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St. Galler Volksblatt. Nr. 4, Uznach, 14. 01. 1888.

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[Spaltenumbruch] Summe von Fr. 100,000, wovon einzig für das Bezirks-
krankenhaus in Burgdorf Fr. 50,000.

-- Das schönste Neujahrsgeschenk ist dem Krankenhaus
in Herzogenbuchsee zugefallen. Der am 14. Dezember
letzthin verstorbene Jakob Gygax von Seeburg, genannt
Glaserjakob, hat durch letzte Willensverordnung dem Kranken-
haus Herzogenbuchsee ein Legat von 30,000 Fr. zukommen
lassen. Der gleiche Mann hat schon zu seinen Lebzeiten
dem Krankenhaus zuerst Fr. 1000 und dann Fr. 5000
geschenkt.

-- Während der Sylvesternacht sind zwei Menschen,
ein Knecht im Löwenberg und ein Mann aus Grissach,
im Schnee erfroren.

Luzern.

In konservativen Kreisen wird vielfach die
Frage besprochen, wer wohl Hrn. Nationalrath Dr. Se-
gesser
-- nach seinem eventuellen Ausscheiden aus den
bisher innegehabten öffentlichen Stellungen -- zu ersetzen
haben würde. So ziemlich durchweg wird hiebei ein her-
vorragender Führer genannt, der seit Jahren von Luzern
fern weilt, nämlich der gegenwärtige Präsident des schweiz.
Bundesgerichts, Hr. Alois Kopp von Ebikon. Seine
Wahl dürfte so ziemlich die gegebene sein, und es heißt
auch, daß er nicht übel Lust habe, in seinen Heimathkanton
zurückzukehren. Hr. Dr. Zemp, der beschäftigste Anwalt
im Kanton, scheint leider keine Neigung zum Eintritt in
die Regierung zu haben.

Schwyz.
Freienbach.

Nächsten Sonntag, den
15. ds., findet in hier die Einweihung der neuen Orgel
statt; es soll der feierliche Schlußakt der gesammten Kirchen-
renovation sein.

-- Schübelbach.

Zufolge Bericht des eidgenössischen
Militärdepartements wurde den Eltern des Rekruten Schnider
von Schübelbach, welcher im Militärdienst in Zürich er-
krankte und im letzten Herbst gestorben ist, eine jährliche
Pension von Fr. 200 zuerkannt. Für das Jahr 1887
erhalten dieselben das Treffniß pro Rata mit Fr. 50.

-- Der 25jäbrige Joh. Jos. Hediger wurde vom
Kriminalgericht wegen Mordversuchs und wegen Raubes
von 90 Fr. zu 18 Jahren Zuchthaus verurtheilt.

Glarus.

Die Glarner Blätter empfehlen die Ein-
führung des kantonalen Verkaufsmonopols als
die einzig richtige Form des Handels mit Alkohol.

Der heute besammelte
Landrath erklärte die Memorials-Anträge auf Unentgelt-
lichkeit der Sekundarschule, sowie staatliche obligatorische
Mobiliarversicherung erheblich und überwies dieselben dem
Regierungsrath zur Begutachtung.

Thurgau.

In der Zwangsarbeitsanstalt
Kalchrain
soll der Ausbruch einer Meuterei gedroht
haben, indem ein Theil der Sträflinge die Arbeit verweigert
und gegen die Verwaltung in besorgnißerregenden Drohungen
sich ergangen habe. Samstag den 7. ds. wurden dann 8
der ärgsten Exzedenten abgefaßt und theils nach Frauen-
feld, theils nach Steckborn verbracht; diesen wird wohl
wegen Meuterei der Prozeß gemacht werden. Im Uebrigen
sei die Ruhe in Kalchrain wieder völlig hergestellt.

Wallis.

Dem "Walliser Boten" wird von Ulrichen
folgende Seltenheit berichtet:

Letzten Herbst wurde hier eine der braunen Nace angehörende
Kuh zum Schlachten verkauft, die 15 Kälber geworfen und
während dieser Zeit nie eine "Gälte" durchgemacht hatte.
Während sie nie unter 3--4 Liter im Tage kam, errang sie fast
alljährlich im Sommer den höchsten Rang und brachte für drei
Monate im günstigsten Jahre 125 Fr. Nutzen. Vergangenen
[Spaltenumbruch] Frühling stellte sich eine merkliche Altersschwäche ein. Darum
hütete sie der Eigenthümer auf besonders ebenen Matten; vom
andern Vieh abgeschieden, soll sie aber unaufhörlich dicke Thränen
vergossen haben. Da dieses demjenigen, der dabei stand, zu
Herzen ging, verdingte er sie in eine bequeme Alpe, wo er von
ihr immer noch etwa 40 Fr. genutzt hat. -- Solche Kühe
wären auch anderswo wünschbar; aber ebenso wünschten die
Kühe, so gutes und reichhaltiges Futter zu bekommen wie diese.




Ausland.

-- Der Berliner Korrespondent der "Times" ver-
sichert, die Mächte seien einig geworden, die Pforte einzu-
laden, dieselbe möge die Initiative zur Regelung der
Bulgarischen Frage
ergreifen und den Koburger
auffordern, Bulgarien zu verlassen.

