[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].streiffenden Tartarn sich biß auff 13. Meilen nur von Lemberg haben sehen lassen/ alwo sie auch viel Menschen und Viehe geraubet. Zu Lemberg ist eine Feuers-Brunst entstanden/ seynd doch mehrers nicht als; Häuser abgebrand; Die Cossacken unterm Herrn General Mohila seynd wegen außbleibender Bezahlung sehr übel zu frieden/ und lassen sich mit der Betrohung vernehmen/ daß sie zum Feind übergehen wollen/ wofern der rückständige Sold ihnen nicht ohnverzüglich entrichtet werde; Zu Lemberg seynd einige rantzionirte Gefangene aus Caminieck ankommen/ welche einhellig berichten/ daß sich in selbiger Vestung abermahl allerhand Mangel eräugnen soll / so gar/ daß auch die Besatzung deßwegen sehr schwürich und widerspenstig wird / sonderlich sollen die Janitscharen ihren Officiern wegen außbleibender Zahlung / und daß sie in etlichen Monathen kein Die Türcken erschlagen ihren Aga in Caminieck Podolski. Gelt bekommen/ nicht mehr pariren wollen/ ja ihren Aga selbst erschlagen und einen andern unter sich auffgeworffen haben. Unser Envoye aus Persien berichtet durch den neulich eingelauffenen Currier von Schamy über das was vorhero gemeldt noch ferner/ daß alle die jenige Völcker/ welche ein Zeitlang in Glanden gestanden/ sind beordret worden/ unter die Stadt Marivano an den Türckis. Frontiren gelegen / zu rucken/ und der allgemeinen Stimme nach die Stadt Babylon berennen sollen / auch daß bey 50000. Familien Araber das Türckische Joch hätten abgeworffen/ und Die Commission in Lublin gehet glücklich von statten. die Persianische Protection angenommen. Von Lublin schreiben die Königliche Herrn Commissarii, daß sie die Commission, den Bischoff cum Jurisdictione alldorten zu installiren/ glücklich angefangen haben/ ungeachtet sich die Diffidenten befleissen/ das Werck auff alle Weiß/ auch mit Schwedisch- und Dähnischer Betrohung zu hintertreiben. Die Zeitung/ so aus der Türckey eingelauffen/ gehen alle dahin/ daß der Sultan entschlossen/ den Krieg mit grösserer Macht dann vorm Jahr geschehen/ wider dieses Der Türck und der Tartar Cham wollen mit 100000. Mann wider Pohlen zu Feld geben. Königreich fortzusetzen/ zu welchem Ende der Solymann Bassa diese Campagne 50000. Türcken führen/ und deß Hans Sohn mit einer nicht geringern Macht zu ihm stossen soll. Dahero Ihr. Königl. Maj. mit grösserm Eyfer alles zu einem frühen Feldzug verfertigen lassen/ auch gäntzlich entschlossen seyn/ der künfftigen Expedition in eigener Persohn beyzuwohnen / umb deroselben desto grössern Nachtruck zu geben/ und ungeachtet es viel Grosse Ihr. Königlichen Majestät mißrathen wollen/ damit Ihr Königl. Majest. bey herannahendem Alter ausser Gefahr bleiben/ und König in Pohlen wil in hoher Person selbst zu Feld geben. der Republic zum besten/ ihrer hohen Persohn schonen möchten/ wollen sich Ihro Königliche Majest. doch keines wegs abhalten lassen. Uber die jüngst gemeldte Particularia, welche der Courrier mitgebracht/ hat der König streiffenden Tartarn sich biß auff 13. Meilen nur von Lemberg haben sehen lassen/ alwo sie auch viel Menschen und Viehe geraubet. Zu Lemberg ist eine Feuers-Brunst entstanden/ seynd doch mehrers nicht als; Häuser abgebrand; Die Cossacken unterm Herrn General Mohila seynd wegen außbleibender Bezahlung sehr übel zu frieden/ und lassen sich mit der Betrohung vernehmen/ daß sie zum Feind übergehen wollen/ wofern der rückständige Sold ihnen nicht ohnverzüglich entrichtet werde; Zu Lemberg seynd einige rantzionirte Gefangene aus Caminieck ankommen/ welche einhellig berichten/ daß sich in selbiger Vestung abermahl allerhand Mangel eräugnen soll / so gar/ daß auch die Besatzung deßwegen sehr schwürich und widerspenstig wird / sonderlich sollen die Janitscharen ihren Officiern wegen außbleibender Zahlung / und daß sie in etlichen Monathen kein Die Türcken erschlagen ihren Aga in Caminieck Podolski. Gelt bekommen/ nicht mehr pariren wollen/ ja ihren Aga selbst erschlagen und einen andern unter sich auffgeworffen