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Reichspost. Nr. 168, Wien, 26.07.1900.

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168 Wien, Donnerstag Reichspost 26. Juli 1900

[Spaltenumbruch] Ebenhoch's durchaus nicht überrascht, sagt das
Blatt, schon deshalb nicht, weil er eigentlich nichts
Neues von den Jungczechen
fordert.
Haben denn die Jungczechen nicht längst und auch schon
in der früheren Rechten alle ihre Principien, alle ihre
Ziele aufgegeben? Die ganze Obstruction war nichts
Anderes, als eine Rettung vor dem Unwillen
der Wähler
und das Product der Furcht vor
denselben. Die "Nar. Listy" treten heute bereits
in der Sprachenfrage den Rückzug an. Von dem
"Verbrechen" vom 17. October und von der
Satisfaction ist keine Rede mehr und das
führende Organ deutet schon an, daß man eine Ent-
schädigung wo anders suchen könne, wenn
es in der Sprachenfrage nicht gehe.

Uebrigens sei es kein Geheimniß, daß die Majorität
in ihrer bisherigen Zusammensetzung in den Kreisen,
die über der Regierung stehen, keine großen
Sympathien
habe, und diese Gründe des
Herrn v. Koerber gegen eine Wiederauf-
richtung
sind auch die Gründe des "Verrathes"
der Herren Jaworski, Kathrein und Ebenhoch."

Deutsches Reich.
Gegen die Errichtung einer Handelskammer
in Berlin

leistet das Collegium der Aeltesten
der Berliner Kaufmannschaft
(meist
Juden) Widerstand. Neuerdings will dasselbe bekannt-
lich einen Corporationsbeschluß für das mittlere
und Kleingewerbe
bilden. Zu diesem Plane
bemerkt die "Nordd. Allg. Ztg.": "Es kann wohl
nicht erwartet werden, daß die Forderung nach
Schaffung einer die Gesammtinteressen der Kaufleute
und Industriellen vertretenden Berliner Handelskammer,
die der Minister für Handel und Gewerbe in Ueber-
einstimmung mit fast allen Parteien des Abgeordneten-
hauses und des größten Theiles der Berliner Kaufleute
und Industriellen mehrfach mit Entschiedenheit betont
hat, auch nur im geringsten an Nachdruck verlieren
wird in Folge derartiger Palliativmittel,
die, falls sie dazu bestimmt sind, die Schaffung der
Berliner Handelskammer zu verhindern, lediglich einen
Versuch mit untanglichen Mitteln
darstellen."

Der Abg. Bebel

sprach am Donnerstag in
einer Versammlung zu Zürich, die von über 1000
Personen besucht war, über die chinesischen Wirren.
Er prophezeite unter tosendem Beifall den Zusammen-
bruch der capitalistischen Gesellschaft, falls die Eifer-
sucht der Mächte in China einen Weltbrand entzünde.
Daß Herr Bebel nach seinen trüben Erfahrungen mit
dem großen "Kladderadatsch" das Prophezeien noch
immer nicht bleiben läßt, ist schwer zu verstehen.
Diesmal macht er den "Zusammenbruch" wenigstens
von einer Bedingung abhängig; das ist immerhin ein
Fortschritt.

Belgien.
Die Repräsentantenkammer

nahm die Vorlage
betreffend die Genehmigung der Schlußacte der
Haager Friedensconferenz und der dazu gehörigen
Verträge an. Auf eine Anfrage erklärte der Minister
des Aeußern, er stehe dem Plane einer belgischen
Expedition
nach China sympathisch gegenüber,
da der elbe der öffentlichen Meinung entspreche.

Brüssel als Seehafen.

In Gegenwart des
Königspaares, der Minister, zahlreicher Abgeordneter
und Vertreter der Behörden fand gestern in Laeken die
Feier der Eröffnung der Arbeit statt, welche Brüssel zu
einem Seehafen gestalten werden. König Leopold II.
that den ersten Spatenstich.

Serbien.
Das neue Ministerium

hat sich, nachdem
Nicolaus Christic die Cabinetsbildung abgelehnt hat,
in folgender Zusammensetzung constituirt: Alexa
Jovanovic, bisher Präsident des Apellgerichtshofes,
-- Präsidium und Aeußeres; Lazar Popovic, bisher
Richter am Cassationshofe -- Inneres; Nastas
Antonovic, bisher Sectionschef im Ministerium des
Innern -- Justiz; Dr. Mika Popovic, gewesener
Sectionschef im Handelsministerium -- Finanzen;
Oberstlieutenant Milos Wasic, Adjutant des Königs
Alexander -- Krieg; Oberst des Geniecorps Andreas
Jovanovic -- Bauten; Dusan Spasic, bisher
Sectionschef im Handelsministerium -- Handel; Rechts-
anwalt Paul Marinkovic -- Cultus und Unterricht.

Eine allgemeine Amnestie

für politische Ver-
brechen wird durch einen heute veröffentlichten Ukas
gewährt. Bloß die an dem Attentate gegen König
Milan direct betheiligt gewesenen Personen sind von
der Amnestie ausgeschlossen.

König Milan

hat, wie wir bereits gestern mit-
theilten, in Folge der Verlobung des Königs Alexander
als Armee-Obercommandant demissionirt. Verschiedene
Hofchargen, darunter der Flügeladjutat Oberst Solaro-
witsch, der Leibarzt Dr. Michel und der Oheim des
Königs Alexander, Oberstlieutenant Konstantinowitsch,
und dessen Sohn, Gardelieutenant Konstuntinowitsch,
haben ebenfalls ihre Entlassung gegeben.

Die Belgrader Scandalchronisten,

die ihre
Ableger in der ausländischen Presse finden, be-
schäftigen sich bereits eingehend mit dem Vorleben der
königlichen Braut und mit ihren angeblich schon Jahre
langen Beziehungen zum Könige. In der bäuerlichen
Bevölkerung soll die Wahl des Königs keine freund-
liche Aufnahme finden.


[Spaltenumbruch]
Rumänien.
Das Ministerium Carp und die Juden.