Italien.

Leo XIII. hat am Tage seiner Jubelmesse
2500 Gratulationstelegramme erhalten.

-- Am Sonntag empfing der hl. Vater 2000 fran-
zösische Pilger mit ihren Bischöfen an der Spitze. Unter
Anwesenheit der Letztern wurde Tags darauf der Abge-
sandte der französischen Republik mit feierlichem Zeremoniell
empfangen.

* Amerika.
Gefräßigkeit des Elephanten.

Die
Kadaver der Elephanten, welche unlängst beim Brande der
riesigen Menagerie (Thierhof) Barnum in Bridgetport
(Verein. Staaten) zu Grunde gingen, wurden verbrannt.
Ein Polizist, der den Vorgang überwachte, erfuhr, daß im
Magen der Alice, der "Wittwe" des armen Jumbo, fast
4000 Pfund Sterling (z. Fr. 10,000) in 1- oder 2-
Centstücken gefunden worden. Er erbat sich den Magen
des weißen Elephanten, und er wurde ihm sofort gegeben.
Wie es heißt, hat er darin außer andern kleinen Gegen-
ständen ein prächtiges orientalisches Götzenbild in geschnitztem
Elfenbein gefunden. (Das Geburtsland des Elephanten
war natürlich im Orient.)




-- Das neue Jahr läßt sich mit dem von 1860
vergleichen. Ostern fällt wie damals auf den 1. April
und Pfingsten auf den 20. Mai. Die Jahreszeiten sind
nicht von gleicher Dauer, am meisten ist der Sommer be-
günstigt mit einer Länge von 93 Tagen und 14 Stunden;
dann folgt der Frühling mit 92 Tagen, während Herbst
und Winter je 89 Tage umfassen. Sonach sind die
warmen Jahreszeiten um volle acht Tage länger als die
rauhen. Dieses glückliche Verhältniß verdanken wir dem
Umstande, daß die Sonnennähe in den Winter fällt (für
1888 genau auf 1. Januar, Vormittags 7 Uhr), infolge
dessen die Erde den auf den Winter treffenden Theil ihrer
Bahn rascher zurücklegt als im Sommer und dadurch
einerseits einen kürzeren Winter, anderseits einen längeren
Sommer bewirkt. Das Jahr 1888 zählt fünf Finster-
nisse, darunter die bei uns ganz sichtbare vollständige
Mondfinsterniß am 28. Januar.

-- Reiches Vermächtniß.

Im Sommer war
eine alte Wittwe aus Elberfeld in Neunkirch (Schaff-
hausen) auf Besuch, fühlte sich plötzlich auf der Straße
unwohl und schleppte sich in's nächste Haus, wo die Haus-
frau ihr schnell eine Tasse Kaffee bereitete. Mit der Be-
merkung: "Das soll Euer Schaden nicht sein", nahm die
Frau Abschied, als sie sich erholt hatte. Dieser Tage nun
ist jene alte Frau in Elberfeld gestorben und hat den
Leuten in Neunkirch fast ihr ganzes Vermögen (56,000 Fr.)
vermacht.

-- In Insterburg wurden drei junge Leute in ihrem
[Spaltenumbruch] gemeinschaftlichen Schlafzimmer betäubt aufgefunden; zwei
konnten gerettet werden, der dritte aber verschied alsbald.

-- Ein schreckliches Verbrechen wurde am 3. Januar
nachmittags in Lex Breuleux verübt. Ein junger Mann
von 21 Jahren, Joseph Fourdin, gerieth, wahrscheinlich
in halbbetrunkenem Zustande, in Streit mit seiner Mutter
und schlug diese mit einer Hacke auf den Kopf. Im ersten
Augenblick hielt man die 70jährige Frau für todt; nach
und nach kam sie wieder zu sich und man hofft, sie am
Leben zu erhalten. Der Verbrecher wurde verhaftet.

-- Dem Kohlendunst sind wiederum mehrere Personen
zum Opfer gefallen. In Tondern fand man den Kommis
und den Lehrling eines Kaufmanns am Morgen todt in
ihrem Schlafzimmer vor; die Unglücklichen hatten sich
heimlich einen kleinen Ofen angeschafft und denselben am
Abend geheizt, worauf sich während der Nacht eine Menge
von Kohlendunst entwickelt hatte.

-- Der italienische Dampfer "San Marco" ist auf der Fahrt
von Cardiff nach Genua mit 2600 Tonnen Kohle verunglückt,
Das Schiff sank im Golf von Biscaya während eines furcht-
baren Sturmes unter. Die gesammte Bemannung, bestehend
aus 29 Personen, ertrank.

Butterbericht von Weesen.
Höchster per Kilo Fr. 2. 40.
Mittlerer " " " 2. 36.
Tiefster " " " 2. 32.
Kälber- & Schweinemarkt in Lachen, den 10. Jan.

Es wurden auf den Markt geführt: Kälber 85, Schweine 65
Stück (Ferkel 38 Fasel 27).