haben. Unser Envoye aus Persien berichtet durch den neulich eingelauffenen Currier von Schamy über das was vorhero gemeldt noch ferner/ daß alle die jenige Völcker/ welche ein Zeitlang in Glanden gestanden/ sind beordret worden/ unter die Stadt Marivano an den Türckis. Frontiren gelegen / zu rucken/ und der allgemeinen Stimme nach die Stadt Babylon berennen sollen / auch daß bey 50000. Familien Araber das Türckische Joch hätten abgeworffen/ und Die Commission in Lublin gehet glücklich von statten. die Persianische Protection angenommen. Von Lublin schreiben die Königliche Herrn Commissarii, daß sie die Commission, den Bischoff cum Jurisdictione alldorten zu installiren/ glücklich angefangen haben/ ungeachtet sich die Diffidenten befleissen/ das Werck auff alle Weiß/ auch mit Schwedisch- und Dähnischer Betrohung zu hintertreiben. Die Zeitung/ so aus der Türckey eingelauffen/ gehen alle dahin/ daß der Sultan entschlossen/ den Krieg mit grösserer Macht dann vorm Jahr geschehen/ wider dieses Der Türck und der Tartar Cham wollen mit 100000. Mann wider Pohlen zu Feld geben. Königreich fortzusetzen/ zu welchem Ende der Solymann Bassa diese Campagne 50000. Türcken führen/ und deß Hans Sohn mit einer nicht geringern Macht zu ihm stossen soll. Dahero Ihr. Königl. Maj. mit grösserm Eyfer alles zu einem frühen Feldzug verfertigen lassen/ auch gäntzlich entschlossen seyn/ der künfftigen Expedition in eigener Persohn beyzuwohnen / umb deroselben desto grössern Nachtruck zu geben/ und ungeachtet es viel Grosse Ihr. Königlichen Majestät mißrathen wollen/ damit Ihr Königl. Majest. bey herannahendem Alter ausser Gefahr bleiben/ und König in Pohlen wil in hoher Person selbst zu Feld geben. der Republic zum besten/ ihrer hohen Persohn schonen möchten/ wollen sich Ihro Königliche Majest. doch keines wegs abhalten lassen. Uber die jüngst gemeldte Particularia, welche der Courrier mitgebracht/ hat der König <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0173" n="161"/> streiffenden Tartarn sich biß auff 13. Meilen nur von Lemberg haben sehen lassen/ alwo sie auch viel Menschen und Viehe geraubet. Zu Lemberg ist eine Feuers-Brunst entstanden/ seynd doch mehrers nicht als; Häuser abgebrand; Die Cossacken unterm Herrn General Mohila seynd wegen außbleibender Bezahlung sehr übel zu frieden/ und lassen sich mit der Betrohung vernehmen/ daß sie zum Feind übergehen wollen/ wofern der rückständige Sold ihnen nicht ohnverzüglich entrichtet werde; Zu Lemberg seynd einige rantzionirte Gefangene aus Caminieck ankommen/ welche einhellig berichten/ daß sich in selbiger Vestung abermahl allerhand Mangel eräugnen soll / so gar/ daß auch die Besatzung deßwegen sehr schwürich und widerspenstig wird / sonderlich sollen die Janitscharen ihren Officiern wegen außbleibender Zahlung / und daß sie in etlichen Monathen kein <note place="right">Die Türcken erschlagen ihren Aga in Caminieck Podolski.</note> Gelt bekommen/ nicht mehr pariren wollen/ ja ihren Aga selbst erschlagen und einen andern unter sich auffgeworffen haben. Unser Envoye aus Persien berichtet durch den neulich eingelauffenen Currier von Schamy über das was vorhero gemeldt noch ferner/ daß alle die jenige Völcker/ welche ein Zeitlang in Glanden gestanden/ sind beordret worden/ unter die Stadt Marivano an den Türckis. Frontiren gelegen / zu rucken/ und der allgemeinen Stimme nach die Stadt Babylon berennen sollen / auch daß bey 50000. Familien Araber das Türckische Joch hätten abgeworffen/ und <note place="right">Die Commission in Lublin gehet glücklich von statten.</note> die Persianische Protection angenommen. Von Lublin schreiben die Königliche Herrn Commissarii, daß sie die Commission, den Bischoff cum Jurisdictione alldorten zu installiren/ glücklich angefangen haben/ ungeachtet sich die Diffidenten befleissen/ das Werck auff alle Weiß/ auch mit Schwedisch- und Dähnischer Betrohung zu hintertreiben. Die Zeitung/ so aus der Türckey eingelauffen/ gehen alle dahin/ daß der Sultan entschlossen/ den Krieg mit grösserer Macht dann vorm Jahr geschehen/ wider dieses <note place="right">Der Türck und der Tartar Cham wollen mit 100000. Mann wider Pohlen zu Feld geben.