Das neue Cabinet wurde von den Wiener Börsenblättern
freundlichst begrüßt, denn sie wissen, daß der Cabinets-
ches wiederholt zu Gunsten der Juden eingetreten ist.
Das Organ des schlechten Kerls von Wien entwirft von
Herrn Carp die folgende, jedes jüdische Herz erhebende
Charakteristik: "Er hat vornehmlich in der Juden-
frage stets den seltenen Muth gefunden, populären
Strömungen entgegenzutreten. Er hat hiebei seine
humane Gesinnung auch zu solchen Zeiten mannhaft
geoffenbart, da die Leidenschaften derart aufgewühlt
waren, daß ein kühnes Eintreten für die Parias inner-
halb des rumänischen Volkes mit einer Lebensgefahr
für ihn verbunden war." Dann wird Herrn Carp
seine Aufgabe vorgezeichnet: "Er wird vor Allem mit
unnachsichtlicher Rücksichtslosigkeit jene conservativen
Elemente bändigen müssen, die unter der Führung
fanatischer Chauvinisten den Antisemitismus als ihren
Lieblingssport betreiben." In gleicher Weise strudeln
auch die übrigen Wiener Judenblätter den neuen
rumänischen Ministerpräsidenten an. Die "Frank-
furter Zeitung" gießt aber etwas Wasser in den
Wein der Wiener Börsenpresse, indem sie zorn-
erfüllt schreibt: "Kenner der Verhältnisse wissen, daß
eine Besserung der Lage der Juden unter der
gegenwärtigen Verfassung nicht eintreten kann.
Denn trotzdem Carp ein freisinniger Mann ist, war
er doch selbst als Minister seiner Zeit von der eigenen
Partei gezwungen worden, das Gesetz betreffend die
Nichtaufnahme der Juden in die rumänischen Schulen
anzunehmen. Die Ursache hiervon liegt in den eigen-
thümlichen parlamentarischen Verhältnissen. Es ist
aber keinem Minister lieb, über die jüdische Frage zu
fallen. Im Uebrigen zeigt auch die Zusammensetzung
des neuen Ministeriums, daß Herr Carp selbst, wenn
er judenfreundliche Maßregeln treffen wollte, bei den
eigenen Collegen Widerstand finden würde. Der ein-
flußreichste Minister nächst Herrn Carp, Herr
Filipescu, ist einer der Führer des wüthendsten,
erbarmungslosen Antisemitismus, und er wird unter-
stützt von den Ministern Gradisteanu und
Maiorescu." Die Hoffnungen, welche die Wiener
Judenblätter auf die "Ehrlichkeit" des "aufgeklärten"
Carp setzen, von dem sie erwarten, daß er im Interesse
des finanziellen, moralischen und culturellen Credites,
Rumänien von der "ostasiatischen Barbarei" befreien
und die im Berliner Vertrage von 1878 vereinbarte
"Emancipation" der Juden durchführen werde, dürften
vergebliche sein. Die antisemitische Strömung ist in
Rumänien eine so nachhaltige, daß, wie gesagt,
keine Regierung sich dazu verstehen wird, ihr
entgegen zu treten. Die Zahl der Juden in
Rumänien wird auf etwa 300.000 berechnet.
Sie wohnen zumeist in der Moldau, haben zwar keine
politischen Rechte, sind von allen Staatsämtern ausge-
schlossen, vermehren und bereichern sich aber gleichwohl
zusehends auf Kosten der heimischen Bevölkerung mit
Hilfe von Wucherpraktiken der verschiedensten Arten.
Sie sind zumeist erst um die Mitte dieses Jahr-
hunderts aus Rußland eingewandert. Die "N. Freie
Presse" täuscht absichtlich, wenn sie behauptet, die
Juden seien schon seit Jahrhunderten im Lande wohn-
haft, und aus leicht begreiflichen Gründen nachzurechnen
versucht, daß die Bojaren erst später eingewanderten
Geschlechtern angehören. Ein richtiges Bild der
rumänischen Juden entwirft der Franzose E. Desjardin
der als Philosemit nach der Moldau gekommen ist,
um die Juden kennen zu lernen. Er schreibt: "Sie
seien Fremde auf dem rumänischen Boden, nicht nur
der Sprache und Sitte, sondern auch dem Geiste nach,
und wollten auch Fremde bleiben! Sie sendeten ihre
Kinder nicht in die rumänische Schule, obgleich sie
ihnen unentgeltlich geöffnet ist; der ganze Kleinhandel
(Milch, Fleisch, Früchte u. s. w.) sei in ihren Händen,
besonders aber der Vertrieb des Branntweins, den sie
selbst nicht tränken, sondern mit Vitriol gemischt den
Rumänen verkauften. In der Moldau sei der Jude
auch Schneider, Schuster, Uhrmacher, Klempner, vor
allen Dingen aber Wucherer. Bis zu 50 Percent
monatlich nehme er von dem Entliehenen, und da es
keine Creditanstalten gebe, müßten in Zeiten der Noth,
bei jeder schlechten Ernte, Alle zu ihm ihre Zuflucht
nehmen."

Südamerika.

Aufstand in Panama.

Aus Panama wird
depeschirt: 1500 Aufständische kamen letzten Freitag in
Corozal bei Panama an. Die Regierungstruppen
rückten Samstag vor, zogen sich jedoch nach mehrstün-
digem Gefecht zurück. Sonntag wurden die Feindselig-
keiten mit einem Artilleriegefecht wieder aufgenommen.
Der Befehlshaber der Regierungstruppen flüchtete sich
mit seinem Stabschef auf das britische Kriegsschiff
"Leander". Der stellvertretende Gouverneur von
Panama übernahm die Leitung der Operationen der
Regierungstruppen.




Tagesbericht.


* Kalender für Donnerstag, den 26. Juli 1900.

Katholiken: Anna. -- Griechen (13. Juli):
Gabriel E. -- Sonnenaufgang 4 Uhr 28 Minuten Morgens.
Sonnenuntergang 7 Uhr 44 Minuten Abends. -- Mondes-
aufgang 4 Uhr 24 Min. Morgens. -- Mondesuntergang
7 Uhr 18 Minuten Abends.


[Spaltenumbruch]
* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der Kaiser
hat dem Feldmarschall-Lieutenant Ludwig v. Castaldo
das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, dem Oberfinanzrathe
bei der Finanz-Landesdirection in Lemberg Josef Waydo-
wicz
den Orden der Eisernen Krone III. Classe, dem
Bauunternehmer Heinrich Rabs in Wien den Titel eines
Baurathes, dem Kaufmann und Hausbesitzer Clemens
Jurenka in Olmütz den Titel eines kaiserlichen Rathes
(für die Dauer seiner Function als fachmännischer Laien-
richter bei dem Kreisgerichte in Olmütz) und dem Chef der
Firma Friedrich Otto Schmidt in Wien Max Schmidt
sowie dem Chef der Firma J. W, Müller in Wien Leopold
Müller das goldene Verdienstkreuz mit der Kron[e]
verliehen.

* Erledigte Stiftungen.

Zwei Plätze der Theobald
Uffenheimer'schen Gewerbestiftung von je 197 K 50 h
für verarmte Gewerbsleute. -- Zwei Plätze der Schöbl-
Wünsch
'schen Erziehungsstiftung per 600 K jährlich und
vier Plätze der Schöbl-Wünsch'schen Unterstützungs-
stiftung a 1000 K. Näheres s. "Wr. Ztg." Nr. 168 vom
25. d. M.

* Zur Klarstellung des Falles Tacoli.

