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Social-politische Blätter. 2. Jahrgang, 7. Lieferung, Nr. 3. Berlin, 18. Juli 1874.

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Zur Unterhaltung und Belehrung. 167
[Beginn Spaltensatz] Er formte ein großes Viereck zwischen den Häuserreihen von vier
Straßen; in der Mitte ein hübscher Laubgang aus doppelter
Baumallee bestehend, dazwischen der Boden reinlich von feinem
Sand bedeckt. Ueppiger Rasen füllte den Rest des Parkes, bis
an die Mauern der Häuser; hie und da Springbrunnen, Bild-
säulen, Thiergestalten in Marmor und Erz, herrliche Blumen-
beete, Fruchtsträucher und Fruchtbäume groß und kein. Die
Hinterseite der angrenzenden Häuser hatten sämmtlich ein länd-
liches Aeußere; Laubengänge und Laubensitze dehnten sich längs
hin. Kletterpflanzen rankten bis in die höheren Stockwerke.
Solcher lieblicher Gärten und Gärthen bedienen sich die Kinder
zu Spielplätzen. Auch Vogelbauer hin hochgewölbtem Drath-
dache fehlten nicht. Eugen sagte, es gäbe sehr viele, wo Bäche
durchflössen, mit Wasserfällen und Teichen oder gemauerten
Wasserbecken, voll Geflügel und Fischen.

Ueberall hat das Publikum Zutritt; vier Säulenthore führen
von den vier Seiten, aus vier Straßen hinein. Jch äußerte,
diese ikarischen Gärten gäben nichts an Schönheit den Londoner
Square's nach. Das wollte aber mein Gefährte nicht wahr
haben. Er rief: ich möchte doch nicht die aristokratischen, aus-
schließlichen Londoner Square's, wo nur steinreiche Nachbaren
hinein können, deren Jeder seine Schlüssel hat, und die mit
hohen dicken Eisengittern umzäumt sind, wo kein armerer Stadt-
bewohner Zutritt erhalten kann, damit vergleichen. Jch mußte
ihm leider Zustimmung geben, denn dieser Uebelstand besteht
auch in der That. Eugen machte mich auf die nebenbefindlichen
Privatgärten aufmerksam, die nur durch einen einfachen Draht
abgeschieden, und sehr niedlich gehalten waren, auch ähnliche
Ausschmückungen hatten. Die Leute müssen viele Gärtner haben,
meinte ich. Worauf Eugen mir versicherte, es gäbe keine eigent-
lichen Gärtner, oder nur höchst wenige in der Stadt, da jede
Familie selbst ihr Gärtchen in Ordnung zu halten verstehe. Die
jungen Mädchen namentlich beschäftigen sich hiemit, doch sieht
man auch die übrigen Familienmitglieder bei dieser fröhlichen
Arbeit.

-- Da wir noch viel Weges vor uns hatten, bedünkte es
mir am Besten, eine Droschke zu nehmen. Eugen lachte mich
weidlich aus. Jm ganzen Lande giebt es keine Droschke noch
sonstiges Mieth= oder Privatfuhrwerk, sagte er, und das schien
ihm, dem Demokraten zu behagen.

Wir mußten also schon uns eines der vielen hunderte von
Omnibus bedienen. Eben ging einer in der nächsten Straße
vorüber. Jch fand ihn aufs Beste eingerichtet; in zwei Etagen
eine über der andern; vierzig Personen saßen nach vorn ( und
nicht seitlich ) gekehrt auf acht Bänken zu fünf Plätze jede, und
an jeder Bank war ein besonderer Eingang von der Seite. Der
Wagen hatte, wie die Postkutsche mit der ich gekommen, eine
Menge wichtiger Vorkehren gegen Kälte, Hitze, Nässe und Staub.
Die Räder liefen auf zwei eisernen Gleisen; drei prächtige
Pferde zogen. Unaufhörlich begegneten uns solche Omnibus;
sie fuhren auf den Gleisen der andern Seite der Straße. Jeder
hatte in Gestalt, Farben und Zierrathen Unterschiede von den
übrigen; jeder war unendlich geschmackvoller als der schönste
Omnibus von Paris oder London. Eugen belehrte mich, je
zwei Straßen hätten einen Omnibus ( Staragomi oder "Wagen
für das Publikum" genannt ) ; fünfzig große Straßen würden
durch so viele Omnibus bedient, daß diese alle zwei Minuten
passirten. Tausende giebt es im Ganzen, so daß jeder Einwohner,
zu jeder Zeit, sich durch sie befördern lassen kann, setzte er hinzu,
und zwar eben so bequem und genau als führe man in eigner
Equipage, oder vielmehr noch bequemer.

