St. Galler Volksblatt. Nr. 3, Uznach, 09. 01. 1889.[Spaltenumbruch]
Es herrscht gar kein Uebelwollen gegen jene Gegend Der Große Rath, 176 Mann, kann auch nicht als Herr Broder würde das Recht auf Unterschreiben des Es herrschte bei der Abstimmung vom 23. Nov. große Der Regierungsrath hat gar nicht so viel gethan, wie Der Große Rath steht nicht in gleicher Lage, wie ein Fürsprech Schubiger behauptet, der Große Rath sei [Spaltenumbruch] nommen worden und vom deutschen Reichstag. Also prüfe man die dubiose Angelegenheit noch einmal reiflich in Bezug auf die Platzfrage und auch auf eine Zweitheiligkeit der Anstalt. Daß der Große Rath heute zusammentreten muß, ist Schuld der Regierung. Die Initianten ver- langten Behandlung der Frage an der im November be- schlossenen außerordentlichen Februarsitzung. Der Große Rath vergibt sich in seiner Würde nichts, wenn er eine durchaus unreife Sache zur größeren Klarstellung nochmals in Wiedererwägung zieht. Und wenn man von den Kon- sequenzen eines solchen Schrittes spricht, so kann Redner dieselben nur glückliche nennen, da derselbe für die Zu- kunft einen Fingerzeig gibt zu einer gründlichern und allseitigern Behandlung wichtiger Fragen. Der Kantons- rath kann um so eher auf das Begehren der Initianten eingehen, als die Frage im Mai doch erledigt werden könnte und fast keine Zeit verloren ginge. Dr. Arthur Hoffmann ist der Ansicht, daß sich Gemeindammann Schubiger in Uznach replizirt Dr. Jung erklärt, daß die Frage der Zweitheilung [Spaltenumbruch] Ein Beitrag zur Gasterländischen Geschichte. III. Schännis ist die größte Gemeinde und der Haupt- [Tabelle] IV. Für Benken hatte die Volkszählung unter Anderem [Spaltenumbruch] In alphabetischer Ordnung marschirt Benken bekanntlich [Tabelle] V. Kaltbrunn. In diesem Sprachgebiete des O ist [Tabelle] [Spaltenumbruch]
Das geschah aber aus dem ganz einfachen Grunde, weil Broder erklärt, daß er nach wie vor über die An- Ständerath Good spricht ebenfalls eifrig für Zurück- Damit hatte die Diskussion ihr Ende gefunden und Eicher und Good beantragen Namensaufruf. Dekan Ruggle wünscht geheime Abstimmung, wenn Präsident Gaudy erklärt, daß geheime Abstimmung Broder-Eicher ziehen den Antrag auf Namens- Es wird Namensaufruf beschlossen. Mit Ja, das heißt für Zurückkommen stimmten: Abderhalden Wattwil, Anderegg Atzmoos, Bärlocher, Kantons- Mit Nein, gegen Zurückkommen stimmten: Ambühl St. Gallen, Ammann Kirchberg, Bärlocher Rheineck, Warum die Kaltbrunner Davi und Reget schreiben, VI. Rieden. Denen kann man mit dem besten Willen [Tabelle] Schließlich führen wir noch einige der größten Ge- Die 20 bedeutendsten Geschlechtsnamen im Bezirk [Tabelle]
[Spaltenumbruch]
Es herrſcht gar kein Uebelwollen gegen jene Gegend Der Große Rath, 176 Mann, kann auch nicht als Herr Broder würde das Recht auf Unterſchreiben des Es herrſchte bei der Abſtimmung vom 23. Nov. große Der Regierungsrath hat gar nicht ſo viel gethan, wie Der Große Rath ſteht nicht in gleicher Lage, wie ein Fürſprech Schubiger behauptet, der Große Rath ſei [Spaltenumbruch] nommen worden und vom deutſchen Reichstag. Alſo prüfe man die dubioſe Angelegenheit noch einmal reiflich in Bezug auf die Platzfrage und auch auf eine Zweitheiligkeit der Anſtalt. Daß der Große Rath heute zuſammentreten muß, iſt Schuld der Regierung. Die Initianten ver- langten Behandlung der Frage an der im November be- ſchloſſenen außerordentlichen Februarſitzung. Der Große Rath vergibt ſich in ſeiner Würde nichts, wenn er eine durchaus unreife Sache zur größeren Klarſtellung nochmals in Wiedererwägung zieht. Und wenn man von den Kon- ſequenzen eines ſolchen Schrittes ſpricht, ſo kann Redner dieſelben nur glückliche nennen, da derſelbe für die Zu- kunft einen Fingerzeig gibt zu einer gründlichern und allſeitigern Behandlung wichtiger Fragen. Der Kantons- rath kann um ſo eher auf das Begehren der Initianten eingehen, als die Frage im Mai doch erledigt werden könnte und faſt keine Zeit verloren ginge. Dr. Arthur Hoffmann iſt der Anſicht, daß ſich Gemeindammann Schubiger in Uznach replizirt Dr. Jung erklärt, daß die Frage der Zweitheilung [Spaltenumbruch] Ein Beitrag zur Gaſterländiſchen Geſchichte. III. Schännis iſt die größte Gemeinde und der Haupt- [Tabelle] IV. Für Benken hatte die Volkszählung unter Anderem [Spaltenumbruch] In alphabetiſcher Ordnung marſchirt Benken bekanntlich [Tabelle] V. Kaltbrunn. In dieſem Sprachgebiete des O iſt [Tabelle] [Spaltenumbruch]