In
der "Ostd. Rundschau" wird, um den Fall Tacoli zu
verwirren, zweierlei, was wir schon längst widerlegt
haben, nach dem "Salzburger Tagblatt" frisch auf-
gewärmt: erstens, daß Marchese Tacoli von seinem
Gegner eine Ohrfeige erhalten habe; das ist einfach
erfunden, es ist zu Thätlichkeiten überhaupt nicht ge-
kommen; zweitens, daß Marchese Tacoli seinen Gegner
denunciert habe. Das ist durchaus nicht der Fall. Als
die beiden Herren Officiere, welche Marchese Tacoli
gebeten hatte, den Fall beizulegen, die Sache dem
Ehrenrathe vorlegten, citierte dieser den Marchese
Tacoli, und dieser forderte ihn auf, über
den Hergang zu berichten, was derselbe
natürlich thun mußte. Wenn dies Denunciation
ist, dann ist auch Jeder, der vor dem Untersuchungs-
richter aussagen muß, ein Denunciant. Wir haben
übrigens jetzt, da andere Blätter des Inlandes und
Deutschlands den Namen des Gegners des Marquis
Tacoli nennen, keine Veranlassung mehr, denselben zu
verschweigen, zumal wir bisher dafür gesorgt haben,
daß die Sache nicht eine persönliche Zu-
spitzung erhalte, sondern die principielle
Seite der Frage
offen und oben bleibe. Der-
selbe ist der Lieutenant von Szilley.

* Verhaftung eines wegen Religionsstörung
verfolgten Schriftstellers.

Aus Görz wird ge-
meldet: Hier wurde der Schriftsteller Joh. Friedrich
Gutzeit verhaftet. Derselbe war in Breslau
wegen Religionsstörung zu drei Monaten Gefängniß
verurtheilt worden, hatte sich jedoch der Strafe durch
die Flucht entzogen. Er wird nach Breslau ausgeliefert
werden.

* Großer Brand in Prag.

Im Hoftracte des
Dotzauer'schen Hauses in der Hybernergasse in
Prag brach gestern Vormittags, wahrscheinlich durch
unversichtiges Hantiren mit Streichhölzern, ein großer
Brand aus, welcher das zweistöckige Magazinshaus, in
welchem die Firmen Elkan Fischl und Comp., Julius
Kusty und Tempsky und Freytag ihre Comptoris und
Magazine hatten, vollständig einäscherte. Das Feuer
entstand im Kellergewölbe. Als die daselbst aufge-
stapelten Benzinfässer explodirten und das Gewölbe in
Folge dessen zertrümmert wurde, theilte sich das Feuer
auch den übrigen Localitäten mit. Es verbrannten
große Massen von Farbwaren, Droguen, Fettwaren,
ferner Kaffee und Zucker, sowie eine große Menge
Druckbogen der Firma Tempsky. Die Höhe des
Schadens ist noch nicht sichergestellt, doch dürfte er
mehrere hunderttausend Kronen betragen. Das an-
grenzende Gebäude der Hypothekenbank war arg ge-
fährdet.

* Dreimaliger Selbstmordversuch.

Die
19jährige Magd Katharina Bücher, Ottakring,
Herbststraße Nr. 11, unternahm im Laufe des vor-
gestrigen Tages dreimal den Versuch, sich das Leben zu
nehmen. Zunächst kaufte sie um 20 Heller Laugen-
essenz und wollte die Flüssigkeit sogleich austrinken.
Der Gemischtwaarenhändler hinderte sie aber daran.
Nun eilte das Mädchen in den zweiten Stock und
wollte sich in den Hofraum stürzen -- auch daran
konnte sie gehindert werden. Auf das Polizeicommissariat
Ottakring gebracht, gab Katharina Bucher an, daß sie
einen Selbstmord ausführen wollte, weil der Magazins-
arbeiter Vincenz Bodzek, der um sie geworben
hatte und abgewiesen worden war, am 21. d. Nachts
in einem Pavillon des Westbahnhofes eine Phosphor-
lösung trank. Das Gist im Leibe, schleppte er sich
damals bis nach Ottakring, wo er bewußtlos zusammen-
brach. Der Bucher wurde auf dem Commissariat mit-
getheilt, daß sich Bodzek im Wilhelminenspital schon
außer Gefahr befinde, und sie zeigte sich auch voll-
kommen beruhigt. Man übergab sie später ihrer
Schwester. Kaum zu Hause angelangt, unternahm die
Magd abermals einen Versuch, sich aus einem Fenster
des zweiten Stockwerkes auf die Straße zu stürzen,
doch wurde sie an der Ausführung der That abermals
gehindert und sodann der psychiatrischen Klinik über-
geben.

* Der Tunneleinsturz im Erzberg.

Es steht
leider bereits außer Zweifel, daß der Einsturz des
Tunnels zwischen Eisenerz und Schichtthurmberg zwei

168 Wien, Donnerſtag Reichspoſt 26. Juli 1900

[Spaltenumbruch] Ebenhoch’s durchaus nicht überraſcht, ſagt das
Blatt, ſchon deshalb nicht, weil er eigentlich nichts
Neues von den Jungczechen
fordert.
Haben denn die Jungczechen nicht längſt und auch ſchon
in der früheren Rechten alle ihre Principien, alle ihre
Ziele aufgegeben? Die ganze Obſtruction war nichts
Anderes, als eine Rettung vor dem Unwillen
der Wähler
und das Product der Furcht vor
denſelben. Die „Nar. Liſty“ treten heute bereits
in der Sprachenfrage den Rückzug an. Von dem
„Verbrechen“ vom 17. October und von der
Satisfaction iſt keine Rede mehr und das
führende Organ deutet ſchon an, daß man eine Ent-
ſchädigung wo anders ſuchen könne, wenn
es in der Sprachenfrage nicht gehe.

Uebrigens ſei es kein Geheimniß, daß die Majorität
in ihrer bisherigen Zuſammenſetzung in den Kreiſen,
die über der Regierung ſtehen, keine großen
Sympathien
habe, und dieſe Gründe des
Herrn v. Koerber gegen eine Wiederauf-
richtung
ſind auch die Gründe des „Verrathes“
der Herren Jaworski, Kathrein und Ebenhoch.“

Deutſches Reich.
Gegen die Errichtung einer Handelskammer
in Berlin

leiſtet das Collegium der Aelteſten
der Berliner Kaufmannſchaft
(meiſt
Juden) Widerſtand. Neuerdings will dasſelbe bekannt-
lich einen Corporationsbeſchluß für das mittlere
und Kleingewerbe
bilden. Zu dieſem Plane
bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.“: „Es kann wohl
nicht erwartet werden, daß die Forderung nach
Schaffung einer die Geſammtintereſſen der Kaufleute
und Induſtriellen vertretenden Berliner Handelskammer,
die der Miniſter für Handel und Gewerbe in Ueber-
einſtimmung mit faſt allen Parteien des Abgeordneten-
hauſes und des größten Theiles der Berliner Kaufleute
und Induſtriellen mehrfach mit Entſchiedenheit betont
hat, auch nur im geringſten an Nachdruck verlieren
wird in Folge derartiger Palliativmittel,
die, falls ſie dazu beſtimmt ſind, die Schaffung der
Berliner Handelskammer zu verhindern, lediglich einen
Verſuch mit untanglichen Mitteln
darſtellen.“

Der Abg. Bebel

ſprach am Donnerſtag in
einer Verſammlung zu Zürich, die von über 1000
Perſonen beſucht war, über die chineſiſchen Wirren.
Er prophezeite unter toſendem Beifall den Zuſammen-
bruch der capitaliſtiſchen Geſellſchaft, falls die Eifer-
ſucht der Mächte in China einen Weltbrand entzünde.
Daß Herr Bebel nach ſeinen trüben Erfahrungen mit
dem großen „Kladderadatſch“ das Prophezeien noch
immer nicht bleiben läßt, iſt ſchwer zu verſtehen.
Diesmal macht er den „Zuſammenbruch“ wenigſtens
von einer Bedingung abhängig; das iſt immerhin ein
Fortſchritt.

