Reichspost. Nr. 284, Wien, 14.12.1898.284 Wien, Mittwoch Reichspost 14. December 1898 [Spaltenumbruch] Streiflichter. Eine Aufforderung an die Lehrer, Social- demokraten zu werden, liegt, kaum verblümt, in der "Was man "oben" von einem Lehrer Welcher Ton in den Lehrerblättern gegen die Negierung angeschlagen wird, beweist auch ein Artikel Staatsmann und Baner. Aus Galizien Kirche, Staat und Schule. -- Dechant Miesner +. Aus Mies wird uns -- Danksagung. Man ersucht uns folgende Versammlungen. Generalversammlung des "Vereines zur Erziehung katholischer Lehrlinge." In der letzten Zeit tritt der "Verein jugendlicher Ar- Der Präsident Dr. Alois Gruber begrüßte zunächst Hierauf wurde an Stelle der verstorbenen Fürstin Abg. Dr. Geßmann erörterte sodann den Kampf Nachdem Dr. Geßmann, dessen vortreffliche Rede Hierauf schloß der Präsident Dr. Gruber die Ver- Aus Anlaß des herannahenden Weihnachts- festes veranstalten die Ortsgruppen des Vereines "Christ- Theater, Kunst und Musik. -- Im Hofoperntheater kommt morgen Mittwoch -- Deutsches Volkstheater. Für morgen ist "Der -- Kaiserjubiläums-Stadttheater. Der Andrang -- Erstes Concert des Wiener Männergesang- vereines. Samstag, den 17. December, Abends 1/28 Uhr, -- Sylvester-Liedertafel des "Männerchors 284 Wien, Mittwoch Reichspoſt 14. December 1898 [Spaltenumbruch] Streiflichter. Eine Aufforderung an die Lehrer, Social- demokraten zu werden, liegt, kaum verblümt, in der „Was man „oben“ von einem Lehrer Welcher Ton in den Lehrerblättern gegen die Negierung angeſchlagen wird, beweiſt auch ein Artikel Staatsmann und Baner. Aus Galizien Kirche, Staat und Schule. — Dechant Miesner †. Aus Mies wird uns — Dankſagung. Man erſucht uns folgende Verſammlungen. Generalverſammlung des „Vereines zur Erziehung katholiſcher Lehrlinge.“ In der letzten Zeit tritt der „Verein jugendlicher Ar- Der Präſident Dr. Alois Gruber begrüßte zunächſt Hierauf wurde an Stelle der verſtorbenen Fürſtin Abg. Dr. Geßmann erörterte ſodann den Kampf Nachdem Dr. Geßmann, deſſen vortreffliche Rede Hierauf ſchloß der Präſident Dr. Gruber die Ver- Aus Anlaß des herannahenden Weihnachts- feſtes veranſtalten die Ortsgruppen des Vereines „Chriſt- Theater, Kunſt und Muſik. — Im Hofoperntheater kommt morgen Mittwoch — Deutſches Volkstheater. Für morgen iſt „Der — Kaiſerjubiläums-Stadttheater. Der Andrang — Erſtes Concert des Wiener Männergeſang- vereines. Samſtag, den 17. December, Abends ½8 Uhr, — Sylveſter-Liedertafel des „Männerchors <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0009" n="9"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">284 Wien, Mittwoch Reichspoſt 14. December 1898</hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Streiflichter.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine Aufforderung an die Lehrer, Social-<lb/> demokraten zu werden,</hi> </head> <p>liegt, kaum verblümt, in der<lb/> „Freien Lehrerſtimme“ vor. Anlaß dazu bot der<lb/> Aerger, daß bei dem Jubiläums-Ordenregen nicht auch<lb/> die — Lehrer gebührend bedacht worden ſind. Doch<lb/> wir müſſen dieſe Aufforderung in ihrem ganzen rüden<lb/> Ton niedriger hängen. Sie lautet:</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Was man „oben“ von einem Lehrer<lb/> hält,</hi> konnte man in der letzten Zeit des Jubiläums wieder<lb/> einmal recht deutlich beobachten, nämlich beim Medaillen-<lb/> Landregen. Wer nur einſt ein Bischen den Schießprügel<lb/> ſpazieren geführt hatte, jeder Beamte und Amtsdiener, jeder<lb/> Wachmann und Gendarm, jeder Finanz- und Bahnwächter,<lb/> jeder erhält eine Jubiläumsmedaille, ja manche ihrer zwei<lb/> und drei — nur der Lehrer ging leer aus, oder es wurde<lb/> ihm in einigen Amtsblättern bedeutet, er möge ſich eine<lb/> ſolche ums gute und rare Geld irgendwo kaufen. Wir haben<lb/> es gewiß nicht nothwendig, zu beweiſen, daß die Jungen<lb/> durchaus keine Schwärmer für die Bruſtverzierungen ſind, am<lb/> allerwenigſten von unverdienten und zufälligen, ſondern nur<lb/> deshalb wollen wir davon reden, weil es im Lehrſtande noch immer<lb/> Käuze gibt, die auf die bewußte Hilfe von „oben“ warten.<lb/> Ihnen iſt diesmal augenſcheinlich bewieſen worden, auf<lb/> welch feſtem Grunde ſie ihre Hoffnungen bauen. Ja, wenn<lb/> es mit den Worten ginge, wäre ſchon dann und wann<lb/> Einer zu finden, der ſich zum armen Volksſchullehrer herab-<lb/> ließe und ihm von der „Werthſchätzung ſeiner Culturarbeit“<lb/> dort „oben“, wo die Geheimräthe üppig wuchern, etwas<lb/> vorſchwefelte. Der Lehrer könnte auch ſo etwas vom<lb/> „Pflanzer, Hüter und Pfleger des Patriotismus“ hören,<lb/> wenn er Luſt hätte, ſich „pflanzen“ zu laſſen. Das iſt alles<lb/> recht billig! Aber kommt es zum Zahlen, wenn der Lehrer<lb/> ſeinen anſtändigen Lohn will, ei, da ſchreien die Leute im<lb/> Chore, der Lehrer ſei ein Unzufriedener, ein Socialiſt, ein<lb/> Unpatriot, ohne Religion, der nur immer in klingender<lb/> Münze und nicht mit der Hoffnung auf ein beſſeres Jen-<lb/> ſeits belohnt ſein will, und man <hi rendition="#g">läßt ihm zum<lb/> Wohle des Vaterlandes und der Reli-<lb/> gion weiter rackern und hungern bis<lb/> anſein ſeliges Ende.</hi> Wenn es dann gar hoch<lb/> hergeht, erhält er, wie ein Straßeneinräumer oder Damen-<lb/> diener, das ſilberne oder goldene Verdienſtkreuz dafür, daß<lb/> er zum Wohle von Tauſenden des Staates ein Leben lang<lb/> das „Hungerkreuz“ ſchon getragen. Oder man gibt ihm<lb/> nicht einmal das mehr, ſondern hängt es irgend einem —<lb/> Tomola an. Für das Hungern iſt noch keine Me-<lb/> daille geſchlagen worden, und ſiehe, <hi rendition="#g">Lehrer<lb/> des Volkes: „Du</hi> biſt <hi rendition="#g">ein Proletar</hi>“ ...