Das geſchah aber aus dem ganz einfachen Grunde, weil Broder erklärt, daß er nach wie vor über die An- Ständerath Good ſpricht ebenfalls eifrig für Zurück- Damit hatte die Diskuſſion ihr Ende gefunden und Eicher und Good beantragen Namensaufruf. Dekan Ruggle wünſcht geheime Abſtimmung, wenn Präſident Gaudy erklärt, daß geheime Abſtimmung Broder-Eicher ziehen den Antrag auf Namens- Es wird Namensaufruf beſchloſſen. Mit Ja, das heißt für Zurückkommen ſtimmten: Abderhalden Wattwil, Anderegg Atzmoos, Bärlocher, Kantons- Mit Nein, gegen Zurückkommen ſtimmten: Ambühl St. Gallen, Ammann Kirchberg, Bärlocher Rheineck, Warum die Kaltbrunner Davi und Reget ſchreiben, VI. Rieden. Denen kann man mit dem beſten Willen [Tabelle] Schließlich führen wir noch einige der größten Ge- Die 20 bedeutendſten Geſchlechtsnamen im Bezirk [Tabelle]
<TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div xml:id="a01a" next="#a01b" type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0002" n="2"/> <cb/> <p>Es herrſcht gar kein Uebelwollen gegen jene Gegend<lb/> und nicht gegen Oberkirch. Eine Trennung der Anſtalt<lb/> iſt unſtatthaft, denn ſie würde nur jahrelange Verſchiebung<lb/> bringen, die unſere Armen und Unglücklichen büßen müßten.<lb/> Dieſe Trennungsgelüſte ſind ein Experiment, um Hinter-<lb/> gedanken zu verdecken.</p><lb/> <p>Der Große Rath, 176 Mann, kann auch nicht als<lb/> Experte im Lande herum wandern. Eine derartige<lb/> Bummelreiſe würde ihn lächerlich machen. Ferner muß,<lb/> was ſtrazzirt iſt, nicht bloß der Private, ſondern auch der<lb/> Staat zahlen.</p><lb/> <p>Herr <hi rendition="#g">Broder</hi> würde das Recht auf Unterſchreiben des<lb/> Initiativgeſuches ſogar ſtrafrechtlich vertreten, wenn es<lb/> auch nicht in der Verfaſſung ſtünde.</p><lb/> <p>Es herrſchte bei der Abſtimmung vom 23. Nov. große<lb/> Aufregung. Das iſt ſicher.</p><lb/> <p>Der Regierungsrath hat gar nicht ſo viel gethan, wie<lb/> geſagt wird. Er hat einige Botſchäftlein vorgelegt, zu<lb/> denen er eigentlich nicht einmal ſtund. Und die Kom-<lb/> miſſion mußte in Sachen berathen, bevor der Regierungs-<lb/> rath etwas beſchloſſen hatte. Regierung und Kommiſſion<lb/> waren unter ſich niemals einig und die Abſtimmung ſelbſt<lb/> war mehr als kurios, eben weil keine einheitlichen Gut-<lb/> achten vorlagen.</p><lb/> <p>Der Große Rath ſteht nicht in gleicher Lage, wie ein<lb/> Privatmann. Von ihm verlangt man eine Quantität<lb/> Selbſtverleugnung, er ſoll gut machen, was er in ſchwa-<lb/> cher Stunde gefehlt hat. Mag es auch ſchwer gehen, das<lb/> Wohl des Landes fordert es. Beruhigt war letztes Mal<lb/> Niemand; man war ſo geſpannt wie nur in einem kon-<lb/> feſſionellen Rekurs. Der Redner will auch nicht eine<lb/> Beſichtigung <hi rendition="#aq">in corpore,</hi> dagegen ſollten vorarbeitende<lb/> Organe noch Wege finden, die Frage zur Zufriedenheit<lb/> zu löſen.</p><lb/> <p>Fürſprech <hi rendition="#g">Schubiger</hi> behauptet, der Große Rath ſei<lb/> am 23. November nicht in der Verfaſſung geweſen, dem<lb/> ganzen Lande zu imponiren. Er weist auf die Mei-<lb/> nungsverſchiedenheiten hin, welche im Schooße der Re-<lb/> gierung und der Kommiſſion in der Platzfrage herrſchten,<lb/> auf die Widerſprüche in den Expertiſen, auf alle die<lb/> Unklarheiten ꝛc. Auf dieſer ſehr unzuverläßigen Grund-<lb/> lage fußte der Beſchluß des Großen Rathes. Die Kritik<lb/> dieſes Beſchluſſes liegt in ſeiner Geſchichte. Redner weist<lb/> nach, daß ſpätere Unterſuchungen noch nachdrücklicher die<lb/> Thatſache herausſtellten, daß der Beſchluß in der Aſyl-<lb/> platzfrage auf durchaus anfechtbaren Grundlagen beruhe.