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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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ter/ und in der andern ein Rauchsaß/ aber Oder Gedult und Barmhertzigkeit GOttes! GOTT wolte denselben nicht eher schlagen/ biß er ihn zuvor gewarnet: Der Prophet desselbigen muste ihm die Bottschafft bringen/ wie der Altar zum Beweis dieses falschen Gottesdienstes sollte in Stücken zerrissen/ und die Asche davon verschüttet werden. Die Hand/ welche Jerobeam aus Zorn wider den Propheten ausstreckte/ und nicht wieder zurücke zu ziehen vermochte/ war der Beweis seines gethanen Unrechts: Die allertrotzigsten Gemüther werden durch unglückliche Fälle zaghafftig: Jerobeams Hochmuth vermandelte sich nun in eine Demuth: Bitte den HErrn/ sagte er zu dem Propheten/ daß meine Hand wieder zu mir komme. Bey eräugneter Widerwärtigkeit scheuen sich auch die Grösten nicht / bey denen Geringsten/ und unansehnlichsten/ ihre Zuflucht zu nehmen: An statt daß ihm der fromme Prophete seine Blut-dürstige Gedancken verwiese/ so betete er für ihn zu GOTT/ und ob gleich seine Hand wieder zurechte gebracht/ so blieb er doch alle Wege abgöttisch/ und starb/ als wenn ihm GOTT in seinem Leben niemahls keinen Weg zur Busse/ und Besserung hätte zeigen lassen.

33. Laosthenes. A. M. 2975. Auf den Eupalem kam Laosthenes, welcher 18. Jahr die Königliche Regierung betreten. Bey seiner Zeit setzten die Thracier/ Mysier und Geten in Asien/ suchten daselbst für die Ihrigen neue Länder/ und nahmen daselbst fast gantz Bythynien in klein Asien ein: Nechst diesem starb Rehabeam Rehabeam stirbet/ und sein Sohn Ubia wird König. A. M. 2985. 1. Reg. c. 14. der König in Juda / als er 17. Jahr fast regieret hatte/ und kam an seine Statt Abia sein Sohn / welcher zwar weiser und tapferer als der Vater/ alldieweil er den Jerobeam in einer Schlacht überwand/ Er war aber nichts desto weniger gottlos/ verwegen / und nicht länger als drey Jahr König. Dieser Abia gerieth eben mit dem gesammten Juda auf seines abgöttischen Vaters Fußstapffen. Und ob zwar noch etliche recht-Gläubige in beyden Königreichen Juda und Israel waren/ so durfften sie sich doch dessen nicht mercken lassen. Was für eine Veränderung muß es wohl damahls gewesen seyn: Unter Juda und Israel sollte die sichtbare Kirche seyn / welche aber mehr einer Finsternis als einem Liechte gleich zu seyn schiene. GOTT stellet sich öffters in kleinen Dingen am wunderbarsten. Der gantze Cörper des Königreichs war fast von der Abgötterey verdorret/ ja Abia selbst muste seinem Sohn dem Assa durch den Todt Platz machen/ damit das Liecht Assa Abiae Sohn. der Wahrheit wieder möchte herfürbrechen/ und die traurigen Gemüther erquicket werden. Aus einem bösen Saamen kan keine Frucht entstehen/ gleichwohl aber war der Saame Assa tüchtiger als seines Vatern und Groß- vatern. Wenn nicht fromme Kinder zuweilen böse Altern/ und fromme Eltern gottlose Kinder hätten/ würde die Tugend für natürlich/ und nicht so hoch als sonsten geachtet werden. Assa gereichte es zu einem unsterblichen Ruhme/ daß er unter der abgöttischen Grossemutter Maecha auferzogen/ und nichts desto weniger sich die wahre Gottseeligkeit erwehlete. Er verjagte die Hurer/ schaffte seines Vatern Götzen ab/ stieß die Großmutter von ihrem Götzen-Ambte/ und verbrannte den Abgott Miplezeth/ oder wie etliche wollen/ den Priapum/ und ließ ihn in den Bach Kidron werffen. Rehabeam verwandelte bey seiner Regierung das Gold in Ertz/ sein Enckel Assa aber suchte das Gold wieder hervor/ und bezahlte damit seine/ und seines Vatern des Abioe gemachte Schulden. Assoe Hertze/ stehet 1. Reg. c. 15. dorten/ war rechtschaffen für dem HERRN sein lebelang. Alle seine Thaten/ nehmlich die Ausrottung der Sodomie, die Abschaffung der Götzen/ und die Beschenckung des Tempels waren Tugenden / die billich der