Preise per Stück: Zuchtkälber niedrigster Preis 25, höchster
45 Fr.; Metzgkälber niedrigster 15, höchster 35 Fr.; Ferkel,
niedrigster 12, höchster 18 Fr.; Faselschweine 23--58 Fr.

1) Buxkin, Halblein und Kammgarn,
für Herren- und Knabenkleider a Fr. 1. 75 Cts. per Elle oder Fr.
2. 95 Cts. per Meter,
garantirt reine Wolle, dekatirt und nadel-
fertig, ca. 140 Cm. breit, versenden direkt an Private in einzelnen
Metern, sowie ganzen Stücken portofrei in's Haus Oettinger u. Cie.,
Centralhof, Zürich.

P. S. Muster unserer reichhaltigen Collectionen umgehend franco.

Die "Linthblätter" erscheinen das nächste Mal doppelt.
Fortsetzung des Flurgesetzes folgt in nächster Nummer.

--Ernetschwil.

Laut letzter Nr. dieses Bl-
haben die werthen Bürger hiesiger Gemeinde nächsten Sonntag
den 15. ds. ein Ersatzmitglied (für Herrn Eichmann sel.) in den
tit. Schulrath zu wählen. Als solcher paßte zu den jetzigen
schul- und lehrerfreundlichen Herren Schulräthen wie kaum ein
anderer Herr G[m]drth. Aug. Kengelbacher zum "Kreuz" in
Bildhaus, dem es an einem einstimmigen Mehr nicht fehlen
wird. -- Dann die Schulerweiterung in Gebertingen betreffend
dürfte es unter gegenwärtigen Verhältnissen noch gar nicht
so pressiren. Wir haben im Kanton St. Gallen noch über ein
Dutzeno Halbjahrschulen, die mehr als 75 Kinder -- wie
Gebertingen -- zählen, und es geht auch.

Werthe Schulgenossen! Wir beantragen eenen höchst annehm-
baren Mittelweg, nämlich dem jetzigen tüchtigen Schullehrer und
auch dem nachfolgenden, auf unbestimmte Zeit per Jahr Fr. 150
Wohnungsentschädigung und Fr. 50 Gehaltsaufbesserung zu ver-
abfolgen. Für die paar kahlen Winkel, welche Lehrerwohnung
heißen, gäbe der ärmste Arbeiter nicht Fr. 20 per Jahr Mieth-
zins. Ferner aber entspricht der jetzigen trefflichen Klassen- und
Zeiteintheilung das Schullokal genüglich, ja man könnte allfällig
zur Platzgewinnung für dasselbe mit sehr geringen Kosten
das Lehrerwohnungsstübchen dienlich machen und wäre man
für größere, kostspielige Erweiterungsbauten hinlänglich gesichert.
Die Schule Gebertingen zäblte beispielsweise in den Jahren 1877
blos 50 und noch anno 1884 blos 60 Schüler, und ist eine Re-
duktion der Schüterzahl nicht wieder, ja vielleicht schon in wenigen
Jahren zu den möglichen Dingen zu zählen!

Einer im Namen mehrerer Schulgenossen.

[irrelevantes Material]

[Spaltenumbruch] Summe von Fr. 100,000, wovon einzig für das Bezirks-
krankenhaus in Burgdorf Fr. 50,000.

— Das ſchönſte Neujahrsgeſchenk iſt dem Krankenhaus
in Herzogenbuchſee zugefallen. Der am 14. Dezember
letzthin verſtorbene Jakob Gygax von Seeburg, genannt
Glaſerjakob, hat durch letzte Willensverordnung dem Kranken-
haus Herzogenbuchſee ein Legat von 30,000 Fr. zukommen
laſſen. Der gleiche Mann hat ſchon zu ſeinen Lebzeiten
dem Krankenhaus zuerſt Fr. 1000 und dann Fr. 5000
geſchenkt.

— Während der Sylveſternacht ſind zwei Menſchen,
ein Knecht im Löwenberg und ein Mann aus Griſſach,
im Schnee erfroren.

Luzern.

In konſervativen Kreiſen wird vielfach die
Frage beſprochen, wer wohl Hrn. Nationalrath Dr. Se-
geſſer
— nach ſeinem eventuellen Ausſcheiden aus den
bisher innegehabten öffentlichen Stellungen — zu erſetzen
haben würde. So ziemlich durchweg wird hiebei ein her-
vorragender Führer genannt, der ſeit Jahren von Luzern
fern weilt, nämlich der gegenwärtige Präſident des ſchweiz.
Bundesgerichts, Hr. Alois Kopp von Ebikon. Seine
Wahl dürfte ſo ziemlich die gegebene ſein, und es heißt
auch, daß er nicht übel Luſt habe, in ſeinen Heimathkanton
zurückzukehren. Hr. Dr. Zemp, der beſchäftigſte Anwalt
im Kanton, ſcheint leider keine Neigung zum Eintritt in
die Regierung zu haben.

Schwyz.
Freienbach.

Nächſten Sonntag, den
15. ds., findet in hier die Einweihung der neuen Orgel
ſtatt; es ſoll der feierliche Schlußakt der geſammten Kirchen-
renovation ſein.

