[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].übergeben/ deren ohngefähr 70. aber Cadetten und Volontairs über 100. seynd. Die ersten werden nach ihren Meriten und Rang/ welchen sie in Franckreich gehabt/ besoldet/ diese letzten aber bekommen/ ein jeder wochentlich Die aus Franckreich geflüchtete reformirte Officiers werden in Holland accommodirt. 3. fl. zu ihrem Unterhalt. Vor einigen Tagen hat dahier eine Magd/ als sie das Hauß gesäubert/ einige Specerey gefunden/ glaubende/ es wäre Artzeney/ so sie von ihrer Kranckheit/ so sie eben gehabt/ erlösen könte/ und in Warheit / sie ist nicht gäntzlich betrogen worden/ dann als sie solche etliche Stunden in ihrem Leib gehabt/ ward sie von allen Kranckheiten curirt/ indeme die Specerey Gifft gewesen/ davon sie dergestalten auffgeschwollen/ daß ohnerachtet aller ihr beygebrachten Mitteln man nicht hat Frantzös. Ambassaden. begehrt von den General. Staaten 2. Marquisen. verhindern können/ daß sie nicht zerborsten wäre. Man sagt/ daß der Frantzösische Ambassadeur Herr Graff d'Avaux denen Herren Staaten ein Memorial übergeben habe / umb ihnen dardurch zu erklären/ daß der König sein Herr 2. Frantzösische Marquisen wieder zu haben begehre/ welche mit dem Herrn von Starenberg in Liberey-Kleydern aus Franckreich entkommen seyn. Man sagt/ weiln in der Schweitz ein Gerücht erschollen/ daß der Marschall de Crequy mit 32000. Mann nach der Gegend Genff im Marsch seye/ hätten die Schweitzer Cantons resolviret / 4000. Mann zur Garnison ir. Genff zu legen/ und über daß 2. Corps d'Armee, jedes von 15. a 20000. Mann starck zu versamblen/ und bey denen Städten Genff und Basel campiren zu lassen. Man sagt/ daß unser Consul zu Tripoli geschrieben / daß die Regierung selbiger Stadt ihme habe wissen lassen/ daß der Groß-Sultan ihnen Ordre gegeben hätte/ alle Holländ. Schiff/ welche daselbst vorbey gegen Levant oder Auffgang gehen würden/ zu besichtigen/ und alle die jenige / worinnen man Soldaten oder Munitiones vor die Venetianische Armee finden werde / zu confisciren. Einige Englische Pferdt vor den Hn. Printzen von Oranien im Haag angelangt. Den 8. dieses seynd allhier einige Englische Pferde vor den Herrn Printzen von Oranien aus Engelland angekommen/ so seynd auch eodem dato wieder viele Flüchtlinge aus Franckreich angelangt/ davon den 10. dito einige von hinnen nach dem Churbrandenb. Gebiet abgereiset seynd. Den 11. wurde wegen deß Justitz Hof von der Puye von dem grossen Saal salva guardia und Schutz vor Marc. Anthoine und Jean Louis Bosch. Söhne deß Laurentz Bosch Rathsherrn im Parlament zu Toulouse, von Mompelliers in Langedock gebürtig / welche der Religion halber anhero geflüchtet/ publiciret und angeschlagen / wider alle die jenige/ so im geringsten etwas wider sie tentiren/ oder sie weg-entführe wolle/ gleich außgestreuet wurde J. H. G. von Waldeck seynd den 11. dieses dahier angelangt. Vorgestern haben die examinirte Frantz. Officiers vor dem Staats-Rath den Eid der Treu abgeleget. Die Frau übergeben/ deren ohngefähr 70. aber Cadetten und Volontairs über 100. seynd. Die ersten werden nach ihren Meriten und Rang/ welchen sie in Franckreich gehabt/ besoldet/ diese letzten aber bekommen/ ein jeder wochentlich Die aus Franckreich geflüchtete reformirte Officiers werden in Holland accommodirt. 3. fl. zu ihrem Unterhalt. Vor einigen Tagen hat dahier eine Magd/ als sie das Hauß gesäubert/ einige Specerey gefunden/ glaubende/ es wäre Artzeney/ so sie von ihrer Kranckheit/ so sie eben gehabt/ erlösen könte/ und in Warheit / sie ist nicht gäntzlich betrogen worden/ dann als sie solche etliche Stunden in ihrem Leib gehabt/ ward sie von allen Kranckheiten curirt/ indeme die Specerey Gifft gewesen/ davon sie dergestalten auffgeschwollen/ daß ohnerachtet aller ihr beygebrachten Mitteln man nicht hat Frantzös. Ambassaden. begehrt von den General. Staaten 2. Marquisen. verhindern können/ daß sie nicht zerborsten wäre. Man sagt/ daß der Frantzösische Ambassadeur Herr Graff d’Avaux denen Herren Staaten ein Memorial