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St. Galler Volksblatt. Nr. 35, Uznach, 02. 05. 1891.

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[Spaltenumbruch]

Nächsten Sonntag, den 3. Mai, Nachmittags 21/2 Uhr,
hält Hr. Direktor Wild von St. Gallen im "Hotel Uzwil" einen
öffentlichen Vortrag über "Organisation der Fortbildungsschulen
für gewerbliche Zwecke". Es wird in hier angestrebt, die ge-
wöhnliche Winterfortbildungsschule zu einer gewerblichen umzu-
gestalten.

-- In Flums starb die älteste Person dieser Gemeinde,
M. Elisabetha Bleß, geb. Willi, im Alter von 931/2 Jahren.

-- Amden.

(Einges.) In Nr. 34 dieses Blattes sind
von einem all zu voreiligen Korrespondenten auf die künftigen
Gemeindewahlen für Amden Wahlvorschläge aufgestellt worden,
die keineswegs von praktischem Sinn Zeugniß ablegen, und
theilweise nothwendig einer Remedur bedürfen. Es sind zwar
in erster Linie die bisherigen Gemeindeammann und Gemeinde-
räthe in Aussicht genommen, was entschieden vom Guten ist;
denn sie verdienen es, vom ersten bis zum letzten, daß sie neuer-
dings bestätigt werden. Dann wurden weiter, im Fall von Ab-
lehnungen, noch 2 Vorschläge gemacht, und zwar allerdings
beides wackere und brauchbare Persönlichkeiten. Damit hätte
aber füglich zugewartet werden dürfen, bis wirklich Ablehnungen
erfolgt wären. Mit diesen 2 all zu voreiligen Vorschlägen er-
scheint eigentlich nichts anders gesagt als: "Es sollen 2 bis-
herige Mitglieder des Gemeinderaths zum "Vorneherein nicht
mehr gewählt und durch Joseph Gmür und Jakob Jöhl ersetzt
werden." Und welche 2 bisherigen Mitglieder sollen da weg-
buxirt werden? Das Einte ist fraglich; das Andere ist deutlich
genug gekennzeichnet. Oder ist damit, daß Herr Schulpfleger
Jakob Gmür als Mitglied der Rechnungskommission vorge-
schlagen, nicht deutsch gesagt: "dessen Bruder, Herr Kreisförster
Franz Gmür soll bei Seite gefegt werden?!?" Also Herr
Franz Gmür, bisheriges Gdm.-Raths-Mitglied soll durch so
fein angelegten Plan über die Klinge springen, trotzdem er ein
Mann ist, der Kenntniß halber, und rücksichtlich seiner Charakter-
festigkeit jedem Andern an die Seite gestellt zu werden verdient und
der Behörde in jeder Hinsicht sehr wohl ansteht. Hoffentlich
wird sich die Mehrzahl hiesiger Bürger nicht so weit irre führen
lassen! Also stehen wir entschieden für die bisherige Behörde
ein. Mehrere Bürger von Amden.

-- Amden.

Eine weitere Einsendung, der wir ent-
nehmen, daß Hr. Alois Gmür als Gemeinderathsschreiber zurück-
zutreten gedenke und nun als Gemeinderathsmitglied vorge-
schlagen wird, legen wir bei Seite. Wir wollen hoffen, es
werde dem Gemeinderath gelingen, den bisherigen tüchtigen und
zuverlässigen Gemeinderathsschreiber der Gemeinde zu erhalten.

-- Schänis.

Bei den letzten Richterwahlen
nahm man, wie billig, darauf Rücksicht, daß alle Gemeinden
des Bezirkes vertreten sind im Gericht.

So ist es auch billig, daß bei der hiesigen Gemeinderaths-
wahl nächsten Sonntag alle Ortsgemeinden der hiesigen po-
litischen Gemeinde so berücksichtigt werden, daß aus jeder Orts-
gemeinde wenigstens ein Mitglied in den Gemeinderath gewählt
werde.

Im Namen vieler Bürger schlagen wir als Mitglieder
in den Gemeinderath vor: Herr Kassier Ferdinand Hofstetter
in Dorf und Herr Präsident Hässig Rüttiberg. Indem wir
diese Ortsbürger zur Wahl in den Gemeinderath empfehlen,
überlassen wir es Anderen, Vorschläge für die übrigen Orts-
gemeinden zu machen.

-- Benken.

Es handelt sich nächsten Sonn-
tag um die Wahl des Gemeinderathes, des Gemeindeammanns,
des Vermittlers und seines Stellvertreters und der Rechnungs-
Kommission. Es ist zwar kein Zweifel, daß es da und dort
einen gesunden Stamm schlagfähiges Holz zu einem neuen
Gemeinderath, sogar zu einem neuen Gemeindeammann gäbe.
Auch ist nicht zu zweifeln, daß sich das eint und ander Fraueli
nicht ungern Frau Gemeindrath, Frau Vizevermittler u. dgl.
schelten ließe -- immerhin bin ich für die Alten; sie sind jetzt
an einander gewöhnt und haben ihre Sache recht gemacht und
werden auf Wunsch der Bürger ihre Kenntnisse und Erfahrungen
gern noch länger dem Gemeinwohl zum Opfer bringen. Das
Nämliche meine ich auch vom Vermittler, der glücklicherweise
wenig Arbeit hat. Bei der Rechnungskommission wird der
Einte oder Andere nicht mehr in dem Ding sein wollen, wofür
sich schon Ersatz finden wird. Das heutige Volksblatt wird
wohl auch Wahlvorschläge bringen; die mag ein jeder ansehen,
Alles prüfen und das Beste behalten. Wer sich selbst für einen
tüchtigen Gemeindrath hält, kann ja auch seinen Namen hin-
schreiben, es gibt dann vielleicht eine einstimmige Wahl. Jeden-
falls wird die Sache so ziemlich glatt und ohne Hitze ablaufen.
Glück zu!

-- Wahlvorschläge für die Gemeindewahlen vom
3. Mai in Benken.

Als Mitglieder des Gemeinderathes: 1. Küng,
Gemeindeammann. 2. Kühne, Gemeinderath, zur "Frohen
Ausficht". 3. Küng, Gemeinderath, Gsäß. 4. Kühne,
Gemeinderath, Grüt. 5. Steiner, Gemeinderath, Dorf.

Als Gemeindeammann: Küng, Gemeindeammann,
zur "Krone".

Als Vermittler: Adolf Fäh, Vermittler; Ver-
mittler-Stellvertreter: Joh. Kühne,
Altverwalter.

Rechnungskommission: 1. Ant. Kühne, Sohn,
Hinterdorf. 2. Joseph Fäh zum "Pilgerhaus". 3. Franz
Landolt,
Gießen.

-- Kaltbrunn.

Der Wahlvorschlag der
kath.-konservativen Partei der politischen Gemeinde Kaltbrunn
lautet: Gemeinderath:

1. Herr Gemeindeammann Fäh;
2. " Gemeinderath Fäh, Untermühle;
3. " " Brunner;
4. " " Zahner, Dorfbrücke;
5. " Steiner, z. Hirschen.
Gemeindeammann: Fäh Franz, Bruggmühle;
Vermittler: Zingg, alt Weibel.
Vizevermittler: Steiner, z. Hirschen.
Rechnungskommission; 1. Hr. Johann Zahner, Lohren;
2. " Dominik Steiner, Höhe;
3. " Nußli Hermann, z. Frohsinn.

Das sind die Männer, die wir Euch werthe Mitbürger, als
wackere und tüchtige und des Amtes in jeder Beziehung ge-
[Spaltenumbruch] wachsen zur Wahl bestens empfehlen. Wenn einer zur kon-
servativen Fahne halten will, der stimme stramm nach diesem
im Sinne und Geiste des Hrn. Dr. Zingg sel. lautenden Wahl-
vorschlages. Laßt Euch durch die Fusionsvorschläge der 66 Curtianer
nicht irre leiten, sondern schreibt nach obigem Wahlvorschlag,
und wenn auch der Einte oder Andere nicht in allen Stücken
nach Eurem Wunsch sein sollte, so ist es dennoch Pflicht der
kons. Männer, zu zeigen, daß Kaltbrunn eine kath.-konserv.
Gemeinde sein und bleiben will, und daß es nicht wahr ist,
was unsere radikalen Gegner behaupten, die konservative Partei
in Kaltbrunn sei nun geschlagen und verloren. Also muthig,
fest und entschieden die Reihen geschlossen und zur Urne mar-
schirt. Unser Losungswort lautet: Wir wollen eine kath.-kons.
Gemeinde sein und bleiben, und wer dafür einstehen will, der
stimme nur nach genannter Liste.