<lb/> Dein Platz iſt nicht dort, wo die <hi rendition="#g">Orden</hi> prangen, Dein<lb/> Platz iſt mitten im Volke, dort, wo Tauſende und<lb/> Millionen wirken und ſchaffen jahraus und jahrein; dort,<lb/> wo für fleißige Arbeit Hunger und Elend blüht. Dort,<lb/> in dem dumpfen Zimmer der Proletarierſchule, inmitten<lb/> der hungernden, frierenden, bleichen Kinder des Elends,<lb/> dort iſt Dein Platz. Du legſt den Keim der Sitte, der<lb/> Bildung in die Herzen dieſer unglücklichen Kinder, Du<lb/> weckſt in ihnen das Fünkchen Begeiſterung für das Wahre<lb/> und Echte, nicht für gleißneriſchen Schein und Streberthum.<lb/> Es nützt nichts, man <hi rendition="#g">hat</hi> Dich längſt zu jenen geſt<supplied>e</supplied>llt,<lb/> die auf äußere Erfolge nicht rechnen dürfen, ſondern in ſich<lb/> den Lohn fühlen müſſen für edles Wirken und Schaffen.<lb/> Wohlan denn, ziehe die Conſequenz. Wenn Du nicht zu<lb/> Jenen gehörſt, deren Arbeit durch äußere Ehren belohnt<lb/> wird, <hi rendition="#g">ſo wirke mit an der Bildung<lb/> eines Geſchlechtes, das den Mann ſeiner<lb/> ſelbſt wegen ehrt, das</hi> <hi rendition="#b">Arbeit</hi> <hi rendition="#g">achtet und<lb/> redlichen Willen und verächtlich hin-<lb/> wegblickt über Heuchelei und Streber-<lb/> thum.</hi>“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Welcher Ton in den Lehrerblättern gegen<lb/> die Negierung</hi> </head> <p>angeſchlagen wird, beweiſt auch ein Artikel<lb/> der „Fr. Lehrerſtimme“, der von den zu geringen<lb/> Gehältern der Lehrer handelt, im Gegenſatz zu den<lb/> aufgebeſſerten Beamtenbeſoldungen. Da heißt es u. A.:<lb/> „An den tüchtigen Leiſtungen der Beamten iſt die<lb/> Regierung intereſſirt, da die Beamten ihre Stütze ſind.<lb/> Die Lehrerarbeit dagegen geſchieht im Intereſſe des<lb/> Volkes (nicht auch die der Beamten?) und kann einer<lb/> Regierung unter Umſtänden ſehr unbequem werden;<lb/> denn Leute, die viel denken (Eigenlob duftet lieblich)<lb/> ſind gefährlich — beſonders für Regierungen, die etwas<lb/> träge ſind und gern den alten, überlebten Schimmel<lb/> reiten. Daher die merkwürdige Taubheit, die ihr ſonſt<lb/> langes Ohr (!), das bis in die entfer teſte Verſammlung<lb/> reicht, den Forderungen der Lehrer entgegenbringt.“<lb/> So ſchreiben Lehrer — <hi rendition="#g">ſelbſt Beamte des<lb/> Staates!</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Staatsmann und Baner.</hi> </head> <p>Aus <hi rendition="#g">Galizien</hi><lb/> wird uns Folgender berichtet, für deſſen Thatſächlich-<lb/> keit uns Bürgſchaft geleiſtet wird. Vor nicht langer<lb/> Zeit fuhr der Staatsmann Graf <hi rendition="#g">Badeni</hi> von<lb/> ſeinem Herrſchaftsgute in Galizien nach der Stadt und<lb/> blieb auf dem Wege dahin mit ſeinem Wagen in einem<lb/> Sumpfe ſtecken. Ein Bauer, der in der Stadt eine<lb/> Fuhr Holz gekauft hatte, fuhr des Weges und ſieht den<lb/> Grafen in dieſer fatalen Lage. Der Bauer, ein ver-<lb/> nünftiger Mann, blickt den Herrn Grafen mitleidig in<lb/> die Augen und darauf entwickelt ſich folgendes Zwie-<lb/> geſpräch zwiſchen dem gelehrten Staatsmann und dem<lb/> ſchlichten Bauer. <hi rendition="#g">Bauer:</hi> Wenn Du willſt, werde<lb/> ich Dich ſammt dem Wagen herausziehen. —<lb/><hi rendition="#g">Staatsmann:</hi> Was? Haſt Du vielleicht beſſere<lb/> Pferde als ich? — <hi rendition="#g">Bauer:</hi> Das behaupte ich<lb/> nicht, aber trotzdem ſteh’ ich dafür ein, daß ich Dir<lb/> heraushelfe. — <hi rendition="#g">Staatsmann:</hi> Alſo vorwärts,<lb/> mache, daß ich herauskomme! (Der Bauer ſpannt ein)<lb/> — Bauer: (Das Geſpann antreibend) Hüo, Hüo!<lb/> geht ſchon. (Nach einigen Minuten): So, wir ſind ſchon<lb/> heraus aus dem Sumpf.“ — <hi rendition="#g">Staatsmann</hi><lb/> (ſtaunend und verblüfft): Ja, ſo geht’s freilich. —<lb/><hi rendition="#g">Bauer:</hi> Warum machſt Du’s nich auch ſo? Ich<lb/> habe vorne Tochter und Sohn, hinten Vater und<lb/><cb/> Mutter eingeſpannt. Die einen ziehen, die andern<lb/> ſchieben; aber alle nach vorwärts. Alle haben einen<lb/> Willen. Aber Herr Graf haben an den Staatswagen<lb/> Ungarn, Pollaken, Oeſterreicher und Böhmen geſpannt.<lb/> Die einen ziehen vorwärts, die andern rückwärts; einer<lb/> ſagt zum andern, ſoll der andere ziehen. Darum<lb/> kommſt Du eben nicht aus dem Sumpfe heraus, weil<lb/> Du vier Nationalitäten eingeſpannt haſt. Der gute<lb/> Bauer meinte natürlich: weil Du vier Nationalitäten<lb/> eingeſpannt haſt, ohne durch eine <hi rendition="#g">gerechte</hi> Politik<lb/> ſie alle nach <hi rendition="#g">einer</hi> Richtung ziehen zu laſſen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Kirche, Staat und Schule.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Dechant Miesner</hi> †.