<lb/> Ein Zurückkommen auf dieſen Beſchluß ſei alſo geradezu<lb/> im Intereſſe der Sache. Man ſage zwar, ein ſolcher<lb/> Schritt ſei „noch nie“ dageweſen. Aber gerade jene Leute,<lb/> welche ſo ſprechen, ſchwärmen ſonſt immer für Dinge, die<lb/> „noch nie“ dageweſen ſind. Was die Lokalbeſichtigung<lb/> anbetrifft, ſo iſt dieſelbe nichts Unerhörtes, ſolche Be-<lb/> ſichtigungen ſind ſchon von der badiſchen Kammer vorge-<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><cb/> nommen worden und vom deutſchen Reichstag. Alſo prüfe<lb/> man die dubioſe Angelegenheit noch einmal reiflich in<lb/> Bezug auf die Platzfrage und auch auf eine Zweitheiligkeit<lb/> der Anſtalt. Daß der Große Rath heute zuſammentreten<lb/> muß, iſt Schuld der Regierung. Die Initianten ver-<lb/> langten Behandlung der Frage an der im November be-<lb/> ſchloſſenen außerordentlichen Februarſitzung. Der Große<lb/> Rath vergibt ſich in ſeiner Würde nichts, wenn er eine<lb/> durchaus unreife Sache zur größeren Klarſtellung nochmals<lb/> in Wiedererwägung zieht. Und wenn man von den Kon-<lb/> ſequenzen eines ſolchen Schrittes ſpricht, ſo kann Redner<lb/> dieſelben nur glückliche nennen, da derſelbe für die Zu-<lb/> kunft einen Fingerzeig gibt zu einer gründlichern und<lb/> allſeitigern Behandlung wichtiger Fragen. Der Kantons-<lb/> rath kann um ſo eher auf das Begehren der Initianten<lb/> eingehen, als die Frage im Mai doch erledigt werden<lb/> könnte und faſt keine Zeit verloren ginge.</p><lb/> <p>Dr. <hi rendition="#g">Arthur Hoffmann</hi> iſt der Anſicht, daß ſich<lb/> die Initianten für Zurückkommen in zwei Lager theilen.<lb/> Die eine Fraktion will eine Aenderung des Platzes, die<lb/> andere möchte eine nochmalige Erdauerung der Frage<lb/> überhaupt. Redner glaubt, daß nur der letztere Stand-<lb/> punkt ernſtliche Würdigung verdiene. Es ſei zuzugeben,<lb/> daß weder die Regierung noch die Kommiſſion die Aſyl-<lb/> frage derart vorbereitet hatten, daß man einer völlig ab-<lb/> gekärten Sache gegenüberſtehe. Man habe aber im No-<lb/> vember die Platzfrage erledigen können, unbeſchadet der<lb/> weitern nothwendigen Abklärung der Angelegenheit. Ein<lb/> Zurückkommen auf jenen Beſchluß im Sinne der Wieder-<lb/> erwägung der Aſylfrage als ſolche würde eine Verſchieb-<lb/> ung auf Jahre hinaus bedeuten; da ſollte aber der Große<lb/> Rath nicht mitmachen, trotz einiger noch vorhandener Un-<lb/> ebenheiten. Wenn es brenne, laſſe der Spritzenkomman-<lb/> dant nicht erſt die Spritze glänzend putzen, ſondern er<lb/> brauche ſie und wenn der Hungernde vor der Thüre ſtehe,<lb/> ſo gebe man ihm eher ein Stücklein Fleiſch, welches noch<lb/> nicht ganz weich ſei, als daß man ihn leer abziehen laſſe.<lb/> In ähnlicher Lage befinde man ſich jetzt. Die Sache ſei<lb/> dringend.</p><lb/> <p>Gemeindammann <hi rendition="#g">Schubiger</hi> in Uznach replizirt<lb/> auf das Votum von Dr. Jung, indem er nochmals warm<lb/> für die Errichtung von zwei Anſtalten an Stelle der ge-<lb/> planten großen Humanitätsfabrik eintritt und die Gründe<lb/> für eine ſolche Trennung vom mediziniſchen Standpunkte<lb/> darlegt. Er wendet ſich dann gegen die Behauptung,<lb/> daß das Studium der Zweitheilung der Anſtalt gleich-<lb/> bedeutend ſei mit einer Verſchiebung der Frage auf un-<lb/> beſtimmte Zeit. Bis zum Mai ſei Zeit genug, um dıe<lb/> Sache nach dieſer Seite zu prüfen und im Herbſt könne<lb/> man dann doch bauen.</p><lb/> <p>Dr. <hi rendition="#g">Jung</hi> erklärt, daß die Frage der Zweitheilung<lb/> ſchon von Anfang an geprüft wurde. Wahr ſei freilich,<lb/> daß dieſelbe nicht bis in alle Details erörtert wurde.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div n="1"> <div xml:id="a02a" next="#a02b" type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein Beitrag zur Gaſterländiſchen Geſchichte.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">III.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Schännis</hi> iſt die größte Gemeinde und der Haupt-<lb/> ort des Bezirkes Gaſter, allerdings nicht deßwegen, weil<lb/> da zufällig auch die Rindviehſchau abgehalten wird. Auch<lb/> in Bezug auf die Anzahl der Geſchlechter ſteht es obenan,<lb/> indem es deren 47 verſchiedene, alſo mehr als die Hälfte<lb/> des Bezirkes; beherbergt. Ganz gemüthlich ſcheint es hier<lb/> nicht zuzugehen; da haust noch Bär und Fuchs, von den<lb/> Leuten ſind viele Grob und Häſſig, und Juden gibt es<lb/> eine Maſſe; dagegen ſoll die Muſik nicht vernachläſſigt<lb/> ſein; wenigſtens laſſen die vielen Giger und Pfiffner ſo<lb/> etwas vermuthen. Von Trompeten aber ſchweigt die Ge-<lb/> ſchichte. Von Abſtammung und Einbürgerung zu er-<lb/> zählen, wäre eine etwas heikle Sache und wollen wir hie-<lb/> von lieber abſehen, da es ja nicht unbekannt iſt, wie die<lb/> Schänniſer in dieſem Kapitel auch ſchon gehandelt haben.