</note> Königreich fortzusetzen/ zu welchem Ende der Solymann Bassa diese Campagne 50000. Türcken führen/ und deß Hans Sohn mit einer nicht geringern Macht zu ihm stossen soll. Dahero Ihr. Königl. Maj. mit grösserm Eyfer alles zu einem frühen Feldzug verfertigen lassen/ auch gäntzlich entschlossen seyn/ der künfftigen Expedition in eigener Persohn beyzuwohnen / umb deroselben desto grössern Nachtruck zu geben/ und ungeachtet es viel Grosse Ihr. Königlichen Majestät mißrathen wollen/ damit Ihr Königl. Majest. bey herannahendem Alter ausser Gefahr bleiben/ und <note place="right">König in Pohlen wil in hoher Person selbst zu Feld geben.</note> der Republic zum besten/ ihrer hohen Persohn schonen möchten/ wollen sich Ihro Königliche Majest. doch keines wegs abhalten lassen. Uber die jüngst gemeldte Particularia, welche der Courrier mitgebracht/ hat der König </p> </div> </body> </text> </TEI> [161/0173]
streiffenden Tartarn sich biß auff 13. Meilen nur von Lemberg haben sehen lassen/ alwo sie auch viel Menschen und Viehe geraubet. Zu Lemberg ist eine Feuers-Brunst entstanden/ seynd doch mehrers nicht als; Häuser abgebrand; Die Cossacken unterm Herrn General Mohila seynd wegen außbleibender Bezahlung sehr übel zu frieden/ und lassen sich mit der Betrohung vernehmen/ daß sie zum Feind übergehen wollen/ wofern der rückständige Sold ihnen nicht ohnverzüglich entrichtet werde; Zu Lemberg seynd einige rantzionirte Gefangene aus Caminieck ankommen/ welche einhellig berichten/ daß sich in selbiger Vestung abermahl allerhand Mangel eräugnen soll / so gar/ daß auch die Besatzung deßwegen sehr schwürich und widerspenstig wird / sonderlich sollen die Janitscharen ihren Officiern wegen außbleibender Zahlung / und daß sie in etlichen Monathen kein Gelt bekommen/ nicht mehr pariren wollen/ ja ihren Aga selbst erschlagen und einen andern unter sich auffgeworffen haben. Unser Envoye aus Persien berichtet durch den neulich eingelauffenen Currier von Schamy über das was vorhero gemeldt noch ferner/ daß alle die jenige Völcker/ welche ein Zeitlang in Glanden gestanden/ sind beordret worden/ unter die Stadt Marivano an den Türckis. Frontiren gelegen / zu rucken/ und der allgemeinen Stimme nach die Stadt Babylon berennen sollen / auch daß bey 50000. Familien Araber das Türckische Joch hätten abgeworffen/ und die Persianische Protection angenommen. Von Lublin schreiben die Königliche Herrn Commissarii, daß sie die Commission, den Bischoff cum Jurisdictione alldorten zu installiren/ glücklich angefangen haben/ ungeachtet sich die Diffidenten befleissen/ das Werck auff alle Weiß/ auch mit Schwedisch- und Dähnischer Betrohung zu hintertreiben. Die Zeitung/ so aus der Türckey eingelauffen/ gehen alle dahin/ daß der Sultan entschlossen/ den Krieg mit grösserer Macht dann vorm Jahr geschehen/ wider dieses Königreich fortzusetzen/ zu welchem Ende der Solymann Bassa diese Campagne 50000. Türcken führen/ und deß Hans Sohn mit einer nicht geringern Macht zu ihm stossen soll. Dahero Ihr. Königl. Maj. mit grösserm Eyfer alles zu einem frühen Feldzug verfertigen lassen/ auch gäntzlich entschlossen seyn/ der künfftigen Expedition in eigener Persohn beyzuwohnen / umb deroselben desto grössern Nachtruck zu geben/ und ungeachtet es viel Grosse Ihr. Königlichen Majestät mißrathen wollen/ damit Ihr Königl. Majest. bey herannahendem Alter ausser Gefahr bleiben/ und der Republic zum besten/ ihrer hohen Persohn schonen möchten/ wollen sich Ihro Königliche Majest. doch keines wegs abhalten lassen. Uber die jüngst gemeldte Particularia, welche der Courrier mitgebracht/ hat der König
Die Türcken erschlagen ihren Aga in Caminieck Podolski.
Die Commission in Lublin gehet glücklich von statten.
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König in Pohlen wil in hoher Person selbst zu Feld geben.
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