Reichspost. Nr. 106, Wien, 18.04.1910.Nr. 106 Wien, Montag Reichspost 18. April 1910. [Spaltenumbruch] treffs der Landesbahnen kennen zu lernen. Der Redner besprach dann die Warenhausfrage und trat schließlich wärm- stens für den Kandidaten ein. StR. Brauneiß sprach hierauf über Bezirksangelegen- Kandidatenaufstellung im 16. Bezirk. Das Bezirkswahlkomitee des 16. Bezirkes hatte für eines Wählerversammlung in Jedlesee. In Jedlesee fand Donnerstag den 14. d. M. um Hierauf sprach lebhaft begrüßt StR. Hoß. Er entschuldigt Kandidat Bernhard Richter stellte sich sodann den Aus dem Gerichtssaale. Eine Betrügerkompanie. Vor dem Schwurgerichte unter Vorsitz des LGR. Dr. Kirchliches. Die Heimkehr des Weihbischofs Dr. Marschall. Weihbischof Dr. Marschall wird am 19. d. auf Der Kirchenfürst wird mehrere Tage in der Die Ankunft in Wien, die nach ununterbrochener Kurpriester Zeremonier Forster begibt sich heute -- Wechsel in der Leitung der f.-e. Ordinariats- kanzlei. Wie wir erfahren, steht in der Leitung der f.-e. -- Ungarische Pilger beim Papste. Man meldet Sportnachrichten. Fußball. Die Wettspiele des Sonntags. (Gigenbericht der "Reichspost".) Deutscher Fußballklub Prag gegen Vienna Wiener Athletiksportklub gegen M. A. C. (Ofen- Wiener Sportklub gegen Kricketer 3:3 (Dorn- Der Floridsdorfer A. K. schlug die "Viktoria" 3:0. Freudenauer Frühjahrsmeeting. (Eigenbericht der "Reichspost".) Der Preis von Marchfeld hat seit seinem Preis von Laxenburg. 1000 M. 4000 Kr. Fürst Magusrennen. 2000 M. 6500 Kr. Bar. Gustav Preis vom Marchfeld. 1300 M. 23.000 Kr. Verkaufsrennen. 1600 M. 3400 Kr. G. Ne- Patiencehandikap. 1600 M. Gf. Heinr. Lambergs Tribünen-Steeplechase. 3200 M. 8000 Kr. Handikap. 1200. M. 4000 Kr. L. Egyedis Tintoretto Eingesendet. Nr. 106 Wien, Montag Reichspoſt 18. April 1910. [Spaltenumbruch] treffs der Landesbahnen kennen zu lernen. Der Redner beſprach dann die Warenhausfrage und trat ſchließlich wärm- ſtens für den Kandidaten ein. StR. Brauneiß ſprach hierauf über Bezirksangelegen- Kandidatenaufſtellung im 16. Bezirk. Das Bezirkswahlkomitee des 16. Bezirkes hatte für eines Wählerverſammlung in Jedleſee. In Jedleſee fand Donnerstag den 14. d. M. um Hierauf ſprach lebhaft begrüßt StR. Hoß. Er entſchuldigt Kandidat Bernhard Richter ſtellte ſich ſodann den Aus dem Gerichtsſaale. Eine Betrügerkompanie. Vor dem Schwurgerichte unter Vorſitz des LGR. Dr. Kirchliches. Die Heimkehr des Weihbiſchofs Dr. Marſchall. Weihbiſchof Dr. Marſchall wird am 19. d. auf Der Kirchenfürſt wird mehrere Tage in der Die Ankunft in Wien, die nach ununterbrochener Kurprieſter Zeremonier Forſter begibt ſich heute — Wechſel in der Leitung der f.-e. Ordinariats- kanzlei. Wie wir erfahren, ſteht in der Leitung der f.-e. — Ungariſche Pilger beim Papſte. Man meldet Sportnachrichten. Fußball. Die Wettſpiele des Sonntags. (Gigenbericht der „Reichspoſt“.) Deutſcher Fußballklub Prag gegen Vienna Wiener Athletikſportklub gegen M. A. C. (Ofen- Wiener Sportklub gegen Kricketer 3:3 (Dorn- Der Floridsdorfer A. K. ſchlug die „Viktoria“ 3:0. Freudenauer Frühjahrsmeeting. (Eigenbericht der „Reichspoſt“.) Der Preis von Marchfeld hat ſeit ſeinem Preis von Laxenburg. 