-- Ernetschwil.

Bekanntlich hat unsere
Gemeinde für die nun kommenden Sonntag vorzunehmenden
Gemeindewahlen das geheime Wahlsystem mittelst der Urne ein-
geführt, und so mag es den Bürgern nur angenehm sein, wenn
wir ihnen eine Liste vorlegen. Da von Seite der bisherigen
Gemeinderathsmitglieder keine Ablehnung erfolgte, haben wir
alle Ursache, unsere sparsame und uneigennützige
Behörde wieder zu wählen
. Namentlich Herr Gemeinde-
ammann Alois Müller, der nun seit 22 Jahren in uneigen-
nützigster Weise seine Kenntnisse und reichen Erfahrungen dem
Gemeindewohl zum Opfer gebracht, verdient eine einstimmige
Wahl. Wir empfehlen den Bürgern also folgende Liste:

Gemeinderäthe: 1. Gemeindeammann Alois Müller,
2. Vize-Ammann Anselm Widmer, 3. Gemeinderath August
Kengelbacher, 4. Gemeinderath Alois Schmucki, 5. Gemeinderath
Jos. Albert Eicher.

Als Gemeindeammann: Alois Müller.

Vermittler: Anselm Widmer und als Vizever-
mittler:
Karl Rikle, z. Rößli.

Rechnungskommission: Anton Schmucki, Neu-Bad,
Karl Rickli, z. Rößli, und Joseph Wäger, Hub.

-- * Jona.

Eine gemeinsame Versammlung von Kon-
servativen und Liberalen der Gemeinde Jona stellte für kommenden
Sonntag folgende Liste auf:

Als Mitglieder des Gemeinderathes:
1. Gemeindeammann Winiger;
2. C. Vrändli, Kantonsrath;
3. Alb. helbling, Vermittler;
4. Anton Helbling, Gemeinderath, Wagen;
5. Wädeuschweiler, Gemeinderath, Kempraten;
6. Josef Helbling, an der Staffeln;
7. Lieut. Jucker, Gubel.
Als Gemeindeammann:
C. Winiger, Gemeindeammann.
Rechnungskommission:
1. Lieut. Dändliker, Gubel.
2. Lehrer Gebert, Jona.
3. Jos. helbling, z. Rößli, Wagen.

Vermittler:

Alb. Helbling, Vermittler;

Vizevermittler: Y. Zuppiger, Gemeinderathsschreiber.

Wir empfehlen den Bürgern der Gemeinde Jona, dieser
Liste zuzustimmen. Neben bewährten alten finden sich darauf
tüchtige frische Kräfte; auch ist für eine billige Vertretung der
Parteien und Konfessionen gesorgt, so daß Gewähr geboten ist
für eine friedliche und gedeihliche Gemeindeverwaltung.

-- Jona. Gemeindewahlen.

Eine Ver-
sammlung von Vertrauensmännern beider Parteien hat zn dem
Zwecke, die nächsten Sonntag den 3. Mai zu treffenden Gemeinde-
wahlen auf friedlichem Wege, und wenn möglich im ersten
Wahlgange erledigen zu können, eine gemeinsame Wahlliste auf-
gestellt, welche im Laufe dieser Woche gedruckt unter die Bürger
vertheilt werden, und zugleich als Wahlzeddel benutzt werden
kann. -- Für die Herren: Vizeammann Alb. Brändlin und
Gemeinderath Jos. Fürer, welche eine Wiederwahl entschieden
ablehnen, wurden die Herren Joseph Mart. Helbling,
Pfleger an der unt. Staffeln und Lieut. Heinrich Jucker-
Ryffel
im Gubel, als Mitglieder des Gemeinderathes
portirt. -- Im Uebrigen sind meistens Bestätigungswahlen vor-
gesehen, und wird hiemit die Erwartung ausgesprochen, daß die
Titl. Wählerschaft der Gemeinde Jona am nächsten Sonntag
die benannten "Liberal-Konservativen Wahlvorschläge" akzeptiren
und ihre Stimmen auf die in denselben bezeichneten Nomina-
tionen vereinigen werden, wodurch das Wahlgeschäft für das
Bureau sehr erleichtert, und durch einmüthiges Zusammenwirken
Friede und Einigkeit in der Gemeinde erhalten bleiben würde.

-- Schmerikon.

Hier wurde ein sog. Spar-
Verein gegründet. Zweck desselben ist: dem Publikum, be-
sonders der Jugend, Gelegenheit zu verschaffen, den erübrigten
Sparpfennig leicht und sicher anzulegen. Der moralische und
materielle Vortheil einer solchen Anstalt springt leicht in die
Augen und wird auch von hiesiger Bevölkerung mit großer
Anerkennung aufgenommen. So z. B. können junge Leute sich
einen Sparpfennig bei Seite legen, daß wenn sie der Schule ent-
lassen sind, zur Erlernung eines Berufes, Jünglinge, wenn sie in
den Militärdienst treten, ferner einen Beruf auf eigene Rechnung
betreiben, über eigene selbsterworbene Mittel verfügen können.
Auch dient ein solcher Sparpfennig in kranken Tagen, für's
Alter etc. sehr wohlthuend. Solche Anstalten würden der Ge-
wohnheitstrinkerei, der der Staat durch geeignete Gesetze vor-
beugen will, am wirksamsten entgegenarbeiten. Ein Beitrag
aus dem Alkoholzehntel, besonders an die Schulen, wäre da
gewiß am Platze und würde zur Aufmunterung dienen. Auch
die betreffenden Gemeindebehörden könnten durch ihre Unter-
stützung solcher Anstalten bedeutend Vorschub leisten.

-- Eschenbach.

Die hiesige Kirchgenossen-
versammlung hat am letzten Sonntag mit Einmuth den Neu-
priester hochw. Hrn. Joy. Ulrich Bischof von Wil als Kaplan
auf die seit 29. Juli v. J. verweiste Kaplaneipfründe dahier
gewählt. Gleichzeitig wählte die Schulgenossenversammlung
Herrn Joh. Scherrer, von Kirchberg, der seit Anfangs Mai 1889
mit größtem Eifer, Fleiß und techt gutem Erfolge an der
unteren Jahr- und Ergänzungsschule im Dorf dahier gewirkt
und letzte Woche seine Konkursprüfung bestanden hat, einstimmig
definitiv als Lehrer der hiesigen Unterschule.


[Spaltenumbruch]
-- Goldingen.

Letzten Sonntag schloß
sich das Grab über den in weitern Kreisen bekannten und all-
gemein geachteten Herrn Gemeinderathsschreiber und Vermittler
Ferdinand Schmucki in Hier.

Nur mit der Primarschulbildung ausgerüstet, diente der-
selbe in jüngeren Jahren der Gemeinde als Schulraths- und
Kirchenverwaltungsrathsschreiber. Daneben fand der gesunde
und kräftige Mann bei strenger Arbeit als Fuhrhalter ein gutes
Auskommen. Im Jahre 1873 wurde der Verewigte zum
Gemeinderathsschreiber berufen, welches Amt er neben Zivil-
standsbeamten und Sektionsschef mit großer Gewissenhaftigkeit
und Pflichtreue verwaltete. Seit 1879 war ihm auch das Amt
eines Vermittlers übertragen. Mit den lokalen Verhältnissen
war der Verstorbene sehr bewandert und zur Ertheilung von
Rath und Auskunft gerne bereit.

Eine heftige Lungen- und Brustfellentzündung führte den
wohl kräftigsten Mann der Gemeinde nach 13 tägiger Krankheit
im Alter von 56 Jahren dem Tode in die Arme.

Der Tiefbetrauerte war nicht nur ein tüchtiger Beamter,
sondern auch ein treu besorgter Hausvater und ein guter Er-
zieher seiner Kinder. Die schwer geprüfte Gattin und die 6
im zarten Alter stehenden Kinder mögen an dem frisch aufge-
worfenen Grabeshügel ihres unvergeßlichen, innig liebenden
Gatten und Vaters in den einfachen aber sinnigen Worten
Trost finden:

Ruhe sanft in Gottes Schooß,
Seligkeit sei Dir zum Loos:
Einst beim frohen Auferstehn
Werden wir uns wiedersehn.



Kantone.



Zürich.

Die hiesige Ledermesse
weist gegenüber früher eine merklich gesteigerte Zufuhr auf;
der Besuch ist sehr gut und es herrscht reger Geschäftsverkehr.

-- Zürich.

