[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].gleichfals in Defensions-Postur, Fontarabia oder Barcellone förchten sich für der See-Rüstung in Provence, und die Italiänische Küsten besorgen/ es möchte auff sie gemüntzet seyn/ also daß hieraus zu sehen ist/ daß Grosse forcht bey den Benachdarten wegen der Frantzös. Kriegs-Rüstung. die allergeringste Bewegung in Franckreich alle seine Nachbahm in Forcht setzet / und meynel ein jeder/ daß es ihn treffen werde/ da doch unterdessen gantz gewiß ist/ daß der Aller-Christlichste König ein gantz anders Absehen habe / und daß es an ihm nicht fehlen weide/ das Europa dieses Jahr in Ruhe bleibe. Weilen sonsten die Aufflagen/ so man in Seeland auff das Korn und andere Eß-Wahren geleget/ dieselbe sehr vertheuret/ und Die Aufflagen in Seeland fallen dem gemeinen Mann sehr deschwerlich. dem gemeinen Mann nicht wenig nachthe[unleserliches Material]lig ist/ etliche Holländ. Kauffleuthe auch denen Hrn. Staaten vor Augen gelegt/ daß dieses zu ihrem und ihrer Handlung Ruin und Verderben gereiche/ so hat man 3. Deputirte dahin abgefertiget/ daß sie diese Sach untersuchen/ und auff bequeme Mittel bedacht seyn sollen/ wie der gemeine Mann der Last zu entheben/ und Handel und Wandel zwischen diesen beyden Provintzien in ihrem Gang zu erhalten seyn möchte. Was aber die Generals Persohnen und Gouverneurs der Plätze/ so Ordre haben/ sich in den Haag zu verfügen/ belanget/ sagt man/ daß die Conferentz/ welche Se. Hoheit mit ihnen halten wil/ betreffen soll/ wie ein Feldläger von 30000. Mann/ welches bey Breda geschlagen werden soll/ aufzurichten seyn möchte. Durch einen Currier aus Spannien hat man die Confirmation der Ankunfft der Gallionen/ so mit 32. Millionen stücker von achten/ und 6. Millionen an ungewüntzten Silber beladen sind/ diese neue Zeitung hat die Kauffleuth nicht weniger erfreuet/ als die von dem Gefecht zwischen den Frantzös. und Engl. Capern im Sudmeer/ in welchem ein und ander Schiff von beyden Seiten nach einem blutigen Gefecht wegen ihrer beschädigten Schiff an Land stiegen/ wordurch dann die Spannier und Indianer Anlaß genommen/ sich alles Volcks/ so darauff gewesen/ zu bemächtigen/ und aus Rachgier und Zorn niderzumachen. Von Brüssel hat man anders nichts/ als daß selbige Militz ihren Der neue General-Gudernator baltet zu Brüssel seinen offentlichen Einzug. rückständigen Sold nunmehr völlig empfangen habe / worbey aber die Officirer 8. Monath vor 12. nehmen müssen; der neue General-Gubernator habe daselbst seinen offentlichen Einzug gehalten/ in dem gewöhnlichen Pallast Pussession genommen/ und dem König von Spannien 2. Züg Kutchen-Pferd/ und etliche stück von sehr seinem Leinewand zu schuldiger Erkantnuß der beschehenen Promotion wegen überschicket/ und verehret. Von Ryssel aus den Frantzös. Niderlanden hat man/ daß in einigen Häfen in Franckreich denen Frantzös. Schiffen verbotten/ nacher Spannien gleichfals in Defensions-Postur, Fontarabia oder Barcellone förchten sich für der See-Rüstung in Provence, und die Italiänische Küsten besorgen/ es möchte auff sie gemüntzet seyn/ also daß hieraus zu sehen ist/ daß Grosse forcht bey den Benachdarten wegen der Frantzös. Kriegs-Rüstung. die allergeringste Bewegung in Franckreich alle seine Nachbahm in Forcht setzet / und meynel ein jeder/ daß es ihn treffen werde/ da doch unterdessen gantz gewiß ist/ daß der Aller-Christlichste König ein gantz anders Absehen habe / und daß es an ihm nicht fehlen weide/ das Europa dieses Jahr in Ruhe bleibe. Weilen sonsten die Aufflagen/ so man in Seeland auff das Korn und andere Eß-Wahren geleget/ dieselbe sehr vertheuret/ und Die Aufflagen in Seeland fallen dem gemeinen Mann sehr deschwerlich. dem gemeinen Mann nicht wenig nachthe[unleserliches Material]lig ist/ etliche Holländ. Kauffleuthe auch denen Hrn. Staaten vor Augen gelegt/ daß dieses zu ihrem und ihrer Handlung Ruin und Verderben gereiche/ so hat man 3. Deputirte dahin abgefertiget/ daß sie diese Sach untersuchen/ und auff bequeme Mittel bedacht seyn sollen/ wie der gemeine Mann der Last zu entheben/ und Handel und Wandel zwischen diesen beyden Provintzien in ihrem Gang zu erhalten seyn möchte. Was aber die Generals Persohnen und Gouverneurs der Plätze/ so Ordre haben/ sich in den Haag zu verfügen/ belanget/ sagt man/ daß die Conferentz/ welche Se. Hoheit mit ihnen halten wil/ betreffen soll/ wie ein Feldläger von 30000. Mann/ welches bey Breda geschlagen werden soll/ aufzurichten seyn möchte. Durch einen Currier aus Spannien hat man die Confirmation der Ankunfft der Gallionen/ so mit 32. Millionen stücker von achten/ und 6. Millionen an ungewüntzten Silber beladen sind/ diese neue Zeitung hat die Kauffleuth nicht weniger erfreuet/ als die von dem Gefecht zwischen den Frantzös. und Engl. Capern im Sudmeer/ in welchem ein und ander Schiff von beyden Seiten nach einem blutigen Gefecht wegen ihrer beschädigten Schiff an Land stiegen/ wordurch dann die Spannier und Indianer Anlaß genommen/ sich alles Volcks/ so darauff gewesen/ zu bemächtigen/ und aus Rachgier und Zorn niderzumachen. Von Brüssel hat man anders nichts/ als daß selbige Militz ihren Der neue General-Gudernator baltet zu Brüssel seinen offentlichen Einzug. rückständigen Sold nunmehr völlig empfangen habe / worbey aber die Officirer 8. Monath vor 12. nehmen müssen; der neue General-Gubernator habe daselbst seinen offentlichen Einzug gehalten/ in dem gewöhnlichen Pallast Pussession genommen/ und dem König von Spannien 2. Züg Kutchen-Pferd/ und etliche stück von sehr seinem Leinewand zu schuldiger Erkantnuß der beschehenen Promotion wegen überschicket/ und verehret. Von Ryssel aus den Frantzös. Niderlanden hat man/ daß in einigen Häfen in Franckreich denen Frantzös. Schiffen verbotten/ nacher Spannien <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0187" n="175"/> gleichfals in Defensions-Postur, Fontarabia oder Barcellone förchten sich für der See-Rüstung in Provence, und die Italiänische Küsten besorgen/ es möchte auff sie gemüntzet seyn/ also daß hieraus zu sehen ist/ daß <note place="right">Grosse forcht bey den Benachdarten wegen der Frantzös. Kriegs-Rüstung.</note> die allergeringste Bewegung in Franckreich alle seine Nachbahm in Forcht setzet / und meynel ein jeder/ daß es ihn treffen werde/ da doch unterdessen gantz gewiß ist/ daß der Aller-Christlichste König ein gantz anders Absehen habe / und daß es an ihm nicht fehlen weide/ das Europa dieses Jahr in Ruhe bleibe. Weilen sonsten die Aufflagen/ so man in Seeland auff das Korn und andere Eß-Wahren geleget/ dieselbe sehr vertheuret/ und <note place="right">Die Aufflagen in Seeland fallen dem gemeinen Mann sehr deschwerlich.</note> dem gemeinen Mann nicht wenig nachthe<gap reason="illegible"/>lig ist/ etliche Holländ. Kauffleuthe auch denen Hrn. Staaten vor Augen gelegt/ daß dieses zu ihrem und ihrer Handlung Ruin und Verderben gereiche/ so hat man 3. Deputirte dahin abgefertiget/ daß sie diese Sach untersuchen/ und auff bequeme Mittel bedacht seyn sollen/ wie der gemeine Mann der Last zu entheben/ und Handel und Wandel zwischen diesen beyden Provintzien in ihrem Gang zu erhalten seyn möchte. Was aber die Generals Persohnen und Gouverneurs der Plätze/ so Ordre haben/ sich in den Haag zu verfügen/ belanget/ sagt man/ daß die Conferentz/ welche Se. Hoheit mit ihnen halten wil/ betreffen soll/ wie ein Feldläger von 30000. Mann/ welches bey Breda geschlagen werden soll/ aufzurichten seyn möchte. Durch einen Currier aus Spannien hat man die Confirmation der Ankunfft der Gallionen/ so mit 32. Millionen stücker von achten/ und 6. Millionen an ungewüntzten Silber beladen sind/ diese neue Zeitung hat die Kauffleuth nicht weniger erfreuet/ als die von dem Gefecht zwischen den Frantzös. und Engl. Capern im Sudmeer/ in welchem ein und ander Schiff von beyden Seiten nach einem blutigen Gefecht wegen ihrer beschädigten Schiff an Land stiegen/ wordurch dann die Spannier und Indianer Anlaß genommen/ sich alles Volcks/ so darauff gewesen/ zu bemächtigen/ und aus Rachgier und Zorn niderzumachen.