Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590].

Bild:
<< vorherige Seite

die Feulung gleicher maßen von übriger Kälte/ so die Natürlich
Hitz von Kelten zerstöret wird: Das ist aigentlich eine ertödtung"/
Dann ein Jeglich ding enthelt sich von Natürlicher Wärm/
vnd geschicht endlich solche Feulung in feuchten dingen: auff
derlayfeulung/ reden nicht die Philosophi/ Sondern ihr Feu-
lung ist ein feuchtung oder eintrenckung/ dardurch die trucknen
ding zu ihrem vorigen Stand kommen/ auff daß sie grunen vnd
wachsen mögen. "Jn der Feulung wird die feuchtigkeit mit
der Truckenheit vereinigt: vnd nicht zerstöret/ also daß die Feucht
die Truckenheit oder Truckenen teil zusammen helt/ Vnd das ist
aigentlich eine zerreibung". So aber die Feuchte gantz von den
Truckenen geschiden ist/ So werden von nöthen die Truckenen teil
gesondert vnd gekeret in einen Aschen/ Die incinerationem
wollen auch nicht die Philosophi haben: Sondern sie wollen
daß Jhr feulung in Eintrenckung/ Zerreibung vnd Calcioni-
rung also geschehe/ daß die Natürliche Feuchte vnd Truckene
miteinander vereinigt/ von überflüssiger feuchtigkeit gesondert
vnd trucknet/ die zerstörlich seind/ ausgezogen werden/ Gleich
als die Speis/ so einem Thir in Bauch kompt/ gekochet vnnd
zerstöret wird/ vnd daraus gezogen die Nehrende Crafft vnd
Feuchtigkeit/ davon die Natur enthalten vnd gemehrt wird/
vnd Jhre überflüssige theil abgesondert werden/ Aber
yedoch/ so wil ein Jeglich ding gespeiset sein/ nach Aigenschafft
seiner Natur. Das sol voraus in den obgemelten
Stein der Philosophi angemercket sein.