Beim Vereinigungsgesetz hat der Kantons-
rath den Wiedererwägungsantrag auf Ausdehnung des 7. und 8.
Schuljahres auf alle Volksschulen des Kantons verworfen, ge-
trennte Volksabstimmung über die Ausdehnung der Volksschule
um zwei Jahre in Neuzürich beschlossen und die früher beschlossene
Zins-Herabsetzung für zwanzig Jahre in Betreff des Außersihler
Darleihens gestrichen.

-- Es lebe auch in Richtersweil ein Bürger, der seit dem
Sonderbundskrieg eine Kugel im Kopfe trage, und zwar zwischen
dem Auge und der Nase.

-- Zürich. Ledermesse.

An der diesjährigen Früh-
jahrsledermesse, welche sehr lebhaften Verkehr aufwies, wurden
folgende Preise bezahlt: Sohlleder Fr. 2. 60--3. 20 per Kilo,
Schmalleder 3. 50--4. --, Wildleder 3. 60--4. 40, Kalbleder
Fr. 6--8 per Kilo, Futterleder Fr. 25--30 per Dechat, prima
Qualität bis Fr. 40. Stiefelschäfte rindslederne, per Dutzend
Fr. 72. --, kalbslederne Fr. 75. --, Reitschäfte per Paar
Fr. 9. -- bis 10. 50, Vorschuhe, kalbslederne, per Dutzend
Fr. 39. --, rindslederne Fr. 30. --.

-- Seltsammes Zutreffen.

Nach einem Vortrage
von Dr. med. Karl Abel in Zürich kommt es bei den Wohnungs-
verhältnissen in der Stadt Zürich mehrfach vor, daß drei bis
vier Personen in einem Bett und sechs bis acht Personen in
einem Zimmer schlafen, das zugleich auch Wohnzimmer ist. "Ein
seltsammes Zusammentreffen", meint die "Ostschweiz", "daß
diese betrübenden Schilderungen im gleichen Augenblick die Runde
durch die Presse machen, in welchem der Glanz und Prunk des
Sechseläuten-Umzuges in derselben geschildert wird.

Bern.

Stockmar, Direktor der kantonalen, und Scherz
Direktor der städtischen Polizei, sind nach Paris abgereist, um
ein dort neu eingeführtes Verfahren zur Feststellung der Identität
eines Menschen zu studiren. Das Verfahren besteht darin, daß
man den Menschen in seinen einzelnen Theilen (Länge und
Breite des Kopfes, Länge des Mittel- und des kleinen Fingers
an der linken Hand, Länge des linken Fußes, des linken Ellen-
bogens und des rechten Ohres, Höhe des Wuchses u. s. w.) mißt.
Dazu braucht man besondere Instrumente, mit denen man die
Operation in wenigen Minuten ganz genau ausführen kann.
Wenn zu diesen Zahlenangaben noch die Farbe der Haare, der
Augen, die Gestalt der Nase und etwaige besondere Merkzeichen
notirt werden, so hat man eine absolut sichere Beschreibung
jedes beliebigen Menschen.

-- Die Volksabstimmung über die Vorlage betreffend Be-
theiligung des Staates am Bau von Eisenbahnlienien ist auf den
5. Juli, also gleichzeitig mit der eidgen. Abstimmung über die
Initiative, festgesetzt.

Schwyz.
Arth-Rigibahn.

Die noch in jüngster
Zeit stattgehabten beträchtlichen Schneefälle auf dem Rigi ge-
statten voraussichtlich dieses Jahr die Eröffnung der Bergbahn-
strecke Arth-Goldau-Rigi-Kulm erst auf den 6. Mai.

-- Letzte Woche, lesen wir in der "Allg. Schweiz. Ztg.",
wurden die Arbeiten für den Oberbau der Südostbahn in An-
griff genommen. Man zweifelt aber daran, daß die Bahn auf
die Zeit der Bundesfeier dem Betrieb übergeben werden kann,
da die Arbeiten infolge schlechter Witterung noch sehr im Rück-
stande sind.

-- Kürzlich wurde im obern Bisisthal ein riesiger Stein-
adler erlegt; derselbe mißt mit ausgespannten Flügeln präzis
zwei Meter. Ein zweiter solcher wurde schwer verwundet, wie
die Blutspur zeigte; derselbe wurde aber nicht aufgefunden,
indem die Spur durch fortwährendes Schneegestöber bald ver-
loren wurde.

-- Nach dem "Einsiedler Anzeiger" steht in den dortigen
Klosterstallungen seit letzter Woche wieder ein eidgen. Zuchthengst
zum Züchten bereit. Derselbe, Serapis benannt, ist englischer
Vollblut, 5 Jahre alt und von guter Abstammung; er soll aber
in Bezug auf Schönheit seinem Vorgänger Masque de fer,
von dem einige schöne Fohlen vorhanden sind, nachstehen. Der
Ankaufspreis ist uns nicht bekannt; man spricht von 20,000 Fr.

Der Prozeß gegen Neminar
wurde vor dem Kriminalgericht heute eröffnet. Der Staats-
anwalt beantragt zwei Jahre Zuchthaus. Neminar wird von
Dr. Bueler, seine Frau von Altnationalrath Suter in St. Gallen
vertheidigt. Neminar hat sich ebenfalls zur persönlichen Vertheidi-
gung angemeldet.


[Spaltenumbruch]

Nächſten Sonntag, den 3. Mai, Nachmittags 2½ Uhr,
hält Hr. Direktor Wild von St. Gallen im „Hotel Uzwil“ einen
öffentlichen Vortrag über „Organiſation der Fortbildungsſchulen
für gewerbliche Zwecke“. Es wird in hier angeſtrebt, die ge-
wöhnliche Winterfortbildungsſchule zu einer gewerblichen umzu-
geſtalten.

— In Flums ſtarb die älteſte Perſon dieſer Gemeinde,
M. Eliſabetha Bleß, geb. Willi, im Alter von 93½ Jahren.

Amden.

(Eingeſ.) In Nr. 34 dieſes Blattes ſind
von einem all zu voreiligen Korreſpondenten auf die künftigen
Gemeindewahlen für Amden Wahlvorſchläge aufgeſtellt worden,
die keineswegs von praktiſchem Sinn Zeugniß ablegen, und
theilweiſe nothwendig einer Remedur bedürfen. Es ſind zwar
in erſter Linie die bisherigen Gemeindeammann und Gemeinde-
räthe in Ausſicht genommen, was entſchieden vom Guten iſt;
denn ſie verdienen es, vom erſten bis zum letzten, daß ſie neuer-
dings beſtätigt werden. Dann wurden weiter, im Fall von Ab-
lehnungen, noch 2 Vorſchläge gemacht, und zwar allerdings
beides wackere und brauchbare Perſönlichkeiten. Damit hätte
aber füglich zugewartet werden dürfen, bis wirklich Ablehnungen
erfolgt wären. Mit dieſen 2 all zu voreiligen Vorſchlägen er-
ſcheint eigentlich nichts anders geſagt als: „Es ſollen 2 bis-
herige Mitglieder des Gemeinderaths zum „Vorneherein nicht
mehr gewählt und durch Joſeph Gmür und Jakob Jöhl erſetzt
werden.“ Und welche 2 bisherigen Mitglieder ſollen da weg-
buxirt werden? Das Einte iſt fraglich; das Andere iſt deutlich
genug gekennzeichnet. Oder iſt damit, daß Herr Schulpfleger
Jakob Gmür als Mitglied der Rechnungskommiſſion vorge-
ſchlagen, nicht deutſch geſagt: „deſſen Bruder, Herr Kreisförſter
Franz Gmür ſoll bei Seite gefegt werden?!?“ Alſo Herr
Franz Gmür, bisheriges Gdm.-Raths-Mitglied ſoll durch ſo
fein angelegten Plan über die Klinge ſpringen, trotzdem er ein
Mann iſt, der Kenntniß halber, und rückſichtlich ſeiner Charakter-
feſtigkeit jedem Andern an die Seite geſtellt zu werden verdient und
der Behörde in jeder Hinſicht ſehr wohl anſteht. Hoffentlich
wird ſich die Mehrzahl hieſiger Bürger nicht ſo weit irre führen
laſſen! Alſo ſtehen wir entſchieden für die bisherige Behörde
ein. Mehrere Bürger von Amden.

Amden.

Eine weitere Einſendung, der wir ent-
nehmen, daß Hr. Alois Gmür als Gemeinderathsſchreiber zurück-
zutreten gedenke und nun als Gemeinderathsmitglied vorge-
ſchlagen wird, legen wir bei Seite. Wir wollen hoffen, es
werde dem Gemeinderath gelingen, den bisherigen tüchtigen und
zuverläſſigen Gemeinderathsſchreiber der Gemeinde zu erhalten.