</head> <p>Aus Mies wird uns<lb/> geſchrieben: Die Fremden, welche am Jubiläumstage mit<lb/> dem Dampfwagen an unſerer freundlichen Stadt vorüber-<lb/> eilten, mochten ſich wundern, die ſchwarzen Trauerwimpel<lb/> neben feſtlichen Kaiſerfahnen zu erblicken. Die Trauer galt<lb/> dem treuen Seelenhirten, deſſen irdiſche Hülle an eben dieſem<lb/> Tage von Prag hieher überführt wurde. Vor 12 Tagen<lb/> hatte er ſich entſchloſſen, zur Heilung eines langjährigen<lb/> Leidens die Hilfe der Prager Klinik anzurufen; getrieben<lb/> von dem Verlangen, mit erneuter Kraft für ſeinen hohen<lb/> Beruf arbeiten zu können, hatte der 65jährige Mann ſich<lb/> der äußerſt ſchmerzvollen Operation unterzogen. Sie gelang,<lb/> 3 Tage verbrachte er bei beſtem Wohlſein, da endete ein<lb/> Schlaganfall unerwartet dieſes theure Leben. — Dechant<lb/><hi rendition="#g">Miesner</hi> ſtammt aus Schönfeld bei Carlsbad und<lb/> wirkte zuerſt 7 Jahre als Kaplan in Plan, wurde hierauf<lb/> als Director der neuerrichteten Unterrealſchule nach Mies<lb/> berufen, wo er ſich in den 7 Jahren dieſer Schulthätigkeit<lb/> aller Herzen gewann. Von der Gemeinde Plan als Seel-<lb/> ſorger erbeten, folgte er dieſem Rufe und hatte während<lb/> ſeiner dortigen 12jährigen Wirkſamkeit das Glück, ſeinen<lb/> nachmaligen Oberhirten, den jungen Grafen von <hi rendition="#g">Schön-<lb/> born,</hi> in die Seelſorge einzuführen. Nur ſchwer<lb/> konnte er ſich von ſeiner geliebten Pfarrgemeinde Plan<lb/> trennen, als das monatelange Drängen der Mieſer<lb/> Bevölkerung ihn beſtürmmte, hieher zurückzukehren. Endlich<lb/> folgte er, um unter Bekannten 14 Jahre mit bekannter<lb/> Liebe zu wirken. Anſpruchslos für ſeine Perſon, eifrig<lb/> beſorgt für ſeine Heerde, emſig bemüht um den Schmuck des<lb/> Gotteshauſes, voll regem Intereſſe für die großen Fragen<lb/> der Zeit, ein Prediger voll Einfachheit und Ueberzeugungs-<lb/> kraft, ein unermüdlicher Beichtvater, ein zärtlicher Vater<lb/> der Jugend, ein hilfreicher Freund ſeiner jüngeren Mit-<lb/> brüder, kurz, ein Prieſterherz voll leuterer Güte, war dieſer<lb/> Mann eine Zierde des deutſchen Clerus von Böhmen.<lb/> Noch im Tode beſorgt für die Sache Gottes hat er ſeinen<lb/> ganzen, allerdings nicht ſehr bedeutenden Nachlaß außer<lb/> einigen Legaten zur Errichtung einer „Miesner’ſchen<lb/> Paramentenſtiftung“ in Mies und Plan beſtimmt. Sein<lb/> Leichenbegängniß am 3. December, an welchem ſich außer<lb/> der <hi rendition="#g">ganzen</hi> Bevölkerung von Mies anch Plan durch<lb/> ſeinen Bürgermeiſter und Vereinsdeputationen betheiligte,<lb/> war eine impoſante Kundgebung der allgemeinen Liebe und<lb/> Verehrung. Den Conduct führte Herr Domprälat <hi rendition="#g">Michael<lb/> Hornſtein</hi> aus Prag unter Aſſiſtenz von 20 Geiſtlichen.<lb/> Mitglieder des Clerus, der Stadtvertretung und der Vereine<lb/> trugen den Sarg zur Kirche, wo das Pontificalrequiem<lb/> gefeiert wurde. Bei der Trauerrede des f.-e. Convicts-<lb/> directors und Pfarradminiſtrators Herrn Dr. Hilgenreiner<lb/> äußerte ſich die allgemeine Trauer in lautem Schluchzen.<lb/> Zu den Füßen des hohen Kirchhofkreuzes ruht jetzt ſein<lb/> Irdiſches aus von ſeinen Mühe. Gott lohne ſeiner Seele<lb/> alle ihre Liebe! <hi rendition="#aq">R. I. P.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Dankſagung.</hi> </head> <p>Man erſucht uns folgende<lb/> Dankſagung zur Veröffentlichung zu bringen: Der<lb/> Franciscanerordensprieſter <hi rendition="#aq">P.</hi> <hi rendition="#g">Heribert Witſch</hi> hat<lb/> anläßlich der Feier ſeines 50jährigen Prieſterjubiläums von<lb/> allen Seiten, von Nah und Ferne ſo zahlreiche Glück- und<lb/> Segenswünſche erhalten, daß er nur auf dieſem Wege ver-<lb/> mag allen Freunden, Bekannten und Gönnern den herz-<lb/> innigſten Dank dafür auszuſprechen mit der Bitte auch<lb/> fernerhin ſeiner freundlich gedenken zu wollen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Verſammlungen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Generalverſammlung des „Vereines zur<lb/> Erziehung katholiſcher Lehrlinge.“</hi> </head><lb/> <p>In der letzten Zeit tritt der „Verein jugendlicher Ar-<lb/> beiter“ immer mehr und mehr mit ſeiner merkwürdigen<lb/> Thätigkeit hervor, die hauptſächlich dahin geht, die Jugend,<lb/> und insbeſondere die Lehrlinge, ins ſocialdemokratiſche<lb/> Lager hinüberzuziehen. Welch ein edles Ziel hat ſich im<lb/> Gegenſatze zu dieſem Hetzverein der „Verein zur Erziehung<lb/> katholiſcher Lehrlinge“ geſetzt, der geſtern im großen Muſik-<lb/> vereinsſaale ſeine diesjährige Generalverſammlung abhielt.</p><lb/> <p>Der Präſident Dr. Alois <hi rendition="#g">Gruber</hi> begrüßte zunächſt<lb/> die Verſammlungstheilnehmer, er wies auf Luccheni’s Un-<lb/> that hin, die, wenn nicht verzeihlich, ſo doch erklärlich er-<lb/> ſcheine, da ſie ja doch eine Frucht des Atheismus ſei, der<lb/> zur Socialdemokratie und Anarchie führe. Dem gegenüber<lb/> helfen keine internationalen Schutzmaßregeln gegen die An-<lb/> archiſten, da könne nur die Rückkehr zum Chriſtenthum<lb/> helfen, eine Idee, die eben auch die Congregation der<lb/> frommen Arbeiter durchzuführen ſucht und, ſoweit es ihre<lb/> Mittel erlauben, auch wirklich durchführt. Nachdem<lb/> Dr. Gruber mit einem dreifachen Hoch auf den Jubelpapſt<lb/> und Jubelkaiſer geſchloſſen, erſtattete in vortrefflicher Weiſe<lb/> der Vereinsſecretär Herr Ingenieur <hi rendition="#g">Trnka</hi> den Rechen-<lb/> ſchaftsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr. Die Zahl<lb/> der Mitglieder iſt auf 1550 geſtiegen. Die Zahl der Wohl-<lb/> thäter auf 117. Im Lehrlingsoratorium in Penzing be-<lb/> finden ſich 177 Lehrlinge im Alter von 14 bis 18 Jahren,<lb/> darunter 65 % aus Niederöſterreich; Böhmen und Mähren<lb/> find mit je 24 Angehörigen vertreten. Mit einem Citate<lb/> aus einer Rede Bismarck’s, in der dieſer die Nothwendig-<lb/> keit der ſocialen Reform auf poſitiv chriſtlicher Grundlage<lb/> betonte, forderte Redner die Anweſenden auf, jene Liebe<lb/> zum arbeitenden Volke zu bethätigen, die vom heil. Vater ſo<lb/> eindringlich verlangt wird. (Lebhafter Beifall.)</p><lb/> <p>Hierauf wurde an Stelle der verſtorbenen Fürſtin<lb/> Wilhelmine <hi rendition="#g">Windiſchgrätz</hi> Gräfin Marie <hi rendition="#g">Harrach</hi><lb/> zur Präſidentin des Damen-Hilfscomités gewählt.</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Geßmann</hi> erörterte ſodann den Kampf<lb/> zwiſchen den beiden Weltanſchauungen, zwiſchen dem<lb/><cb/> materialiſtiſchen Socialismus und poſitivem Chriſtenthum.<lb/> In dieſem Kampfe ſei es nothwendig, daß die heranwachſende<lb/> Jugend gewonnen werde. In dieſer Hinſicht ſei leider ſchon<lb/> Vieles verſäumt worden und man habe ſehr viel nachzu-<lb/> holen, und da habe insbeſondere der Verein, der heute<lb/> ſeine Generalverſammlung abhalte, in dieſer Hinſicht große<lb/> Erfolge erzielt. Solch ein Lehrlingsheim ſoll nicht bloß für<lb/> einige Zeit der Aufenthaltsort bes Lehrlings ſein, es ſolle<lb/> ihm auch in ſpäteren Tagen das Vaterhaus erſetzen.</p><lb/> <p>Nachdem Dr. <hi rendition="#g">Geßmann,</hi> deſſen vortreffliche Rede<lb/> oft vom Beifalle der Anweſenden unterbrochen wurde, dem<lb/> Vereine Gedeihen und immer neue Erfolge gewünſcht hatte,<lb/> erörterte <hi rendition="#aq">P.</hi> Georg <hi rendition="#g">Freund</hi> <hi rendition="#aq">C. SS. R.</hi> in ausgezeichneter<lb/> Rede die Beſtrebungen, die auf Rettung des Gewerbeſtandes<lb/> abzielen, der ja dem Kaiſer die beſten Soldaten und der<lb/> Kirche die beſten Prieſter gebe. <hi rendition="#aq">P.</hi> Freund legte an der Hand<lb/> von Citaten aus Bebel’s Reichstagsreden dar, daß die<lb/> Socialdemokratie nicht die geringſte Luſt zeige, dem Gewerbe-<lb/> ſtande zu helfen. Die Congregation aber habe es ſich zur<lb/> Aufgabe gemacht, zwiſchen Lehrlingen und Meiſtern zu ver-<lb/> mitteln, dem Meiſter brave Lehrlinge, dem Lehrling aber<lb/> einen guten Meiſter zu verſchaffen. (Lebhafter Beifall.)</p><lb/> <p>Hierauf ſchloß der Präſident Dr. <hi rendition="#g">Gruber</hi> die Ver-<lb/> ſammlung, deren glänzender Verlauf die beſte Bürgſchaft<lb/> für das Gedeihen des Vereines bot.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus Anlaß des herannahenden Weihnachts-<lb/> feſtes</hi> </head> <p>veranſtalten die Ortsgruppen des Vereines „<hi rendition="#g">Chriſt-<lb/> liche Familie</hi>“ in allen Bezirken <hi rendition="#g">Frauenver-<lb/> ſammlungen,</hi> deren Zweck iſt, dahin zu wirken, daß<lb/> man beim Einkauf der Weihnachtsgeſchenke nur chriſtliche<lb/> Gewerbetreibende berückſichtige, Auch die Ortsgruppe<lb/> „<hi rendition="#g">Währing</hi>“ hielt geſtern eine derartige Verſammlung<lb/> beim „wilden Mann“ ab, zu welcher leider, trotzdem der<lb/> rührige Obmann Armenrath <hi rendition="#g">Schörg</hi> mehrere Redner<lb/> eingeladen und auch das beſtimmte Erſcheinen zu-<lb/> geſichert erhielt, in Folge dringender Verhinderung keiner<lb/> derſelben erſchienen iſt, ſo daß Herr <hi rendition="#g">Schörg</hi> und der<lb/> Präſident des Vereines Herr <hi rendition="#g">Prutſcher</hi> allein die<lb/> Tagesordnung der Verſammlung beſtreiten mußten. Erſterer<lb/> widmete Eingangs ſeiner Rede der verblichenen Kaiſerin<lb/> einen tief empfundenen Nachruf, wobei ſich die Anweſenden<lb/> von ihren Sitzen erhoben, beſprach weiters die Ziele des<lb/> Vereines und trat in beredten Worten für die Unter-<lb/> ſtützung der chriſtlichen Geſchäftsleute ſowie der chriſtlichen<lb/> Preſſe ein. Auch legte er den Frauen warm ans Herz, der<lb/> Armen nicht zu vergeſſen, damit auch für dieſe das ſchöne<lb/> Weihnachtsfeſt ein Tag der Freude ſei. Herr <hi rendition="#g">Prutſcher</hi><lb/> wies auf die Erfolge hin, die der Verein bereits aufzu-<lb/> weiſen habe und bezeichnete als ſeine nächſte Aufgabe,<lb/> dahin zu wirken, das ein Geſetz gegen den unlauteren Wett-<lb/> bewerb, wie ein ſolches bereits in Deutſchland exiſtirt, zu<lb/> Stande komme. Auch dieſer Redner kam auf die chriſtliche<lb/> Preſſe zu ſprechen, ſein Urtheil über dieſelbe machte jedoch<lb/> auf die Verſammelten einen peinlichen Eindruck; für die<lb/> vielen <hi rendition="#g">uneigennützigen</hi> Opfer, die die chriſtlichen<lb/> Blätter ſpeciell den Vereinen bringen, verdienen ſie es wohl<lb/> nicht, bezüglich ihrer „Glaubwürdigkeit“ auf die gleiche Stufe<lb/> mit den Judenblättern geſtellt zu werden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jCulturalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Theater, Kunſt und Muſik.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#b">Im Hofoperntheater</hi> </head> <p>kommt morgen Mittwoch<lb/> „<hi rendition="#g">Die Hochzeit des Figaro</hi>“ mit den Damen<lb/> Sedlmair, Forſter, Michalek, Kaulich, Elizza, Pohlner und<lb/> Fellwock und den Herren Ritter, Demuth, Heſch, Schitten-<lb/> helm, Schmitt und Frei zur Aufführung. — Sonntag, den<lb/> 11. d. M., fand die <hi rendition="#g">vierhundertfünfzigſte</hi><lb/> Aufführung der Oper „<hi rendition="#g">Robert der Teufel</hi>“ von<lb/> Giacomo <hi rendition="#g">Meyerbeer</hi> ſtatt. Im Kärntnerthortheater<lb/> am 31. Auguſt 1833 mit Hermann Breiting in der Titel-<lb/> rolle zum erſten Male gegeben, waren im alten Hauſe bis<lb/> 25. Jänner 1870 326 Vorſtellungen der Oper zu verzeichnen.<lb/> Im neuen Hauſe zählen wir ſeit 20. September 1870<lb/> 124 „Robert“-Abende.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#b">Deutſches Volkstheater.</hi> </head> <p>Für morgen iſt „<hi rendition="#g">Der<lb/> Star</hi>“ von H. Bahr angeſetzt. — Der claſſiſche Donner-<lb/> ſtag bringt Goethe’s „<hi rendition="#g">Geſchwiſter</hi>“ mit Fräulein Retty<lb/> und Herrn Kutſchera, und Molière’s „<hi rendition="#g">Der eingebil-<lb/> dete Kranke</hi>“ mit Herrn <hi rendition="#g">Girardi</hi> in der Titel-<lb/> rolle. — Samſtag Nachmittags wird als zweite Schüler-<lb/> vorſtellung Kleiſt’s „<hi rendition="#g">Käthchen von Heilbronn</hi>“<lb/> gegeben. Zu dieſer Vorſtellung koſtet jeder Sitzplatz 20 kr.,<lb/> jeder Stehplatz 15 kr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#b">Kaiſerjubiläums-Stadttheater.</hi> </head> <p>Der Andrang<lb/> zn den Caſſen des Kaiſerjubiläums-Stadttheaters war Sonn-<lb/> tag und Montag ſehr groß, es konnten nicht alle Wünſche<lb/> für die erſte Vorſtellung befriedigt werden. Nunmehr hat<lb/> der Verkauf für alle Vorſtellungen bis einſchließlich Sonn-<lb/> tag an der Stadtcaſſe, Rothenthurmſtraße Nr. 16 (Bazar),<lb/> und im Theatergebäude begonnen. Die morgige <hi rendition="#g">Eröff-<lb/> nungsvorſtellung</hi> beginnt ausnahmsweiſe um<lb/> ½7 Uhr Abends, alle künſtigen Vorſtellungen um 7 Uhr,<lb/> nur an Sonn- und Feiertagen um ½8 Uhr. Heute Abends<lb/> findet vor einem kleinen Auditorium von geladenen Gäſten<lb/> die Generalprobe ſtatt. Die verſchiedenen Commiſſionen be-<lb/> ſichtigten geſtern das Haus und ertheilten nach eingehender<lb/> Inſpicirung den Betriebsconſens.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#b">Erſtes Concert des Wiener Männergeſang-<lb/> vereines.</hi> </head> <p>Samſtag, den 17. December, Abends ½8 Uhr,<lb/> findet im großen Muſikvereinsſaale unter der Leitung der<lb/> Vereins-Chormeiſter Herren Eduard Kremſer und Richard<lb/> v. Perger und unter gefälliger Mitwirkung der Concert-<lb/> ſängerin Fräulein Marie Katzmeyr und des Prill-Quartettes<lb/> das erſte diesjährige Concert ſtatt. — Karten ſind in der<lb/> Vereinskanzlei, 1. Bez., Canovagaſſe Nr. 4, von 4 bis<lb/> 6 Uhr zu haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#b">Sylveſter-Liedertafel</hi> </head> <p>des „<hi rendition="#g">Männerchors<lb/> der Wiener k. k. Finanzwache</hi>“. Donnerſtag,<lb/> den 29. December, 8 Uhr Abends findet in Dreher’s Saal-<lb/> localitäten, 3. Bezirk, Hauptſtraße 97, die <hi rendition="#g">Sylveſter-<lb/> Liedertafel</hi> unter Leitung des Vereinschormeiſters<lb/> Herrn Chordirectors Rudolf <hi rendition="#g">Baxa</hi> und gefälliger Mi<supplied>t</supplied><lb/> wirkung der Damen des <hi rendition="#g">Wiener Chor- und<lb/> Orcheſter-Vereines</hi>“, der Herren F. <hi rendition="#g">Welleba,</hi><lb/> Ludwig <hi rendition="#g">Weiß, J. Wotawa</hi> und *** ſtatt.<lb/> Muſikcapelle Poſchwa. Entrée im Vorverkauf 30 kr. (er-<lb/> hältlich bei ſämmtlichen k. k. Finanzwach-Abtheilungen) an<lb/> der Caſſa 40 kr.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0009]
284 Wien, Mittwoch Reichspoſt 14. December 1898
Streiflichter.
Eine Aufforderung an die Lehrer, Social-
demokraten zu werden, liegt, kaum verblümt, in der
„Freien Lehrerſtimme“ vor. Anlaß dazu bot der
Aerger, daß bei dem Jubiläums-Ordenregen nicht auch
die — Lehrer gebührend bedacht worden ſind. Doch
wir müſſen dieſe Aufforderung in ihrem ganzen rüden
Ton niedriger hängen. Sie lautet:
„Was man „oben“ von einem Lehrer
hält, konnte man in der letzten Zeit des Jubiläums wieder
einmal recht deutlich beobachten, nämlich beim Medaillen-
Landregen. Wer nur einſt ein Bischen den Schießprügel
ſpazieren geführt hatte, jeder Beamte und Amtsdiener, jeder
Wachmann und Gendarm, jeder Finanz- und Bahnwächter,
jeder erhält eine Jubiläumsmedaille, ja manche ihrer zwei
und drei — nur der Lehrer ging leer aus, oder es wurde
ihm in einigen Amtsblättern bedeutet, er möge ſich eine
ſolche ums gute und rare Geld irgendwo kaufen. Wir haben
es gewiß nicht nothwendig, zu beweiſen, daß die Jungen
durchaus keine Schwärmer für die Bruſtverzierungen ſind, am
allerwenigſten von unverdienten und zufälligen, ſondern nur
deshalb wollen wir davon reden, weil es im Lehrſtande noch immer
Käuze gibt, die auf die bewußte Hilfe von „oben“ warten.
Ihnen iſt diesmal augenſcheinlich bewieſen worden, auf
welch feſtem Grunde ſie ihre Hoffnungen bauen. Ja, wenn
es mit den Worten ginge, wäre ſchon dann und wann
Einer zu finden, der ſich zum armen Volksſchullehrer herab-
ließe und ihm von der „Werthſchätzung ſeiner Culturarbeit“
dort „oben“, wo die Geheimräthe üppig wuchern, etwas
vorſchwefelte. Der Lehrer könnte auch ſo etwas vom
„Pflanzer, Hüter und Pfleger des Patriotismus“ hören,
wenn er Luſt hätte, ſich „pflanzen“ zu laſſen. Das iſt alles
recht billig! Aber kommt es zum Zahlen, wenn der Lehrer
ſeinen anſtändigen Lohn will, ei, da ſchreien die Leute im
Chore, der Lehrer ſei ein Unzufriedener, ein Socialiſt, ein
Unpatriot, ohne Religion, der nur immer in klingender
Münze und nicht mit der Hoffnung auf ein beſſeres Jen-
ſeits belohnt ſein will, und man läßt ihm zum
Wohle des Vaterlandes und der Reli-
gion weiter rackern und hungern bis
anſein ſeliges Ende. Wenn es dann gar hoch
hergeht, erhält er, wie ein Straßeneinräumer oder Damen-
diener, das ſilberne oder goldene Verdienſtkreuz dafür, daß
er zum Wohle von Tauſenden des Staates ein Leben lang
das „Hungerkreuz“ ſchon getragen. Oder man gibt ihm
nicht einmal das mehr, ſondern hängt es irgend einem —
Tomola an. Für das Hungern iſt noch keine Me-
daille geſchlagen worden, und ſiehe, Lehrer
des Volkes: „Du biſt ein Proletar“ ...
Dein Platz iſt nicht dort, wo die Orden prangen, Dein
Platz iſt mitten im Volke, dort, wo Tauſende und
Millionen wirken und ſchaffen jahraus und jahrein; dort,
wo für fleißige Arbeit Hunger und Elend blüht. Dort,
in dem dumpfen Zimmer der Proletarierſchule, inmitten
der hungernden, frierenden, bleichen Kinder des Elends,
dort iſt Dein Platz. Du legſt den Keim der Sitte, der
Bildung in die Herzen dieſer unglücklichen Kinder, Du
weckſt in ihnen das Fünkchen Begeiſterung für das Wahre
und Echte, nicht für gleißneriſchen Schein und Streberthum.
Es nützt nichts, man hat Dich längſt zu jenen geſtellt,
die auf äußere Erfolge nicht rechnen dürfen, ſondern in ſich
den Lohn fühlen müſſen für edles Wirken und Schaffen.
Wohlan denn, ziehe die Conſequenz. Wenn Du nicht zu
Jenen gehörſt, deren Arbeit durch äußere Ehren belohnt
wird, ſo wirke mit an der Bildung
eines Geſchlechtes, das den Mann ſeiner
ſelbſt wegen ehrt, das Arbeit achtet und
redlichen Willen und verächtlich hin-
wegblickt über Heuchelei und Streber-
thum.“
Welcher Ton in den Lehrerblättern gegen
die Negierung angeſchlagen wird, beweiſt auch ein Artikel
der „Fr. Lehrerſtimme“, der von den zu geringen
Gehältern der Lehrer handelt, im Gegenſatz zu den
aufgebeſſerten Beamtenbeſoldungen. Da heißt es u. A.:
„An den tüchtigen Leiſtungen der Beamten iſt die
Regierung intereſſirt, da die Beamten ihre Stütze ſind.
Die Lehrerarbeit dagegen geſchieht im Intereſſe des
Volkes (nicht auch die der Beamten?) und kann einer
Regierung unter Umſtänden ſehr unbequem werden;
denn Leute, die viel denken (Eigenlob duftet lieblich)
ſind gefährlich — beſonders für Regierungen, die etwas
träge ſind und gern den alten, überlebten Schimmel
reiten. Daher die merkwürdige Taubheit, die ihr ſonſt
langes Ohr (!), das bis in die entfer teſte Verſammlung
reicht, den Forderungen der Lehrer entgegenbringt.“
So ſchreiben Lehrer — ſelbſt Beamte des
Staates!
Staatsmann und Baner. Aus Galizien
wird uns Folgender berichtet, für deſſen Thatſächlich-
keit uns Bürgſchaft geleiſtet wird. Vor nicht langer
Zeit fuhr der Staatsmann Graf Badeni von
ſeinem Herrſchaftsgute in Galizien nach der Stadt und
blieb auf dem Wege dahin mit ſeinem Wagen in einem
Sumpfe ſtecken. Ein Bauer, der in der Stadt eine
Fuhr Holz gekauft hatte, fuhr des Weges und ſieht den
Grafen in dieſer fatalen Lage. Der Bauer, ein ver-
nünftiger Mann, blickt den Herrn Grafen mitleidig in
die Augen und darauf entwickelt ſich folgendes Zwie-
geſpräch zwiſchen dem gelehrten Staatsmann und dem
ſchlichten Bauer. Bauer: Wenn Du willſt, werde
ich Dich ſammt dem Wagen herausziehen. —
Staatsmann: Was? Haſt Du vielleicht beſſere
Pferde als ich? — Bauer: Das behaupte ich
nicht, aber trotzdem ſteh’ ich dafür ein, daß ich Dir
heraushelfe. — Staatsmann: Alſo vorwärts,
mache, daß ich herauskomme! (Der Bauer ſpannt ein)
— Bauer: (Das Geſpann antreibend) Hüo, Hüo!
geht ſchon. (Nach einigen Minuten): So, wir ſind ſchon
heraus aus dem Sumpf.“ — Staatsmann
(ſtaunend und verblüfft): Ja, ſo geht’s freilich. —
Bauer: Warum machſt Du’s nich auch ſo? Ich
habe vorne Tochter und Sohn, hinten Vater und
Mutter eingeſpannt. Die einen ziehen, die andern
ſchieben; aber alle nach vorwärts. Alle haben einen
Willen. Aber Herr Graf haben an den Staatswagen
Ungarn, Pollaken, Oeſterreicher und Böhmen geſpannt.
Die einen ziehen vorwärts, die andern rückwärts; einer
ſagt zum andern, ſoll der andere ziehen. Darum
kommſt Du eben nicht aus dem Sumpfe heraus, weil
Du vier Nationalitäten eingeſpannt haſt. Der gute
Bauer meinte natürlich: weil Du vier Nationalitäten
eingeſpannt haſt, ohne durch eine gerechte Politik
ſie alle nach einer Richtung ziehen zu laſſen.
Kirche, Staat und Schule.
— Dechant Miesner †. Aus Mies wird uns
geſchrieben: Die Fremden, welche am Jubiläumstage mit
dem Dampfwagen an unſerer freundlichen Stadt vorüber-
eilten, mochten ſich wundern, die ſchwarzen Trauerwimpel
neben feſtlichen Kaiſerfahnen zu erblicken. Die Trauer galt
dem treuen Seelenhirten, deſſen irdiſche Hülle an eben dieſem
Tage von Prag hieher überführt wurde. Vor 12 Tagen
hatte er ſich entſchloſſen, zur Heilung eines langjährigen
Leidens die Hilfe der Prager Klinik anzurufen; getrieben
von dem Verlangen, mit erneuter Kraft für ſeinen hohen
Beruf arbeiten zu können, hatte der 65jährige Mann ſich
der äußerſt ſchmerzvollen Operation unterzogen. Sie gelang,
3 Tage verbrachte er bei beſtem Wohlſein, da endete ein
Schlaganfall unerwartet dieſes theure Leben. — Dechant
Miesner ſtammt aus Schönfeld bei Carlsbad und
wirkte zuerſt 7 Jahre als Kaplan in Plan, wurde hierauf
als Director der neuerrichteten Unterrealſchule nach Mies
berufen, wo er ſich in den 7 Jahren dieſer Schulthätigkeit
aller Herzen gewann. Von der Gemeinde Plan als Seel-
ſorger erbeten, folgte er dieſem Rufe und hatte während
ſeiner dortigen 12jährigen Wirkſamkeit das Glück, ſeinen
nachmaligen Oberhirten, den jungen Grafen von Schön-
born, in die Seelſorge einzuführen. Nur ſchwer
konnte er ſich von ſeiner geliebten Pfarrgemeinde Plan
trennen, als das monatelange Drängen der Mieſer
Bevölkerung ihn beſtürmmte, hieher zurückzukehren. Endlich
folgte er, um unter Bekannten 14 Jahre mit bekannter
Liebe zu wirken. Anſpruchslos für ſeine Perſon, eifrig
beſorgt für ſeine Heerde, emſig bemüht um den Schmuck des
Gotteshauſes, voll regem Intereſſe für die großen Fragen
der Zeit, ein Prediger voll Einfachheit und Ueberzeugungs-
kraft, ein unermüdlicher Beichtvater, ein zärtlicher Vater
der Jugend, ein hilfreicher Freund ſeiner jüngeren Mit-
brüder, kurz, ein Prieſterherz voll leuterer Güte, war dieſer
Mann eine Zierde des deutſchen Clerus von Böhmen.
Noch im Tode beſorgt für die Sache Gottes hat er ſeinen
ganzen, allerdings nicht ſehr bedeutenden Nachlaß außer
einigen Legaten zur Errichtung einer „Miesner’ſchen
Paramentenſtiftung“ in Mies und Plan beſtimmt. Sein
Leichenbegängniß am 3. December, an welchem ſich außer
der ganzen Bevölkerung von Mies anch Plan durch
ſeinen Bürgermeiſter und Vereinsdeputationen betheiligte,
war eine impoſante Kundgebung der allgemeinen Liebe und
Verehrung. Den Conduct führte Herr Domprälat Michael
Hornſtein aus Prag unter Aſſiſtenz von 20 Geiſtlichen.
Mitglieder des Clerus, der Stadtvertretung und der Vereine
trugen den Sarg zur Kirche, wo das Pontificalrequiem
gefeiert wurde. Bei der Trauerrede des f.-e. Convicts-
directors und Pfarradminiſtrators Herrn Dr. Hilgenreiner
äußerte ſich die allgemeine Trauer in lautem Schluchzen.
Zu den Füßen des hohen Kirchhofkreuzes ruht jetzt ſein
Irdiſches aus von ſeinen Mühe. Gott lohne ſeiner Seele
alle ihre Liebe! R. I. P.
— Dankſagung. Man erſucht uns folgende
Dankſagung zur Veröffentlichung zu bringen: Der
Franciscanerordensprieſter P. Heribert Witſch hat
anläßlich der Feier ſeines 50jährigen Prieſterjubiläums von
allen Seiten, von Nah und Ferne ſo zahlreiche Glück- und
Segenswünſche erhalten, daß er nur auf dieſem Wege ver-
mag allen Freunden, Bekannten und Gönnern den herz-
innigſten Dank dafür auszuſprechen mit der Bitte auch
fernerhin ſeiner freundlich gedenken zu wollen.
Verſammlungen.
Generalverſammlung des „Vereines zur
Erziehung katholiſcher Lehrlinge.“
In der letzten Zeit tritt der „Verein jugendlicher Ar-
beiter“ immer mehr und mehr mit ſeiner merkwürdigen
Thätigkeit hervor, die hauptſächlich dahin geht, die Jugend,
und insbeſondere die Lehrlinge, ins ſocialdemokratiſche
Lager hinüberzuziehen. Welch ein edles Ziel hat ſich im
Gegenſatze zu dieſem Hetzverein der „Verein zur Erziehung
katholiſcher Lehrlinge“ geſetzt, der geſtern im großen Muſik-
vereinsſaale ſeine diesjährige Generalverſammlung abhielt.
Der Präſident Dr. Alois Gruber begrüßte zunächſt
die Verſammlungstheilnehmer, er wies auf Luccheni’s Un-
that hin, die, wenn nicht verzeihlich, ſo doch erklärlich er-
ſcheine, da ſie ja doch eine Frucht des Atheismus ſei, der
zur Socialdemokratie und Anarchie führe. Dem gegenüber
helfen keine internationalen Schutzmaßregeln gegen die An-
archiſten, da könne nur die Rückkehr zum Chriſtenthum
helfen, eine Idee, die eben auch die Congregation der
frommen Arbeiter durchzuführen ſucht und, ſoweit es ihre
Mittel erlauben, auch wirklich durchführt. Nachdem
Dr. Gruber mit einem dreifachen Hoch auf den Jubelpapſt
und Jubelkaiſer geſchloſſen, erſtattete in vortrefflicher Weiſe
der Vereinsſecretär Herr Ingenieur Trnka den Rechen-
ſchaftsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr. Die Zahl
der Mitglieder iſt auf 1550 geſtiegen. Die Zahl der Wohl-
thäter auf 117. Im Lehrlingsoratorium in Penzing be-
finden ſich 177 Lehrlinge im Alter von 14 bis 18 Jahren,
darunter 65 % aus Niederöſterreich; Böhmen und Mähren
find mit je 24 Angehörigen vertreten. Mit einem Citate
aus einer Rede Bismarck’s, in der dieſer die Nothwendig-
keit der ſocialen Reform auf poſitiv chriſtlicher Grundlage
betonte, forderte Redner die Anweſenden auf, jene Liebe
zum arbeitenden Volke zu bethätigen, die vom heil. Vater ſo
eindringlich verlangt wird. (Lebhafter Beifall.)
Hierauf wurde an Stelle der verſtorbenen Fürſtin
Wilhelmine Windiſchgrätz Gräfin Marie Harrach
zur Präſidentin des Damen-Hilfscomités gewählt.
Abg. Dr. Geßmann erörterte ſodann den Kampf
zwiſchen den beiden Weltanſchauungen, zwiſchen dem
materialiſtiſchen Socialismus und poſitivem Chriſtenthum.
In dieſem Kampfe ſei es nothwendig, daß die heranwachſende
Jugend gewonnen werde. In dieſer Hinſicht ſei leider ſchon
Vieles verſäumt worden und man habe ſehr viel nachzu-
holen, und da habe insbeſondere der Verein, der heute
ſeine Generalverſammlung abhalte, in dieſer Hinſicht große
Erfolge erzielt. Solch ein Lehrlingsheim ſoll nicht bloß für
einige Zeit der Aufenthaltsort bes Lehrlings ſein, es ſolle
ihm auch in ſpäteren Tagen das Vaterhaus erſetzen.
Nachdem Dr. Geßmann, deſſen vortreffliche Rede
oft vom Beifalle der Anweſenden unterbrochen wurde, dem
Vereine Gedeihen und immer neue Erfolge gewünſcht hatte,
erörterte P. Georg Freund C. SS. R. in ausgezeichneter
Rede die Beſtrebungen, die auf Rettung des Gewerbeſtandes
abzielen, der ja dem Kaiſer die beſten Soldaten und der
Kirche die beſten Prieſter gebe. P. Freund legte an der Hand
von Citaten aus Bebel’s Reichstagsreden dar, daß die
Socialdemokratie nicht die geringſte Luſt zeige, dem Gewerbe-
ſtande zu helfen. Die Congregation aber habe es ſich zur
Aufgabe gemacht, zwiſchen Lehrlingen und Meiſtern zu ver-
mitteln, dem Meiſter brave Lehrlinge, dem Lehrling aber
einen guten Meiſter zu verſchaffen. (Lebhafter Beifall.)
Hierauf ſchloß der Präſident Dr. Gruber die Ver-
ſammlung, deren glänzender Verlauf die beſte Bürgſchaft
für das Gedeihen des Vereines bot.
Aus Anlaß des herannahenden Weihnachts-
feſtes veranſtalten die Ortsgruppen des Vereines „Chriſt-
liche Familie“ in allen Bezirken Frauenver-
ſammlungen, deren Zweck iſt, dahin zu wirken, daß
man beim Einkauf der Weihnachtsgeſchenke nur chriſtliche
Gewerbetreibende berückſichtige, Auch die Ortsgruppe
„Währing“ hielt geſtern eine derartige Verſammlung
beim „wilden Mann“ ab, zu welcher leider, trotzdem der
rührige Obmann Armenrath Schörg mehrere Redner
eingeladen und auch das beſtimmte Erſcheinen zu-
geſichert erhielt, in Folge dringender Verhinderung keiner
derſelben erſchienen iſt, ſo daß Herr Schörg und der
Präſident des Vereines Herr Prutſcher allein die
Tagesordnung der Verſammlung beſtreiten mußten. Erſterer
widmete Eingangs ſeiner Rede der verblichenen Kaiſerin
einen tief empfundenen Nachruf, wobei ſich die Anweſenden
von ihren Sitzen erhoben, beſprach weiters die Ziele des
Vereines und trat in beredten Worten für die Unter-
ſtützung der chriſtlichen Geſchäftsleute ſowie der chriſtlichen
Preſſe ein. Auch legte er den Frauen warm ans Herz, der
Armen nicht zu vergeſſen, damit auch für dieſe das ſchöne
Weihnachtsfeſt ein Tag der Freude ſei. Herr Prutſcher
wies auf die Erfolge hin, die der Verein bereits aufzu-
weiſen habe und bezeichnete als ſeine nächſte Aufgabe,
dahin zu wirken, das ein Geſetz gegen den unlauteren Wett-
bewerb, wie ein ſolches bereits in Deutſchland exiſtirt, zu
Stande komme. Auch dieſer Redner kam auf die chriſtliche
Preſſe zu ſprechen, ſein Urtheil über dieſelbe machte jedoch
auf die Verſammelten einen peinlichen Eindruck; für die
vielen uneigennützigen Opfer, die die chriſtlichen
Blätter ſpeciell den Vereinen bringen, verdienen ſie es wohl
nicht, bezüglich ihrer „Glaubwürdigkeit“ auf die gleiche Stufe
mit den Judenblättern geſtellt zu werden.
Theater, Kunſt und Muſik.
— Im Hofoperntheater kommt morgen Mittwoch
„Die Hochzeit des Figaro“ mit den Damen
Sedlmair, Forſter, Michalek, Kaulich, Elizza, Pohlner und
Fellwock und den Herren Ritter, Demuth, Heſch, Schitten-
helm, Schmitt und Frei zur Aufführung. — Sonntag, den
11. d. M., fand die vierhundertfünfzigſte
Aufführung der Oper „Robert der Teufel“ von
Giacomo Meyerbeer ſtatt. Im Kärntnerthortheater
am 31. Auguſt 1833 mit Hermann Breiting in der Titel-
rolle zum erſten Male gegeben, waren im alten Hauſe bis
25. Jänner 1870 326 Vorſtellungen der Oper zu verzeichnen.
Im neuen Hauſe zählen wir ſeit 20. September 1870
124 „Robert“-Abende.
— Deutſches Volkstheater. Für morgen iſt „Der
Star“ von H. Bahr angeſetzt. — Der claſſiſche Donner-
ſtag bringt Goethe’s „Geſchwiſter“ mit Fräulein Retty
und Herrn Kutſchera, und Molière’s „Der eingebil-
dete Kranke“ mit Herrn Girardi in der Titel-
rolle. — Samſtag Nachmittags wird als zweite Schüler-
vorſtellung Kleiſt’s „Käthchen von Heilbronn“
gegeben. Zu dieſer Vorſtellung koſtet jeder Sitzplatz 20 kr.,
jeder Stehplatz 15 kr.
— Kaiſerjubiläums-Stadttheater. Der Andrang
zn den Caſſen des Kaiſerjubiläums-Stadttheaters war Sonn-
tag und Montag ſehr groß, es konnten nicht alle Wünſche
für die erſte Vorſtellung befriedigt werden. Nunmehr hat
der Verkauf für alle Vorſtellungen bis einſchließlich Sonn-
tag an der Stadtcaſſe, Rothenthurmſtraße Nr. 16 (Bazar),
und im Theatergebäude begonnen. Die morgige Eröff-
nungsvorſtellung beginnt ausnahmsweiſe um
½7 Uhr Abends, alle künſtigen Vorſtellungen um 7 Uhr,
nur an Sonn- und Feiertagen um ½8 Uhr. Heute Abends
findet vor einem kleinen Auditorium von geladenen Gäſten
die Generalprobe ſtatt. Die verſchiedenen Commiſſionen be-
ſichtigten geſtern das Haus und ertheilten nach eingehender
Inſpicirung den Betriebsconſens.
— Erſtes Concert des Wiener Männergeſang-
vereines. Samſtag, den 17. December, Abends ½8 Uhr,
findet im großen Muſikvereinsſaale unter der Leitung der
Vereins-Chormeiſter Herren Eduard Kremſer und Richard
v. Perger und unter gefälliger Mitwirkung der Concert-
ſängerin Fräulein Marie Katzmeyr und des Prill-Quartettes
das erſte diesjährige Concert ſtatt. — Karten ſind in der
Vereinskanzlei, 1. Bez., Canovagaſſe Nr. 4, von 4 bis
6 Uhr zu haben.
— Sylveſter-Liedertafel des „Männerchors
der Wiener k. k. Finanzwache“. Donnerſtag,
den 29. December, 8 Uhr Abends findet in Dreher’s Saal-
localitäten, 3. Bezirk, Hauptſtraße 97, die Sylveſter-
Liedertafel unter Leitung des Vereinschormeiſters
Herrn Chordirectors Rudolf Baxa und gefälliger Mit
wirkung der Damen des Wiener Chor- und
Orcheſter-Vereines“, der Herren F. Welleba,
Ludwig Weiß, J. Wotawa und *** ſtatt.
Muſikcapelle Poſchwa. Entrée im Vorverkauf 30 kr. (er-
hältlich bei ſämmtlichen k. k. Finanzwach-Abtheilungen) an
der Caſſa 40 kr.
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(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
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