ter/ und in der andern ein Rauchsaß/ aber Oder Gedult und Barmhertzigkeit GOttes! GOTT wolte denselben nicht eher schlagen/ biß er ihn zuvor gewarnet: Der Prophet desselbigen muste ihm die Bottschafft bringen/ wie der Altar zum Beweis dieses falschen Gottesdienstes sollte in Stücken zerrissen/ und die Asche davon verschüttet werden. Die Hand/ welche Jerobeam aus Zorn wider den Propheten ausstreckte/ und nicht wieder zurücke zu ziehen vermochte/ war der Beweis seines gethanen Unrechts: Die allertrotzigsten Gemüther werden durch unglückliche Fälle zaghafftig: Jerobeams Hochmuth vermandelte sich nun in eine Demuth: Bitte den HErrn/ sagte er zu dem Propheten/ daß meine Hand wieder zu mir komme. Bey eräugneter Widerwärtigkeit scheuen sich auch die Grösten nicht / bey denen Geringsten/ und unansehnlichsten/ ihre Zuflucht zu nehmen: An statt daß ihm der fromme Prophete seine Blut-dürstige Gedancken verwiese/ so betete er für ihn zu GOTT/ und ob gleich seine Hand wieder zurechte gebracht/ so blieb er doch alle Wege abgöttisch/ und starb/ als wenn ihm GOTT in seinem Leben niemahls keinen Weg zur Busse/ und Besserung hätte zeigen lassen.

33. Laosthenes. A. M. 2975. Auf den Eupalem kam Laosthenes, welcher 18. Jahr die Königliche Regierung betreten. Bey seiner Zeit setzten die Thracier/ Mysier und Geten in Asien/ suchten daselbst für die Ihrigen neue Länder/ und nahmen daselbst fast gantz Bythynien in klein Asien ein: Nechst diesem starb Rehabeam Rehabeam stirbet/ und sein Sohn Ubia wird König. A. M. 2985. 1. Reg. c. 14. der König in Juda / als er 17. Jahr fast regieret hatte/ und kam an seine Statt Abia sein Sohn / welcher zwar weiser und tapferer als der Vater/ alldieweil er den Jerobeam in einer Schlacht überwand/ Er war aber nichts desto weniger gottlos/ verwegen / und nicht länger als drey Jahr König. Dieser Abia gerieth eben mit dem gesammten Juda auf seines abgöttischen Vaters Fußstapffen. Und ob zwar noch etliche recht-Gläubige in beyden Königreichen Juda und Israel waren/ so durfften sie sich doch dessen nicht mercken lassen. Was für eine Veränderung muß es wohl damahls gewesen seyn: Unter Juda und Israel sollte die sichtbare Kirche seyn / welche aber mehr einer Finsternis als einem Liechte gleich zu seyn schiene. GOTT stellet sich öffters in kleinen Dingen am wunderbarsten. Der gantze Cörper des Königreichs war fast von der Abgötterey verdorret/ ja Abia selbst muste seinem Sohn dem Assa durch den Todt Platz machen/ damit das Liecht Assa Abiae Sohn. der Wahrheit wieder möchte herfürbrechen/ und die traurigen Gemüther erquicket werden. Aus einem bösen Saamen kan keine Frucht entstehen/ gleichwohl aber war der Saame Assa tüchtiger als seines Vatern und Groß- vatern. Wenn nicht fromme Kinder zuweilen böse Altern/ und fromme Eltern gottlose Kinder hätten/ würde die Tugend für natürlich/ und nicht so hoch als sonsten geachtet werden. Assa gereichte es zu einem unsterblichen Ruhme/ daß er unter der abgöttischen Grossemutter Maëcha auferzogen/ und nichts desto weniger sich die wahre Gottseeligkeit erwehlete. Er verjagte die Hurer/ schaffte seines Vatern Götzen ab/ stieß die Großmutter von ihrem Götzen-Ambte/ und verbrannte den Abgott Miplezeth/ oder wie etliche wollen/ den Priapum/ und ließ ihn in den Bach Kidron werffen. Rehabeam verwandelte bey seiner Regierung das Gold in Ertz/ sein Enckel Assa aber suchte das Gold wieder hervor/ und bezahlte damit seine/ und seines Vatern des Abioe gemachte Schulden. Assoe Hertze/ stehet 1. Reg. c. 15. dorten/ war rechtschaffen für dem HERRN sein lebelang. Alle seine Thaten/ nehmlich die Ausrottung der Sodomie, die Abschaffung der Götzen/ und die Beschenckung des Tempels waren Tugenden / die billich der