Schänis.

Bei den letzten Richterwahlen
nahm man, wie billig, darauf Rückſicht, daß alle Gemeinden
des Bezirkes vertreten ſind im Gericht.

So iſt es auch billig, daß bei der hieſigen Gemeinderaths-
wahl nächſten Sonntag alle Ortsgemeinden der hieſigen po-
litiſchen Gemeinde ſo berückſichtigt werden, daß aus jeder Orts-
gemeinde wenigſtens ein Mitglied in den Gemeinderath gewählt
werde.

Im Namen vieler Bürger ſchlagen wir als Mitglieder
in den Gemeinderath vor: Herr Kaſſier Ferdinand Hofſtetter
in Dorf und Herr Präſident Häſſig Rüttiberg. Indem wir
dieſe Ortsbürger zur Wahl in den Gemeinderath empfehlen,
überlaſſen wir es Anderen, Vorſchläge für die übrigen Orts-
gemeinden zu machen.

Benken.

Es handelt ſich nächſten Sonn-
tag um die Wahl des Gemeinderathes, des Gemeindeammanns,
des Vermittlers und ſeines Stellvertreters und der Rechnungs-
Kommiſſion. Es iſt zwar kein Zweifel, daß es da und dort
einen geſunden Stamm ſchlagfähiges Holz zu einem neuen
Gemeinderath, ſogar zu einem neuen Gemeindeammann gäbe.
Auch iſt nicht zu zweifeln, daß ſich das eint und ander Fraueli
nicht ungern Frau Gemeindrath, Frau Vizevermittler u. dgl.
ſchelten ließe — immerhin bin ich für die Alten; ſie ſind jetzt
an einander gewöhnt und haben ihre Sache recht gemacht und
werden auf Wunſch der Bürger ihre Kenntniſſe und Erfahrungen
gern noch länger dem Gemeinwohl zum Opfer bringen. Das
Nämliche meine ich auch vom Vermittler, der glücklicherweiſe
wenig Arbeit hat. Bei der Rechnungskommiſſion wird der
Einte oder Andere nicht mehr in dem Ding ſein wollen, wofür
ſich ſchon Erſatz finden wird. Das heutige Volksblatt wird
wohl auch Wahlvorſchläge bringen; die mag ein jeder anſehen,
Alles prüfen und das Beſte behalten. Wer ſich ſelbſt für einen
tüchtigen Gemeindrath hält, kann ja auch ſeinen Namen hin-
ſchreiben, es gibt dann vielleicht eine einſtimmige Wahl. Jeden-
falls wird die Sache ſo ziemlich glatt und ohne Hitze ablaufen.
Glück zu!

Wahlvorſchläge für die Gemeindewahlen vom
3. Mai in Benken.

Als Mitglieder des Gemeinderathes: 1. Küng,
Gemeindeammann. 2. Kühne, Gemeinderath, zur „Frohen
Ausficht“. 3. Küng, Gemeinderath, Gſäß. 4. Kühne,
Gemeinderath, Grüt. 5. Steiner, Gemeinderath, Dorf.

Als Gemeindeammann: Küng, Gemeindeammann,
zur „Krone“.

Als Vermittler: Adolf Fäh, Vermittler; Ver-
mittler-Stellvertreter: Joh. Kühne,
Altverwalter.

Rechnungskommiſſion: 1. Ant. Kühne, Sohn,
Hinterdorf. 2. Joſeph Fäh zum „Pilgerhaus“. 3. Franz
Landolt,
Gießen.

Kaltbrunn.

Der Wahlvorſchlag der
kath.-konſervativen Partei der politiſchen Gemeinde Kaltbrunn
lautet: Gemeinderath:

1. Herr Gemeindeammann Fäh;
2. „ Gemeinderath Fäh, Untermühle;
3. „ „ Brunner;
4. „ „ Zahner, Dorfbrücke;
5. „ Steiner, z. Hirſchen.
Gemeindeammann: Fäh Franz, Bruggmühle;
Vermittler: Zingg, alt Weibel.
Vizevermittler: Steiner, z. Hirſchen.
Rechnungskommiſſion; 1. Hr. Johann Zahner, Lohren;
2. „ Dominik Steiner, Höhe;
3. „ Nußli Hermann, z. Frohſinn.

Das ſind die Männer, die wir Euch werthe Mitbürger, als
wackere und tüchtige und des Amtes in jeder Beziehung ge-
[Spaltenumbruch] wachſen zur Wahl beſtens empfehlen. Wenn einer zur kon-
ſervativen Fahne halten will, der ſtimme ſtramm nach dieſem
im Sinne und Geiſte des Hrn. Dr. Zingg ſel. lautenden Wahl-
vorſchlages. Laßt Euch durch die Fuſionsvorſchläge der 66 Curtianer
nicht irre leiten, ſondern ſchreibt nach obigem Wahlvorſchlag,
und wenn auch der Einte oder Andere nicht in allen Stücken
nach Eurem Wunſch ſein ſollte, ſo iſt es dennoch Pflicht der
konſ. Männer, zu zeigen, daß Kaltbrunn eine kath.-konſerv.
Gemeinde ſein und bleiben will, und daß es nicht wahr iſt,
was unſere radikalen Gegner behaupten, die konſervative Partei
in Kaltbrunn ſei nun geſchlagen und verloren. Alſo muthig,
feſt und entſchieden die Reihen geſchloſſen und zur Urne mar-
ſchirt. Unſer Loſungswort lautet: Wir wollen eine kath.-konſ.
Gemeinde ſein und bleiben, und wer dafür einſtehen will, der
ſtimme nur nach genannter Liſte.

Ernetſchwil.

Bekanntlich hat unſere
Gemeinde für die nun kommenden Sonntag vorzunehmenden
Gemeindewahlen das geheime Wahlſyſtem mittelſt der Urne ein-
geführt, und ſo mag es den Bürgern nur angenehm ſein, wenn
wir ihnen eine Liſte vorlegen. Da von Seite der bisherigen
Gemeinderathsmitglieder keine Ablehnung erfolgte, haben wir
alle Urſache, unſere ſparſame und uneigennützige
Behörde wieder zu wählen
. Namentlich Herr Gemeinde-
ammann Alois Müller, der nun ſeit 22 Jahren in uneigen-
nützigſter Weiſe ſeine Kenntniſſe und reichen Erfahrungen dem
Gemeindewohl zum Opfer gebracht, verdient eine einſtimmige
Wahl. Wir empfehlen den Bürgern alſo folgende Liſte:

Gemeinderäthe: 1. Gemeindeammann Alois Müller,
2. Vize-Ammann Anſelm Widmer, 3. Gemeinderath Auguſt
Kengelbacher, 4. Gemeinderath Alois Schmucki, 5. Gemeinderath
Joſ. Albert Eicher.

Als Gemeindeammann: Alois Müller.

Vermittler: Anſelm Widmer und als Vizever-
mittler:
Karl Rikle, z. Rößli.

Rechnungskommiſſion: Anton Schmucki, Neu-Bad,
Karl Rickli, z. Rößli, und Joſeph Wäger, Hub.

— * Jona.

Eine gemeinſame Verſammlung von Kon-
ſervativen und Liberalen der Gemeinde Jona ſtellte für kommenden
Sonntag folgende Liſte auf:

Als Mitglieder des Gemeinderathes:
1. Gemeindeammann Winiger;
2. C. Vrändli, Kantonsrath;
3. Alb. helbling, Vermittler;
4. Anton Helbling, Gemeinderath, Wagen;
5. Wädeuſchweiler, Gemeinderath, Kempraten;
6. Joſef Helbling, an der Staffeln;
7. Lieut. Jucker, Gubel.
Als Gemeindeammann:
C. Winiger, Gemeindeammann.
Rechnungskommiſſion:
1. Lieut. Dändliker, Gubel.
2. Lehrer Gebert, Jona.
3. Joſ. helbling, z. Rößli, Wagen.

Vermittler:

Alb. Helbling, Vermittler;

Vizevermittler: Y. Zuppiger, Gemeinderathsſchreiber.

Wir empfehlen den Bürgern der Gemeinde Jona, dieſer
Liſte zuzuſtimmen. Neben bewährten alten finden ſich darauf
tüchtige friſche Kräfte; auch iſt für eine billige Vertretung der
Parteien und Konfeſſionen geſorgt, ſo daß Gewähr geboten iſt
für eine friedliche und gedeihliche Gemeindeverwaltung.

Jona. Gemeindewahlen.

