[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].tzen sollen. Der König hat einen Fonds oder Satz von 200000. Livres gefunden/ umb die ruinirte Kirchen wieder auffzurichten. Der Hertzog de la Force hat Ordre bekommen/ sich in sein Schloß Boulage in Normandie zu reteriren/ welchen eine Compagnie von der Leib-Gardes dahin begleiten/ seine Frau in ein Kloster/ seine Tochter in ein anders und seine Söhne bey die Jesuiten bringen solle; gedachter Hertzog hat sich [unleserliches Material]resolvirt/ seine Religion nicht zu verändern/ es mag ihm gleich deßhalben ergehen/ wie es immer Pariß vom 12. dito. wolle. Dieses Jahr wird man 3. Armeen/ [unleserliches Material]els eine in der Franche-Comte, eine im Elsas / und eine auff der Saar campiren lassen. Der Marq. de Sourdis, Chef der Schiffs-Escadre ist zu Breft gestorben. Man hat die Es werden Praeparatoria[unleserliches Material] zu einem Krieg gemacht. alten See-Gardes denen neuen incorporiret und einverleibet. Alle Gräntz-Städte dieses Königreichs vom grossen Meer an biß nacher Hünningen seynd mit Vivres und Kriegs-Ammunitiones angefüllet. Alle Officiers thun sich in ihre Guarnisonen erheben/ umb vor Ende dieses Monats darinn zu seyn. Der Hertzog von Savoyen soll/ wie man sagt/ gleichwol vorhabens seyn/ alle Protestanten aus dem Lucerner Thal/ Angroine und Spein/ allda die Reformation erst den Anfang genommen/ nebst den übrigen der alten Veltliner/ die sich in solche Gegend reterirt/ zu der Römischen Religion Zu Versailles ein Ballet getantzet. bekehren zu lassen. Zu Versailles ist ein Ballet getantzet/ welches anfangs nicht gar angenehm gewesen/ weil deß Lullii Freunde vielleicht einige Fehler darinnen wargenommen/ anjetzo aber wieder mit Lust angeschauet und auffgenommen; Gedachter Lullius wird dieses Jahr keine Musicalische Werck zu Versailles machen/ weil die 50000. Pfund/ die der König sonsten jährlich darauff gewendet/ zu Allmosen angewendet werden sollen. Den 3. tractirte der Herr Dauphin den König/ die Frau Dauphine und andere Dames zum Abendessen/ und waren folgends allerhand divertissementen angestellt. Man hat Nachricht/ daß fast in alle grosse Städt- und Seehäfen in diesem Reich Ordre gesandt worden ist/ umb die vornehmste Reformirte/ sowol Kauffleut als andere gefangen zu setzen; einige/ weilen ihre Weiber und Kinder geflüchtet seynd / und andere/ von denen man besorget/ daß sie verreisen möchten/ wie dann eine gewisse Holländische Dame mit ihrer Tochter von Nantes nach Savennes über 20. Meilen von dar gefangen gebracht worden. Man sagt/ daß sowol zu Straßburg als im Ober-Elsas 2. Magazins sollen auffgerichtet werden. Aus dem Delphinat wird geschrieben/ daß 3. Regimenter/ welche alldar in denen Winterquartieren gelegen/ von bannen auffgebrochen/ und gegen Pignerol marchiren/ man wüste aber nicht/ ob sie nacher Casal oder die Protestirende von ihrer Religion 3. Armenianische Schiff abzubringen/ destiniret wären. Von Rochelle hat man/ daß drey tzen sollen. Der König hat einen Fonds oder Satz von 200000. Livres gefunden/ umb die ruinirte Kirchen wieder auffzurichten. Der Hertzog de la Force hat Ordre bekommen/ sich in sein Schloß Boulage in Normandie zu reteriren/ welchen eine Compagnie von der Leib-Gardes dahin begleiten/ seine Frau in ein Kloster/ seine Tochter in ein anders und seine Söhne bey die Jesuiten bringen solle; gedachter Hertzog hat sich [unleserliches Material]resolvirt/ seine Religion nicht zu verändern/ es mag ihm gleich deßhalben ergehen/ wie es immer Pariß vom 12. dito. wolle. Dieses Jahr wird man 3. Armeen/ [unleserliches Material]els eine in der Franche-Comte, eine im Elsas / und eine auff der Saar campiren lassen. Der Marq. de Sourdis, Chef der Schiffs-Escadre ist zu Breft gestorben. Man hat die Es werden Praeparatoria[unleserliches Material] zu einem Krieg gemacht. alten See-Gardes denen neuen incorporiret und einverleibet. Alle Gräntz-Städte dieses Königreichs vom grossen Meer an biß nacher Hünningen seynd mit