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[114/0126] ter/ und in der andern ein Rauchsaß/ aber Oder Gedult und Barmhertzigkeit GOttes! GOTT wolte denselben nicht eher schlagen/ biß er ihn zuvor gewarnet: Der Prophet desselbigen muste ihm die Bottschafft bringen/ wie der Altar zum Beweis dieses falschen Gottesdienstes sollte in Stücken zerrissen/ und die Asche davon verschüttet werden. Die Hand/ welche Jerobeam aus Zorn wider den Propheten ausstreckte/ und nicht wieder zurücke zu ziehen vermochte/ war der Beweis seines gethanen Unrechts: Die allertrotzigsten Gemüther werden durch unglückliche Fälle zaghafftig: Jerobeams Hochmuth vermandelte sich nun in eine Demuth: Bitte den HErrn/ sagte er zu dem Propheten/ daß meine Hand wieder zu mir komme. Bey eräugneter Widerwärtigkeit scheuen sich auch die Grösten nicht / bey denen Geringsten/ und unansehnlichsten/ ihre Zuflucht zu nehmen: An statt daß ihm der fromme Prophete seine Blut-dürstige Gedancken verwiese/ so betete er für ihn zu GOTT/ und ob gleich seine Hand wieder zurechte gebracht/ so blieb er doch alle Wege abgöttisch/ und starb/ als wenn ihm GOTT in seinem Leben niemahls keinen Weg zur Busse/ und Besserung hätte zeigen lassen. Auf den Eupalem kam Laosthenes, welcher 18. Jahr die Königliche Regierung betreten. Bey seiner Zeit setzten die Thracier/ Mysier und Geten in Asien/ suchten daselbst für die Ihrigen neue Länder/ und nahmen daselbst fast gantz Bythynien in klein Asien ein: Nechst diesem starb Rehabeam der König in Juda / als er 17. Jahr fast regieret hatte/ und kam an seine Statt Abia sein Sohn / welcher zwar weiser und tapferer als der Vater/ alldieweil er den Jerobeam in einer Schlacht überwand/ Er war aber nichts desto weniger gottlos/ verwegen / und nicht länger als drey Jahr König. Dieser Abia gerieth eben mit dem gesammten Juda auf seines abgöttischen Vaters Fußstapffen. Und ob zwar noch etliche recht-Gläubige in beyden Königreichen Juda und Israel waren/ so durfften sie sich doch dessen nicht mercken lassen. Was für eine Veränderung muß es wohl damahls gewesen seyn: Unter Juda und Israel sollte die sichtbare Kirche seyn / welche aber mehr einer Finsternis als einem Liechte gleich zu seyn schiene. GOTT stellet sich öffters in kleinen Dingen am wunderbarsten. Der gantze Cörper des Königreichs war fast von der Abgötterey verdorret/ ja Abia selbst muste seinem Sohn dem Assa durch den Todt Platz machen/ damit das Liecht der Wahrheit wieder möchte herfürbrechen/ und die traurigen Gemüther erquicket werden. Aus einem bösen Saamen kan keine Frucht entstehen/ gleichwohl aber war der Saame Assa tüchtiger als seines Vatern und Groß- vatern. Wenn nicht fromme Kinder zuweilen böse Altern/ und fromme Eltern gottlose Kinder hätten/ würde die Tugend für natürlich/ und nicht so hoch als sonsten geachtet werden. Assa gereichte es zu einem unsterblichen Ruhme/ daß er unter der abgöttischen Grossemutter Maëcha auferzogen/ und nichts desto weniger sich die wahre Gottseeligkeit erwehlete. Er verjagte die Hurer/ schaffte seines Vatern Götzen ab/ stieß die Großmutter von ihrem Götzen-Ambte/ und verbrannte den Abgott Miplezeth/ oder wie etliche wollen/ den Priapum/ und ließ ihn in den Bach Kidron werffen. Rehabeam verwandelte bey seiner Regierung das Gold in Ertz/ sein Enckel Assa aber suchte das Gold wieder hervor/ und bezahlte damit seine/ und seines Vatern des Abioe gemachte Schulden. Assoe Hertze/ stehet dorten/ war rechtschaffen für dem HERRN sein lebelang. Alle seine Thaten/ nehmlich die Ausrottung der Sodomie, die Abschaffung der Götzen/ und die Beschenckung des Tempels waren Tugenden / die billich der 33. Laosthenes. A. M. 2975. Rehabeam stirbet/ und sein Sohn Ubia wird König. A. M. 2985. 1. Reg. c. 14. Assa Abiae Sohn. 1. Reg. c. 15.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/126>, abgerufen am 24.11.2024.