Am Ende der ungeheuren Straße nahmen wir einen andern
Omnibus und kamen an den Hafen, bestiegen eins der vielen
[Spaltenumbruch] Flußdampfböte und fuhren stromauf, dem Mittelpunkte der
Staot zu. Da gedachte ich wieder auf's lebhafteste meines lieben
London, nur fiel mir bald auf, daß eine viel größere Ordnung
und Reinlichkeit als im Hafen der englischen Hauptstadt herrschte.
Ungemein große Wasserbecken, Docks in besier Form, lange
Quais, aus Quadern aufgeführt, Kanäle groß und klein, Dreh-
brücken, eine endlose Menge Maschinen zum Ein= und Ausladen,
eine zahllose Schaar kleiner Schiffe zwischen den großen See-
schiffen. Ein eben solcher Hafen befindet sich auf der andern
Seite der Stadt Jkara auch; in ihn kommen die Schiffe aus dem
Jnnern der ikarischeu Republik. Jch ward bald angenehm
überrascht, als ich die Flußufer, je mehr ich mich dem Mittel-
punkte der Stadt näherte, höchst zierlich mit Pflanzungen von
Gesträuchen und Blumen, von Pappeln und andern Bäumen
geschmückt sah. Hohe Bauten mit breiter steinerner oder bron-
zener Brustwehr faßten den Fluß ein, doch blieb längs aus an
beiden Ufern ein hinlänglicher Raum des Bodens bis zum
Wasserspiegel frei; dort entfaltet sich, so weit das Auge auf und
ab schweifte, dieses hübsche Gartengelände. Der Fluß schlän-
gelt sich; hie und da hat er hohe Ufer. Die Quaimauern waren
mit Rankgewächsen überwuchert; unten prangten Rasen. Viele
Barken und Gondeln mit bunten Wimpeln tummelten sich nach
allen Richtungen.

Wir fuhren mit Musik unter nicht weniger als zwanzig
Brücken durch, einige kolossal, aus Stein gewölbt, andre aus
Holz, noch andre aus Eisen und in Ketten hängend, theils für
Fußgänger, theils für Wagen. Einige hatten nur einen oder
zwei Bogen, andre hatten bis fünfzehn. Wir passirten auch zwei
blühende Eilande. So kamen wir zum Mittelplatz auf der großen
Jnsel; dort bewunderte ich das "Große Haus des Volkes" mit der
riesenhaften Bildsäule und dem prächtigen Parke, wovon Eugen
mir erzählte. Mein Begleiter führte mich zuletzt zu einer sonder-
baren Brücke, aus einer Gondel bestehend, welcher an einigen
Seilen aufgehängt, durch die Luft führt. Von einem Aufsatze
von zwanzig Fuß Höhe über dem Quai, gleitet man in ihr nach
dem entgegengesetzten Ufer, wo dicht dabei ein gleicher Thurm
einen andern Kahn wieder herüber sendet. Dieses Kommuni-
kationsmittel heißt Sagal, d. h. der Sprung. Wir fuhren
auf diese Weise hinüber. Man glaube jedoch nicht, daß dies
zum Vergnügen dient; so angenehm sich hiemit der Fluß passiren
läßt, wird es doch nur von denjenigen benutzt, die in Geschäften
hinüber müssen; in Europa freilich würde man sich bloß dabei
amüsiren wollen.

