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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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Qualität als ein Inspector das Volck auff den Frontieren der Provintzienlin ihren friedsamen Gedancken conserviren soll) nach Savona gesandt. Der berühmte Bildhauer von Marsilien/ welcher das Marmorsteinerne Bild deß Deß Königs Bildnuß aus Marmor verfertiget wird nacher Pariß gebracht. Königs zu Pferd 10. Schuh hoch aus 4. Stücken/ die er sehr künstlich zusammen zu fügen weiß/ gemacht/ hat solches anhero bringen lassen. Der Marmor deß Bildes ist dermassen künstlich gemahlet/ daß es vollkommen einem lebendigen Menschen gleichet/ und gehet die Farbe wol einen Daumen dick in den Marmor/ ohne dessen Glantz und durchscheinen in dem geringsten zu verdunckeln: Das Pferd ist Mäusefahl/ und das Bild selber mit einem grauen Rock mit Galonen bordirt/ und dermassen nach dem Leben gemacht/ daß kein Mahler es jemal so natürlich abbilden könte/ so kan es auch durch die unterschiedliche Veränderungen der Lufft keinen Schaden leyden.

Spannische Geschichten. Madritter Brieff melden/ daß die angefangene grosse Reformation am Spannischen Hof einige Millionen dem Königl. Schatz einbringen/ weilen man befunden/ daß viel Grosse dem König müssen erlegen/ als nemlich der Marq. d' Astorgas 20000. Ducaten/ der Graf von Montery 10000. der Marq. de los Velos 40000. der Hertzog von Alburquerque 30000. der Hertzog von Pastrana 30000. der Connestabel von Castilien 30000. und andere grosse Herren mehr nach advenant. Der Hertzog von Bourneville soll auch etwas müssen heraus geben/ wiewol er sich entschuldigt/ daß er vielfältige Dienste der Cron erwiesen. Vor einigen Tagen arrivirte ein Frantzös Intendant de Marine allhier/ welcher auff Cadix reiset/ auffs füglichste die Sachen der Indulte beyzulegen. Es hat sich ein sichere Person erbotten/ den Pallast mit 40000. Ducaten mit allem überflüssig zu unterhalten. Der Genuesische extraordinari Envoye Don Marco Antonio Grillo hat bey dem König/ der Königin und Königl. Frau Mutter seine Abschieds-Audientz bereits gehabt/ und wird über Pariß wieder nach Hauß kehren. Ungeachtet Der Käys. Ambassadeur wachet instan[unleserliches Material]ien wegen deß Zehendes der Griftlichen Güter. der Käyserl. Ambassad. nebst dem Päbstl. Nuntio Durazzo grosse instantien machen/ so ist doch das Päbstliche Decret vermög welches die Spannische Geistlichkeit den Zehenden zu dem Türckenkrieg contribuiren sollen/ noch nicht exequirt, weil die von Toledo an Jh. Königl. Maj. darwider supplicirt, und den armseligen Zustand ihrer Einkünfften vorgestellet/ und daß sie solcher gestalt gar an den Bettelstab gelangen würden/ welches ihnen auch wol zu glauben/ weil Ihr Ertz-Bischoff nicht mehr einkommens hat als tausend Ducaten alle vier und zwantzig Stund/ und die andere Proelaten nach advenant, glaubet man also nicht / daß sie etwas erhalten werden/ ob sie gleich vorschützen/ daß dergleichen noch niemalen geschehen ist. Vor einigen Tagen gab der Päbstl. Nuntius Ordre / umb das Frantzös. Schiff von

Qualität als ein Inspector das Volck auff den Frontieren der Provintzienlin ihren friedsamen Gedancken conserviren soll) nach Savona gesandt. Der berühmte Bildhauer von Marsilien/ welcher das Marmorsteinerne Bild deß Deß Königs Bildnuß aus Marmor verfertiget wird nacher Pariß gebracht. Königs zu Pferd 10. Schuh hoch aus 4. Stücken/ die er sehr künstlich zusammen zu fügen weiß/ gemacht/ hat solches anhero bringen lassen. Der Marmor deß Bildes ist dermassen künstlich gemahlet/ daß es vollkommen einem lebendigen Menschen gleichet/ und gehet die Farbe wol einen Daumen dick in den Marmor/ ohne dessen Glantz und durchscheinen in dem geringsten zu verdunckeln: Das Pferd ist Mäusefahl/ und das Bild selber mit einem grauen Rock mit Galonen bordirt/ und dermassen nach dem Leben gemacht/ daß kein Mahler es jemal so natürlich abbilden könte/ so kan es auch durch die unterschiedliche Veränderungen der Lufft keinen Schaden leyden.