Eine Ver-
ſammlung von Vertrauensmännern beider Parteien hat zn dem
Zwecke, die nächſten Sonntag den 3. Mai zu treffenden Gemeinde-
wahlen auf friedlichem Wege, und wenn möglich im erſten
Wahlgange erledigen zu können, eine gemeinſame Wahlliſte auf-
geſtellt, welche im Laufe dieſer Woche gedruckt unter die Bürger
vertheilt werden, und zugleich als Wahlzeddel benutzt werden
kann. — Für die Herren: Vizeammann Alb. Brändlin und
Gemeinderath Joſ. Fürer, welche eine Wiederwahl entſchieden
ablehnen, wurden die Herren Joſeph Mart. Helbling,
Pfleger an der unt. Staffeln und Lieut. Heinrich Jucker-
Ryffel
im Gubel, als Mitglieder des Gemeinderathes
portirt. — Im Uebrigen ſind meiſtens Beſtätigungswahlen vor-
geſehen, und wird hiemit die Erwartung ausgeſprochen, daß die
Titl. Wählerſchaft der Gemeinde Jona am nächſten Sonntag
die benannten „Liberal-Konſervativen Wahlvorſchläge“ akzeptiren
und ihre Stimmen auf die in denſelben bezeichneten Nomina-
tionen vereinigen werden, wodurch das Wahlgeſchäft für das
Bureau ſehr erleichtert, und durch einmüthiges Zuſammenwirken
Friede und Einigkeit in der Gemeinde erhalten bleiben würde.

Schmerikon.

Hier wurde ein ſog. Spar-
Verein gegründet. Zweck desſelben iſt: dem Publikum, be-
ſonders der Jugend, Gelegenheit zu verſchaffen, den erübrigten
Sparpfennig leicht und ſicher anzulegen. Der moraliſche und
materielle Vortheil einer ſolchen Anſtalt ſpringt leicht in die
Augen und wird auch von hieſiger Bevölkerung mit großer
Anerkennung aufgenommen. So z. B. können junge Leute ſich
einen Sparpfennig bei Seite legen, daß wenn ſie der Schule ent-
laſſen ſind, zur Erlernung eines Berufes, Jünglinge, wenn ſie in
den Militärdienſt treten, ferner einen Beruf auf eigene Rechnung
betreiben, über eigene ſelbſterworbene Mittel verfügen können.
Auch dient ein ſolcher Sparpfennig in kranken Tagen, für’s
Alter ꝛc. ſehr wohlthuend. Solche Anſtalten würden der Ge-
wohnheitstrinkerei, der der Staat durch geeignete Geſetze vor-
beugen will, am wirkſamſten entgegenarbeiten. Ein Beitrag
aus dem Alkoholzehntel, beſonders an die Schulen, wäre da
gewiß am Platze und würde zur Aufmunterung dienen. Auch
die betreffenden Gemeindebehörden könnten durch ihre Unter-
ſtützung ſolcher Anſtalten bedeutend Vorſchub leiſten.

Eſchenbach.

Die hieſige Kirchgenoſſen-
verſammlung hat am letzten Sonntag mit Einmuth den Neu-
prieſter hochw. Hrn. Joy. Ulrich Biſchof von Wil als Kaplan
auf die ſeit 29. Juli v. J. verweiste Kaplaneipfründe dahier
gewählt. Gleichzeitig wählte die Schulgenoſſenverſammlung
Herrn Joh. Scherrer, von Kirchberg, der ſeit Anfangs Mai 1889
mit größtem Eifer, Fleiß und techt gutem Erfolge an der
unteren Jahr- und Ergänzungsſchule im Dorf dahier gewirkt
und letzte Woche ſeine Konkursprüfung beſtanden hat, einſtimmig
definitiv als Lehrer der hieſigen Unterſchule.


[Spaltenumbruch]
Goldingen.

Letzten Sonntag ſchloß
ſich das Grab über den in weitern Kreiſen bekannten und all-
gemein geachteten Herrn Gemeinderathsſchreiber und Vermittler
Ferdinand Schmucki in Hier.

Nur mit der Primarſchulbildung ausgerüſtet, diente der-
ſelbe in jüngeren Jahren der Gemeinde als Schulraths- und
Kirchenverwaltungsrathsſchreiber. Daneben fand der geſunde
und kräftige Mann bei ſtrenger Arbeit als Fuhrhalter ein gutes
Auskommen. Im Jahre 1873 wurde der Verewigte zum
Gemeinderathsſchreiber berufen, welches Amt er neben Zivil-
ſtandsbeamten und Sektionsſchef mit großer Gewiſſenhaftigkeit
und Pflichtreue verwaltete. Seit 1879 war ihm auch das Amt
eines Vermittlers übertragen. Mit den lokalen Verhältniſſen
war der Verſtorbene ſehr bewandert und zur Ertheilung von
Rath und Auskunft gerne bereit.

Eine heftige Lungen- und Bruſtfellentzündung führte den
wohl kräftigſten Mann der Gemeinde nach 13 tägiger Krankheit
im Alter von 56 Jahren dem Tode in die Arme.

Der Tiefbetrauerte war nicht nur ein tüchtiger Beamter,
ſondern auch ein treu beſorgter Hausvater und ein guter Er-
zieher ſeiner Kinder. Die ſchwer geprüfte Gattin und die 6
im zarten Alter ſtehenden Kinder mögen an dem friſch aufge-
worfenen Grabeshügel ihres unvergeßlichen, innig liebenden
Gatten und Vaters in den einfachen aber ſinnigen Worten
Troſt finden:

Ruhe ſanft in Gottes Schooß,
Seligkeit ſei Dir zum Loos:
Einſt beim frohen Auferſtehn
Werden wir uns wiederſehn.



Kantone.



Zürich.

Die hieſige Ledermeſſe
weist gegenüber früher eine merklich geſteigerte Zufuhr auf;
der Beſuch iſt ſehr gut und es herrſcht reger Geſchäftsverkehr.

Zürich.

Beim Vereinigungsgeſetz hat der Kantons-
rath den Wiedererwägungsantrag auf Ausdehnung des 7. und 8.
Schuljahres auf alle Volksſchulen des Kantons verworfen, ge-
trennte Volksabſtimmung über die Ausdehnung der Volksſchule
um zwei Jahre in Neuzürich beſchloſſen und die früher beſchloſſene
Zins-Herabſetzung für zwanzig Jahre in Betreff des Außerſihler
Darleihens geſtrichen.

— Es lebe auch in Richtersweil ein Bürger, der ſeit dem
Sonderbundskrieg eine Kugel im Kopfe trage, und zwar zwiſchen
dem Auge und der Naſe.

Zürich. Ledermeſſe.

An der diesjährigen Früh-
jahrsledermeſſe, welche ſehr lebhaften Verkehr aufwies, wurden
folgende Preiſe bezahlt: Sohlleder Fr. 2. 60—3. 20 per Kilo,
Schmalleder 3. 50—4. —, Wildleder 3. 60—4. 40, Kalbleder
Fr. 6—8 per Kilo, Futterleder Fr. 25—30 per Dechat, prima
Qualität bis Fr. 40. Stiefelſchäfte rindslederne, per Dutzend
Fr. 72. —, kalbslederne Fr. 75. —, Reitſchäfte per Paar
Fr. 9. — bis 10. 50, Vorſchuhe, kalbslederne, per Dutzend
Fr. 39. —, rindslederne Fr. 30. —.

Seltſammes Zutreffen.

Nach einem Vortrage
von Dr. med. Karl Abel in Zürich kommt es bei den Wohnungs-
verhältniſſen in der Stadt Zürich mehrfach vor, daß drei bis
vier Perſonen in einem Bett und ſechs bis acht Perſonen in
einem Zimmer ſchlafen, das zugleich auch Wohnzimmer iſt. „Ein
ſeltſammes Zuſammentreffen“, meint die „Oſtſchweiz“, „daß
dieſe betrübenden Schilderungen im gleichen Augenblick die Runde
durch die Preſſe machen, in welchem der Glanz und Prunk des
Sechſeläuten-Umzuges in derſelben geſchildert wird.

Bern.

Stockmar, Direktor der kantonalen, und Scherz
Direktor der ſtädtiſchen Polizei, ſind nach Paris abgereist, um
ein dort neu eingeführtes Verfahren zur Feſtſtellung der Identität
eines Menſchen zu ſtudiren. Das Verfahren beſteht darin, daß
man den Menſchen in ſeinen einzelnen Theilen (Länge und
Breite des Kopfes, Länge des Mittel- und des kleinen Fingers
an der linken Hand, Länge des linken Fußes, des linken Ellen-
bogens und des rechten Ohres, Höhe des Wuchſes u. ſ. w.) mißt.
Dazu braucht man beſondere Inſtrumente, mit denen man die
Operation in wenigen Minuten ganz genau ausführen kann.
Wenn zu dieſen Zahlenangaben noch die Farbe der Haare, der
Augen, die Geſtalt der Naſe und etwaige beſondere Merkzeichen
notirt werden, ſo hat man eine abſolut ſichere Beſchreibung
jedes beliebigen Menſchen.