Schübelbach.

Zufolge Bericht des eidgenöſſiſchen
Militärdepartements wurde den Eltern des Rekruten Schnider
von Schübelbach, welcher im Militärdienſt in Zürich er-
krankte und im letzten Herbſt geſtorben iſt, eine jährliche
Penſion von Fr. 200 zuerkannt. Für das Jahr 1887
erhalten dieſelben das Treffniß pro Rata mit Fr. 50.

— Der 25jäbrige Joh. Joſ. Hediger wurde vom
Kriminalgericht wegen Mordverſuchs und wegen Raubes
von 90 Fr. zu 18 Jahren Zuchthaus verurtheilt.

Glarus.

Die Glarner Blätter empfehlen die Ein-
führung des kantonalen Verkaufsmonopols als
die einzig richtige Form des Handels mit Alkohol.

Der heute beſammelte
Landrath erklärte die Memorials-Anträge auf Unentgelt-
lichkeit der Sekundarſchule, ſowie ſtaatliche obligatoriſche
Mobiliarverſicherung erheblich und überwies dieſelben dem
Regierungsrath zur Begutachtung.

Thurgau.

In der Zwangsarbeitsanſtalt
Kalchrain
ſoll der Ausbruch einer Meuterei gedroht
haben, indem ein Theil der Sträflinge die Arbeit verweigert
und gegen die Verwaltung in beſorgnißerregenden Drohungen
ſich ergangen habe. Samſtag den 7. ds. wurden dann 8
der ärgſten Exzedenten abgefaßt und theils nach Frauen-
feld, theils nach Steckborn verbracht; dieſen wird wohl
wegen Meuterei der Prozeß gemacht werden. Im Uebrigen
ſei die Ruhe in Kalchrain wieder völlig hergeſtellt.

Wallis.

Dem „Walliſer Boten“ wird von Ulrichen
folgende Seltenheit berichtet:

Letzten Herbſt wurde hier eine der braunen Nace angehörende
Kuh zum Schlachten verkauft, die 15 Kälber geworfen und
während dieſer Zeit nie eine „Gälte“ durchgemacht hatte.
Während ſie nie unter 3—4 Liter im Tage kam, errang ſie faſt
alljährlich im Sommer den höchſten Rang und brachte für drei
Monate im günſtigſten Jahre 125 Fr. Nutzen. Vergangenen
[Spaltenumbruch] Frühling ſtellte ſich eine merkliche Altersſchwäche ein. Darum
hütete ſie der Eigenthümer auf beſonders ebenen Matten; vom
andern Vieh abgeſchieden, ſoll ſie aber unaufhörlich dicke Thränen
vergoſſen haben. Da dieſes demjenigen, der dabei ſtand, zu
Herzen ging, verdingte er ſie in eine bequeme Alpe, wo er von
ihr immer noch etwa 40 Fr. genutzt hat. — Solche Kühe
wären auch anderswo wünſchbar; aber ebenſo wünſchten die
Kühe, ſo gutes und reichhaltiges Futter zu bekommen wie dieſe.




Ausland.

— Der Berliner Korreſpondent der „Times“ ver-
ſichert, die Mächte ſeien einig geworden, die Pforte einzu-
laden, dieſelbe möge die Initiative zur Regelung der
Bulgariſchen Frage
ergreifen und den Koburger
auffordern, Bulgarien zu verlaſſen.

Italien.

Leo XIII. hat am Tage ſeiner Jubelmeſſe
2500 Gratulationstelegramme erhalten.

— Am Sonntag empfing der hl. Vater 2000 fran-
zöſiſche Pilger mit ihren Biſchöfen an der Spitze. Unter
Anweſenheit der Letztern wurde Tags darauf der Abge-
ſandte der franzöſiſchen Republik mit feierlichem Zeremoniell
empfangen.

* Amerika.
Gefräßigkeit des Elephanten.

Die
Kadaver der Elephanten, welche unlängſt beim Brande der
rieſigen Menagerie (Thierhof) Barnum in Bridgetport
(Verein. Staaten) zu Grunde gingen, wurden verbrannt.
Ein Poliziſt, der den Vorgang überwachte, erfuhr, daß im
Magen der Alice, der „Wittwe“ des armen Jumbo, faſt
4000 Pfund Sterling (z. Fr. 10,000) in 1- oder 2-
Centſtücken gefunden worden. Er erbat ſich den Magen
des weißen Elephanten, und er wurde ihm ſofort gegeben.
Wie es heißt, hat er darin außer andern kleinen Gegen-
ſtänden ein prächtiges orientaliſches Götzenbild in geſchnitztem
Elfenbein gefunden. (Das Geburtsland des Elephanten
war natürlich im Orient.)