übergeben habe / umb ihnen dardurch zu erklären/ daß der König sein Herr 2. Frantzösische Marquisen wieder zu haben begehre/ welche mit dem Herrn von Starenberg in Liberey-Kleydern aus Franckreich entkommen seyn. Man sagt/ weiln in der Schweitz ein Gerücht erschollen/ daß der Marschall de Crequy mit 32000. Mann nach der Gegend Genff im Marsch seye/ hätten die Schweitzer Cantons resolviret / 4000. Mann zur Garnison ir. Genff zu legen/ und über daß 2. Corps d’Armée, jedes von 15. à 20000. Mann starck zu versamblen/ und bey denen Städten Genff und Basel campiren zu lassen. Man sagt/ daß unser Consul zu Tripoli geschrieben / daß die Regierung selbiger Stadt ihme habe wissen lassen/ daß der Groß-Sultan ihnen Ordre gegeben hätte/ alle Holländ. Schiff/ welche daselbst vorbey gegen Levant oder Auffgang gehen würden/ zu besichtigen/ und alle die jenige / worinnen man Soldaten oder Munitiones vor die Venetianische Armee finden werde / zu confisciren. Einige Englische Pferdt vor den Hn. Printzen von Oranien im Haag angelangt. Den 8. dieses seynd allhier einige Englische Pferde vor den Herrn Printzen von Oranien aus Engelland angekommen/ so seynd auch eodem dato wieder viele Flüchtlinge aus Franckreich angelangt/ davon den 10. dito einige von hinnen nach dem Churbrandenb. Gebiet abgereiset seynd. Den 11. wurde wegen deß Justitz Hof von der Puye von dem grossen Saal salva guardia und Schutz vor Marc. Anthoine und Jean Louis Bosch. Söhne deß Laurentz Bosch Rathsherrn im Parlament zu Toulouse, von Mompelliers in Langedock gebürtig / welche der Religion halber anhero geflüchtet/ publiciret und angeschlagen / wider alle die jenige/ so im geringsten etwas wider sie tentiren/ oder sie weg-entführë wollë/ gleich außgestreuet wurde J. H. G. von Waldeck seynd den 11. dieses dahier angelangt. Vorgestern haben die examinirte Frantz. Officiers vor dem Staats-Rath den Eid der Treu abgeleget. Die Frau <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0185" n="173"/> übergeben/ deren ohngefähr 70. aber Cadetten und Volontairs über 100. seynd. Die ersten werden nach ihren Meriten und Rang/ welchen sie in Franckreich gehabt/ besoldet/ diese letzten aber bekommen/ ein jeder wochentlich <note place="right">Die aus Franckreich geflüchtete reformirte Officiers werden in Holland accommodirt.</note> 3. fl. zu ihrem Unterhalt. Vor einigen Tagen hat dahier eine Magd/ als sie das Hauß gesäubert/ einige Specerey gefunden/ glaubende/ es wäre Artzeney/ so sie von ihrer Kranckheit/ so sie eben gehabt/ erlösen könte/ und in Warheit / sie ist nicht gäntzlich betrogen worden/ dann als sie solche etliche Stunden in ihrem Leib gehabt/ ward sie von allen Kranckheiten curirt/ indeme die Specerey Gifft gewesen/ davon sie dergestalten auffgeschwollen/ daß ohnerachtet aller ihr beygebrachten Mitteln man nicht hat <note place="right">Frantzös. Ambassaden. begehrt von den General. Staaten 2. Marquisen.</note> verhindern können/ daß sie nicht zerborsten wäre. Man sagt/ daß der Frantzösische Ambassadeur Herr Graff d’Avaux denen Herren Staaten ein Memorial übergeben habe / umb ihnen dardurch zu erklären/ daß der König sein Herr 2. Frantzösische Marquisen wieder zu haben begehre/ welche mit dem Herrn von Starenberg in Liberey-Kleydern aus Franckreich entkommen seyn. Man sagt/ weiln in der Schweitz ein Gerücht erschollen/ daß der Marschall de Crequy mit 32000. Mann nach der Gegend Genff im Marsch seye/ hätten die Schweitzer Cantons resolviret / 4000. Mann zur Garnison ir. Genff zu legen/ und über daß 2. Corps d’Armée, jedes von 15. à 20000. Mann starck zu versamblen/ und bey denen Städten Genff und Basel campiren zu lassen. Man sagt/ daß unser Consul zu Tripoli geschrieben / daß die Regierung selbiger Stadt ihme habe wissen lassen/ daß der Groß-Sultan ihnen Ordre gegeben hätte/ alle Holländ. Schiff/ welche daselbst vorbey gegen Levant oder Auffgang gehen würden/ zu besichtigen/ und alle die jenige / worinnen man Soldaten oder Munitiones vor die Venetianische Armee finden werde / zu confisciren.