<lb/> Wir laſſen daher ohne Weiteres die Zuſammenſtellung<lb/> folgen, wonach ſich Jeder ſelbſt nach ſeinem Gutdünken<lb/> Gloſſen machen möge.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">IV.</hi> </head><lb/> <p>Für <hi rendition="#g">Benken</hi> hatte die Volkszählung unter Anderem<lb/> zur Folge, daß es betreffend Einwohnerzahl in den dritten<lb/> Rang vorrückte, da es Amden um etliches überflügelt hat.</p><lb/> <cb/> <p>In alphabetiſcher Ordnung marſchirt Benken bekanntlich<lb/> ſchon in zweiter Linie; um hierin noch Fortſchritte zu<lb/> machen und an die Spitze zu gelangen, bedarf es nur<lb/> einer paſſenden Auslegung des Alphabetes, was nicht<lb/> ſchwer ſein dürfte, da die Benkener geriebene Interpreten<lb/> ſind. Zu den Geſchlechtern übergehend, möchten wir nur<lb/> des einen, Thum, Erwähnung thun. Es führt dieſe Fa-<lb/> milie ein ächt ritterliches Wappenſchild, zwei Thürme und<lb/> dazwiſchen einen Ritterhandſchuh. Dies ſcheint doch viel<lb/> eher darauf zu deuten, daß ihre Vorfahren „zum Thurn<lb/> oder Thurm“ genannt worden ſein dürften. Hievon<lb/> Thum abzuleiten, dünkt uns zwar nicht dumme, aber auch<lb/> nicht nöthig. Würden ſie aber Thoma ſchreiben, ſo wären<lb/> ſie das mächtigſte Geſchlecht des ganzen Bezirkes. Die<lb/> Benkner vertheilen ſich wie folgt:</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div next="#a02c" xml:id="a02b" prev="#a02a" type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq">V.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Kaltbrunn</hi>. In dieſem Sprachgebiete des O iſt<lb/> das Eine auffallend und bemerkenswerth, daß von den<lb/> 31 Familiennamen nur drei mit o, dagegen neun mit<lb/> a oder ä, welches dann auch wirklich ſo lautet, vorkommen.<lb/> Erkläre mir, Graf Orindur, dieſen Zwieſpalt der Natur.<lb/> Es zählen</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jLocal" n="1"> <div next="#a01c" xml:id="a01b" prev="#a01a" type="jArticle" n="2"> <p>Das geſchah aber aus dem ganz einfachen Grunde, weil<lb/> man ſchon bei einem oberflächlichen Ueberſchlage ſah, daß<lb/> zwei Anſtalten die finanziellen Forderungen ſehr ſtei-<lb/> gern würden, daß ſie gar nicht zu erfüllen wären. Da-<lb/> mit ſei dieſe Frage beſeitiget. Man möge das Begehren<lb/> der Initianten noch ſo unſchuldig darſtellen, die eine<lb/> Thatſache ſei nicht aus der Welt zu ſchaffen, daß falls<lb/> ihm entſprochen würde, einer parlamentariſchen Unord-<lb/> nung Thür und Thor geöffnet wäre. Was hätten z. B.<lb/> einzelne Redner geſagt, wenn die konſervativen Mitglieder<lb/> des Großen Rathes ein ähnliches Initiativbegehren geſtellt<lb/> hätten in der Realſchulflügel-Angelegenheit? Würden<lb/> derartige Begehren üblich, kommen wir erſt an kein Ende,<lb/> wenn der Große Rath durch die Volkszählung auf 192<lb/> Mitglieder anwächst, wovor uns zwar Gott behüten wolle.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Broder</hi> erklärt, daß er nach wie vor über die An-<lb/> gelegenheit nicht beruhigt ſei und daß man auch im Volke<lb/> das Gefühl habe, einer unreifen und ungenügend vorbe-<lb/> retteten Sache gegenüberzuſtehen. Daß es ſo gekommen,<lb/> daran ſei freilich der Große Rath auch ſchuld, welcher<lb/> über dem Zanke und dem Markte um den Aſyl<hi rendition="#g">platz</hi><lb/> die gründliche Erdaurung der Aſylfrage ſelbſt vergaß.</p><lb/> <p>Ständerath <hi rendition="#g">Good</hi> ſpricht ebenfalls eifrig für Zurück-<lb/> kommen.</p><lb/> <p>Damit hatte die Diskuſſion ihr Ende gefunden und<lb/> es wurde zur Abſtimmung geſchritten.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Eicher</hi> und <hi rendition="#g">Good</hi> beantragen Namensaufruf.</p><lb/> <p>Dekan <hi rendition="#g">Ruggle</hi> wünſcht geheime Abſtimmung, wenn<lb/> eine ſolche zuläſſig ſei und warnt die Antragſteller vor<lb/> den Kränzen, welche ſie mit dem Namensaufruf zu er-<lb/> halten hoffen, ſtatt ſolcher aus Lorbeeren könnten ſie leicht<lb/> zu Kränzen aus Stechpalmen gelangen.</p><lb/> <p>Präſident <hi rendition="#g">Gaudy</hi> erklärt, daß geheime Abſtimmung<lb/> unzuläſſig.