Belgien.
Die Repräſentantenkammer

nahm die Vorlage
betreffend die Genehmigung der Schlußacte der
Haager Friedensconferenz und der dazu gehörigen
Verträge an. Auf eine Anfrage erklärte der Miniſter
des Aeußern, er ſtehe dem Plane einer belgiſchen
Expedition
nach China ſympathiſch gegenüber,
da der elbe der öffentlichen Meinung entſpreche.

Brüſſel als Seehafen.

In Gegenwart des
Königspaares, der Miniſter, zahlreicher Abgeordneter
und Vertreter der Behörden fand geſtern in Laeken die
Feier der Eröffnung der Arbeit ſtatt, welche Brüſſel zu
einem Seehafen geſtalten werden. König Leopold II.
that den erſten Spatenſtich.

Serbien.
Das neue Miniſterium

hat ſich, nachdem
Nicolaus Chriſtic die Cabinetsbildung abgelehnt hat,
in folgender Zuſammenſetzung conſtituirt: Alexa
Jovanovic, bisher Präſident des Apellgerichtshofes,
— Präſidium und Aeußeres; Lazar Popovic, bisher
Richter am Caſſationshofe — Inneres; Naſtas
Antonovic, bisher Sectionschef im Miniſterium des
Innern — Juſtiz; Dr. Mika Popovic, geweſener
Sectionschef im Handelsminiſterium — Finanzen;
Oberſtlieutenant Milos Waſic, Adjutant des Königs
Alexander — Krieg; Oberſt des Geniecorps Andreas
Jovanovic — Bauten; Duſan Spaſic, bisher
Sectionschef im Handelsminiſterium — Handel; Rechts-
anwalt Paul Marinkovic — Cultus und Unterricht.

Eine allgemeine Amneſtie

für politiſche Ver-
brechen wird durch einen heute veröffentlichten Ukas
gewährt. Bloß die an dem Attentate gegen König
Milan direct betheiligt geweſenen Perſonen ſind von
der Amneſtie ausgeſchloſſen.

König Milan

hat, wie wir bereits geſtern mit-
theilten, in Folge der Verlobung des Königs Alexander
als Armee-Obercommandant demiſſionirt. Verſchiedene
Hofchargen, darunter der Flügeladjutat Oberſt Solaro-
witſch, der Leibarzt Dr. Michel und der Oheim des
Königs Alexander, Oberſtlieutenant Konſtantinowitſch,
und deſſen Sohn, Gardelieutenant Konſtuntinowitſch,
haben ebenfalls ihre Entlaſſung gegeben.

Die Belgrader Scandalchroniſten,

die ihre
Ableger in der ausländiſchen Preſſe finden, be-
ſchäftigen ſich bereits eingehend mit dem Vorleben der
königlichen Braut und mit ihren angeblich ſchon Jahre
langen Beziehungen zum Könige. In der bäuerlichen
Bevölkerung ſoll die Wahl des Königs keine freund-
liche Aufnahme finden.


[Spaltenumbruch]
Rumänien.
Das Miniſterium Carp und die Juden.

Das neue Cabinet wurde von den Wiener Börſenblättern
freundlichſt begrüßt, denn ſie wiſſen, daß der Cabinets-
cheſ wiederholt zu Gunſten der Juden eingetreten iſt.
Das Organ des ſchlechten Kerls von Wien entwirft von
Herrn Carp die folgende, jedes jüdiſche Herz erhebende
Charakteriſtik: „Er hat vornehmlich in der Juden-
frage ſtets den ſeltenen Muth gefunden, populären
Strömungen entgegenzutreten. Er hat hiebei ſeine
humane Geſinnung auch zu ſolchen Zeiten mannhaft
geoffenbart, da die Leidenſchaften derart aufgewühlt
waren, daß ein kühnes Eintreten für die Parias inner-
halb des rumäniſchen Volkes mit einer Lebensgefahr
für ihn verbunden war.“ Dann wird Herrn Carp
ſeine Aufgabe vorgezeichnet: „Er wird vor Allem mit
unnachſichtlicher Rückſichtsloſigkeit jene conſervativen
Elemente bändigen müſſen, die unter der Führung
fanatiſcher Chauviniſten den Antiſemitismus als ihren
Lieblingsſport betreiben.“ In gleicher Weiſe ſtrudeln
auch die übrigen Wiener Judenblätter den neuen
rumäniſchen Miniſterpräſidenten an. Die „Frank-
furter Zeitung“ gießt aber etwas Waſſer in den
Wein der Wiener Börſenpreſſe, indem ſie zorn-
erfüllt ſchreibt: „Kenner der Verhältniſſe wiſſen, daß
eine Beſſerung der Lage der Juden unter der
gegenwärtigen Verfaſſung nicht eintreten kann.
Denn trotzdem Carp ein freiſinniger Mann iſt, war
er doch ſelbſt als Miniſter ſeiner Zeit von der eigenen
Partei gezwungen worden, das Geſetz betreffend die
Nichtaufnahme der Juden in die rumäniſchen Schulen
anzunehmen. Die Urſache hiervon liegt in den eigen-
thümlichen parlamentariſchen Verhältniſſen. Es iſt
aber keinem Miniſter lieb, über die jüdiſche Frage zu
fallen. Im Uebrigen zeigt auch die Zuſammenſetzung
des neuen Miniſteriums, daß Herr Carp ſelbſt, wenn
er judenfreundliche Maßregeln treffen wollte, bei den
eigenen Collegen Widerſtand finden würde. Der ein-
flußreichſte Miniſter nächſt Herrn Carp, Herr
Filipescu, iſt einer der Führer des wüthendſten,
erbarmungsloſen Antiſemitismus, und er wird unter-
ſtützt von den Miniſtern Gradiſteanu und
Maiorescu.“ Die Hoffnungen, welche die Wiener
Judenblätter auf die „Ehrlichkeit“ des „aufgeklärten“
Carp ſetzen, von dem ſie erwarten, daß er im Intereſſe
des finanziellen, moraliſchen und culturellen Credites,
Rumänien von der „oſtaſiatiſchen Barbarei“ befreien
und die im Berliner Vertrage von 1878 vereinbarte
„Emancipation“ der Juden durchführen werde, dürften
vergebliche ſein. Die antiſemitiſche Strömung iſt in
Rumänien eine ſo nachhaltige, daß, wie geſagt,
keine Regierung ſich dazu verſtehen wird, ihr
entgegen zu treten. Die Zahl der Juden in
Rumänien wird auf etwa 300.000 berechnet.
Sie wohnen zumeiſt in der Moldau, haben zwar keine
politiſchen Rechte, ſind von allen Staatsämtern ausge-
ſchloſſen, vermehren und bereichern ſich aber gleichwohl
zuſehends auf Koſten der heimiſchen Bevölkerung mit
Hilfe von Wucherpraktiken der verſchiedenſten Arten.
Sie ſind zumeiſt erſt um die Mitte dieſes Jahr-
hunderts aus Rußland eingewandert. Die „N. Freie
Preſſe“ täuſcht abſichtlich, wenn ſie behauptet, die
Juden ſeien ſchon ſeit Jahrhunderten im Lande wohn-
haft, und aus leicht begreiflichen Gründen nachzurechnen
verſucht, daß die Bojaren erſt ſpäter eingewanderten
Geſchlechtern angehören. Ein richtiges Bild der
rumäniſchen Juden entwirft der Franzoſe E. Desjardin
der als Philoſemit nach der Moldau gekommen iſt,
um die Juden kennen zu lernen. Er ſchreibt: „Sie
ſeien Fremde auf dem rumäniſchen Boden, nicht nur
der Sprache und Sitte, ſondern auch dem Geiſte nach,
und wollten auch Fremde bleiben! Sie ſendeten ihre
Kinder nicht in die rumäniſche Schule, obgleich ſie
ihnen unentgeltlich geöffnet iſt; der ganze Kleinhandel
(Milch, Fleiſch, Früchte u. ſ. w.) ſei in ihren Händen,
beſonders aber der Vertrieb des Branntweins, den ſie
ſelbſt nicht tränken, ſondern mit Vitriol gemiſcht den
Rumänen verkauften. In der Moldau ſei der Jude
auch Schneider, Schuſter, Uhrmacher, Klempner, vor
allen Dingen aber Wucherer. Bis zu 50 Percent
monatlich nehme er von dem Entliehenen, und da es
keine Creditanſtalten gebe, müßten in Zeiten der Noth,
bei jeder ſchlechten Ernte, Alle zu ihm ihre Zuflucht
nehmen.“