Jch gelangte endlich wieder in mein Hotel. Noch schwebte
das Bild des mit den herrlichsten Gebäuden und Denkmälern
aller Art verbrämten Stromes mir vor Augen, als Walmor zur
bestimmten Stunde herein trat, um mich zu den Seinigen abzu-
holen. Jch bezeigte ihm meine Bewunderung über das Gesehene.
Jch erfuhr, daß auch die Staragomi oder Omnibus der Republik
gehören. Sie ist, sagte er, ein eben so guter Unternehmer von
Omnibus, wie Jhre europäischen Regierungen Unternehmer von
Tabaksregie, Salzverschleiß, Spielkartenverkauf, Postverbindungen
und dergleichen zu sein pflegen; oder meinen Sie nicht? --
Auf meine Frage, wo denn die gewiß ungeheuren Ställe wären
erbot sich der junge Jkarier, mich hinzuführen. Ein Omnibus
brachte uns schnell in das eigens für sie bestimmte Stadtviertel.
Dort erhoben sich allerdings sehenswerthe Gebäude, von außer-
ordentlicher Ausdehnung, fünf Stallungen aus Stein, mit weit
mehr Bequemlichkeiten für die Aufwärter und die Thiere, und
mit weit mehr Zierrathen, als ich je in fürstlichen Ställen ge-
funden. Sie mochten dreitausend Pferde enthalten. Jch sagte
zu Walmor: das wären ja keine Ställe, das wären Roßpa-
läste;
wozu er beifällig lächelte.

[Ende Spaltensatz]

Zur Unterhaltung und Belehrung. 167
[Beginn Spaltensatz] Er formte ein großes Viereck zwischen den Häuserreihen von vier
Straßen; in der Mitte ein hübscher Laubgang aus doppelter
Baumallee bestehend, dazwischen der Boden reinlich von feinem
Sand bedeckt. Ueppiger Rasen füllte den Rest des Parkes, bis
an die Mauern der Häuser; hie und da Springbrunnen, Bild-
säulen, Thiergestalten in Marmor und Erz, herrliche Blumen-
beete, Fruchtsträucher und Fruchtbäume groß und kein. Die
Hinterseite der angrenzenden Häuser hatten sämmtlich ein länd-
liches Aeußere; Laubengänge und Laubensitze dehnten sich längs
hin. Kletterpflanzen rankten bis in die höheren Stockwerke.
Solcher lieblicher Gärten und Gärthen bedienen sich die Kinder
zu Spielplätzen. Auch Vogelbauer hin hochgewölbtem Drath-
dache fehlten nicht. Eugen sagte, es gäbe sehr viele, wo Bäche
durchflössen, mit Wasserfällen und Teichen oder gemauerten
Wasserbecken, voll Geflügel und Fischen.

Ueberall hat das Publikum Zutritt; vier Säulenthore führen
von den vier Seiten, aus vier Straßen hinein. Jch äußerte,
diese ikarischen Gärten gäben nichts an Schönheit den Londoner
Square's nach. Das wollte aber mein Gefährte nicht wahr
haben. Er rief: ich möchte doch nicht die aristokratischen, aus-
schließlichen Londoner Square's, wo nur steinreiche Nachbaren
hinein können, deren Jeder seine Schlüssel hat, und die mit
hohen dicken Eisengittern umzäumt sind, wo kein armerer Stadt-
bewohner Zutritt erhalten kann, damit vergleichen. Jch mußte
ihm leider Zustimmung geben, denn dieser Uebelstand besteht
auch in der That. Eugen machte mich auf die nebenbefindlichen
Privatgärten aufmerksam, die nur durch einen einfachen Draht
abgeschieden, und sehr niedlich gehalten waren, auch ähnliche
Ausschmückungen hatten. Die Leute müssen viele Gärtner haben,
meinte ich. Worauf Eugen mir versicherte, es gäbe keine eigent-
lichen Gärtner, oder nur höchst wenige in der Stadt, da jede
Familie selbst ihr Gärtchen in Ordnung zu halten verstehe. Die
jungen Mädchen namentlich beschäftigen sich hiemit, doch sieht
man auch die übrigen Familienmitglieder bei dieser fröhlichen
Arbeit.

— Da wir noch viel Weges vor uns hatten, bedünkte es
mir am Besten, eine Droschke zu nehmen. Eugen lachte mich
weidlich aus. Jm ganzen Lande giebt es keine Droschke noch
sonstiges Mieth= oder Privatfuhrwerk, sagte er, und das schien
ihm, dem Demokraten zu behagen.