Das neue Jahr läßt ſich mit dem von 1860
vergleichen. Oſtern fällt wie damals auf den 1. April
und Pfingſten auf den 20. Mai. Die Jahreszeiten ſind
nicht von gleicher Dauer, am meiſten iſt der Sommer be-
günſtigt mit einer Länge von 93 Tagen und 14 Stunden;
dann folgt der Frühling mit 92 Tagen, während Herbſt
und Winter je 89 Tage umfaſſen. Sonach ſind die
warmen Jahreszeiten um volle acht Tage länger als die
rauhen. Dieſes glückliche Verhältniß verdanken wir dem
Umſtande, daß die Sonnennähe in den Winter fällt (für
1888 genau auf 1. Januar, Vormittags 7 Uhr), infolge
deſſen die Erde den auf den Winter treffenden Theil ihrer
Bahn raſcher zurücklegt als im Sommer und dadurch
einerſeits einen kürzeren Winter, anderſeits einen längeren
Sommer bewirkt. Das Jahr 1888 zählt fünf Finſter-
niſſe, darunter die bei uns ganz ſichtbare vollſtändige
Mondfinſterniß am 28. Januar.

Reiches Vermächtniß.

Im Sommer war
eine alte Wittwe aus Elberfeld in Neunkirch (Schaff-
hauſen) auf Beſuch, fühlte ſich plötzlich auf der Straße
unwohl und ſchleppte ſich in’s nächſte Haus, wo die Haus-
frau ihr ſchnell eine Taſſe Kaffee bereitete. Mit der Be-
merkung: „Das ſoll Euer Schaden nicht ſein“, nahm die
Frau Abſchied, als ſie ſich erholt hatte. Dieſer Tage nun
iſt jene alte Frau in Elberfeld geſtorben und hat den
Leuten in Neunkirch faſt ihr ganzes Vermögen (56,000 Fr.)
vermacht.

— In Inſterburg wurden drei junge Leute in ihrem
[Spaltenumbruch] gemeinſchaftlichen Schlafzimmer betäubt aufgefunden; zwei
konnten gerettet werden, der dritte aber verſchied alsbald.

— Ein ſchreckliches Verbrechen wurde am 3. Januar
nachmittags in Lex Breuleux verübt. Ein junger Mann
von 21 Jahren, Joſeph Fourdin, gerieth, wahrſcheinlich
in halbbetrunkenem Zuſtande, in Streit mit ſeiner Mutter
und ſchlug dieſe mit einer Hacke auf den Kopf. Im erſten
Augenblick hielt man die 70jährige Frau für todt; nach
und nach kam ſie wieder zu ſich und man hofft, ſie am
Leben zu erhalten. Der Verbrecher wurde verhaftet.

— Dem Kohlendunſt ſind wiederum mehrere Perſonen
zum Opfer gefallen. In Tondern fand man den Kommis
und den Lehrling eines Kaufmanns am Morgen todt in
ihrem Schlafzimmer vor; die Unglücklichen hatten ſich
heimlich einen kleinen Ofen angeſchafft und denſelben am
Abend geheizt, worauf ſich während der Nacht eine Menge
von Kohlendunſt entwickelt hatte.

— Der italieniſche Dampfer „San Marco“ iſt auf der Fahrt
von Cardiff nach Genua mit 2600 Tonnen Kohle verunglückt,
Das Schiff ſank im Golf von Biscaya während eines furcht-
baren Sturmes unter. Die geſammte Bemannung, beſtehend
aus 29 Perſonen, ertrank.

Butterbericht von Weeſen.
Höchſter per Kilo Fr. 2. 40.
Mittlerer „ „ „ 2. 36.
Tiefſter „ „ „ 2. 32.
Kälber- & Schweinemarkt in Lachen, den 10. Jan.

Es wurden auf den Markt geführt: Kälber 85, Schweine 65
Stück (Ferkel 38 Faſel 27).

Preiſe per Stück: Zuchtkälber niedrigſter Preis 25, höchſter
45 Fr.; Metzgkälber niedrigſter 15, höchſter 35 Fr.; Ferkel,
niedrigſter 12, höchſter 18 Fr.; Faſelſchweine 23—58 Fr.

1) Buxkin, Halblein und Kammgarn,
für Herren- und Knabenkleider à Fr. 1. 75 Cts. per Elle oder Fr.
2. 95 Cts. per Meter,
garantirt reine Wolle, dekatirt und nadel-
fertig, ca. 140 Cm. breit, verſenden direkt an Private in einzelnen
Metern, ſowie ganzen Stücken portofrei in’s Haus Oettinger u. Cie.,
Centralhof, Zürich.

P. S. Muſter unſerer reichhaltigen Collectionen umgehend franco.

Die „Linthblätter“ erſcheinen das nächſte Mal doppelt.
Fortſetzung des Flurgeſetzes folgt in nächſter Nummer.

Ernetſchwil.

Laut letzter Nr. dieſes Bl-
haben die werthen Bürger hieſiger Gemeinde nächſten Sonntag
den 15. ds. ein Erſatzmitglied (für Herrn Eichmann ſel.) in den
tit. Schulrath zu wählen. Als ſolcher paßte zu den jetzigen
ſchul- und lehrerfreundlichen Herren Schulräthen wie kaum ein
anderer Herr G[m]drth. Aug. Kengelbacher zum „Kreuz“ in
Bildhaus, dem es an einem einſtimmigen Mehr nicht fehlen
wird. — Dann die Schulerweiterung in Gebertingen betreffend
dürfte es unter gegenwärtigen Verhältniſſen noch gar nicht
ſo preſſiren. Wir haben im Kanton St. Gallen noch über ein
Dutzeno Halbjahrſchulen, die mehr als 75 Kinder — wie
Gebertingen — zählen, und es geht auch.