Südamerika.

Aufſtand in Panama.

Aus Panama wird
depeſchirt: 1500 Aufſtändiſche kamen letzten Freitag in
Corozal bei Panama an. Die Regierungstruppen
rückten Samſtag vor, zogen ſich jedoch nach mehrſtün-
digem Gefecht zurück. Sonntag wurden die Feindſelig-
keiten mit einem Artilleriegefecht wieder aufgenommen.
Der Befehlshaber der Regierungstruppen flüchtete ſich
mit ſeinem Stabschef auf das britiſche Kriegsſchiff
„Leander“. Der ſtellvertretende Gouverneur von
Panama übernahm die Leitung der Operationen der
Regierungstruppen.




Tagesbericht.


* Kalender für Donnerſtag, den 26. Juli 1900.

Katholiken: Anna. — Griechen (13. Juli):
Gabriel E. — Sonnenaufgang 4 Uhr 28 Minuten Morgens.
Sonnenuntergang 7 Uhr 44 Minuten Abends. — Mondes-
aufgang 4 Uhr 24 Min. Morgens. — Mondesuntergang
7 Uhr 18 Minuten Abends.


[Spaltenumbruch]
* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der Kaiſer
hat dem Feldmarſchall-Lieutenant Ludwig v. Caſtaldo
das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, dem Oberfinanzrathe
bei der Finanz-Landesdirection in Lemberg Joſef Waydo-
wicz
den Orden der Eiſernen Krone III. Claſſe, dem
Bauunternehmer Heinrich Rabs in Wien den Titel eines
Baurathes, dem Kaufmann und Hausbeſitzer Clemens
Jurenka in Olmütz den Titel eines kaiſerlichen Rathes
(für die Dauer ſeiner Function als fachmänniſcher Laien-
richter bei dem Kreisgerichte in Olmütz) und dem Chef der
Firma Friedrich Otto Schmidt in Wien Max Schmidt
ſowie dem Chef der Firma J. W, Müller in Wien Leopold
Müller das goldene Verdienſtkreuz mit der Kron[e]
verliehen.

* Erledigte Stiftungen.

Zwei Plätze der Theobald
Uffenheimer’ſchen Gewerbeſtiftung von je 197 K 50 h
für verarmte Gewerbsleute. — Zwei Plätze der Schöbl-
Wünſch
’ſchen Erziehungsſtiftung per 600 K jährlich und
vier Plätze der Schöbl-Wünſch’ſchen Unterſtützungs-
ſtiftung à 1000 K. Näheres ſ. „Wr. Ztg.“ Nr. 168 vom
25. d. M.

* Zur Klarſtellung des Falles Tacoli.

In
der „Oſtd. Rundſchau“ wird, um den Fall Tacoli zu
verwirren, zweierlei, was wir ſchon längſt widerlegt
haben, nach dem „Salzburger Tagblatt“ friſch auf-
gewärmt: erſtens, daß Marcheſe Tacoli von ſeinem
Gegner eine Ohrfeige erhalten habe; das iſt einfach
erfunden, es iſt zu Thätlichkeiten überhaupt nicht ge-
kommen; zweitens, daß Marcheſe Tacoli ſeinen Gegner
denunciert habe. Das iſt durchaus nicht der Fall. Als
die beiden Herren Officiere, welche Marcheſe Tacoli
gebeten hatte, den Fall beizulegen, die Sache dem
Ehrenrathe vorlegten, citierte dieſer den Marcheſe
Tacoli, und dieſer forderte ihn auf, über
den Hergang zu berichten, was derſelbe
natürlich thun mußte. Wenn dies Denunciation
iſt, dann iſt auch Jeder, der vor dem Unterſuchungs-
richter ausſagen muß, ein Denunciant. Wir haben
übrigens jetzt, da andere Blätter des Inlandes und
Deutſchlands den Namen des Gegners des Marquis
Tacoli nennen, keine Veranlaſſung mehr, denſelben zu
verſchweigen, zumal wir bisher dafür geſorgt haben,
daß die Sache nicht eine perſönliche Zu-
ſpitzung erhalte, ſondern die principielle
Seite der Frage
offen und oben bleibe. Der-
ſelbe iſt der Lieutenant von Szilley.

* Verhaftung eines wegen Religionsſtörung
verfolgten Schriftſtellers.

Aus Görz wird ge-
meldet: Hier wurde der Schriftſteller Joh. Friedrich
Gutzeit verhaftet. Derſelbe war in Breslau
wegen Religionsſtörung zu drei Monaten Gefängniß
verurtheilt worden, hatte ſich jedoch der Strafe durch
die Flucht entzogen. Er wird nach Breslau ausgeliefert
werden.

* Großer Brand in Prag.

Im Hoftracte des
Dotzauer’ſchen Hauſes in der Hybernergaſſe in
Prag brach geſtern Vormittags, wahrſcheinlich durch
unverſichtiges Hantiren mit Streichhölzern, ein großer
Brand aus, welcher das zweiſtöckige Magazinshaus, in
welchem die Firmen Elkan Fiſchl und Comp., Julius
Kuſty und Tempsky und Freytag ihre Comptoris und
Magazine hatten, vollſtändig einäſcherte. Das Feuer
entſtand im Kellergewölbe. Als die daſelbſt aufge-
ſtapelten Benzinfäſſer explodirten und das Gewölbe in
Folge deſſen zertrümmert wurde, theilte ſich das Feuer
auch den übrigen Localitäten mit. Es verbrannten
große Maſſen von Farbwaren, Droguen, Fettwaren,
ferner Kaffee und Zucker, ſowie eine große Menge
Druckbogen der Firma Tempsky. Die Höhe des
Schadens iſt noch nicht ſichergeſtellt, doch dürfte er
mehrere hunderttauſend Kronen betragen. Das an-
grenzende Gebäude der Hypothekenbank war arg ge-
fährdet.