Wir mußten also schon uns eines der vielen hunderte von
Omnibus bedienen. Eben ging einer in der nächsten Straße
vorüber. Jch fand ihn aufs Beste eingerichtet; in zwei Etagen
eine über der andern; vierzig Personen saßen nach vorn ( und
nicht seitlich ) gekehrt auf acht Bänken zu fünf Plätze jede, und
an jeder Bank war ein besonderer Eingang von der Seite. Der
Wagen hatte, wie die Postkutsche mit der ich gekommen, eine
Menge wichtiger Vorkehren gegen Kälte, Hitze, Nässe und Staub.
Die Räder liefen auf zwei eisernen Gleisen; drei prächtige
Pferde zogen. Unaufhörlich begegneten uns solche Omnibus;
sie fuhren auf den Gleisen der andern Seite der Straße. Jeder
hatte in Gestalt, Farben und Zierrathen Unterschiede von den
übrigen; jeder war unendlich geschmackvoller als der schönste
Omnibus von Paris oder London. Eugen belehrte mich, je
zwei Straßen hätten einen Omnibus ( Staragomi oder „Wagen
für das Publikum“ genannt ) ; fünfzig große Straßen würden
durch so viele Omnibus bedient, daß diese alle zwei Minuten
passirten. Tausende giebt es im Ganzen, so daß jeder Einwohner,
zu jeder Zeit, sich durch sie befördern lassen kann, setzte er hinzu,
und zwar eben so bequem und genau als führe man in eigner
Equipage, oder vielmehr noch bequemer.

Am Ende der ungeheuren Straße nahmen wir einen andern
Omnibus und kamen an den Hafen, bestiegen eins der vielen
[Spaltenumbruch] Flußdampfböte und fuhren stromauf, dem Mittelpunkte der
Staot zu. Da gedachte ich wieder auf's lebhafteste meines lieben
London, nur fiel mir bald auf, daß eine viel größere Ordnung
und Reinlichkeit als im Hafen der englischen Hauptstadt herrschte.
Ungemein große Wasserbecken, Docks in besier Form, lange
Quais, aus Quadern aufgeführt, Kanäle groß und klein, Dreh-
brücken, eine endlose Menge Maschinen zum Ein= und Ausladen,
eine zahllose Schaar kleiner Schiffe zwischen den großen See-
schiffen. Ein eben solcher Hafen befindet sich auf der andern
Seite der Stadt Jkara auch; in ihn kommen die Schiffe aus dem
Jnnern der ikarischeu Republik. Jch ward bald angenehm
überrascht, als ich die Flußufer, je mehr ich mich dem Mittel-
punkte der Stadt näherte, höchst zierlich mit Pflanzungen von
Gesträuchen und Blumen, von Pappeln und andern Bäumen
geschmückt sah. Hohe Bauten mit breiter steinerner oder bron-
zener Brustwehr faßten den Fluß ein, doch blieb längs aus an
beiden Ufern ein hinlänglicher Raum des Bodens bis zum
Wasserspiegel frei; dort entfaltet sich, so weit das Auge auf und
ab schweifte, dieses hübsche Gartengelände. Der Fluß schlän-
gelt sich; hie und da hat er hohe Ufer. Die Quaimauern waren
mit Rankgewächsen überwuchert; unten prangten Rasen. Viele
Barken und Gondeln mit bunten Wimpeln tummelten sich nach
allen Richtungen.