1000 M. 4000 Kr. Fürſt Magusrennen. 2000 M. 6500 Kr. Bar. Guſtav Preis vom Marchfeld. 1300 M. 23.000 Kr. Verkaufsrennen. 1600 M. 3400 Kr. G. Ne- Patiencehandikap. 1600 M. Gf. Heinr. Lambergs Tribünen-Steeplechaſe. 3200 M. 8000 Kr. Handikap. 1200. M. 4000 Kr. L. Egyedis Tintoretto Eingeſendet. <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nr. 106 Wien, Montag <hi rendition="#g">Reichspoſt</hi> 18. April 1910.</hi></fw><lb/><cb/> treffs der <hi rendition="#g">Landesbahnen</hi> kennen zu lernen. Der Redner<lb/> beſprach dann die Warenhausfrage und trat ſchließlich wärm-<lb/> ſtens für den Kandidaten ein.</p><lb/> <p>StR. <hi rendition="#g">Brauneiß</hi> ſprach hierauf über Bezirksangelegen-<lb/> heiten, insbeſondere die Verbauung der Schmelz, GR. <hi rendition="#g">Geb-<lb/> hard</hi> über kommunale Fragen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Kandidatenaufſtellung im 16. Bezirk.</hi> </head><lb/> <p>Das Bezirkswahlkomitee des 16. Bezirkes hatte für eines<lb/> der beiden freigewordenen Mandate des 3. Wahlkörpers den<lb/> Handelsminiſter Dr. <hi rendition="#g">Weiskirchner</hi> aufgeſtellt; nachdem<lb/> nun vom Zentralkomitee beſchloſſen worden war, Dr. Weis-<lb/> kirchner auf der Landſtraße zu kandidieren, mußte vom Be-<lb/> zirkswahlkomitee im 16. Bezirk ein anderer Kandidat aufgeſtellt<lb/> werden. Dies iſt nun geſchehen: Der <hi rendition="#g">Kandidat</hi> iſt Herr<lb/> Franz <hi rendition="#g">Klaus,</hi> Bezirksrat und Hausbeſitzer, Galitzinſtraße 44.<lb/> Die Kandidaten von Ottakring ſind: 1. Wahlkörper: Johann<lb/><hi rendition="#g">Laux,</hi> Monſignore, Pfarrer, Neulerchenfelderſtraße 47. (Im<lb/> Bericht über die Sitzung des Zentralwahlkomitees war der<lb/> Name durch einen Druckfehler entſtellt. Anm. d. R.) Leopold<lb/><hi rendition="#g">Schmidt,</hi> Bezirksrat, Hausbeſitzer, Payergaſſe 2. 3. Wahl-<lb/> körper: Rudolf <hi rendition="#g">Heffenmeyer,</hi> Bezirksrat, Kirchſtettern-<lb/> gaſſe 28. Franz <hi rendition="#g">Klaus,</hi> Bezirksrat, Hausbeſitzer, Galitzin-<lb/> ſtraße 44.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Wählerverſammlung in Jedleſee.</hi> </head><lb/> <p>In <hi rendition="#g">Jedleſee</hi> fand Donnerstag den 14. d. M. um<lb/> 8 Uhr abends die erſte Wählerverſammlung des Wähler-<lb/> vereines der vereinigten Chriſten im 21. Bezirke ſtatt. Unter<lb/> den zahlreich Erſchienenen bemerkte man die Stadträte <hi rendition="#g">Hoß</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Knoll,</hi> GR. <hi rendition="#g">Guſſenbauer,</hi> die BR. Broſch,<lb/> Binder, Molzer, Kandidat Bernhard Richter, Pfarrer<lb/> Wenzl u. a. Den Vorſitz führte Bezirksrat <hi rendition="#g">Broſch.</hi><lb/> Schriftführer <hi rendition="#g">Wilim</hi> der Zahlſtelle Jedleſee des chriſt-<lb/> lichen Wählervereines erſtattet den Rechenſchaftsbericht. Nach<lb/> Genehmigung desſelben erfolgte die Wahl der Vereinsleitung<lb/> und Ausſchuſſes, und zwar wurden zum Zahlſtellenleiter<lb/> BR. <hi rendition="#g">Broſch,</hi> zu deſſen Stellvertreter BR. <hi rendition="#g">Molzer,</hi> zum<lb/> Schriftführer Herr <hi rendition="#g">Wilim,</hi> als Kaſſier Herr <hi rendition="#g">Guttmann</hi><lb/> wieder gewählt.</p><lb/> <p>Hierauf ſprach lebhaft begrüßt StR. <hi rendition="#g">Hoß.</hi> Er entſchuldigt<lb/> den ferngebliebenen GR. <hi rendition="#g">Oberleuthner,</hi> der einer<lb/> dringenden Sitzung halber nicht erſcheinen konnte und erſtattete<lb/> in nahezu zweiſtündiger Rede Bericht über ſeine Tätigkeit<lb/> ſowie über die des GR. Oberleuthner im Gemeinderat und<lb/> beſprach die Verdienſte der chriſtlichſozialen Partei ins-<lb/> beſonders um die Schaffungen des 21. Bezirkes. Hiebei erörtert<lb/> er die wichtigſten Lebensfragen des Bezirksteiles Jedleſee, wie<lb/> Bau der Schulen, Erbauung des neuen großen Kindergartens,<lb/> Eröffnung der Jedleſeerſtraße, Waſſerleitung, Beleuchtung,<lb/> Erweiterung des Jedleſeer Friedhofes, Propellerüberfuhr nach<lb/><hi rendition="#g">Nußdorf,</hi> Poſtweſen, insbeſondere den Ausbau der<lb/> Elektriſchen nach Jedleſee u. dgl. (Lebhafter Beifall.)</p><lb/> <p>Kandidat Bernhard <hi rendition="#g">Richter</hi> ſtellte ſich ſodann den<lb/> Wählern als Mandatswerber für den 3. Wahlkörper des<lb/> 21. Bezirkes vor; er entwickelte ſein wirtſchaftliches<lb/> Programm und verſprach feſte Treue zur chriſtlichſozialen<lb/> Partei. Es ſprechen hierauf BR. <hi rendition="#g">Bürder</hi> über Bezirks-<lb/> angelegenheiten, GR. <hi rendition="#g">Guſſenbauer</hi> und StR. <hi rendition="#g">Knoll</hi><lb/> über Organiſation; ſie baten gleichfalls, am Wahltage den<lb/> chriſtlichen Kandidaten ihre Stimme zu geben. Es gelangte ſo-<lb/> dann eine Reſolution zur Annahme, worin die Zahlſtelle Jedleſee<lb/> des Wählervereins den bewährten bisherigen Vertretern <hi rendition="#g">Hoß</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Oberleuthner</hi> den Dank und das Vertrauen aus-<lb/> ſpricht und für die Wiederwahl ſowie Wahl des Kandidaten<lb/> Bernhard <hi rendition="#g">Richter</hi> mit aller Energie eintreten wird.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Aus dem Gerichtsſaale.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine Betrügerkompanie.</hi> </head><lb/> <p>Vor dem Schwurgerichte unter Vorſitz des LGR. Dr.<lb/><hi rendition="#g">Ender</hi> begann heute die für <hi rendition="#g">zwei Wochen</hi> an-<lb/> beraumte Verhandlung gegen die beſchäftigungsloſe Amalie<lb/><hi rendition="#g">Liszt,</hi> deren Mutter Katharina <hi rendition="#g">Oreskovic,</hi> den ge-<lb/> weſenen Oberleutnant Alois <hi rendition="#g">Platzer</hi> und den Agenten<lb/> Auguſt <hi rendition="#g">Huber</hi> wegen Verbrechens des Betruges, gegen<lb/> Platzer auch wegen Diebſtahls. Den Angeklagten werden<lb/> eine ganze Reihe von Betrugsfakten und ſchmutzigen Geld-<lb/> geſchäften, ein Erbſchaftsſchwindel mit einem gefälſchten<lb/> Teſtament, Pfandſcheinſchwindeleien u. dergl. zur Laſt<lb/> gelegt. Die ſehr umfangreiche Anklageſchrift ſchildert zu-<lb/> nächſt den Lebenslauf der Liszt, die in Sebenico als Tochter<lb/> eines Straßenmeiſters geboren wurde. Schon mit<lb/> 15 Jahren betrog ſie in Sarajevo Geſchäftsleute,<lb/> flüchtete nach Ofen-Peſt und ſtahl dort einem Wein-<lb/> händler, bei dem ſie als Kindergärtnerin bedienſtet<lb/> war um 11.000 Kronen Wertgegenſtände. Sie ging damals<lb/> noch ſtraflos aus, ihre Mutter erhielt aber wegen Mitſchuld<lb/> 18 Monate ſchweren Kerkers. Im März 1899 wurde ſie<lb/> Erzieherin bei den Kindern des verwitweten Arztes<lb/> Dr. Anton Joſef <hi rendition="#g">Liszt.</hi> Da ſie ihrer Niederkunft ent-<lb/> gegenſah, heiratete ſie Dr. Liszt, dem ſie von einem zu<lb/> erwartenden Erbe erzählte. Im Jahre 1902 wurde die<lb/> Ehe einverſtändlich geſchieden und die Liszt inſerierte in<lb/> einem hieſigen Tagblatt, daß eine unglückliche Familie ein<lb/> Darlehen von 1000 Kronen erbitte, in welcher Form be-<lb/> kanntlich gewiſſe Abenteuer geſucht werden. Auf dieſe<lb/> Annonce meldete ſich ein penſionierter <hi rendition="#g">Mittelſchul-<lb/> profeſſor,</hi> der für eine mühevolle und erfolgreiche<lb/> Kuratel ein Legat von 30.000 Kronen erhalten hatte<lb/> und von dem Streben erfüllt war, ſich als Wohltäter<lb/> der Menſcheit anerkannt zu ſehen. Die Liszt erkannte ſofort,<lb/> daß der Profeſſor ein willenloſes Ausbeutungsobjekt ſei,<lb/> den ſie auch alsbald ſo unter ihren Bann brachte, daß er<lb/> nicht nur nach und nach die 30.000 Kronen opferte, ſondern<lb/> noch Schulden machte, um ihren immer maßloſer werdenden<lb/> Geldanſprüchen nachkommen zu können. Schon im Jahre<lb/> 1904 hatte die Liszt den damals noch aktiven Artillerie-<lb/> oberleutnant Alois <hi rendition="#g">Platzer</hi> kennen und lieben gelernt,<lb/> der ſich bald darauf beurlauben und dann in die Reſerve<lb/> überſetzen ließ. Er zog zur Liszt, die ihm Wohnung, Ver-<lb/> pflegung und ein — Taſchengeld gab. Der leichtſinnig<lb/> veranlagte, bis dahin jedoch unbeſcholtene Platzer, wurde<lb/> bald darauf ebenfalls auf die Bahn des Verbrechens ge-<lb/> drängt und ſpielte bei den wiederholten Verſuchen, aus dem<lb/> Profeſſor immer neue Summen herauszulocken, einen er-<lb/> folgreichen Helfer. Der Bruder der Liszt, Viktor<lb/><hi rendition="#g">Oreskovic,</hi> der als „reicher Verwandter“ ebenfalls<lb/> mit in die Affäre gezogen wurde, entfloh ſpäter nach<lb/><hi rendition="#g">Amerika.</hi> In dieſe Zeit, Mitte 1904, fällt ein ſchwerer<lb/> Diebſtahl der Liszt an Joſef <hi rendition="#g">Buchbauer,</hi> dem ſie<lb/> mit Hilfe einer zweiten Perſon Prezioſen und Bargeld um<lb/> mehr als 12.000 Kronen entwendete. Buchbauer traf jedoch<lb/> die Liszt unmittelbar nach dem Diebſtahl in der Wohnung<lb/><cb/> an und ſie mußte ſich wohl oder übel zur<lb/> Rückſtellung der Diebsbeute bequemen. Im<lb/> Sommer 1907 war der Profeſſor völlig ausgeplündert und<lb/> nun verübte Platzer mit Hilfe der Liszt eine ganze Reihe<lb/> von Pfandſcheinfälſchungen und Darlehensſchwindeleien.<lb/> Platzer wurde auch zweimal deswegen verhaftet, auf Be-<lb/> mühen der Liszt jedoch wieder freigelaſſen. Die Lage des<lb/> Paares wurde eine immer verzweifeltere, da dieſe ver-<lb/> hältnismäßig kleinen Beträge den luxuriöſen Anſprüchen<lb/> der verwöhnten Frau nicht genügten. In dieſer<lb/> Lage kam dem Paare der Geldagent Auguſt<lb/><hi rendition="#g">Huber</hi> ſehr gelegen. Huber, ein geborener<lb/> Schweizer, war in Amerika Kellner, Sägemühlen-<lb/> beſitzer, <hi rendition="#g">Goldgräber</hi> und