— Die Volksabſtimmung über die Vorlage betreffend Be-
theiligung des Staates am Bau von Eiſenbahnlienien iſt auf den
5. Juli, alſo gleichzeitig mit der eidgen. Abſtimmung über die
Initiative, feſtgeſetzt.

Schwyz.
Arth-Rigibahn.

Die noch in jüngſter
Zeit ſtattgehabten beträchtlichen Schneefälle auf dem Rigi ge-
ſtatten vorausſichtlich dieſes Jahr die Eröffnung der Bergbahn-
ſtrecke Arth-Goldau-Rigi-Kulm erſt auf den 6. Mai.

— Letzte Woche, leſen wir in der „Allg. Schweiz. Ztg.“,
wurden die Arbeiten für den Oberbau der Südoſtbahn in An-
griff genommen. Man zweifelt aber daran, daß die Bahn auf
die Zeit der Bundesfeier dem Betrieb übergeben werden kann,
da die Arbeiten infolge ſchlechter Witterung noch ſehr im Rück-
ſtande ſind.

— Kürzlich wurde im obern Biſisthal ein rieſiger Stein-
adler erlegt; derſelbe mißt mit ausgeſpannten Flügeln präzis
zwei Meter. Ein zweiter ſolcher wurde ſchwer verwundet, wie
die Blutſpur zeigte; derſelbe wurde aber nicht aufgefunden,
indem die Spur durch fortwährendes Schneegeſtöber bald ver-
loren wurde.

— Nach dem „Einſiedler Anzeiger“ ſteht in den dortigen
Kloſterſtallungen ſeit letzter Woche wieder ein eidgen. Zuchthengſt
zum Züchten bereit. Derſelbe, Serapis benannt, iſt engliſcher
Vollblut, 5 Jahre alt und von guter Abſtammung; er ſoll aber
in Bezug auf Schönheit ſeinem Vorgänger Masque de fer,
von dem einige ſchöne Fohlen vorhanden ſind, nachſtehen. Der
Ankaufspreis iſt uns nicht bekannt; man ſpricht von 20,000 Fr.

Der Prozeß gegen Neminar
wurde vor dem Kriminalgericht heute eröffnet. Der Staats-
anwalt beantragt zwei Jahre Zuchthaus. Neminar wird von
Dr. Bueler, ſeine Frau von Altnationalrath Suter in St. Gallen
vertheidigt. Neminar hat ſich ebenfalls zur perſönlichen Vertheidi-
gung angemeldet.