* Dreimaliger Selbſtmordverſuch.

Die
19jährige Magd Katharina Bücher, Ottakring,
Herbſtſtraße Nr. 11, unternahm im Laufe des vor-
geſtrigen Tages dreimal den Verſuch, ſich das Leben zu
nehmen. Zunächſt kaufte ſie um 20 Heller Laugen-
eſſenz und wollte die Flüſſigkeit ſogleich austrinken.
Der Gemiſchtwaarenhändler hinderte ſie aber daran.
Nun eilte das Mädchen in den zweiten Stock und
wollte ſich in den Hofraum ſtürzen — auch daran
konnte ſie gehindert werden. Auf das Polizeicommiſſariat
Ottakring gebracht, gab Katharina Bucher an, daß ſie
einen Selbſtmord ausführen wollte, weil der Magazins-
arbeiter Vincenz Bodzek, der um ſie geworben
hatte und abgewieſen worden war, am 21. d. Nachts
in einem Pavillon des Weſtbahnhofes eine Phosphor-
löſung trank. Das Giſt im Leibe, ſchleppte er ſich
damals bis nach Ottakring, wo er bewußtlos zuſammen-
brach. Der Bucher wurde auf dem Commiſſariat mit-
getheilt, daß ſich Bodzek im Wilhelminenſpital ſchon
außer Gefahr befinde, und ſie zeigte ſich auch voll-
kommen beruhigt. Man übergab ſie ſpäter ihrer
Schweſter. Kaum zu Hauſe angelangt, unternahm die
Magd abermals einen Verſuch, ſich aus einem Fenſter
des zweiten Stockwerkes auf die Straße zu ſtürzen,
doch wurde ſie an der Ausführung der That abermals
gehindert und ſodann der pſychiatriſchen Klinik über-
geben.

* Der Tunneleinſturz im Erzberg.

Es ſteht
leider bereits außer Zweifel, daß der Einſturz des
Tunnels zwiſchen Eiſenerz und Schichtthurmberg zwei