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Broder-Eicher</hi> ziehen den Antrag auf Namens-<lb/> aufruf zurück; Wirth-Sand hält ihn dagegen aufrecht.</p><lb/> <p>Es wird Namensaufruf beſchloſſen.</p><lb/> <p>Mit <hi rendition="#b">Ja,</hi> das heißt <hi rendition="#g">für Zurückkommen</hi> ſtimmten:</p><lb/> <p>Abderhalden Wattwil, Anderegg Atzmoos, Bärlocher, Kantons-<lb/> gerichtspräſident, Bollhalter St. Johann, Broder Sargans, Bru-<lb/> mann Jona, Eberle Wallenſtadt, Eggenberger Grabs, Eicher<lb/> Gommiswald, Fäh Kaltbrunn, Galluſer Berneck, Gerig Wattwil,<lb/> Gmür Amden, Gnehm Rapperswyl, Gnipper Ebnat, Good Stän-<lb/> derath, Good Nationalrath, Good Ragaz, Gräßli Grabs, Grob<lb/> Degersheim, Grob Hemberg, Gubſer Quarten, Guntli Altſtätten,<lb/> Häſſig Maſeltrangen, Hagmann Sevelen, Hidber Mels, Hilty<lb/> Grabs, Hinder Rieden, Hofſtetter St. Gallen-Kappel, Suter Wal-<lb/> lenſtadt, Keel Goldach, Kühne Benken, Kuhn Degersheim. Kuhn<lb/> Wildhaus, Kuhn Neßlau, Kurat Flums, Kuſter Schmerikon, Leh-<lb/> mann Andwil, Looſer Kappel, Lüchinger Oberriet, Mannhardt<lb/> Flums, Morger Eſchenbach, Müller Ernetſchwil, Müller Krinau,<lb/> Näf Mogelsberg, Nigg Pfäfers, Raſchle Wattwyl, Reich Neßlau,<lb/> Rohrer Buchs, Scherrer Gams, Schoeb Gams, Schubiger Für-<lb/> ſprech, Schubiger Gemeindammann, Suter Neu St. Johann,<lb/> Veſty Vilters, Wäger Goldingen, Wäſpi Peterzell, Wädensweiler<lb/> Berg, Wildhaber Flums, Winiger Jona, Zoller Quarten, Zimmer-<lb/> mann Weeſen, Zogg Buchs, Zürcher Eſchenbach.</p><lb/> <p>Mit <hi rendition="#b">Nein,</hi> <hi rendition="#g">gegen Zurückkommen</hi> ſtimmten:</p><lb/> <p>Ambühl St. Gallen, Ammann Kirchberg, Bärlocher Rheineck,<lb/> Berlinger Ganterswyl, Bernet Bronſchhofen, Berſinger Strauben-<lb/> zell, Böſch Kappel, Bohl Stein, Buchegger Langgaſſe, Büchel<lb/> Rüthi, Bürgi Mosnang, Bürcki St. Gallen, Buff Bruggen, Burck-<lb/> hardt Tablat, Cuſter Altſtätten, Dux Oberriet, Eberle Häggen-<lb/> ſchwil, Egg St. Margrethen, Egger, Eggersriet, Federer Berneck,<lb/> Fehr St. Gallen, Forſter Oberhelfenswil, Frey Widnau, Früh<lb/> Mogelsberg, Gähwiler Untereggen, Gaſſer Diepoldsau, Germann<lb/> Muolen, Glinz Rorſchach, Göldi Sennwald, Graf Rebſtein, Grob<lb/> Flawil, Grütter St. Gallen, Hafner Kronbühl, Hanſelmann Früm-<lb/> ſen, Hartmann Brunnadern, Högger Goßau, Dr. Hoffmann Arth.<lb/> St. Gallen, Hoffmann Ständerath St. Gallen, Hoffmann Tablat,<lb/> Dr. Holenſtein St. Gallen. Hungerbühler Bruggen, Jakob St.<lb/> Gallen, Inhelder Ebnat, Dr. Jung Wyl, Jung Niederhelfenswil,</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <div xml:id="a02c" prev="#a02b" n="3"> <p>Warum die Kaltbrunner Davi und Reget ſchreiben,<lb/> während ſie in Amden David und in Schänis Riget<lb/> haben, werden diejenigen, die es angeht, wohl ſelbſt am<lb/> Beſten wiſſen. Die Freude an etwas „apartigem“ iſt<lb/> auch eine Freude.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">VI.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Rieden</hi>. Denen kann man mit dem beſten Willen<lb/> keines anhängen, da ein halbes hundert „Hindermänner“<lb/> jeden Verſuch vereiteln, ihnen beizukommen. Die in<lb/> Rieden wohnhaften Genoſſenbürger vertheilen ſich auf 10<lb/> Geſchlechier, nämlich:</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Schließlich führen wir noch einige der größten Ge-<lb/> ſchlechter im Bezirk überhaupt auf. Dabei ſind dann<lb/> alle Bezirksburger deſſelben Namens, die ſich im Gaſter<lb/> befinden, gezählt, während bei der gemeindeweiſen Dar-<lb/> ſtellung z. B. in Kaltbrunn, keine Roſenaſt verzeichnet,<lb/> da ſie nicht Bürger dieſer Gemeinde ſind. In der ganzen<lb/> Bezirksüberſicht, welche wir jedoch der Weitläufigkeit wegen<lb/> nicht bringen wollen, figurirt dieſer Name mit 4 Perſonen.</p><lb/> <p>Die 20 bedeutendſten Geſchlechtsnamen im Bezirk<lb/> Gaſter:</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0002]
Es herrſcht gar kein Uebelwollen gegen jene Gegend
und nicht gegen Oberkirch. Eine Trennung der Anſtalt
iſt unſtatthaft, denn ſie würde nur jahrelange Verſchiebung
bringen, die unſere Armen und Unglücklichen büßen müßten.
Dieſe Trennungsgelüſte ſind ein Experiment, um Hinter-
gedanken zu verdecken.