Vivres und Kriegs-Ammunitiones angefüllet. Alle Officiers thun sich in ihre Guarnisonen erheben/ umb vor Ende dieses Monats darinn zu seyn. Der Hertzog von Savoyen soll/ wie man sagt/ gleichwol vorhabens seyn/ alle Protestanten aus dem Lucerner Thal/ Angroine und Spein/ allda die Reformation erst den Anfang genommen/ nebst den übrigen der alten Veltliner/ die sich in solche Gegend reterirt/ zu der Römischen Religion Zu Versailles ein Ballet getantzet. bekehren zu lassen. Zu Versailles ist ein Ballet getantzet/ welches anfangs nicht gar angenehm gewesen/ weil deß Lullii Freunde vielleicht einige Fehler darinnen wargenommen/ anjetzo aber wieder mit Lust angeschauet und auffgenommen; Gedachter Lullius wird dieses Jahr keine Musicalische Werck zu Versailles machen/ weil die 50000. Pfund/ die der König sonsten jährlich darauff gewendet/ zu Allmosen angewendet werden sollen. Den 3. tractirte der Herr Dauphin den König/ die Frau Dauphine und andere Dames zum Abendessen/ und waren folgends allerhand divertissementen angestellt. Man hat Nachricht/ daß fast in alle grosse Städt- und Seehäfen in diesem Reich Ordre gesandt worden ist/ umb die vornehmste Reformirte/ sowol Kauffleut als andere gefangen zu setzen; einige/ weilen ihre Weiber und Kinder geflüchtet seynd / und andere/ von denen man besorget/ daß sie verreisen möchten/ wie dann eine gewisse Holländische Dame mit ihrer Tochter von Nantes nach Savennes über 20. Meilen von dar gefangen gebracht worden. Man sagt/ daß sowol zu Straßburg als im Ober-Elsas 2. Magazins sollen auffgerichtet werden. Aus dem Delphinat wird geschrieben/ daß 3. Regimenter/ welche alldar in denen Winterquartieren gelegen/ von bannen auffgebrochen/ und gegen Pignerol marchiren/ man wüste aber nicht/ ob sie nacher Casal oder die Protestirende von ihrer Religion 3. Armenianische Schiff abzubringen/ destiniret wären. Von Rochelle hat man/ daß drey <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0163" n="151"/> tzen sollen. Der König hat einen Fonds oder Satz von 200000. Livres gefunden/ umb die ruinirte Kirchen wieder auffzurichten. Der Hertzog de la Force hat Ordre bekommen/ sich in sein Schloß Boulage in Normandie zu reteriren/ welchen eine Compagnie von der Leib-Gardes dahin begleiten/ seine Frau in ein Kloster/ seine Tochter in ein anders und seine Söhne bey die Jesuiten bringen solle; gedachter Hertzog hat sich <gap reason="illegible"/>resolvirt/ seine Religion nicht zu verändern/ es mag ihm gleich deßhalben ergehen/ wie es immer <note place="right">Pariß vom 12. dito.</note> wolle. Dieses Jahr wird man 3. Armeen/ <gap reason="illegible"/>els eine in der Franche-Comte, eine im Elsas / und eine auff der Saar campiren lassen. Der Marq. de Sourdis, Chef der Schiffs-Escadre ist zu Breft gestorben. Man hat die <note place="right">Es werden Praeparatoria<gap reason="illegible"/> zu einem Krieg gemacht.</note> alten See-Gardes denen neuen incorporiret und einverleibet. Alle Gräntz-Städte dieses Königreichs vom grossen Meer an biß nacher Hünningen seynd mit Vivres und Kriegs-Ammunitiones angefüllet. Alle Officiers thun sich in ihre Guarnisonen erheben/ umb vor Ende dieses Monats darinn zu seyn. Der Hertzog von Savoyen soll/ wie man sagt/ gleichwol vorhabens seyn/ alle Protestanten aus dem Lucerner Thal/ Angroine und Spein/ allda die Reformation erst den Anfang genommen/ nebst den übrigen der alten Veltliner/ die sich in solche Gegend reterirt/ zu der Römischen Religion <note place="right">Zu Versailles ein Ballet getantzet.