</p> <p><note place="right">Einige Englische Pferdt vor den Hn. Printzen von Oranien im Haag angelangt.</note> Den 8. dieses seynd allhier einige Englische Pferde vor den Herrn Printzen von Oranien aus Engelland angekommen/ so seynd auch eodem dato wieder viele Flüchtlinge aus Franckreich angelangt/ davon den 10. dito einige von hinnen nach dem Churbrandenb. Gebiet abgereiset seynd. Den 11. wurde wegen deß Justitz Hof von der Puye von dem grossen Saal salva guardia und Schutz vor Marc. Anthoine und Jean Louis Bosch. Söhne deß Laurentz Bosch Rathsherrn im Parlament zu Toulouse, von Mompelliers in Langedock gebürtig / welche der Religion halber anhero geflüchtet/ publiciret und angeschlagen / wider alle die jenige/ so im geringsten etwas wider sie tentiren/ oder sie weg-entführë wollë/ gleich außgestreuet wurde J. H. G. von Waldeck seynd den 11. dieses dahier angelangt. Vorgestern haben die examinirte Frantz. Officiers vor dem Staats-Rath den Eid der Treu abgeleget. Die Frau </p> </div> </body> </text> </TEI> [173/0185]
übergeben/ deren ohngefähr 70. aber Cadetten und Volontairs über 100. seynd. Die ersten werden nach ihren Meriten und Rang/ welchen sie in Franckreich gehabt/ besoldet/ diese letzten aber bekommen/ ein jeder wochentlich 3. fl. zu ihrem Unterhalt. Vor einigen Tagen hat dahier eine Magd/ als sie das Hauß gesäubert/ einige Specerey gefunden/ glaubende/ es wäre Artzeney/ so sie von ihrer Kranckheit/ so sie eben gehabt/ erlösen könte/ und in Warheit / sie ist nicht gäntzlich betrogen worden/ dann als sie solche etliche Stunden in ihrem Leib gehabt/ ward sie von allen Kranckheiten curirt/ indeme die Specerey Gifft gewesen/ davon sie dergestalten auffgeschwollen/ daß ohnerachtet aller ihr beygebrachten Mitteln man nicht hat verhindern können/ daß sie nicht zerborsten wäre. Man sagt/ daß der Frantzösische Ambassadeur Herr Graff d’Avaux denen Herren Staaten ein Memorial übergeben habe / umb ihnen dardurch zu erklären/ daß der König sein Herr 2. Frantzösische Marquisen wieder zu haben begehre/ welche mit dem Herrn von Starenberg in Liberey-Kleydern aus Franckreich entkommen seyn. Man sagt/ weiln in der Schweitz ein Gerücht erschollen/ daß der Marschall de Crequy mit 32000. Mann nach der Gegend Genff im Marsch seye/ hätten die Schweitzer Cantons resolviret / 4000. Mann zur Garnison ir. Genff zu legen/ und über daß 2. Corps d’Armée, jedes von 15. à 20000. Mann starck zu versamblen/ und bey denen Städten Genff und Basel campiren zu lassen. Man sagt/ daß unser Consul zu Tripoli geschrieben / daß die Regierung selbiger Stadt ihme habe wissen lassen/ daß der Groß-Sultan ihnen Ordre gegeben hätte/ alle Holländ. Schiff/ welche daselbst vorbey gegen Levant oder Auffgang gehen würden/ zu besichtigen/ und alle die jenige / worinnen man Soldaten oder Munitiones vor die Venetianische Armee finden werde / zu confisciren.
Die aus Franckreich geflüchtete reformirte Officiers werden in Holland accommodirt.
Frantzös. Ambassaden. begehrt von den General. Staaten 2. Marquisen. Den 8. dieses seynd allhier einige Englische Pferde vor den Herrn Printzen von Oranien aus Engelland angekommen/ so seynd auch eodem dato wieder viele Flüchtlinge aus Franckreich angelangt/ davon den 10. dito einige von hinnen nach dem Churbrandenb. Gebiet abgereiset seynd. Den 11. wurde wegen deß Justitz Hof von der Puye von dem grossen Saal salva guardia und Schutz vor Marc. Anthoine und Jean Louis Bosch. Söhne deß Laurentz Bosch Rathsherrn im Parlament zu Toulouse, von Mompelliers in Langedock gebürtig / welche der Religion halber anhero geflüchtet/ publiciret und angeschlagen / wider alle die jenige/ so im geringsten etwas wider sie tentiren/ oder sie weg-entführë wollë/ gleich außgestreuet wurde J. H. G. von Waldeck seynd den 11. dieses dahier angelangt. Vorgestern haben die examinirte Frantz. Officiers vor dem Staats-Rath den Eid der Treu abgeleget. Die Frau
Einige Englische Pferdt vor den Hn. Printzen von Oranien im Haag angelangt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |