[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.te und den Diomedem/ Könige in Thracien/ welcher seine Pferde nur mit frembden Menschen-Fleisch speisete / bezwang/ und denenselben hinwiederum sein eigen Fleisch zu fressen gab. Hiernächst verjagte Er mit einem besonderem Instrumento die Raub-vögel aus Arcadien: Fieng auf der Insul Creta den Minotaurum: Uberwand den Archelaum: Erschlug den Aegyptischen König Busiridem/ weil er die Seinigen Schlachten und opfern lassen: Ersteckte bey dem Lybischen Kampfe den Riesen Antaeum: Räumete den Strassen-Räuber und Mord-Brenner Cacum des Vulcani Sohn/ deßgleichen den Lavinium/ Albionem und Bergionem/ welche theils gantz Italien verheereten / theils auch alle Strassen unsicher machten/ aus dem Weege: Machte die Centauros zahm: Schlug den Pyrechmum, Könige zu Euboea oder Negropont/ der die Boeytier mit Krieg überzoge/ aus dem Felde/ und liesse ihn mit Pferden in Stücken zerreissen: Theilete hernach die vormahls an einander hangende Berge Calpe und Abyla/ deren einer in Spanien/ und d[unleserliches Material] ander in Mauritanien gelegen / und annoch des Herculis Seulen genennet werden/ von einander: Leitete mit grosser Mühe den Fluß Pignio nach der Stadt Angia: Erlegte den König Geryon in Spanien/ und seine drey Söhne/ zusamt dessen Krieges-Heere: Brach in den Gärten des Atlantis Töchter die güldenen Aepfel ab/ nachdem Er vorhero den jenigen Drachen/ so dieselben bewahrte/ umgebracht: Unterstützte mit seine Schuldern den Himmel/ welcher für grosser Last und Müdigkeit zu sinken begunte: Befreyete die Hesionem/ des Laomedontis Tochter/ von dem Meer-Wunder-Thiere / und weil hernachmals ermeldter Laomedon ihm die jenigen herrlichen Pferde / so er demselben zur Verehrung versprochen/ nicht abfolgen lassen wollte / überfiel Jener die königliche Haupt-Stadt Troja/ äscherte sie ein/ tödtete den König/ und ertheilete die königliche Princessin Hesionem dem Helden Telamon / so zu erst die Mauren erstiegen/ zum Raube. Plünderte ferner die Insful Cos, so nahe bey Rhodis gelegen/ aus/ brachte daselbst den König Eurypilum mit seiner Gemahlin und Kindern um: Bekriegte die streitbaren Amazonen/ nahm deroselben Königin die Hippolyten gefangen/ und übergab sie seinem Kriegs-Gefehrten dem Theseo. Stieg hinunter in die Hölle/ und führete den höllischen Cerbe rum mit einer dreyfachen Kette gebunden mit sich heraus: Half dem Theseo die Proserpinam rauben: Holete die Alcestem/ des Königes Admeti Gemahlin/ aus der Hölle herfür. Besiegete in einem dreyfachen Kampfe den Cygnum des Nortis Sohn: Erschlug den Theodamantem/ weil Er ihm keine victualien zukommen lassen wollte / und führete seinen Sohn den Hylam mit sich gefangen hinweg: Aescherte die Stadt Pylum in der Griechischen Landschafft Achaja ein/ und brachte allda / ausser dem Nestor/ den König Neleum/ und sein ganzes Geschlechte Diodorus Siculus. um: Verwundete die Juno/ welche dem Neleo hülffliche Hand bieten wollte/ mit einem dreyspitzigen Pfeile: Richtete den Ochalischen König Eurytum hin: Ruinirte die Stadt Ochalia/ und entführete des Eryti Tochter die Joles/ weil Ihm vormahls dieselbe der Vater versprochen / und sein Wort hernache/ nicht halten wollte/ mit Gewalt. Wie ihm aber endlich seine Buhlschafft die Dejanira eines Tages/ dessen unwissende/ ein vergifftetes Kleid zuschickte/ und Er solches anlegte/ gerieth er darüber in solche Raserey/ daß Er sich auf einem aufgerichteten Holtzhauffen verbrennete / nach welchen Er unter die Zahl der Götter soll seyn aufgenommen worden. Was bey dem Hercules wahrzunehmen. Des Herculis Leben giebet uns Anleitung/ daß wir die Hoffart/ als te und den Diomedem/ Könige in Thracien/ welcher seine Pferde nur mit frembden Menschen-Fleisch speisete / bezwang/ und denenselben hinwiederum sein eigen Fleisch zu fressen gab. Hiernächst verjagte Er mit einem besonderem Instrumento die Raub-vögel aus Arcadien: Fieng auf der Insul Creta den Minotaurum: Uberwand den Archelaum: Erschlug den Aegyptischen König Busiridem/ weil er die Seinigen Schlachten und opfern lassen: Ersteckte bey dem Lybischen Kampfe den Riesen Antaeum: Räumete den Strassen-Räuber und Mord-Brenner Cacum des Vulcani Sohn/ deßgleichen den Lavinium/ Albionem und Bergionem/ welche theils gantz Italien verheereten / theils auch alle Strassen unsicher machten/ aus dem Weege: Machte die Centauros zahm: Schlug den Pyrechmum, Könige zu Euboea oder Negropont/ der die Boeytier mit Krieg überzoge/ aus dem Felde/ uñ liesse ihn mit Pferden in Stücken zerreissen: Theilete hernach die vormahls an einander hangende Berge Calpe und Abyla/ deren einer in Spanien/ und d[unleserliches Material] ander in Mauritanien gelegen / und annoch des Herculis Seulen genennet werden/ von einander: Leitete mit grosser Mühe den Fluß Pignio nach der Stadt Angia: Erlegte den König Geryon in Spanien/ und seine drey Söhne/ zusamt dessen Krieges-Heere: Brach in den Gärten des Atlantis Töchter die güldenen Aepfel ab/ nachdem Er vorhero den jenigen Drachen/ so dieselben bewahrte/ umgebracht: Unterstützte mit seinë Schuldern den Himmel/ welcher für grosser Last und Müdigkeit zu sinken begunte: Befreyete die Hesionem/ des Laomedontis Tochter/ von dem Meer-Wunder-Thiere / uñ weil hernachmals ermeldter Laomedon ihm die jenigen herrlichen Pferde / so er demselben zur Verehrung versprochen/ nicht abfolgen lassen wollte / überfiel Jener die königliche Haupt-Stadt Troja/ äscherte sie ein/ tödtete den König/ und ertheilete die königliche Princessin Hesionem dem Helden Telamon / so zu erst die Mauren erstiegen/ zum Raube. Plünderte ferner die Insful Cos, so nahe bey Rhodis gelegen/ aus/ brachte daselbst den König Eurypilum mit seiner Gemahlin und Kindern um: Bekriegte die streitbaren Amazonen/ nahm deroselben Königin die Hippolyten gefangen/ und übergab sie seinem Kriegs-Gefehrten dem Theseo. Stieg hinunter in die Hölle/ und führete den höllischen Cerbe rum mit einer dreyfachen Kette gebunden mit sich heraus: Half dem Theseo die Proserpinam rauben: Holete die Alcestem/ des Königes Admeti Gemahlin/ aus der Hölle herfür. Besiegete in einem dreyfachen Kampfe den Cygnum des Nortis Sohn: Erschlug den Theodamantem/ weil Er ihm keine victualien zukommen lassen wollte / und führete seinen Sohn den Hylam mit sich gefangen hinweg: Aescherte die Stadt Pylum in der Griechischen Landschafft Achaja ein/ und brachte allda / ausser dem Nestor/ den König Neleum/ und sein ganzes Geschlechte Diodorus Siculus. um: Verwundete die Juno/ welche dem Neleo hülffliche Hand bieten wollte/ mit einem dreyspitzigen Pfeile: Richtete den Ochalischen König Eurytum hin: Ruinirte die Stadt Ochalia/ und entführete des Eryti Tochter die Joles/ weil Ihm vormahls dieselbe der Vater versprochen / und sein Wort hernache/ nicht halten wollte/ mit Gewalt. Wie ihm aber endlich seine Buhlschafft die Dejanira eines Tages/ dessen unwissende/ ein vergifftetes Kleid zuschickte/ und Er solches anlegte/ gerieth er darüber in solche Raserey/ daß Er sich auf einem aufgerichteten Holtzhauffen verbrennete / nach welchen Er unter die Zahl der Götter soll seyn aufgenommen worden. Was bey dem Hercules wahrzunehmen. Des Herculis Leben giebet uns Anleitung/ daß wir die Hoffart/ als <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0563" n="537"/> te und den Diomedem/ Könige in Thracien/ welcher seine Pferde nur mit frembden Menschen-Fleisch speisete / bezwang/ und denenselben hinwiederum sein eigen Fleisch zu fressen gab. Hiernächst verjagte Er mit einem besonderem Instrumento die Raub-vögel aus Arcadien: Fieng auf der Insul Creta den Minotaurum: Uberwand den Archelaum: Erschlug den Aegyptischen König Busiridem/ weil er die Seinigen Schlachten und opfern lassen: Ersteckte bey dem Lybischen Kampfe den Riesen Antaeum: Räumete den Strassen-Räuber und Mord-Brenner Cacum des Vulcani Sohn/ deßgleichen den Lavinium/ Albionem und Bergionem/ welche theils gantz Italien verheereten / theils auch alle Strassen unsicher machten/ aus dem Weege: Machte die Centauros zahm: Schlug den Pyrechmum, Könige zu Euboea oder Negropont/ der die Boeytier mit Krieg überzoge/ aus dem Felde/ uñ liesse ihn mit Pferden in Stücken zerreissen: Theilete hernach die vormahls an einander hangende Berge Calpe und Abyla/ deren einer in Spanien/ und d<gap reason="illegible"/> ander in Mauritanien gelegen / und annoch des Herculis Seulen genennet werden/ von einander: Leitete mit grosser Mühe den Fluß Pignio nach der Stadt Angia: Erlegte den König Geryon in Spanien/ und seine drey Söhne/ zusamt dessen Krieges-Heere: Brach in den Gärten des Atlantis Töchter die güldenen Aepfel ab/ nachdem Er vorhero den jenigen Drachen/ so dieselben bewahrte/ umgebracht: Unterstützte mit seinë Schuldern den Himmel/ welcher für grosser Last und Müdigkeit zu sinken begunte: Befreyete die Hesionem/ des Laomedontis Tochter/ von dem Meer-Wunder-Thiere / uñ weil hernachmals ermeldter Laomedon ihm die jenigen herrlichen Pferde / so er demselben zur Verehrung versprochen/ nicht abfolgen lassen wollte / überfiel Jener die königliche Haupt-Stadt Troja/ äscherte sie ein/ tödtete den König/ und ertheilete die königliche Princessin Hesionem dem Helden Telamon / so zu erst die Mauren erstiegen/ zum Raube. Plünderte ferner die Insful Cos, so nahe bey Rhodis gelegen/ aus/ brachte daselbst den König Eurypilum mit seiner Gemahlin und Kindern um: Bekriegte die streitbaren Amazonen/ nahm deroselben Königin die Hippolyten gefangen/ und übergab sie seinem Kriegs-Gefehrten dem Theseo. Stieg hinunter in die Hölle/ und führete den höllischen Cerbe rum mit einer dreyfachen Kette gebunden mit sich heraus: Half dem Theseo die Proserpinam rauben: Holete die Alcestem/ des Königes Admeti Gemahlin/ aus der Hölle herfür. Besiegete in einem dreyfachen Kampfe den Cygnum des Nortis Sohn: Erschlug den Theodamantem/ weil Er ihm keine victualien zukommen lassen wollte / und führete seinen Sohn den Hylam mit sich gefangen hinweg: Aescherte die Stadt Pylum in der Griechischen Landschafft Achaja ein/ und brachte allda / ausser dem Nestor/ den König Neleum/ und sein ganzes Geschlechte <note place="right">Diodorus Siculus.</note> um: Verwundete die Juno/ welche dem Neleo hülffliche Hand bieten wollte/ mit einem dreyspitzigen Pfeile: Richtete den Ochalischen König Eurytum hin: Ruinirte die Stadt Ochalia/ und entführete des Eryti Tochter die Joles/ weil Ihm vormahls dieselbe der Vater versprochen / und sein Wort hernache/ nicht halten wollte/ mit Gewalt. Wie ihm aber endlich seine Buhlschafft die Dejanira eines Tages/ dessen unwissende/ ein vergifftetes Kleid zuschickte/ und Er solches anlegte/ gerieth er darüber in solche Raserey/ daß Er sich auf einem aufgerichteten Holtzhauffen verbrennete / nach welchen Er unter die Zahl der Götter soll seyn aufgenommen worden.</p> <p><note place="right">Was bey dem Hercules wahrzunehmen.</note> Des Herculis Leben giebet uns Anleitung/ daß wir die Hoffart/ als </p> </div> </body> </text> </TEI> [537/0563]