Der Große Rath, 176 Mann, kann auch nicht als
Experte im Lande herum wandern. Eine derartige
Bummelreiſe würde ihn lächerlich machen. Ferner muß,
was ſtrazzirt iſt, nicht bloß der Private, ſondern auch der
Staat zahlen.
Herr Broder würde das Recht auf Unterſchreiben des
Initiativgeſuches ſogar ſtrafrechtlich vertreten, wenn es
auch nicht in der Verfaſſung ſtünde.
Es herrſchte bei der Abſtimmung vom 23. Nov. große
Aufregung. Das iſt ſicher.
Der Regierungsrath hat gar nicht ſo viel gethan, wie
geſagt wird. Er hat einige Botſchäftlein vorgelegt, zu
denen er eigentlich nicht einmal ſtund. Und die Kom-
miſſion mußte in Sachen berathen, bevor der Regierungs-
rath etwas beſchloſſen hatte. Regierung und Kommiſſion
waren unter ſich niemals einig und die Abſtimmung ſelbſt
war mehr als kurios, eben weil keine einheitlichen Gut-
achten vorlagen.
Der Große Rath ſteht nicht in gleicher Lage, wie ein
Privatmann. Von ihm verlangt man eine Quantität
Selbſtverleugnung, er ſoll gut machen, was er in ſchwa-
cher Stunde gefehlt hat. Mag es auch ſchwer gehen, das
Wohl des Landes fordert es. Beruhigt war letztes Mal
Niemand; man war ſo geſpannt wie nur in einem kon-
feſſionellen Rekurs. Der Redner will auch nicht eine
Beſichtigung in corpore, dagegen ſollten vorarbeitende
Organe noch Wege finden, die Frage zur Zufriedenheit
zu löſen.
Fürſprech Schubiger behauptet, der Große Rath ſei
am 23. November nicht in der Verfaſſung geweſen, dem
ganzen Lande zu imponiren. Er weist auf die Mei-
nungsverſchiedenheiten hin, welche im Schooße der Re-
gierung und der Kommiſſion in der Platzfrage herrſchten,
auf die Widerſprüche in den Expertiſen, auf alle die
Unklarheiten ꝛc. Auf dieſer ſehr unzuverläßigen Grund-
lage fußte der Beſchluß des Großen Rathes. Die Kritik
dieſes Beſchluſſes liegt in ſeiner Geſchichte. Redner weist
nach, daß ſpätere Unterſuchungen noch nachdrücklicher die
Thatſache herausſtellten, daß der Beſchluß in der Aſyl-
platzfrage auf durchaus anfechtbaren Grundlagen beruhe.
Ein Zurückkommen auf dieſen Beſchluß ſei alſo geradezu
im Intereſſe der Sache. Man ſage zwar, ein ſolcher
Schritt ſei „noch nie“ dageweſen. Aber gerade jene Leute,
welche ſo ſprechen, ſchwärmen ſonſt immer für Dinge, die
„noch nie“ dageweſen ſind. Was die Lokalbeſichtigung
anbetrifft, ſo iſt dieſelbe nichts Unerhörtes, ſolche Be-
ſichtigungen ſind ſchon von der badiſchen Kammer vorge-
nommen worden und vom deutſchen Reichstag. Alſo prüfe
man die dubioſe Angelegenheit noch einmal reiflich in
Bezug auf die Platzfrage und auch auf eine Zweitheiligkeit
der Anſtalt. Daß der Große Rath heute zuſammentreten
muß, iſt Schuld der Regierung. Die Initianten ver-
langten Behandlung der Frage an der im November be-
ſchloſſenen außerordentlichen Februarſitzung. Der Große
Rath vergibt ſich in ſeiner Würde nichts, wenn er eine
durchaus unreife Sache zur größeren Klarſtellung nochmals
in Wiedererwägung zieht. Und wenn man von den Kon-
ſequenzen eines ſolchen Schrittes ſpricht, ſo kann Redner
dieſelben nur glückliche nennen, da derſelbe für die Zu-
kunft einen Fingerzeig gibt zu einer gründlichern und
allſeitigern Behandlung wichtiger Fragen. Der Kantons-
rath kann um ſo eher auf das Begehren der Initianten
eingehen, als die Frage im Mai doch erledigt werden
könnte und faſt keine Zeit verloren ginge.
Dr. Arthur Hoffmann iſt der Anſicht, daß ſich
die Initianten für Zurückkommen in zwei Lager theilen.
Die eine Fraktion will eine Aenderung des Platzes, die
andere möchte eine nochmalige Erdauerung der Frage
überhaupt. Redner glaubt, daß nur der letztere Stand-
punkt ernſtliche Würdigung verdiene. Es ſei zuzugeben,
daß weder die Regierung noch die Kommiſſion die Aſyl-
frage derart vorbereitet hatten, daß man einer völlig ab-
gekärten Sache gegenüberſtehe. Man habe aber im No-
vember die Platzfrage erledigen können, unbeſchadet der
weitern nothwendigen Abklärung der Angelegenheit. Ein
Zurückkommen auf jenen Beſchluß im Sinne der Wieder-
erwägung der Aſylfrage als ſolche würde eine Verſchieb-
ung auf Jahre hinaus bedeuten; da ſollte aber der Große
Rath nicht mitmachen, trotz einiger noch vorhandener Un-
ebenheiten. Wenn es brenne, laſſe der Spritzenkomman-
dant nicht erſt die Spritze glänzend putzen, ſondern er
brauche ſie und wenn der Hungernde vor der Thüre ſtehe,
ſo gebe man ihm eher ein Stücklein Fleiſch, welches noch
nicht ganz weich ſei, als daß man ihn leer abziehen laſſe.