die Feulung gleicher maßen von übriger Kälte/ so die Natürlich
Hitz von Kelten zerstöret wird: Das ist aigentlich eine ertödtung«/
Dann ein Jeglich ding enthelt sich von Natürlicher Wärm/
vnd geschicht endlich solche Feulung in feuchten dingen: auff
derlaÿfeulung/ reden nicht die Philosophi/ Sondern ihr Feu-
lung ist ein feuchtung oder eintrenckung/ dardurch die trucknen
ding zu ihrem vorigen Stand kommen/ auff daß sie grunen vnd
wachsen mögen. »Jn der Feulung wird die feuchtigkeit mit
der Truckenheit vereinigt: vnd nicht zerstöret/ also daß die Feucht
die Truckenheit oder Truckenen teil zusammen helt/ Vnd das ist
aigentlich eine zerreibung«. So aber die Feuchte gantz von den
Truckenen geschiden ist/ So werden von nöthen die Truckenen teil
gesondert vnd gekeret in einen Aschen/ Die incinerationem
wollen auch nicht die Philosophi haben: Sondern sie wollen
daß Jhr feulung in Eintrenckung/ Zerreibung vnd Calcioni-
rung also geschehe/ daß die Natürliche Feuchte vnd Truckene
miteinander vereinigt/ von überflüssiger feuchtigkeit gesondert
vnd trucknet/ die zerstörlich seind/ ausgezogen werden/ Gleich
als die Speis/ so einem Thir in Bauch kompt/ gekochet vnnd
zerstöret wird/ vnd daraus gezogen die Nehrende Crafft vnd
Feuchtigkeit/ davon die Natur enthalten vnd gemehrt wird/
vnd Jhre überflüssige theil abgesondert werden/ Aber
ÿedoch/ so wil ein Jeglich ding gespeiset sein/ nach Aigenschafft
seiner Natur. Das sol voraus in den obgemelten
Stein der Philosophi angemercket sein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0015"/>
die Feulung gleicher maßen von übriger Kälte/ so die Natürlich<lb/>
Hitz von Kelten zerstöret wird: Das ist aigentlich eine ertödtung«/<lb/>
Dann ein Jeglich ding enthelt sich von Natürlicher Wärm/<lb/>
vnd geschicht endlich solche Feulung in feuchten dingen: auff<lb/>
derlaÿfeulung/ reden nicht die <hi rendition="#aq">Philosophi</hi>/ Sondern ihr Feu-<lb/>
lung ist ein feuchtung oder eintrenckung/ dardurch die trucknen<lb/>
ding zu ihrem vorigen Stand kommen/ auff daß sie grunen vnd<lb/>
wachsen mögen. »Jn der Feulung wird die feuchtigkeit mit<lb/>
der Truckenheit vereinigt: vnd nicht zerstöret/ also daß die Feucht<lb/>
die Truckenheit oder Truckenen teil zusammen helt/ Vnd das ist<lb/>
aigentlich eine zerreibung«. So aber die Feuchte gantz von den<lb/>
Truckenen geschiden ist/ So werden von nöthen die Truckenen teil<lb/>
gesondert vnd gekeret in einen Aschen/ Die <hi rendition="#aq">incinerationem</hi><lb/>
wollen auch nicht die Philosophi haben: Sondern sie wollen<lb/>
daß Jhr feulung in Eintrenckung/ Zerreibung vnd <hi rendition="#aq">Calcioni</hi>-<lb/>
rung also geschehe/ daß die Natürliche Feuchte vnd Truckene<lb/>
miteinander vereinigt/ von überflüssiger feuchtigkeit gesondert<lb/>
vnd trucknet/ die zerstörlich seind/ ausgezogen werden/ Gleich<lb/>
als die Speis/ so einem Thir in Bauch kompt/ gekochet vnnd<lb/>
zerstöret wird/ vnd daraus gezogen die Nehrende Crafft vnd<lb/>
Feuchtigkeit/ davon die Natur enthalten vnd gemehrt wird/<lb/>
vnd Jhre überflüssige theil abgesondert werden/ Aber<lb/>
ÿedoch/ so wil ein Jeglich ding gespeiset sein/ nach Aigenschafft<lb/>
seiner Natur. Das sol voraus in den obgemelten<lb/>
Stein der Philosophi angemercket sein.</p>
        </div>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0015] die Feulung gleicher maßen von übriger Kälte/ so die Natürlich Hitz von Kelten zerstöret wird: Das ist aigentlich eine ertödtung«/ Dann ein Jeglich ding enthelt sich von Natürlicher Wärm/ vnd geschicht endlich solche Feulung in feuchten dingen: auff derlaÿfeulung/ reden nicht die Philosophi/ Sondern ihr Feu- lung ist ein feuchtung oder eintrenckung/ dardurch die trucknen ding zu ihrem vorigen Stand kommen/ auff daß sie grunen vnd wachsen mögen. »Jn der Feulung wird die feuchtigkeit mit der Truckenheit vereinigt: vnd nicht zerstöret/ also daß die Feucht die Truckenheit oder Truckenen teil zusammen helt/ Vnd das ist aigentlich eine zerreibung«. So aber die Feuchte gantz von den Truckenen geschiden ist/ So werden von nöthen die Truckenen teil gesondert vnd gekeret in einen Aschen/ Die incinerationem wollen auch nicht die Philosophi haben: Sondern sie wollen daß Jhr feulung in Eintrenckung/ Zerreibung vnd Calcioni- rung also geschehe/ daß die Natürliche Feuchte vnd Truckene miteinander vereinigt/ von überflüssiger feuchtigkeit gesondert vnd trucknet/ die zerstörlich seind/ ausgezogen werden/ Gleich als die Speis/ so einem Thir in Bauch kompt/ gekochet vnnd zerstöret wird/ vnd daraus gezogen die Nehrende Crafft vnd Feuchtigkeit/ davon die Natur enthalten vnd gemehrt wird/ vnd Jhre überflüssige theil abgesondert werden/ Aber ÿedoch/ so wil ein Jeglich ding gespeiset sein/ nach Aigenschafft seiner Natur. Das sol voraus in den obgemelten Stein der Philosophi angemercket sein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

diGItexte: Gießener Beiträge zum Deutschen Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-12-09T08:00:36Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Thomas Gloning, Christoph Wagenseil: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-12-09T08:00:36Z)
Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Cod. Germ. Fol. 42) (2013-09-19T09:55:23Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Druckfehler: dokumentiert
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: expandiert, markiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert

In einigen Fällen wurde Fettdruck zur Darstellung hervorgehobener Passagen verwendet. Initialen kommen nicht nur am Satzanfang vor. Manche Antiqua-Stellen verwenden im Original zusätzlich eine Kapitälchen-ähnliche Darstellung, die nicht zusätzlich realisiert wurde. Sonderzeichen wurden per Oxygen-Zeichentabelle eingefügt. ͻ als Abkürzungszeichen us, is.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/15
Zitationshilfe: [N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/15>, abgerufen am 24.11.2024.