</p> <p>Von Brüssel hat man anders nichts/ als daß selbige Militz ihren <note place="right">Der neue General-Gudernator baltet zu Brüssel seinen offentlichen Einzug.</note> rückständigen Sold nunmehr völlig empfangen habe / worbey aber die Officirer 8. Monath vor 12. nehmen müssen; der neue General-Gubernator habe daselbst seinen offentlichen Einzug gehalten/ in dem gewöhnlichen Pallast Pussession genommen/ und dem König von Spannien 2. Züg Kutchen-Pferd/ und etliche stück von sehr seinem Leinewand zu schuldiger Erkantnuß der beschehenen Promotion wegen überschicket/ und verehret.</p> <p>Von Ryssel aus den Frantzös. Niderlanden hat man/ daß in einigen Häfen in Franckreich denen Frantzös. Schiffen verbotten/ nacher Spannien </p> </div> </body> </text> </TEI> [175/0187]
gleichfals in Defensions-Postur, Fontarabia oder Barcellone förchten sich für der See-Rüstung in Provence, und die Italiänische Küsten besorgen/ es möchte auff sie gemüntzet seyn/ also daß hieraus zu sehen ist/ daß die allergeringste Bewegung in Franckreich alle seine Nachbahm in Forcht setzet / und meynel ein jeder/ daß es ihn treffen werde/ da doch unterdessen gantz gewiß ist/ daß der Aller-Christlichste König ein gantz anders Absehen habe / und daß es an ihm nicht fehlen weide/ das Europa dieses Jahr in Ruhe bleibe. Weilen sonsten die Aufflagen/ so man in Seeland auff das Korn und andere Eß-Wahren geleget/ dieselbe sehr vertheuret/ und dem gemeinen Mann nicht wenig nachthe_ lig ist/ etliche Holländ. Kauffleuthe auch denen Hrn. Staaten vor Augen gelegt/ daß dieses zu ihrem und ihrer Handlung Ruin und Verderben gereiche/ so hat man 3. Deputirte dahin abgefertiget/ daß sie diese Sach untersuchen/ und auff bequeme Mittel bedacht seyn sollen/ wie der gemeine Mann der Last zu entheben/ und Handel und Wandel zwischen diesen beyden Provintzien in ihrem Gang zu erhalten seyn möchte. Was aber die Generals Persohnen und Gouverneurs der Plätze/ so Ordre haben/ sich in den Haag zu verfügen/ belanget/ sagt man/ daß die Conferentz/ welche Se. Hoheit mit ihnen halten wil/ betreffen soll/ wie ein Feldläger von 30000. Mann/ welches bey Breda geschlagen werden soll/ aufzurichten seyn möchte. Durch einen Currier aus Spannien hat man die Confirmation der Ankunfft der Gallionen/ so mit 32. Millionen stücker von achten/ und 6. Millionen an ungewüntzten Silber beladen sind/ diese neue Zeitung hat die Kauffleuth nicht weniger erfreuet/ als die von dem Gefecht zwischen den Frantzös. und Engl. Capern im Sudmeer/ in welchem ein und ander Schiff von beyden Seiten nach einem blutigen Gefecht wegen ihrer beschädigten Schiff an Land stiegen/ wordurch dann die Spannier und Indianer Anlaß genommen/ sich alles Volcks/ so darauff gewesen/ zu bemächtigen/ und aus Rachgier und Zorn niderzumachen.
Grosse forcht bey den Benachdarten wegen der Frantzös. Kriegs-Rüstung.
Die Aufflagen in Seeland fallen dem gemeinen Mann sehr deschwerlich. Von Brüssel hat man anders nichts/ als daß selbige Militz ihren rückständigen Sold nunmehr völlig empfangen habe / worbey aber die Officirer 8. Monath vor 12. nehmen müssen; der neue General-Gubernator habe daselbst seinen offentlichen Einzug gehalten/ in dem gewöhnlichen Pallast Pussession genommen/ und dem König von Spannien 2. Züg Kutchen-Pferd/ und etliche stück von sehr seinem Leinewand zu schuldiger Erkantnuß der beschehenen Promotion wegen überschicket/ und verehret.
Der neue General-Gudernator baltet zu Brüssel seinen offentlichen Einzug. Von Ryssel aus den Frantzös. Niderlanden hat man/ daß in einigen Häfen in Franckreich denen Frantzös. Schiffen verbotten/ nacher Spannien
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