</note> bekehren zu lassen. Zu Versailles ist ein Ballet getantzet/ welches anfangs nicht gar angenehm gewesen/ weil deß Lullii Freunde vielleicht einige Fehler darinnen wargenommen/ anjetzo aber wieder mit Lust angeschauet und auffgenommen; Gedachter Lullius wird dieses Jahr keine Musicalische Werck zu Versailles machen/ weil die 50000. Pfund/ die der König sonsten jährlich darauff gewendet/ zu Allmosen angewendet werden sollen. Den 3. tractirte der Herr Dauphin den König/ die Frau Dauphine und andere Dames zum Abendessen/ und waren folgends allerhand divertissementen angestellt. Man hat Nachricht/ daß fast in alle grosse Städt- und Seehäfen in diesem Reich Ordre gesandt worden ist/ umb die vornehmste Reformirte/ sowol Kauffleut als andere gefangen zu setzen; einige/ weilen ihre Weiber und Kinder geflüchtet seynd / und andere/ von denen man besorget/ daß sie verreisen möchten/ wie dann eine gewisse Holländische Dame mit ihrer Tochter von Nantes nach Savennes über 20. Meilen von dar gefangen gebracht worden. Man sagt/ daß sowol zu Straßburg als im Ober-Elsas 2. Magazins sollen auffgerichtet werden. Aus dem Delphinat wird geschrieben/ daß 3. Regimenter/ welche alldar in denen Winterquartieren gelegen/ von bannen auffgebrochen/ und gegen Pignerol marchiren/ man wüste aber nicht/ ob sie nacher Casal oder die Protestirende von ihrer Religion <note place="right">3. Armenianische Schiff</note> abzubringen/ destiniret wären. Von Rochelle hat man/ daß drey </p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0163]
tzen sollen. Der König hat einen Fonds oder Satz von 200000. Livres gefunden/ umb die ruinirte Kirchen wieder auffzurichten. Der Hertzog de la Force hat Ordre bekommen/ sich in sein Schloß Boulage in Normandie zu reteriren/ welchen eine Compagnie von der Leib-Gardes dahin begleiten/ seine Frau in ein Kloster/ seine Tochter in ein anders und seine Söhne bey die Jesuiten bringen solle; gedachter Hertzog hat sich _ resolvirt/ seine Religion nicht zu verändern/ es mag ihm gleich deßhalben ergehen/ wie es immer wolle. Dieses Jahr wird man 3. Armeen/ _ els eine in der Franche-Comte, eine im Elsas / und eine auff der Saar campiren lassen. Der Marq. de Sourdis, Chef der Schiffs-Escadre ist zu Breft gestorben. Man hat die alten See-Gardes denen neuen incorporiret und einverleibet. Alle Gräntz-Städte dieses Königreichs vom grossen Meer an biß nacher Hünningen seynd mit Vivres und Kriegs-Ammunitiones angefüllet. Alle Officiers thun sich in ihre Guarnisonen erheben/ umb vor Ende dieses Monats darinn zu seyn. Der Hertzog von Savoyen soll/ wie man sagt/ gleichwol vorhabens seyn/ alle Protestanten aus dem Lucerner Thal/ Angroine und Spein/ allda die Reformation erst den Anfang genommen/ nebst den übrigen der alten Veltliner/ die sich in solche Gegend reterirt/ zu der Römischen Religion bekehren zu lassen. Zu Versailles ist ein Ballet getantzet/ welches anfangs nicht gar angenehm gewesen/ weil deß Lullii Freunde vielleicht einige Fehler darinnen wargenommen/ anjetzo aber wieder mit Lust angeschauet und auffgenommen; Gedachter Lullius wird dieses Jahr keine Musicalische Werck zu Versailles machen/ weil die 50000. Pfund/ die der König sonsten jährlich darauff gewendet/ zu Allmosen angewendet werden sollen. Den 3. tractirte der Herr Dauphin den König/ die Frau Dauphine und andere Dames zum Abendessen/ und waren folgends allerhand divertissementen angestellt. Man hat Nachricht/ daß fast in alle grosse Städt- und Seehäfen in diesem Reich Ordre gesandt worden ist/ umb die vornehmste Reformirte/ sowol Kauffleut als andere gefangen zu setzen; einige/ weilen ihre Weiber und Kinder geflüchtet seynd / und andere/ von denen man besorget/ daß sie verreisen möchten/ wie dann eine gewisse Holländische Dame mit ihrer Tochter von Nantes nach Savennes über 20. Meilen von dar gefangen gebracht worden. Man sagt/ daß sowol zu Straßburg als im Ober-Elsas 2. Magazins sollen auffgerichtet werden. Aus dem Delphinat wird geschrieben/ daß 3. Regimenter/ welche alldar in denen Winterquartieren gelegen/ von bannen auffgebrochen/ und gegen Pignerol marchiren/ man wüste aber nicht/ ob sie nacher Casal oder die Protestirende von ihrer Religion abzubringen/ destiniret wären. Von Rochelle hat man/ daß drey
Pariß vom 12. dito.
Es werden Praeparatoria_ zu einem Krieg gemacht.
Zu Versailles ein Ballet getantzet.
3. Armenianische Schiff
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