In ähnlicher Lage befinde man ſich jetzt. Die Sache ſei
dringend.
Gemeindammann Schubiger in Uznach replizirt
auf das Votum von Dr. Jung, indem er nochmals warm
für die Errichtung von zwei Anſtalten an Stelle der ge-
planten großen Humanitätsfabrik eintritt und die Gründe
für eine ſolche Trennung vom mediziniſchen Standpunkte
darlegt. Er wendet ſich dann gegen die Behauptung,
daß das Studium der Zweitheilung der Anſtalt gleich-
bedeutend ſei mit einer Verſchiebung der Frage auf un-
beſtimmte Zeit. Bis zum Mai ſei Zeit genug, um dıe
Sache nach dieſer Seite zu prüfen und im Herbſt könne
man dann doch bauen.
Dr. Jung erklärt, daß die Frage der Zweitheilung
ſchon von Anfang an geprüft wurde. Wahr ſei freilich,
daß dieſelbe nicht bis in alle Details erörtert wurde.
Ein Beitrag zur Gaſterländiſchen Geſchichte.
III.
Schännis iſt die größte Gemeinde und der Haupt-
ort des Bezirkes Gaſter, allerdings nicht deßwegen, weil
da zufällig auch die Rindviehſchau abgehalten wird. Auch
in Bezug auf die Anzahl der Geſchlechter ſteht es obenan,
indem es deren 47 verſchiedene, alſo mehr als die Hälfte
des Bezirkes; beherbergt. Ganz gemüthlich ſcheint es hier
nicht zuzugehen; da haust noch Bär und Fuchs, von den
Leuten ſind viele Grob und Häſſig, und Juden gibt es
eine Maſſe; dagegen ſoll die Muſik nicht vernachläſſigt
ſein; wenigſtens laſſen die vielen Giger und Pfiffner ſo
etwas vermuthen. Von Trompeten aber ſchweigt die Ge-
ſchichte. Von Abſtammung und Einbürgerung zu er-
zählen, wäre eine etwas heikle Sache und wollen wir hie-
von lieber abſehen, da es ja nicht unbekannt iſt, wie die
Schänniſer in dieſem Kapitel auch ſchon gehandelt haben.
Wir laſſen daher ohne Weiteres die Zuſammenſtellung
folgen, wonach ſich Jeder ſelbſt nach ſeinem Gutdünken
Gloſſen machen möge.
IV.
Für Benken hatte die Volkszählung unter Anderem
zur Folge, daß es betreffend Einwohnerzahl in den dritten
Rang vorrückte, da es Amden um etliches überflügelt hat.
In alphabetiſcher Ordnung marſchirt Benken bekanntlich
ſchon in zweiter Linie; um hierin noch Fortſchritte zu
machen und an die Spitze zu gelangen, bedarf es nur
einer paſſenden Auslegung des Alphabetes, was nicht
ſchwer ſein dürfte, da die Benkener geriebene Interpreten
ſind. Zu den Geſchlechtern übergehend, möchten wir nur
des einen, Thum, Erwähnung thun. Es führt dieſe Fa-
milie ein ächt ritterliches Wappenſchild, zwei Thürme und
dazwiſchen einen Ritterhandſchuh. Dies ſcheint doch viel
eher darauf zu deuten, daß ihre Vorfahren „zum Thurn
oder Thurm“ genannt worden ſein dürften. Hievon
Thum abzuleiten, dünkt uns zwar nicht dumme, aber auch
nicht nöthig. Würden ſie aber Thoma ſchreiben, ſo wären
ſie das mächtigſte Geſchlecht des ganzen Bezirkes. Die
Benkner vertheilen ſich wie folgt:
V.
Kaltbrunn. In dieſem Sprachgebiete des O iſt
das Eine auffallend und bemerkenswerth, daß von den
31 Familiennamen nur drei mit o, dagegen neun mit
a oder ä, welches dann auch wirklich ſo lautet, vorkommen.
Erkläre mir, Graf Orindur, dieſen Zwieſpalt der Natur.
Es zählen
Das geſchah aber aus dem ganz einfachen Grunde, weil
man ſchon bei einem oberflächlichen Ueberſchlage ſah, daß
zwei Anſtalten die finanziellen Forderungen ſehr ſtei-
gern würden, daß ſie gar nicht zu erfüllen wären. Da-
mit ſei dieſe Frage beſeitiget. Man möge das Begehren
der Initianten noch ſo unſchuldig darſtellen, die eine
Thatſache ſei nicht aus der Welt zu ſchaffen, daß falls
ihm entſprochen würde, einer parlamentariſchen Unord-
nung Thür und Thor geöffnet wäre. Was hätten z. B.
einzelne Redner geſagt, wenn die konſervativen Mitglieder
des Großen Rathes ein ähnliches Initiativbegehren geſtellt
hätten in der Realſchulflügel-Angelegenheit? Würden
derartige Begehren üblich, kommen wir erſt an kein Ende,
wenn der Große Rath durch die Volkszählung auf 192
Mitglieder anwächst, wovor uns zwar Gott behüten wolle.
Broder erklärt, daß er nach wie vor über die An-
gelegenheit nicht beruhigt ſei und daß man auch im Volke
das Gefühl habe, einer unreifen und ungenügend vorbe-
retteten Sache gegenüberzuſtehen. Daß es ſo gekommen,
daran ſei freilich der Große Rath auch ſchuld, welcher
über dem Zanke und dem Markte um den Aſylplatz
die gründliche Erdaurung der Aſylfrage ſelbſt vergaß.