te und den Diomedem/ Könige in Thracien/ welcher seine Pferde nur mit frembden Menschen-Fleisch speisete / bezwang/ und denenselben hinwiederum sein eigen Fleisch zu fressen gab. Hiernächst verjagte Er mit einem besonderem Instrumento die Raub-vögel aus Arcadien: Fieng auf der Insul Creta den Minotaurum: Uberwand den Archelaum: Erschlug den Aegyptischen König Busiridem/ weil er die Seinigen Schlachten und opfern lassen: Ersteckte bey dem Lybischen Kampfe den Riesen Antaeum: Räumete den Strassen-Räuber und Mord-Brenner Cacum des Vulcani Sohn/ deßgleichen den Lavinium/ Albionem und Bergionem/ welche theils gantz Italien verheereten / theils auch alle Strassen unsicher machten/ aus dem Weege: Machte die Centauros zahm: Schlug den Pyrechmum, Könige zu Euboea oder Negropont/ der die Boeytier mit Krieg überzoge/ aus dem Felde/ uñ liesse ihn mit Pferden in Stücken zerreissen: Theilete hernach die vormahls an einander hangende Berge Calpe und Abyla/ deren einer in Spanien/ und d_ ander in Mauritanien gelegen / und annoch des Herculis Seulen genennet werden/ von einander: Leitete mit grosser Mühe den Fluß Pignio nach der Stadt Angia: Erlegte den König Geryon in Spanien/ und seine drey Söhne/ zusamt dessen Krieges-Heere: Brach in den Gärten des Atlantis Töchter die güldenen Aepfel ab/ nachdem Er vorhero den jenigen Drachen/ so dieselben bewahrte/ umgebracht: Unterstützte mit seinë Schuldern den Himmel/ welcher für grosser Last und Müdigkeit zu sinken begunte: Befreyete die Hesionem/ des Laomedontis Tochter/ von dem Meer-Wunder-Thiere / uñ weil hernachmals ermeldter Laomedon ihm die jenigen herrlichen Pferde / so er demselben zur Verehrung versprochen/ nicht abfolgen lassen wollte / überfiel Jener die königliche Haupt-Stadt Troja/ äscherte sie ein/ tödtete den König/ und ertheilete die königliche Princessin Hesionem dem Helden Telamon / so zu erst die Mauren erstiegen/ zum Raube. Plünderte ferner die Insful Cos, so nahe bey Rhodis gelegen/ aus/ brachte daselbst den König Eurypilum mit seiner Gemahlin und Kindern um: Bekriegte die streitbaren Amazonen/ nahm deroselben Königin die Hippolyten gefangen/ und übergab sie seinem Kriegs-Gefehrten dem Theseo. Stieg hinunter in die Hölle/ und führete den höllischen Cerbe rum mit einer dreyfachen Kette gebunden mit sich heraus: Half dem Theseo die Proserpinam rauben: Holete die Alcestem/ des Königes Admeti Gemahlin/ aus der Hölle herfür. Besiegete in einem dreyfachen Kampfe den Cygnum des Nortis Sohn: Erschlug den Theodamantem/ weil Er ihm keine victualien zukommen lassen wollte / und führete seinen Sohn den Hylam mit sich gefangen hinweg: Aescherte die Stadt Pylum in der Griechischen Landschafft Achaja ein/ und brachte allda / ausser dem Nestor/ den König Neleum/ und sein ganzes Geschlechte um: Verwundete die Juno/ welche dem Neleo hülffliche Hand bieten wollte/ mit einem dreyspitzigen Pfeile: Richtete den Ochalischen König Eurytum hin: Ruinirte die Stadt Ochalia/ und entführete des Eryti Tochter die Joles/ weil Ihm vormahls dieselbe der Vater versprochen / und sein Wort hernache/ nicht halten wollte/ mit Gewalt. Wie ihm aber endlich seine Buhlschafft die Dejanira eines Tages/ dessen unwissende/ ein vergifftetes Kleid zuschickte/ und Er solches anlegte/ gerieth er darüber in solche Raserey/ daß Er sich auf einem aufgerichteten Holtzhauffen verbrennete / nach welchen Er unter die Zahl der Götter soll seyn aufgenommen worden.
Diodorus Siculus. Des Herculis Leben giebet uns Anleitung/ daß wir die Hoffart/ als
Was bey dem Hercules wahrzunehmen.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/563>, abgerufen am 16.02.2025. |