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[2/0002] Nächſten Sonntag, den 3. Mai, Nachmittags 2½ Uhr, hält Hr. Direktor Wild von St. Gallen im „Hotel Uzwil“ einen öffentlichen Vortrag über „Organiſation der Fortbildungsſchulen für gewerbliche Zwecke“. Es wird in hier angeſtrebt, die ge- wöhnliche Winterfortbildungsſchule zu einer gewerblichen umzu- geſtalten. — In Flums ſtarb die älteſte Perſon dieſer Gemeinde, M. Eliſabetha Bleß, geb. Willi, im Alter von 93½ Jahren. — Amden. (Eingeſ.) In Nr. 34 dieſes Blattes ſind von einem all zu voreiligen Korreſpondenten auf die künftigen Gemeindewahlen für Amden Wahlvorſchläge aufgeſtellt worden, die keineswegs von praktiſchem Sinn Zeugniß ablegen, und theilweiſe nothwendig einer Remedur bedürfen. Es ſind zwar in erſter Linie die bisherigen Gemeindeammann und Gemeinde- räthe in Ausſicht genommen, was entſchieden vom Guten iſt; denn ſie verdienen es, vom erſten bis zum letzten, daß ſie neuer- dings beſtätigt werden. Dann wurden weiter, im Fall von Ab- lehnungen, noch 2 Vorſchläge gemacht, und zwar allerdings beides wackere und brauchbare Perſönlichkeiten. Damit hätte aber füglich zugewartet werden dürfen, bis wirklich Ablehnungen erfolgt wären. Mit dieſen 2 all zu voreiligen Vorſchlägen er- ſcheint eigentlich nichts anders geſagt als: „Es ſollen 2 bis- herige Mitglieder des Gemeinderaths zum „Vorneherein nicht mehr gewählt und durch Joſeph Gmür und Jakob Jöhl erſetzt werden.“ Und welche 2 bisherigen Mitglieder ſollen da weg- buxirt werden? Das Einte iſt fraglich; das Andere iſt deutlich genug gekennzeichnet. Oder iſt damit, daß Herr Schulpfleger Jakob Gmür als Mitglied der Rechnungskommiſſion vorge- ſchlagen, nicht deutſch geſagt: „deſſen Bruder, Herr Kreisförſter Franz Gmür ſoll bei Seite gefegt werden?!?“ Alſo Herr Franz Gmür, bisheriges Gdm.-Raths-Mitglied ſoll durch ſo fein angelegten Plan über die Klinge ſpringen, trotzdem er ein Mann iſt, der Kenntniß halber, und rückſichtlich ſeiner Charakter- feſtigkeit jedem Andern an die Seite geſtellt zu werden verdient und der Behörde in jeder Hinſicht ſehr wohl anſteht. Hoffentlich wird ſich die Mehrzahl hieſiger Bürger nicht ſo weit irre führen laſſen! Alſo ſtehen wir entſchieden für die bisherige Behörde ein. Mehrere Bürger von Amden. — Amden. Eine weitere Einſendung, der wir ent- nehmen, daß Hr. Alois Gmür als Gemeinderathsſchreiber zurück- zutreten gedenke und nun als Gemeinderathsmitglied vorge- ſchlagen wird, legen wir bei Seite. Wir wollen hoffen, es werde dem Gemeinderath gelingen, den bisherigen tüchtigen und zuverläſſigen Gemeinderathsſchreiber der Gemeinde zu erhalten. — Schänis. (Eingeſ.) Bei den letzten Richterwahlen nahm man, wie billig, darauf Rückſicht, daß alle Gemeinden des Bezirkes vertreten ſind im Gericht. So iſt es auch billig, daß bei der hieſigen Gemeinderaths- wahl nächſten Sonntag alle Ortsgemeinden der hieſigen po- litiſchen Gemeinde ſo berückſichtigt werden, daß aus jeder Orts- gemeinde wenigſtens ein Mitglied in den Gemeinderath gewählt werde. Im Namen vieler Bürger ſchlagen wir als Mitglieder in den Gemeinderath vor: Herr Kaſſier Ferdinand Hofſtetter in Dorf und Herr Präſident Häſſig Rüttiberg. Indem wir dieſe Ortsbürger zur Wahl in den Gemeinderath empfehlen, überlaſſen wir es Anderen, Vorſchläge für die übrigen Orts- gemeinden zu machen. — Benken. (Eingeſ.) Es handelt ſich nächſten Sonn- tag um die Wahl des Gemeinderathes, des Gemeindeammanns, des Vermittlers und ſeines Stellvertreters und der Rechnungs- Kommiſſion. Es iſt zwar kein Zweifel, daß es da und dort einen geſunden Stamm ſchlagfähiges Holz zu einem neuen Gemeinderath, ſogar zu einem neuen Gemeindeammann gäbe. Auch iſt nicht zu zweifeln, daß ſich das eint und ander Fraueli nicht ungern Frau Gemeindrath, Frau Vizevermittler u. dgl. ſchelten ließe — immerhin bin ich für die Alten; ſie ſind jetzt an einander gewöhnt und haben ihre Sache recht gemacht und werden auf Wunſch der Bürger ihre Kenntniſſe und Erfahrungen gern noch länger dem Gemeinwohl zum Opfer bringen. Das Nämliche meine ich auch vom Vermittler, der glücklicherweiſe wenig Arbeit hat. Bei der Rechnungskommiſſion wird der Einte oder Andere nicht mehr in dem Ding ſein wollen, wofür ſich ſchon Erſatz finden wird. Das heutige Volksblatt wird wohl auch Wahlvorſchläge bringen; die mag ein jeder anſehen, Alles prüfen und das Beſte behalten. Wer ſich ſelbſt für einen tüchtigen Gemeindrath hält, kann ja auch ſeinen Namen hin- ſchreiben, es gibt dann vielleicht eine einſtimmige Wahl. Jeden- falls wird die Sache ſo ziemlich glatt und ohne Hitze ablaufen. Glück zu! — Wahlvorſchläge für die Gemeindewahlen vom 3. Mai in Benken. Als Mitglieder des Gemeinderathes: 1. Küng, Gemeindeammann. 2. Kühne, Gemeinderath, zur „Frohen Ausficht“. 3. Küng, Gemeinderath, Gſäß. 4. Kühne, Gemeinderath, Grüt. 5. Steiner, Gemeinderath, Dorf. Als Gemeindeammann: Küng, Gemeindeammann, zur „Krone“. Als Vermittler: Adolf Fäh, Vermittler; Ver- mittler-Stellvertreter: Joh. Kühne, Altverwalter. Rechnungskommiſſion: 1. Ant. Kühne, Sohn, Hinterdorf. 2. Joſeph Fäh zum „Pilgerhaus“. 3. Franz Landolt, Gießen. — Kaltbrunn. (Eingeſ. Der Wahlvorſchlag der kath.-konſervativen Partei der politiſchen Gemeinde Kaltbrunn lautet: Gemeinderath: 1. Herr Gemeindeammann Fäh; 2. „ Gemeinderath Fäh, Untermühle; 3. „ „ Brunner; 4. „ „ Zahner, Dorfbrücke; 5. „ Steiner, z. Hirſchen. Gemeindeammann: Fäh Franz, Bruggmühle; Vermittler: Zingg, alt Weibel. Vizevermittler: Steiner, z. Hirſchen. Rechnungskommiſſion; 1. Hr. Johann Zahner, Lohren; 2. „ Dominik Steiner, Höhe; 3. „ Nußli Hermann, z. Frohſinn. Das ſind die Männer, die wir Euch werthe Mitbürger, als wackere und tüchtige und des Amtes in jeder Beziehung ge- wachſen zur Wahl beſtens empfehlen. Wenn einer zur kon- ſervativen Fahne halten will, der ſtimme ſtramm nach dieſem im Sinne und Geiſte des Hrn. Dr. Zingg ſel. lautenden Wahl- vorſchlages. Laßt Euch durch die Fuſionsvorſchläge der 66 Curtianer nicht irre leiten, ſondern ſchreibt nach obigem Wahlvorſchlag, und wenn auch der Einte oder Andere nicht in allen Stücken nach Eurem Wunſch ſein ſollte, ſo iſt es dennoch Pflicht der konſ. Männer, zu zeigen, daß Kaltbrunn eine kath.-konſerv. Gemeinde ſein und bleiben will, und daß es nicht wahr iſt, was unſere radikalen Gegner behaupten, die konſervative Partei in Kaltbrunn ſei nun geſchlagen und verloren. Alſo muthig, feſt und entſchieden die Reihen geſchloſſen und zur Urne mar- ſchirt. Unſer Loſungswort lautet: Wir wollen eine kath.-konſ. Gemeinde ſein und bleiben, und wer dafür einſtehen will, der ſtimme nur nach genannter Liſte. — Ernetſchwil. (Eingeſ.) Bekanntlich hat unſere Gemeinde für die nun kommenden Sonntag vorzunehmenden Gemeindewahlen das geheime Wahlſyſtem mittelſt der Urne ein- geführt, und ſo mag es den Bürgern nur angenehm ſein, wenn wir ihnen eine Liſte vorlegen. Da von Seite der bisherigen Gemeinderathsmitglieder keine Ablehnung erfolgte, haben wir alle Urſache, unſere ſparſame und uneigennützige Behörde wieder zu wählen. Namentlich Herr Gemeinde- ammann Alois Müller, der nun ſeit 22 Jahren in uneigen- nützigſter Weiſe ſeine Kenntniſſe und reichen Erfahrungen dem Gemeindewohl zum Opfer gebracht, verdient eine einſtimmige Wahl. Wir empfehlen den Bürgern alſo folgende Liſte: Gemeinderäthe: 1. Gemeindeammann Alois Müller, 2. Vize-Ammann Anſelm Widmer, 3. Gemeinderath Auguſt Kengelbacher, 4. Gemeinderath Alois Schmucki, 5. Gemeinderath Joſ. Albert Eicher. Als Gemeindeammann: Alois Müller. Vermittler: Anſelm Widmer und als Vizever- mittler: Karl Rikle, z. Rößli. Rechnungskommiſſion: Anton Schmucki, Neu-Bad, Karl Rickli, z. Rößli, und Joſeph Wäger, Hub. — * Jona. Eine gemeinſame Verſammlung von Kon- ſervativen und Liberalen der Gemeinde Jona ſtellte für kommenden Sonntag folgende Liſte auf: Als Mitglieder des Gemeinderathes: 1. Gemeindeammann Winiger; 2. C. Vrändli, Kantonsrath; 3. Alb. helbling, Vermittler; 4. Anton Helbling, Gemeinderath, Wagen; 5. Wädeuſchweiler, Gemeinderath, Kempraten; 6. Joſef Helbling, an der Staffeln; 7. Lieut. Jucker, Gubel. Als Gemeindeammann: C. Winiger, Gemeindeammann. Rechnungskommiſſion: 1. Lieut. Dändliker, Gubel. 