von Belägerung Mongatsch. Sonsten melden Nieder-Ungarische Brieff/ daß die Hungersnoth Türckischer Seits dergestalten anfange zu wachsen/ daß aus den vornehmsten Plätzen die Besatzung immer sort desertire/ wie dann dieser Zeit in Ofen mehrers nicht als 4000. Mann / in Stulweissenburg 700. und in Canisa 1500. befindlichen seyen. Den 3. ist ein Courrier durch Commorren passirt/ der die gewisse Nachricht eingebracht/ wie daß der Herr General Mercy den 30. passato mit ungefehr 5000. Teutscher und Ungarischer Soldatesca über die Theiß passirt/ und den Marsch gegen Chonot / welches zwölff Meil Wegs von Zollnock entlegen/ beschleuniget/ den Ort / nachdem man mit einigem schwehren Geschütz über das Eiß passirt/ angefallen / und würcklichen belägert/ sintemalen aber der General Mercy durch Kundschafft so viel verstanden/ daß die Türcken zwey Meil Wegs nechst an einem Wald bey Ezoko in 600. Mann starck stünden/ und von Griechischweissenburg zu dem End dahin gerucket/ daselbst der unter deß Seraskiers Achmet Bassa Commando unweit Temeswar sich zusammen gezogenen Trouppen zu erwarten/ und nach beschehener Conjunction auff die unserigen loß zu gehen/ hat erwehnter General Mercy die Sach also disponirt, daß der General Heußler unter Chonot mit 2000. Mann ungefehr stehen/ und selbiges Schloß mit schiessen beängstigen solte/ er aber mit dem Uberrest Teutscher und Ungarischer Reuterey unverweilt auffgebrochen/ und den Marsch gegen deß Feindes Lager durch gewisse heimliche Wege genommen/ unversehens den Feind angefallen/ geschlagen/ und in die Flucht gebracht/ 90. davon caputirt/ und 30. der meisten Officirer/ darunter etliche Agen und Begen seynd/ gefangen genommen/ auch mithin viel Proviant / Munition/ und alles was im Lager ware/ erobert/ hoffte auch mehr besagter General/ daß dieser glückliche Streich nicht allein die Türcken in grössere Confusion und Furcht stürtzen/ sondern die Eroberung deß belägerten Schlosses Chonot maturiren werde. Von Ofen hat man/ daß der neue Groß-Vezier intentionirt seye/ sich persönlich nach Ungarn zu verfü- Grosse Pungersnoth im Türckischen Vngarn. Hr. General Mercy tencontrirt die Türcken glücklich.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/244>, abgerufen am 25.11.2024.