Wir fuhren mit Musik unter nicht weniger als zwanzig
Brücken durch, einige kolossal, aus Stein gewölbt, andre aus
Holz, noch andre aus Eisen und in Ketten hängend, theils für
Fußgänger, theils für Wagen. Einige hatten nur einen oder
zwei Bogen, andre hatten bis fünfzehn. Wir passirten auch zwei
blühende Eilande. So kamen wir zum Mittelplatz auf der großen
Jnsel; dort bewunderte ich das „Große Haus des Volkes“ mit der
riesenhaften Bildsäule und dem prächtigen Parke, wovon Eugen
mir erzählte. Mein Begleiter führte mich zuletzt zu einer sonder-
baren Brücke, aus einer Gondel bestehend, welcher an einigen
Seilen aufgehängt, durch die Luft führt. Von einem Aufsatze
von zwanzig Fuß Höhe über dem Quai, gleitet man in ihr nach
dem entgegengesetzten Ufer, wo dicht dabei ein gleicher Thurm
einen andern Kahn wieder herüber sendet. Dieses Kommuni-
kationsmittel heißt Sagal, d. h. der Sprung. Wir fuhren
auf diese Weise hinüber. Man glaube jedoch nicht, daß dies
zum Vergnügen dient; so angenehm sich hiemit der Fluß passiren
läßt, wird es doch nur von denjenigen benutzt, die in Geschäften
hinüber müssen; in Europa freilich würde man sich bloß dabei
amüsiren wollen.

Jch gelangte endlich wieder in mein Hotel. Noch schwebte
das Bild des mit den herrlichsten Gebäuden und Denkmälern
aller Art verbrämten Stromes mir vor Augen, als Walmor zur
bestimmten Stunde herein trat, um mich zu den Seinigen abzu-
holen. Jch bezeigte ihm meine Bewunderung über das Gesehene.
Jch erfuhr, daß auch die Staragomi oder Omnibus der Republik
gehören. Sie ist, sagte er, ein eben so guter Unternehmer von
Omnibus, wie Jhre europäischen Regierungen Unternehmer von
Tabaksregie, Salzverschleiß, Spielkartenverkauf, Postverbindungen
und dergleichen zu sein pflegen; oder meinen Sie nicht? —
Auf meine Frage, wo denn die gewiß ungeheuren Ställe wären
erbot sich der junge Jkarier, mich hinzuführen. Ein Omnibus
brachte uns schnell in das eigens für sie bestimmte Stadtviertel.
Dort erhoben sich allerdings sehenswerthe Gebäude, von außer-
ordentlicher Ausdehnung, fünf Stallungen aus Stein, mit weit
mehr Bequemlichkeiten für die Aufwärter und die Thiere, und
mit weit mehr Zierrathen, als ich je in fürstlichen Ställen ge-
funden. Sie mochten dreitausend Pferde enthalten. Jch sagte
zu Walmor: das wären ja keine Ställe, das wären Roßpa-
läste;
wozu er beifällig lächelte.

[Ende Spaltensatz]
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Der Wagen hatte, wie die Postkutsche mit der ich gekommen, eine Menge wichtiger Vorkehren gegen Kälte, Hitze, Nässe und Staub. Die Räder liefen auf zwei eisernen Gleisen; drei prächtige Pferde zogen. Unaufhörlich begegneten uns solche Omnibus; sie fuhren auf den Gleisen der andern Seite der Straße. Jeder hatte in Gestalt, Farben und Zierrathen Unterschiede von den übrigen; jeder war unendlich geschmackvoller als der schönste Omnibus von Paris oder London. Eugen belehrte mich, je zwei Straßen hätten einen Omnibus ( Staragomi oder „Wagen für das Publikum“ genannt ) ; fünfzig große Straßen würden durch so viele Omnibus bedient, daß diese alle zwei Minuten passirten. Tausende giebt es im Ganzen, so daß jeder Einwohner, zu jeder Zeit, sich durch sie befördern lassen kann, setzte er hinzu, und zwar eben so bequem und genau als führe man in eigner Equipage, oder vielmehr noch bequemer. Am Ende der ungeheuren Straße nahmen wir einen andern Omnibus und kamen an den Hafen, bestiegen eins der vielen Flußdampfböte und fuhren stromauf, dem Mittelpunkte der Staot zu. Da gedachte ich wieder auf's lebhafteste meines lieben London, nur fiel mir bald auf, daß eine viel größere Ordnung und Reinlichkeit als im Hafen der englischen Hauptstadt herrschte. Ungemein große Wasserbecken, Docks in besier Form, lange Quais, aus Quadern aufgeführt, Kanäle groß und klein, Dreh- brücken, eine endlose Menge Maschinen zum Ein= und Ausladen, eine zahllose Schaar kleiner Schiffe zwischen den großen See- schiffen. Ein eben solcher Hafen befindet sich auf der andern Seite der Stadt Jkara auch; in ihn kommen die Schiffe aus dem Jnnern der ikarischeu Republik. Jch ward bald angenehm überrascht, als ich die Flußufer, je mehr ich mich dem Mittel- punkte der Stadt näherte, höchst zierlich mit Pflanzungen von Gesträuchen und Blumen, von Pappeln und andern Bäumen geschmückt sah. Hohe Bauten mit breiter steinerner oder bron- zener Brustwehr faßten den Fluß ein, doch blieb längs aus an beiden Ufern ein hinlänglicher Raum des Bodens bis zum Wasserspiegel frei; dort entfaltet sich, so weit das Auge auf und ab schweifte, dieses hübsche Gartengelände. Der Fluß schlän- gelt sich; hie und da hat er hohe Ufer. Die Quaimauern waren mit Rankgewächsen überwuchert; unten prangten Rasen. Viele Barken und Gondeln mit bunten Wimpeln tummelten sich nach allen Richtungen. Wir fuhren mit Musik unter nicht weniger als zwanzig Brücken durch, einige kolossal, aus Stein gewölbt, andre aus Holz, noch andre aus Eisen und in Ketten hängend, theils für Fußgänger, theils für Wagen. Einige hatten nur einen oder zwei Bogen, andre hatten bis fünfzehn. Wir passirten auch zwei blühende Eilande. So kamen wir zum Mittelplatz auf der großen Jnsel; dort bewunderte ich das „Große Haus des Volkes“ mit der riesenhaften Bildsäule und dem prächtigen Parke, wovon Eugen mir erzählte. Mein Begleiter führte mich zuletzt zu einer sonder- baren Brücke, aus einer Gondel bestehend, welcher an einigen Seilen aufgehängt, durch die Luft führt. Von einem Aufsatze von zwanzig Fuß Höhe über dem Quai, gleitet man in ihr nach dem entgegengesetzten Ufer, wo dicht dabei ein gleicher Thurm einen andern Kahn wieder herüber sendet. Dieses Kommuni- kationsmittel heißt Sagal, d. h. der Sprung. Wir fuhren auf diese Weise hinüber. Man glaube jedoch nicht, daß dies zum Vergnügen dient; so angenehm sich hiemit der Fluß passiren läßt, wird es doch nur von denjenigen benutzt, die in Geschäften hinüber müssen; in Europa freilich würde man sich bloß dabei amüsiren wollen. Jch gelangte endlich wieder in mein Hotel. Noch schwebte das Bild des mit den herrlichsten Gebäuden und Denkmälern aller Art verbrämten Stromes mir vor Augen, als Walmor zur bestimmten Stunde herein trat, um mich zu den Seinigen abzu- holen. Jch bezeigte ihm meine Bewunderung über das Gesehene. Jch erfuhr, daß auch die Staragomi oder Omnibus der Republik gehören. Sie ist, sagte er, ein eben so guter Unternehmer von Omnibus, wie Jhre europäischen Regierungen Unternehmer von Tabaksregie, Salzverschleiß, Spielkartenverkauf, Postverbindungen und dergleichen zu sein pflegen; oder meinen Sie nicht? — Auf meine Frage, wo denn die gewiß ungeheuren Ställe wären erbot sich der junge Jkarier, mich hinzuführen. Ein Omnibus brachte uns schnell in das eigens für sie bestimmte Stadtviertel. Dort erhoben sich allerdings sehenswerthe Gebäude, von außer- ordentlicher Ausdehnung, fünf Stallungen aus Stein, mit weit mehr Bequemlichkeiten für die Aufwärter und die Thiere, und mit weit mehr Zierrathen, als ich je in fürstlichen Ställen ge- funden. Sie mochten dreitausend Pferde enthalten. Jch sagte zu Walmor: das wären ja keine Ställe, das wären Roßpa- läste; wozu er beifällig lächelte.

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Zitationshilfe: Social-politische Blätter. 2. Jahrgang, 7. Lieferung, Nr. 3. Berlin, 18. Juli 1874, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_social0703_1874/3>, abgerufen am 21.11.2024.