Werthe Schulgenoſſen! Wir beantragen eenen höchſt annehm-
baren Mittelweg, nämlich dem jetzigen tüchtigen Schullehrer und
auch dem nachfolgenden, auf unbeſtimmte Zeit per Jahr Fr. 150
Wohnungsentſchädigung und Fr. 50 Gehaltsaufbeſſerung zu ver-
abfolgen. Für die paar kahlen Winkel, welche Lehrerwohnung
heißen, gäbe der ärmſte Arbeiter nicht Fr. 20 per Jahr Mieth-
zins. Ferner aber entſpricht der jetzigen trefflichen Klaſſen- und
Zeiteintheilung das Schullokal genüglich, ja man könnte allfällig
zur Platzgewinnung für dasſelbe mit ſehr geringen Koſten
das Lehrerwohnungsſtübchen dienlich machen und wäre man
für größere, koſtſpielige Erweiterungsbauten hinlänglich geſichert.
Die Schule Gebertingen zäblte beiſpielsweiſe in den Jahren 1877
blos 50 und noch anno 1884 blos 60 Schüler, und iſt eine Re-
duktion der Schüterzahl nicht wieder, ja vielleicht ſchon in wenigen
Jahren zu den möglichen Dingen zu zählen!

Einer im Namen mehrerer Schulgenoſſen.