Spannische Geschichten. Madritter Brieff melden/ daß die angefangene grosse Reformation am Spannischen Hof einige Millionen dem Königl. Schatz einbringen/ weilen man befunden/ daß viel Grosse dem König müssen erlegen/ als nemlich der Marq. d' Astorgas 20000. Ducaten/ der Graf von Montery 10000. der Marq. de los Velos 40000. der Hertzog von Alburquerque 30000. der Hertzog von Pastrana 30000. der Connestabel von Castilien 30000. und andere grosse Herren mehr nach advenant. Der Hertzog von Bourneville soll auch etwas müssen heraus geben/ wiewol er sich entschuldigt/ daß er vielfältige Dienste der Cron erwiesen. Vor einigen Tagen arrivirte ein Frantzös Intendant de Marine allhier/ welcher auff Cadix reiset/ auffs füglichste die Sachen der Indulte beyzulegen. Es hat sich ein sichere Person erbotten/ den Pallast mit 40000. Ducaten mit allem überflüssig zu unterhalten. Der Genuesische extraordinari Envoye Don Marco Antonio Grillo hat bey dem König/ der Königin und Königl. Frau Mutter seine Abschieds-Audientz bereits gehabt/ und wird über Pariß wieder nach Hauß kehren. Ungeachtet Der Käys. Ambassadeur wachet instan[unleserliches Material]ien wegen deß Zehendes der Griftlichen Güter. der Käyserl. Ambassad. nebst dem Päbstl. Nuntio Durazzo grosse instantien machen/ so ist doch das Päbstliche Decret vermög welches die Spannische Geistlichkeit den Zehenden zu dem Türckenkrieg contribuiren sollen/ noch nicht exequirt, weil die von Toledo an Jh. Königl. Maj. darwider supplicirt, und den armseligen Zustand ihrer Einkünfften vorgestellet/ und daß sie solcher gestalt gar an den Bettelstab gelangen würden/ welches ihnen auch wol zu glauben/ weil Ihr Ertz-Bischoff nicht mehr einkommens hat als tausend Ducaten alle vier und zwantzig Stund/ und die andere Proelaten nach advenant, glaubet man also nicht / daß sie etwas erhalten werden/ ob sie gleich vorschützen/ daß dergleichen noch niemalen geschehen ist. Vor einigen Tagen gab der Päbstl. Nuntius Ordre / umb das Frantzös. Schiff von

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[205/0217] Qualität als ein Inspector das Volck auff den Frontieren der Provintzienlin ihren friedsamen Gedancken conserviren soll) nach Savona gesandt. Der berühmte Bildhauer von Marsilien/ welcher das Marmorsteinerne Bild deß Königs zu Pferd 10. Schuh hoch aus 4. Stücken/ die er sehr künstlich zusammen zu fügen weiß/ gemacht/ hat solches anhero bringen lassen. Der Marmor deß Bildes ist dermassen künstlich gemahlet/ daß es vollkommen einem lebendigen Menschen gleichet/ und gehet die Farbe wol einen Daumen dick in den Marmor/ ohne dessen Glantz und durchscheinen in dem geringsten zu verdunckeln: Das Pferd ist Mäusefahl/ und das Bild selber mit einem grauen Rock mit Galonen bordirt/ und dermassen nach dem Leben gemacht/ daß kein Mahler es jemal so natürlich abbilden könte/ so kan es auch durch die unterschiedliche Veränderungen der Lufft keinen Schaden leyden. Deß Königs Bildnuß aus Marmor verfertiget wird nacher Pariß gebracht. Madritter Brieff melden/ daß die angefangene grosse Reformation am Spannischen Hof einige Millionen dem Königl. Schatz einbringen/ weilen man befunden/ daß viel Grosse dem König müssen erlegen/ als nemlich der Marq. d' Astorgas 20000. Ducaten/ der Graf von Montery 10000. der Marq. de los Velos 40000. der Hertzog von Alburquerque 30000. der Hertzog von Pastrana 30000. der Connestabel von Castilien 30000. und andere grosse Herren mehr nach advenant. Der Hertzog von Bourneville soll auch etwas müssen heraus geben/ wiewol er sich entschuldigt/ daß er vielfältige Dienste der Cron erwiesen. Vor einigen Tagen arrivirte ein Frantzös Intendant de Marine allhier/ welcher auff Cadix reiset/ auffs füglichste die Sachen der Indulte beyzulegen. Es hat sich ein sichere Person erbotten/ den Pallast mit 40000. Ducaten mit allem überflüssig zu unterhalten. Der Genuesische extraordinari Envoye Don Marco Antonio Grillo hat bey dem König/ der Königin und Königl. Frau Mutter seine Abschieds-Audientz bereits gehabt/ und wird über Pariß wieder nach Hauß kehren. Ungeachtet der Käyserl. Ambassad. nebst dem Päbstl. Nuntio Durazzo grosse instantien machen/ so ist doch das Päbstliche Decret vermög welches die Spannische Geistlichkeit den Zehenden zu dem Türckenkrieg contribuiren sollen/ noch nicht exequirt, weil die von Toledo an Jh. Königl. Maj. darwider supplicirt, und den armseligen Zustand ihrer Einkünfften vorgestellet/ und daß sie solcher gestalt gar an den Bettelstab gelangen würden/ welches ihnen auch wol zu glauben/ weil Ihr Ertz-Bischoff nicht mehr einkommens hat als tausend Ducaten alle vier und zwantzig Stund/ und die andere Proelaten nach advenant, glaubet man also nicht / daß sie etwas erhalten werden/ ob sie gleich vorschützen/ daß dergleichen noch niemalen geschehen ist. Vor einigen Tagen gab der Päbstl. Nuntius Ordre / umb das Frantzös. Schiff von Spannische Geschichten. Der Käys. Ambassadeur wachet instan_ ien wegen deß Zehendes der Griftlichen Güter.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/217>, abgerufen am 22.12.2024.