2. Lehrer Gebert, Jona. 3. Joſ. helbling, z. Rößli, Wagen. Vermittler: Alb. Helbling, Vermittler; Vizevermittler: Y. Zuppiger, Gemeinderathsſchreiber. Wir empfehlen den Bürgern der Gemeinde Jona, dieſer Liſte zuzuſtimmen. Neben bewährten alten finden ſich darauf tüchtige friſche Kräfte; auch iſt für eine billige Vertretung der Parteien und Konfeſſionen geſorgt, ſo daß Gewähr geboten iſt für eine friedliche und gedeihliche Gemeindeverwaltung. — Jona. (Eingeſ.) Gemeindewahlen. Eine Ver- ſammlung von Vertrauensmännern beider Parteien hat zn dem Zwecke, die nächſten Sonntag den 3. Mai zu treffenden Gemeinde- wahlen auf friedlichem Wege, und wenn möglich im erſten Wahlgange erledigen zu können, eine gemeinſame Wahlliſte auf- geſtellt, welche im Laufe dieſer Woche gedruckt unter die Bürger vertheilt werden, und zugleich als Wahlzeddel benutzt werden kann. — Für die Herren: Vizeammann Alb. Brändlin und Gemeinderath Joſ. Fürer, welche eine Wiederwahl entſchieden ablehnen, wurden die Herren Joſeph Mart. Helbling, Pfleger an der unt. Staffeln und Lieut. Heinrich Jucker- Ryffel im Gubel, als Mitglieder des Gemeinderathes portirt. — Im Uebrigen ſind meiſtens Beſtätigungswahlen vor- geſehen, und wird hiemit die Erwartung ausgeſprochen, daß die Titl. Wählerſchaft der Gemeinde Jona am nächſten Sonntag die benannten „Liberal-Konſervativen Wahlvorſchläge“ akzeptiren und ihre Stimmen auf die in denſelben bezeichneten Nomina- tionen vereinigen werden, wodurch das Wahlgeſchäft für das Bureau ſehr erleichtert, und durch einmüthiges Zuſammenwirken Friede und Einigkeit in der Gemeinde erhalten bleiben würde. — Schmerikon. (Eingeſ.) Hier wurde ein ſog. Spar- Verein gegründet. Zweck desſelben iſt: dem Publikum, be- ſonders der Jugend, Gelegenheit zu verſchaffen, den erübrigten Sparpfennig leicht und ſicher anzulegen. Der moraliſche und materielle Vortheil einer ſolchen Anſtalt ſpringt leicht in die Augen und wird auch von hieſiger Bevölkerung mit großer Anerkennung aufgenommen. So z. B. können junge Leute ſich einen Sparpfennig bei Seite legen, daß wenn ſie der Schule ent- laſſen ſind, zur Erlernung eines Berufes, Jünglinge, wenn ſie in den Militärdienſt treten, ferner einen Beruf auf eigene Rechnung betreiben, über eigene ſelbſterworbene Mittel verfügen können. Auch dient ein ſolcher Sparpfennig in kranken Tagen, für’s Alter ꝛc. ſehr wohlthuend. Solche Anſtalten würden der Ge- wohnheitstrinkerei, der der Staat durch geeignete Geſetze vor- beugen will, am wirkſamſten entgegenarbeiten. Ein Beitrag aus dem Alkoholzehntel, beſonders an die Schulen, wäre da gewiß am Platze und würde zur Aufmunterung dienen. Auch die betreffenden Gemeindebehörden könnten durch ihre Unter- ſtützung ſolcher Anſtalten bedeutend Vorſchub leiſten. — Eſchenbach. (Eingeſ.) Die hieſige Kirchgenoſſen- verſammlung hat am letzten Sonntag mit Einmuth den Neu- prieſter hochw. Hrn. Joy. Ulrich Biſchof von Wil als Kaplan auf die ſeit 29. Juli v. J. verweiste Kaplaneipfründe dahier gewählt. Gleichzeitig wählte die Schulgenoſſenverſammlung Herrn Joh. Scherrer, von Kirchberg, der ſeit Anfangs Mai 1889 mit größtem Eifer, Fleiß und techt gutem Erfolge an der unteren Jahr- und Ergänzungsſchule im Dorf dahier gewirkt und letzte Woche ſeine Konkursprüfung beſtanden hat, einſtimmig definitiv als Lehrer der hieſigen Unterſchule. — Goldingen. (Korreſp.) Letzten Sonntag ſchloß ſich das Grab über den in weitern Kreiſen bekannten und all- gemein geachteten Herrn Gemeinderathsſchreiber und Vermittler Ferdinand Schmucki in Hier. Nur mit der Primarſchulbildung ausgerüſtet, diente der- ſelbe in jüngeren Jahren der Gemeinde als Schulraths- und Kirchenverwaltungsrathsſchreiber. Daneben fand der geſunde und kräftige Mann bei ſtrenger Arbeit als Fuhrhalter ein gutes Auskommen. Im Jahre 1873 wurde der Verewigte zum Gemeinderathsſchreiber berufen, welches Amt er neben Zivil- ſtandsbeamten und Sektionsſchef mit großer Gewiſſenhaftigkeit und Pflichtreue verwaltete. Seit 1879 war ihm auch das Amt eines Vermittlers übertragen. Mit den lokalen Verhältniſſen war der Verſtorbene ſehr bewandert und zur Ertheilung von Rath und Auskunft gerne bereit. Eine heftige Lungen- und Bruſtfellentzündung führte den wohl kräftigſten Mann der Gemeinde nach 13 tägiger Krankheit im Alter von 56 Jahren dem Tode in die Arme. Der Tiefbetrauerte war nicht nur ein tüchtiger Beamter, ſondern auch ein treu beſorgter Hausvater und ein guter Er- zieher ſeiner Kinder. Die ſchwer geprüfte Gattin und die 6 im zarten Alter ſtehenden Kinder mögen an dem friſch aufge- worfenen Grabeshügel ihres unvergeßlichen, innig liebenden Gatten und Vaters in den einfachen aber ſinnigen Worten Troſt finden: Ruhe ſanft in Gottes Schooß, Seligkeit ſei Dir zum Loos: Einſt beim frohen Auferſtehn Werden wir uns wiederſehn. Kantone. Zürich. Zürich, 27. April. Die hieſige Ledermeſſe weist gegenüber früher eine merklich geſteigerte Zufuhr auf; der Beſuch iſt ſehr gut und es herrſcht reger Geſchäftsverkehr. — Zürich. Beim Vereinigungsgeſetz hat der Kantons- rath den Wiedererwägungsantrag auf Ausdehnung des 7. und 8. Schuljahres auf alle Volksſchulen des Kantons verworfen, ge- trennte Volksabſtimmung über die Ausdehnung der Volksſchule um zwei Jahre in Neuzürich beſchloſſen und die früher beſchloſſene Zins-Herabſetzung für zwanzig Jahre in Betreff des Außerſihler Darleihens geſtrichen. — Es lebe auch in Richtersweil ein Bürger, der ſeit dem Sonderbundskrieg eine Kugel im Kopfe trage, und zwar zwiſchen dem Auge und der Naſe. — Zürich. Ledermeſſe. An der diesjährigen Früh- jahrsledermeſſe, welche ſehr lebhaften Verkehr aufwies, wurden folgende Preiſe bezahlt: Sohlleder Fr. 2. 60—3. 20 per Kilo, Schmalleder 3. 50—4. —, Wildleder 3. 60—4. 40, Kalbleder Fr. 6—8 per Kilo, Futterleder Fr. 25—30 per Dechat, prima Qualität bis Fr. 40. Stiefelſchäfte rindslederne, per Dutzend Fr. 72. —, kalbslederne Fr. 75. —, Reitſchäfte per Paar Fr. 9. — bis 10. 50, Vorſchuhe, kalbslederne, per Dutzend Fr. 39. —, rindslederne Fr. 30. —. — Seltſammes Zutreffen. Nach einem Vortrage von Dr. med. Karl Abel in Zürich kommt es bei den Wohnungs- verhältniſſen in der Stadt Zürich mehrfach vor, daß drei bis vier Perſonen in einem Bett und ſechs bis acht Perſonen in einem Zimmer ſchlafen, das zugleich auch Wohnzimmer iſt. „Ein ſeltſammes Zuſammentreffen“, meint die „Oſtſchweiz“, „daß dieſe betrübenden Schilderungen im gleichen Augenblick die Runde durch die Preſſe machen, in welchem der Glanz und Prunk des Sechſeläuten-Umzuges in derſelben geſchildert wird. Bern. Stockmar, Direktor der kantonalen, und Scherz Direktor der ſtädtiſchen Polizei, ſind nach Paris abgereist, um ein dort neu eingeführtes Verfahren zur Feſtſtellung der Identität eines Menſchen zu ſtudiren. Das Verfahren beſteht darin, daß man den Menſchen in ſeinen einzelnen Theilen (Länge und Breite des Kopfes, Länge des Mittel- und des kleinen Fingers an der linken Hand, Länge des linken Fußes, des linken Ellen- bogens und des rechten Ohres, Höhe des Wuchſes u. ſ. w.) mißt. Dazu braucht man beſondere Inſtrumente, mit denen man die Operation in wenigen Minuten ganz genau ausführen kann. Wenn zu dieſen Zahlenangaben noch die Farbe der Haare, der Augen, die Geſtalt der Naſe und etwaige beſondere Merkzeichen notirt werden, ſo hat man eine abſolut ſichere Beſchreibung jedes beliebigen Menſchen. — Die Volksabſtimmung über die Vorlage betreffend Be- theiligung des Staates am Bau von Eiſenbahnlienien iſt auf den 5. Juli, alſo gleichzeitig mit der eidgen. Abſtimmung über die Initiative, feſtgeſetzt. Schwyz. Arth-Rigibahn. Die noch in jüngſter Zeit ſtattgehabten beträchtlichen Schneefälle auf dem Rigi ge- ſtatten vorausſichtlich dieſes Jahr die Eröffnung der Bergbahn- ſtrecke Arth-Goldau-Rigi-Kulm erſt auf den 6. Mai. — Letzte Woche, leſen wir in der „Allg. Schweiz. Ztg.“, wurden die Arbeiten für den Oberbau der Südoſtbahn in An- griff genommen. Man zweifelt aber daran, daß die Bahn auf die Zeit der Bundesfeier dem Betrieb übergeben werden kann, da die Arbeiten infolge ſchlechter Witterung noch ſehr im Rück- ſtande ſind. — Kürzlich wurde im obern Biſisthal ein rieſiger Stein- adler erlegt; derſelbe mißt mit ausgeſpannten Flügeln präzis zwei Meter. Ein zweiter ſolcher wurde ſchwer verwundet, wie die Blutſpur zeigte; derſelbe wurde aber nicht aufgefunden, indem die Spur durch fortwährendes Schneegeſtöber bald ver- loren wurde. — Nach dem „Einſiedler Anzeiger“ ſteht in den dortigen Kloſterſtallungen ſeit letzter Woche wieder ein eidgen. Zuchthengſt zum Züchten bereit. Derſelbe, Serapis benannt, iſt engliſcher Vollblut, 5 Jahre alt und von guter Abſtammung; er ſoll aber in Bezug auf Schönheit ſeinem Vorgänger Masque de fer, von dem einige ſchöne Fohlen vorhanden ſind, nachſtehen. Der Ankaufspreis iſt uns nicht bekannt; man ſpricht von 20,000 Fr. — Schwyz, 30. April. Der Prozeß gegen Neminar wurde vor dem Kriminalgericht heute eröffnet. Der Staats- anwalt beantragt zwei Jahre Zuchthaus. Neminar wird von Dr. Bueler, ſeine Frau von Altnationalrath Suter in St. Gallen vertheidigt. Neminar hat ſich ebenfalls zur perſönlichen Vertheidi- gung angemeldet.

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Zitationshilfe: St. Galler Volksblatt. Nr. 35, Uznach, 02. 05. 1891, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller35_1891/2>, abgerufen am 27.11.2024.