[irrelevantes Material]
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[3/0003] Summe von Fr. 100,000, wovon einzig für das Bezirks- krankenhaus in Burgdorf Fr. 50,000. — Das ſchönſte Neujahrsgeſchenk iſt dem Krankenhaus in Herzogenbuchſee zugefallen. Der am 14. Dezember letzthin verſtorbene Jakob Gygax von Seeburg, genannt Glaſerjakob, hat durch letzte Willensverordnung dem Kranken- haus Herzogenbuchſee ein Legat von 30,000 Fr. zukommen laſſen. Der gleiche Mann hat ſchon zu ſeinen Lebzeiten dem Krankenhaus zuerſt Fr. 1000 und dann Fr. 5000 geſchenkt. — Während der Sylveſternacht ſind zwei Menſchen, ein Knecht im Löwenberg und ein Mann aus Griſſach, im Schnee erfroren. Luzern. In konſervativen Kreiſen wird vielfach die Frage beſprochen, wer wohl Hrn. Nationalrath Dr. Se- geſſer — nach ſeinem eventuellen Ausſcheiden aus den bisher innegehabten öffentlichen Stellungen — zu erſetzen haben würde. So ziemlich durchweg wird hiebei ein her- vorragender Führer genannt, der ſeit Jahren von Luzern fern weilt, nämlich der gegenwärtige Präſident des ſchweiz. Bundesgerichts, Hr. Alois Kopp von Ebikon. Seine Wahl dürfte ſo ziemlich die gegebene ſein, und es heißt auch, daß er nicht übel Luſt habe, in ſeinen Heimathkanton zurückzukehren. Hr. Dr. Zemp, der beſchäftigſte Anwalt im Kanton, ſcheint leider keine Neigung zum Eintritt in die Regierung zu haben. Schwyz. Freienbach. Nächſten Sonntag, den 15. ds., findet in hier die Einweihung der neuen Orgel ſtatt; es ſoll der feierliche Schlußakt der geſammten Kirchen- renovation ſein. — Schübelbach. Zufolge Bericht des eidgenöſſiſchen Militärdepartements wurde den Eltern des Rekruten Schnider von Schübelbach, welcher im Militärdienſt in Zürich er- krankte und im letzten Herbſt geſtorben iſt, eine jährliche Penſion von Fr. 200 zuerkannt. Für das Jahr 1887 erhalten dieſelben das Treffniß pro Rata mit Fr. 50. — Der 25jäbrige Joh. Joſ. Hediger wurde vom Kriminalgericht wegen Mordverſuchs und wegen Raubes von 90 Fr. zu 18 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Glarus. Die Glarner Blätter empfehlen die Ein- führung des kantonalen Verkaufsmonopols als die einzig richtige Form des Handels mit Alkohol. — Glarus, 11. Januar. Der heute beſammelte Landrath erklärte die Memorials-Anträge auf Unentgelt- lichkeit der Sekundarſchule, ſowie ſtaatliche obligatoriſche Mobiliarverſicherung erheblich und überwies dieſelben dem Regierungsrath zur Begutachtung. Thurgau. In der Zwangsarbeitsanſtalt Kalchrain ſoll der Ausbruch einer Meuterei gedroht haben, indem ein Theil der Sträflinge die Arbeit verweigert und gegen die Verwaltung in beſorgnißerregenden Drohungen ſich ergangen habe. Samſtag den 7. ds. wurden dann 8 der ärgſten Exzedenten abgefaßt und theils nach Frauen- feld, theils nach Steckborn verbracht; dieſen wird wohl wegen Meuterei der Prozeß gemacht werden. Im Uebrigen ſei die Ruhe in Kalchrain wieder völlig hergeſtellt. Wallis. Dem „Walliſer Boten“ wird von Ulrichen folgende Seltenheit berichtet: Letzten Herbſt wurde hier eine der braunen Nace angehörende Kuh zum Schlachten verkauft, die 15 Kälber geworfen und während dieſer Zeit nie eine „Gälte“ durchgemacht hatte. Während ſie nie unter 3—4 Liter im Tage kam, errang ſie faſt alljährlich im Sommer den höchſten Rang und brachte für drei Monate im günſtigſten Jahre 125 Fr. Nutzen. Vergangenen Frühling ſtellte ſich eine merkliche Altersſchwäche ein. Darum hütete ſie der Eigenthümer auf beſonders ebenen Matten; vom andern Vieh abgeſchieden, ſoll ſie aber unaufhörlich dicke Thränen vergoſſen haben. Da dieſes demjenigen, der dabei ſtand, zu Herzen ging, verdingte er ſie in eine bequeme Alpe, wo er von ihr immer noch etwa 40 Fr. genutzt hat. — Solche Kühe wären auch anderswo wünſchbar; aber ebenſo wünſchten die Kühe, ſo gutes und reichhaltiges Futter zu bekommen wie dieſe. Ausland. — Der Berliner Korreſpondent der „Times“ ver- ſichert, die Mächte ſeien einig geworden, die Pforte einzu- laden, dieſelbe möge die Initiative zur Regelung der Bulgariſchen Frage ergreifen und den Koburger auffordern, Bulgarien zu verlaſſen. Italien. Leo XIII. hat am Tage ſeiner Jubelmeſſe 2500 Gratulationstelegramme erhalten. — Am Sonntag empfing der hl. Vater 2000 fran- zöſiſche Pilger mit ihren Biſchöfen an der Spitze. Unter Anweſenheit der Letztern wurde Tags darauf der Abge- ſandte der franzöſiſchen Republik mit feierlichem Zeremoniell empfangen. * Amerika. Gefräßigkeit des Elephanten. Die Kadaver der Elephanten, welche unlängſt beim Brande der rieſigen Menagerie (Thierhof) Barnum in Bridgetport (Verein. Staaten) zu Grunde gingen, wurden verbrannt. Ein Poliziſt, der den Vorgang überwachte, erfuhr, daß im Magen der Alice, der „Wittwe“ des armen Jumbo, faſt 4000 Pfund Sterling (z. Fr. 10,000) in 1- oder 2- Centſtücken gefunden worden. Er erbat ſich den Magen des weißen Elephanten, und er wurde ihm ſofort gegeben. Wie es heißt, hat er darin außer andern kleinen Gegen- ſtänden ein prächtiges orientaliſches Götzenbild in geſchnitztem Elfenbein gefunden. (Das Geburtsland des Elephanten war natürlich im Orient.) — Das neue Jahr läßt ſich mit dem von 1860 vergleichen. Oſtern fällt wie damals auf den 1. April und Pfingſten auf den 20. Mai. Die Jahreszeiten ſind nicht von gleicher Dauer, am meiſten iſt der Sommer be- günſtigt mit einer Länge von 93 Tagen und 14 Stunden; dann folgt der Frühling mit 92 Tagen, während Herbſt und Winter je 89 Tage umfaſſen. Sonach ſind die warmen Jahreszeiten um volle acht Tage länger als die rauhen. Dieſes glückliche Verhältniß verdanken wir dem Umſtande, daß die Sonnennähe in den Winter fällt (für 1888 genau auf 1. Januar, Vormittags 7 Uhr), infolge deſſen die Erde den auf den Winter treffenden Theil ihrer Bahn raſcher zurücklegt als im Sommer und dadurch einerſeits einen kürzeren Winter, anderſeits einen längeren Sommer bewirkt. Das Jahr 1888 zählt fünf Finſter- niſſe, darunter die bei uns ganz ſichtbare vollſtändige Mondfinſterniß am 28. Januar. — Reiches Vermächtniß. Im Sommer war eine alte Wittwe aus Elberfeld in Neunkirch (Schaff- hauſen) auf Beſuch, fühlte ſich plötzlich auf der Straße unwohl und ſchleppte ſich in’s nächſte Haus, wo die Haus- frau ihr ſchnell eine Taſſe Kaffee bereitete. Mit der Be- merkung: „Das ſoll Euer Schaden nicht ſein“, nahm die Frau Abſchied, als ſie ſich erholt hatte. Dieſer Tage nun iſt jene alte Frau in Elberfeld geſtorben und hat den Leuten in Neunkirch faſt ihr ganzes Vermögen (56,000 Fr.) vermacht. — In Inſterburg wurden drei junge Leute in ihrem gemeinſchaftlichen Schlafzimmer betäubt aufgefunden; zwei konnten gerettet werden, der dritte aber verſchied alsbald. — Ein ſchreckliches Verbrechen wurde am 3. Januar nachmittags in Lex Breuleux verübt. Ein junger Mann von 21 Jahren, Joſeph Fourdin, gerieth, wahrſcheinlich in halbbetrunkenem Zuſtande, in Streit mit ſeiner Mutter und ſchlug dieſe mit einer Hacke auf den Kopf. Im erſten Augenblick hielt man die 70jährige Frau für todt; nach und nach kam ſie wieder zu ſich und man hofft, ſie am Leben zu erhalten. Der Verbrecher wurde verhaftet. — Dem Kohlendunſt ſind wiederum mehrere Perſonen zum Opfer gefallen. In Tondern fand man den Kommis und den Lehrling eines Kaufmanns am Morgen todt in ihrem Schlafzimmer vor; die Unglücklichen hatten ſich heimlich einen kleinen Ofen angeſchafft und denſelben am Abend geheizt, worauf ſich während der Nacht eine Menge von Kohlendunſt entwickelt hatte. — Der italieniſche Dampfer „San Marco“ iſt auf der Fahrt von Cardiff nach Genua mit 2600 Tonnen Kohle verunglückt, Das Schiff ſank im Golf von Biscaya während eines furcht- baren Sturmes unter. Die geſammte Bemannung, beſtehend aus 29 Perſonen, ertrank. Butterbericht von Weeſen. Höchſter per Kilo Fr. 2. 40. Mittlerer „ „ „ 2. 36. Tiefſter „ „ „ 2. 32. Kälber- & Schweinemarkt in Lachen, den 10. Jan. Es wurden auf den Markt geführt: Kälber 85, Schweine 65 Stück (Ferkel 38 Faſel 27). Preiſe per Stück: Zuchtkälber niedrigſter Preis 25, höchſter 45 Fr.; Metzgkälber niedrigſter 15, höchſter 35 Fr.; Ferkel, niedrigſter 12, höchſter 18 Fr.; Faſelſchweine 23—58 Fr. 1) Buxkin, Halblein und Kammgarn, für Herren- und Knabenkleider à Fr. 1. 75 Cts. per Elle oder Fr. 2. 95 Cts. per Meter, garantirt reine Wolle, dekatirt und nadel- fertig, ca. 140 Cm. breit, verſenden direkt an Private in einzelnen Metern, ſowie ganzen Stücken portofrei in’s Haus Oettinger u. Cie., Centralhof, Zürich. P. S. Muſter unſerer reichhaltigen Collectionen umgehend franco. Die „Linthblätter“ erſcheinen das nächſte Mal doppelt. Fortſetzung des Flurgeſetzes folgt in nächſter Nummer. —Ernetſchwil. (Eingeſandt.) Laut letzter Nr. dieſes Bl- haben die werthen Bürger hieſiger Gemeinde nächſten Sonntag den 15. ds. ein Erſatzmitglied (für Herrn Eichmann ſel.) in den tit. Schulrath zu wählen. Als ſolcher paßte zu den jetzigen ſchul- und lehrerfreundlichen Herren Schulräthen wie kaum ein anderer Herr Gmdrth. Aug. Kengelbacher zum „Kreuz“ in Bildhaus, dem es an einem einſtimmigen Mehr nicht fehlen wird. — Dann die Schulerweiterung in Gebertingen betreffend dürfte es unter gegenwärtigen Verhältniſſen noch gar nicht ſo preſſiren. Wir haben im Kanton St. Gallen noch über ein Dutzeno Halbjahrſchulen, die mehr als 75 Kinder — wie Gebertingen — zählen, und es geht auch. Werthe Schulgenoſſen! Wir beantragen eenen höchſt annehm- baren Mittelweg, nämlich dem jetzigen tüchtigen Schullehrer und auch dem nachfolgenden, auf unbeſtimmte Zeit per Jahr Fr. 150 Wohnungsentſchädigung und Fr. 50 Gehaltsaufbeſſerung zu ver- abfolgen. Für die paar kahlen Winkel, welche Lehrerwohnung heißen, gäbe der ärmſte Arbeiter nicht Fr. 20 per Jahr Mieth- zins. Ferner aber entſpricht der jetzigen trefflichen Klaſſen- und Zeiteintheilung das Schullokal genüglich, ja man könnte allfällig zur Platzgewinnung für dasſelbe mit ſehr geringen Koſten das Lehrerwohnungsſtübchen dienlich machen und wäre man für größere, koſtſpielige Erweiterungsbauten hinlänglich geſichert. Die Schule Gebertingen zäblte beiſpielsweiſe in den Jahren 1877 blos 50 und noch anno 1884 blos 60 Schüler, und iſt eine Re- duktion der Schüterzahl nicht wieder, ja vielleicht ſchon in wenigen Jahren zu den möglichen Dingen zu zählen! Einer im Namen mehrerer Schulgenoſſen. _

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Zitationshilfe: St. Galler Volksblatt. Nr. 4, Uznach, 14. 01. 1888, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller4_1888/3>, abgerufen am 27.11.2024.