Ständerath Good ſpricht ebenfalls eifrig für Zurück-
kommen.
Damit hatte die Diskuſſion ihr Ende gefunden und
es wurde zur Abſtimmung geſchritten.
Eicher und Good beantragen Namensaufruf.
Dekan Ruggle wünſcht geheime Abſtimmung, wenn
eine ſolche zuläſſig ſei und warnt die Antragſteller vor
den Kränzen, welche ſie mit dem Namensaufruf zu er-
halten hoffen, ſtatt ſolcher aus Lorbeeren könnten ſie leicht
zu Kränzen aus Stechpalmen gelangen.
Präſident Gaudy erklärt, daß geheime Abſtimmung
unzuläſſig.
Broder-Eicher ziehen den Antrag auf Namens-
aufruf zurück; Wirth-Sand hält ihn dagegen aufrecht.
Es wird Namensaufruf beſchloſſen.
Mit Ja, das heißt für Zurückkommen ſtimmten:
Abderhalden Wattwil, Anderegg Atzmoos, Bärlocher, Kantons-
gerichtspräſident, Bollhalter St. Johann, Broder Sargans, Bru-
mann Jona, Eberle Wallenſtadt, Eggenberger Grabs, Eicher
Gommiswald, Fäh Kaltbrunn, Galluſer Berneck, Gerig Wattwil,
Gmür Amden, Gnehm Rapperswyl, Gnipper Ebnat, Good Stän-
derath, Good Nationalrath, Good Ragaz, Gräßli Grabs, Grob
Degersheim, Grob Hemberg, Gubſer Quarten, Guntli Altſtätten,
Häſſig Maſeltrangen, Hagmann Sevelen, Hidber Mels, Hilty
Grabs, Hinder Rieden, Hofſtetter St. Gallen-Kappel, Suter Wal-
lenſtadt, Keel Goldach, Kühne Benken, Kuhn Degersheim. Kuhn
Wildhaus, Kuhn Neßlau, Kurat Flums, Kuſter Schmerikon, Leh-
mann Andwil, Looſer Kappel, Lüchinger Oberriet, Mannhardt
Flums, Morger Eſchenbach, Müller Ernetſchwil, Müller Krinau,
Näf Mogelsberg, Nigg Pfäfers, Raſchle Wattwyl, Reich Neßlau,
Rohrer Buchs, Scherrer Gams, Schoeb Gams, Schubiger Für-
ſprech, Schubiger Gemeindammann, Suter Neu St. Johann,
Veſty Vilters, Wäger Goldingen, Wäſpi Peterzell, Wädensweiler
Berg, Wildhaber Flums, Winiger Jona, Zoller Quarten, Zimmer-
mann Weeſen, Zogg Buchs, Zürcher Eſchenbach.
Mit Nein, gegen Zurückkommen ſtimmten:
Ambühl St. Gallen, Ammann Kirchberg, Bärlocher Rheineck,
Berlinger Ganterswyl, Bernet Bronſchhofen, Berſinger Strauben-
zell, Böſch Kappel, Bohl Stein, Buchegger Langgaſſe, Büchel
Rüthi, Bürgi Mosnang, Bürcki St. Gallen, Buff Bruggen, Burck-
hardt Tablat, Cuſter Altſtätten, Dux Oberriet, Eberle Häggen-
ſchwil, Egg St. Margrethen, Egger, Eggersriet, Federer Berneck,
Fehr St. Gallen, Forſter Oberhelfenswil, Frey Widnau, Früh
Mogelsberg, Gähwiler Untereggen, Gaſſer Diepoldsau, Germann
Muolen, Glinz Rorſchach, Göldi Sennwald, Graf Rebſtein, Grob
Flawil, Grütter St. Gallen, Hafner Kronbühl, Hanſelmann Früm-
ſen, Hartmann Brunnadern, Högger Goßau, Dr. Hoffmann Arth.
St. Gallen, Hoffmann Ständerath St. Gallen, Hoffmann Tablat,
Dr. Holenſtein St. Gallen. Hungerbühler Bruggen, Jakob St.
Gallen, Inhelder Ebnat, Dr. Jung Wyl, Jung Niederhelfenswil,
Warum die Kaltbrunner Davi und Reget ſchreiben,
während ſie in Amden David und in Schänis Riget
haben, werden diejenigen, die es angeht, wohl ſelbſt am
Beſten wiſſen. Die Freude an etwas „apartigem“ iſt
auch eine Freude.
VI.
Rieden. Denen kann man mit dem beſten Willen
keines anhängen, da ein halbes hundert „Hindermänner“
jeden Verſuch vereiteln, ihnen beizukommen. Die in
Rieden wohnhaften Genoſſenbürger vertheilen ſich auf 10
Geſchlechier, nämlich:
Schließlich führen wir noch einige der größten Ge-
ſchlechter im Bezirk überhaupt auf. Dabei ſind dann
alle Bezirksburger deſſelben Namens, die ſich im Gaſter
befinden, gezählt, während bei der gemeindeweiſen Dar-
ſtellung z. B. in Kaltbrunn, keine Roſenaſt verzeichnet,
da ſie nicht Bürger dieſer Gemeinde ſind. In der ganzen
Bezirksüberſicht, welche wir jedoch der Weitläufigkeit wegen
nicht bringen wollen, figurirt dieſer Name mit 4 Perſonen.
Die 20 bedeutendſten Geſchlechtsnamen im Bezirk
Gaſter:
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