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[3/0003] 168 Wien, Donnerſtag Reichspoſt 26. Juli 1900 Ebenhoch’s durchaus nicht überraſcht, ſagt das Blatt, ſchon deshalb nicht, weil er eigentlich nichts Neues von den Jungczechen fordert. Haben denn die Jungczechen nicht längſt und auch ſchon in der früheren Rechten alle ihre Principien, alle ihre Ziele aufgegeben? Die ganze Obſtruction war nichts Anderes, als eine Rettung vor dem Unwillen der Wähler und das Product der Furcht vor denſelben. Die „Nar. Liſty“ treten heute bereits in der Sprachenfrage den Rückzug an. Von dem „Verbrechen“ vom 17. October und von der Satisfaction iſt keine Rede mehr und das führende Organ deutet ſchon an, daß man eine Ent- ſchädigung wo anders ſuchen könne, wenn es in der Sprachenfrage nicht gehe. Uebrigens ſei es kein Geheimniß, daß die Majorität in ihrer bisherigen Zuſammenſetzung in den Kreiſen, die über der Regierung ſtehen, keine großen Sympathien habe, und dieſe Gründe des Herrn v. Koerber gegen eine Wiederauf- richtung ſind auch die Gründe des „Verrathes“ der Herren Jaworski, Kathrein und Ebenhoch.“ Deutſches Reich. Gegen die Errichtung einer Handelskammer in Berlin leiſtet das Collegium der Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft (meiſt Juden) Widerſtand. Neuerdings will dasſelbe bekannt- lich einen Corporationsbeſchluß für das mittlere und Kleingewerbe bilden. Zu dieſem Plane bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.“: „Es kann wohl nicht erwartet werden, daß die Forderung nach Schaffung einer die Geſammtintereſſen der Kaufleute und Induſtriellen vertretenden Berliner Handelskammer, die der Miniſter für Handel und Gewerbe in Ueber- einſtimmung mit faſt allen Parteien des Abgeordneten- hauſes und des größten Theiles der Berliner Kaufleute und Induſtriellen mehrfach mit Entſchiedenheit betont hat, auch nur im geringſten an Nachdruck verlieren wird in Folge derartiger Palliativmittel, die, falls ſie dazu beſtimmt ſind, die Schaffung der Berliner Handelskammer zu verhindern, lediglich einen Verſuch mit untanglichen Mitteln darſtellen.“ Der Abg. Bebel ſprach am Donnerſtag in einer Verſammlung zu Zürich, die von über 1000 Perſonen beſucht war, über die chineſiſchen Wirren. Er prophezeite unter toſendem Beifall den Zuſammen- bruch der capitaliſtiſchen Geſellſchaft, falls die Eifer- ſucht der Mächte in China einen Weltbrand entzünde. Daß Herr Bebel nach ſeinen trüben Erfahrungen mit dem großen „Kladderadatſch“ das Prophezeien noch immer nicht bleiben läßt, iſt ſchwer zu verſtehen. Diesmal macht er den „Zuſammenbruch“ wenigſtens von einer Bedingung abhängig; das iſt immerhin ein Fortſchritt. Belgien. Die Repräſentantenkammer nahm die Vorlage betreffend die Genehmigung der Schlußacte der Haager Friedensconferenz und der dazu gehörigen Verträge an. Auf eine Anfrage erklärte der Miniſter des Aeußern, er ſtehe dem Plane einer belgiſchen Expedition nach China ſympathiſch gegenüber, da der elbe der öffentlichen Meinung entſpreche. Brüſſel als Seehafen. In Gegenwart des Königspaares, der Miniſter, zahlreicher Abgeordneter und Vertreter der Behörden fand geſtern in Laeken die Feier der Eröffnung der Arbeit ſtatt, welche Brüſſel zu einem Seehafen geſtalten werden. König Leopold II. that den erſten Spatenſtich. Serbien. Das neue Miniſterium hat ſich, nachdem Nicolaus Chriſtic die Cabinetsbildung abgelehnt hat, in folgender Zuſammenſetzung conſtituirt: Alexa Jovanovic, bisher Präſident des Apellgerichtshofes, — Präſidium und Aeußeres; Lazar Popovic, bisher Richter am Caſſationshofe — Inneres; Naſtas Antonovic, bisher Sectionschef im Miniſterium des Innern — Juſtiz; Dr. Mika Popovic, geweſener Sectionschef im Handelsminiſterium — Finanzen; Oberſtlieutenant Milos Waſic, Adjutant des Königs Alexander — Krieg; Oberſt des Geniecorps Andreas Jovanovic — Bauten; Duſan Spaſic, bisher Sectionschef im Handelsminiſterium — Handel; Rechts- anwalt Paul Marinkovic — Cultus und Unterricht. Eine allgemeine Amneſtie für politiſche Ver- brechen wird durch einen heute veröffentlichten Ukas gewährt. Bloß die an dem Attentate gegen König Milan direct betheiligt geweſenen Perſonen ſind von der Amneſtie ausgeſchloſſen. König Milan hat, wie wir bereits geſtern mit- theilten, in Folge der Verlobung des Königs Alexander als Armee-Obercommandant demiſſionirt. Verſchiedene Hofchargen, darunter der Flügeladjutat Oberſt Solaro- witſch, der Leibarzt Dr. Michel und der Oheim des Königs Alexander, Oberſtlieutenant Konſtantinowitſch, und deſſen Sohn, Gardelieutenant Konſtuntinowitſch, haben ebenfalls ihre Entlaſſung gegeben. Die Belgrader Scandalchroniſten, die ihre Ableger in der ausländiſchen Preſſe finden, be- ſchäftigen ſich bereits eingehend mit dem Vorleben der königlichen Braut und mit ihren angeblich ſchon Jahre langen Beziehungen zum Könige. In der bäuerlichen Bevölkerung ſoll die Wahl des Königs keine freund- liche Aufnahme finden. Rumänien. Das Miniſterium Carp und die Juden. Das neue Cabinet wurde von den Wiener Börſenblättern freundlichſt begrüßt, denn ſie wiſſen, daß der Cabinets- cheſ wiederholt zu Gunſten der Juden eingetreten iſt. Das Organ des ſchlechten Kerls von Wien entwirft von Herrn Carp die folgende, jedes jüdiſche Herz erhebende Charakteriſtik: „Er hat vornehmlich in der Juden- frage ſtets den ſeltenen Muth gefunden, populären Strömungen entgegenzutreten. Er hat hiebei ſeine humane Geſinnung auch zu ſolchen Zeiten mannhaft geoffenbart, da die Leidenſchaften derart aufgewühlt waren, daß ein kühnes Eintreten für die Parias inner- halb des rumäniſchen Volkes mit einer Lebensgefahr für ihn verbunden war.“ Dann wird Herrn Carp ſeine Aufgabe vorgezeichnet: „Er wird vor Allem mit unnachſichtlicher Rückſichtsloſigkeit jene conſervativen Elemente bändigen müſſen, die unter der Führung fanatiſcher Chauviniſten den Antiſemitismus als ihren Lieblingsſport betreiben.“ In gleicher Weiſe ſtrudeln auch die übrigen Wiener Judenblätter den neuen rumäniſchen Miniſterpräſidenten an. Die „Frank- furter Zeitung“ gießt aber etwas Waſſer in den Wein der Wiener Börſenpreſſe, indem ſie zorn- erfüllt ſchreibt: „Kenner der Verhältniſſe wiſſen, daß eine Beſſerung der Lage der Juden unter der gegenwärtigen Verfaſſung nicht eintreten kann. Denn trotzdem Carp ein freiſinniger Mann iſt, war er doch ſelbſt als Miniſter ſeiner Zeit von der eigenen Partei gezwungen worden, das Geſetz betreffend die Nichtaufnahme der Juden in die rumäniſchen Schulen anzunehmen. Die Urſache hiervon liegt in den eigen- thümlichen parlamentariſchen Verhältniſſen. Es iſt aber keinem Miniſter lieb, über die jüdiſche Frage zu fallen. Im Uebrigen zeigt auch die Zuſammenſetzung des neuen Miniſteriums, daß Herr Carp ſelbſt, wenn er judenfreundliche Maßregeln treffen wollte, bei den eigenen Collegen Widerſtand finden würde. Der ein- flußreichſte Miniſter nächſt Herrn Carp, Herr Filipescu, iſt einer der Führer des wüthendſten, erbarmungsloſen Antiſemitismus, und er wird unter- ſtützt von den Miniſtern Gradiſteanu und Maiorescu.“ Die Hoffnungen, welche die Wiener Judenblätter auf die „Ehrlichkeit“ des „aufgeklärten“ Carp ſetzen, von dem ſie erwarten, daß er im Intereſſe des finanziellen, moraliſchen und culturellen Credites, Rumänien von der „oſtaſiatiſchen Barbarei“ befreien und die im Berliner Vertrage von 1878 vereinbarte „Emancipation“ der Juden durchführen werde, dürften vergebliche ſein. Die antiſemitiſche Strömung iſt in Rumänien eine ſo nachhaltige, daß, wie geſagt, keine Regierung ſich dazu verſtehen wird, ihr entgegen zu treten. Die Zahl der Juden in Rumänien wird auf etwa 300.000 berechnet. Sie wohnen zumeiſt in der Moldau, haben zwar keine politiſchen Rechte, ſind von allen Staatsämtern ausge- ſchloſſen, vermehren und bereichern ſich aber gleichwohl zuſehends auf Koſten der heimiſchen Bevölkerung mit Hilfe von Wucherpraktiken der verſchiedenſten Arten. Sie ſind zumeiſt erſt um die Mitte dieſes Jahr- hunderts aus Rußland eingewandert. Die „N. Freie Preſſe“ täuſcht abſichtlich, wenn ſie behauptet, die Juden ſeien ſchon ſeit Jahrhunderten im Lande wohn- haft, und aus leicht begreiflichen Gründen nachzurechnen verſucht, daß die Bojaren erſt ſpäter eingewanderten Geſchlechtern angehören. Ein richtiges Bild der rumäniſchen Juden entwirft der Franzoſe E. Desjardin der als Philoſemit nach der Moldau gekommen iſt, um die Juden kennen zu lernen. Er ſchreibt: „Sie ſeien Fremde auf dem rumäniſchen Boden, nicht nur der Sprache und Sitte, ſondern auch dem Geiſte nach, und wollten auch Fremde bleiben! Sie ſendeten ihre Kinder nicht in die rumäniſche Schule, obgleich ſie ihnen unentgeltlich geöffnet iſt; der ganze Kleinhandel (Milch, Fleiſch, Früchte u. ſ. w.) ſei in ihren Händen, beſonders aber der Vertrieb des Branntweins, den ſie ſelbſt nicht tränken, ſondern mit Vitriol gemiſcht den Rumänen verkauften. In der Moldau ſei der Jude auch Schneider, Schuſter, Uhrmacher, Klempner, vor allen Dingen aber Wucherer. Bis zu 50 Percent monatlich nehme er von dem Entliehenen, und da es keine Creditanſtalten gebe, müßten in Zeiten der Noth, bei jeder ſchlechten Ernte, Alle zu ihm ihre Zuflucht nehmen.“ Südamerika. Aufſtand in Panama. Aus Panama wird depeſchirt: 1500 Aufſtändiſche kamen letzten Freitag in Corozal bei Panama an. Die Regierungstruppen rückten Samſtag vor, zogen ſich jedoch nach mehrſtün- digem Gefecht zurück. Sonntag wurden die Feindſelig- keiten mit einem Artilleriegefecht wieder aufgenommen. Der Befehlshaber der Regierungstruppen flüchtete ſich mit ſeinem Stabschef auf das britiſche Kriegsſchiff „Leander“. Der ſtellvertretende Gouverneur von Panama übernahm die Leitung der Operationen der Regierungstruppen. Tagesbericht. Wien. 25. Juli. * Kalender für Donnerſtag, den 26. Juli 1900. Katholiken: Anna. — Griechen (13. Juli): Gabriel E. — Sonnenaufgang 4 Uhr 28 Minuten Morgens. Sonnenuntergang 7 Uhr 44 Minuten Abends. — Mondes- aufgang 4 Uhr 24 Min. Morgens. — Mondesuntergang 7 Uhr 18 Minuten Abends. * Auszeichnungen und Ernennungen. Der Kaiſer hat dem Feldmarſchall-Lieutenant Ludwig v. Caſtaldo das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, dem Oberfinanzrathe bei der Finanz-Landesdirection in Lemberg Joſef Waydo- wicz den Orden der Eiſernen Krone III. Claſſe, dem Bauunternehmer Heinrich Rabs in Wien den Titel eines Baurathes, dem Kaufmann und Hausbeſitzer Clemens Jurenka in Olmütz den Titel eines kaiſerlichen Rathes (für die Dauer ſeiner Function als fachmänniſcher Laien- richter bei dem Kreisgerichte in Olmütz) und dem Chef der Firma Friedrich Otto Schmidt in Wien Max Schmidt ſowie dem Chef der Firma J. W, Müller in Wien Leopold Müller das goldene Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen. * Erledigte Stiftungen. Zwei Plätze der Theobald Uffenheimer’ſchen Gewerbeſtiftung von je 197 K 50 h für verarmte Gewerbsleute. — Zwei Plätze der Schöbl- Wünſch’ſchen Erziehungsſtiftung per 600 K jährlich und vier Plätze der Schöbl-Wünſch’ſchen Unterſtützungs- ſtiftung à 1000 K. Näheres ſ. „Wr. Ztg.“ Nr. 168 vom 25. d. M. * Zur Klarſtellung des Falles Tacoli. In der „Oſtd. Rundſchau“ wird, um den Fall Tacoli zu verwirren, zweierlei, was wir ſchon längſt widerlegt haben, nach dem „Salzburger Tagblatt“ friſch auf- gewärmt: erſtens, daß Marcheſe Tacoli von ſeinem Gegner eine Ohrfeige erhalten habe; das iſt einfach erfunden, es iſt zu Thätlichkeiten überhaupt nicht ge- kommen; zweitens, daß Marcheſe Tacoli ſeinen Gegner denunciert habe. Das iſt durchaus nicht der Fall. Als die beiden Herren Officiere, welche Marcheſe Tacoli gebeten hatte, den Fall beizulegen, die Sache dem Ehrenrathe vorlegten, citierte dieſer den Marcheſe Tacoli, und dieſer forderte ihn auf, über den Hergang zu berichten, was derſelbe natürlich thun mußte. Wenn dies Denunciation iſt, dann iſt auch Jeder, der vor dem Unterſuchungs- richter ausſagen muß, ein Denunciant. Wir haben übrigens jetzt, da andere Blätter des Inlandes und Deutſchlands den Namen des Gegners des Marquis Tacoli nennen, keine Veranlaſſung mehr, denſelben zu verſchweigen, zumal wir bisher dafür geſorgt haben, daß die Sache nicht eine perſönliche Zu- ſpitzung erhalte, ſondern die principielle Seite der Frage offen und oben bleibe. Der- ſelbe iſt der Lieutenant von Szilley. * Verhaftung eines wegen Religionsſtörung verfolgten Schriftſtellers. Aus Görz wird ge- meldet: Hier wurde der Schriftſteller Joh. Friedrich Gutzeit verhaftet. Derſelbe war in Breslau wegen Religionsſtörung zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt worden, hatte ſich jedoch der Strafe durch die Flucht entzogen. Er wird nach Breslau ausgeliefert werden. * Großer Brand in Prag. Im Hoftracte des Dotzauer’ſchen Hauſes in der Hybernergaſſe in Prag brach geſtern Vormittags, wahrſcheinlich durch unverſichtiges Hantiren mit Streichhölzern, ein großer Brand aus, welcher das zweiſtöckige Magazinshaus, in welchem die Firmen Elkan Fiſchl und Comp., Julius Kuſty und Tempsky und Freytag ihre Comptoris und Magazine hatten, vollſtändig einäſcherte. Das Feuer entſtand im Kellergewölbe. Als die daſelbſt aufge- ſtapelten Benzinfäſſer explodirten und das Gewölbe in Folge deſſen zertrümmert wurde, theilte ſich das Feuer auch den übrigen Localitäten mit. Es verbrannten große Maſſen von Farbwaren, Droguen, Fettwaren, ferner Kaffee und Zucker, ſowie eine große Menge Druckbogen der Firma Tempsky. Die Höhe des Schadens iſt noch nicht ſichergeſtellt, doch dürfte er mehrere hunderttauſend Kronen betragen. Das an- grenzende Gebäude der Hypothekenbank war arg ge- fährdet. * Dreimaliger Selbſtmordverſuch. Die 19jährige Magd Katharina Bücher, Ottakring, Herbſtſtraße Nr. 11, unternahm im Laufe des vor- geſtrigen Tages dreimal den Verſuch, ſich das Leben zu nehmen. Zunächſt kaufte ſie um 20 Heller Laugen- eſſenz und wollte die Flüſſigkeit ſogleich austrinken. Der Gemiſchtwaarenhändler hinderte ſie aber daran. Nun eilte das Mädchen in den zweiten Stock und wollte ſich in den Hofraum ſtürzen — auch daran konnte ſie gehindert werden. Auf das Polizeicommiſſariat Ottakring gebracht, gab Katharina Bucher an, daß ſie einen Selbſtmord ausführen wollte, weil der Magazins- arbeiter Vincenz Bodzek, der um ſie geworben hatte und abgewieſen worden war, am 21. d. Nachts in einem Pavillon des Weſtbahnhofes eine Phosphor- löſung trank. Das Giſt im Leibe, ſchleppte er ſich damals bis nach Ottakring, wo er bewußtlos zuſammen- brach. Der Bucher wurde auf dem Commiſſariat mit- getheilt, daß ſich Bodzek im Wilhelminenſpital ſchon außer Gefahr befinde, und ſie zeigte ſich auch voll- kommen beruhigt. Man übergab ſie ſpäter ihrer Schweſter. Kaum zu Hauſe angelangt, unternahm die Magd abermals einen Verſuch, ſich aus einem Fenſter des zweiten Stockwerkes auf die Straße zu ſtürzen, doch wurde ſie an der Ausführung der That abermals gehindert und ſodann der pſychiatriſchen Klinik über- geben. * Der Tunneleinſturz im Erzberg. Es ſteht leider bereits außer Zweifel, daß der Einſturz des Tunnels zwiſchen Eiſenerz und Schichtthurmberg zwei

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 168, Wien, 26.07.1900, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost168_1900/3>, abgerufen am 25.11.2024.