Grubenbeſitzer geweſen,<lb/> verlor in Europa mit verſchiedenen Unternehmungen einen<lb/> großen Teil des drüben erworbenen Vermögens, beteiligte<lb/> ſich in Wien an dem Betrieb eines öffentlichen Hauſes und<lb/> büßte durch waghalſige Spekulationen auch den Reſt ſeines<lb/> Vermögens ein. Da er hiedurch wieder europamüde geworden<lb/> war, vereinigte er ſich mit dem Paare Platzer-Liszt. Zu<lb/> einem groß angelegten raffiniert ausgeklügelten Betrug<lb/> durch ein auf den Namen „Vinzenz Braun Edler von<lb/> Braunwehr, Privatier in Amſtetten“ gefälſchtes Teſtament,<lb/> wobei Platzer, als „Ulanenoberleutnant v. Braun“<lb/> den glücklichen Erben ſpielte. Mit Hilfe zweier Geldagenten<lb/> Emil <hi rendition="#g">Kramer</hi> und Emil <hi rendition="#g">Menkes</hi> wurde verſucht,<lb/> auf dieſes Teſtament 50.000 bis 60.000 Kronen zu be-<lb/> ſchaffen, bei dem Bemühen, dieſen Betrag um jeden Preis<lb/> aufzutreiben, wurde die ganze Geſellſchaft <hi rendition="#g">verhaftet.</hi><lb/> Noch in der Unterſuchungshaft gelang es den Beſchädigten,<lb/> untereinander und mit der Außenwelt in Verbindung zu<lb/> treten, ja die Liszt verſuchte es ſogar, durch gröbliche Be-<lb/> ſchimpfungen und <hi rendition="#g">ernſtliche Bedrohungen</hi> auf<lb/> den Unterſuchungsrichter einzuwirten. Die Anklage vertritt<lb/> Staatsanwalt Dr. Robert <hi rendition="#g">Winterſtein,</hi> die Ver-<lb/> teidigung führen Dr. Anton <hi rendition="#g">Braß,</hi> Dr. Emil <hi rendition="#g">Rechert,</hi><lb/> Dr. <hi rendition="#g">Türkel</hi> und Dr. <hi rendition="#g">Herzberg-Fränkel.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Kirchliches.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Heimkehr des Weihbiſchofs Dr. Marſchall.</hi> </head><lb/> <p>Weihbiſchof Dr. <hi rendition="#g">Marſchall</hi> wird am 19. d. auf<lb/> der Rückkehr von ſeiner Paläſtinafahrt in <hi rendition="#g">Venedig</hi><lb/> Station machen. Der Lloyddampfer, der den Kirchen-<lb/> fürſten aus dem Orient zurückführt, wird vor der Lan-<lb/> dung in Trieſt in einem großen Bogen an Venedig<lb/> vorüberfahren und dort, unfern der italieniſchen Küſte,<lb/> einen Lokaldampfer aus Venedig kreuzen. Weihbiſchof<lb/> Dr. Marſchall wird auf offener See das Lloydſchiff ver-<lb/> laſſen und mit dem Lokaldampfer in die Markusſtadt<lb/> fahren, wo er im bekannten „Hotel Bauer u. Grün-<lb/> wald“, mit deſſen Beſitzern er ſeit langen Jahren be-<lb/> freundet iſt, Abſteigquartier nehmen wird.</p><lb/> <p>Der Kirchenfürſt wird mehrere Tage in der<lb/> Lagunenſtadt weilen und dort das Feſt des Stadt-<lb/> patrones, des hl. Markus, mitfeiern.</p><lb/> <p>Die Ankunft in Wien, die nach ununterbrochener<lb/> Fahrt mit der Südbahn erfolgen wird, iſt auf den<lb/> 26. d. feſtgeſetzt.</p><lb/> <p>Kurprieſter Zeremonier <hi rendition="#g">Forſter</hi> begibt ſich heute<lb/> abend zur Begrüßung und Rückbegleitung des Weih-<lb/> biſchofs Dr. Marſchall mit der Südbahn nach Venedig.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">— Wechſel in der Leitung der f.-e. Ordinariats-<lb/> kanzlei.</hi> </head> <p>Wie wir erfahren, ſteht in der Leitung der f.-e.<lb/> Ordinariatskanzlei ein Wechſel unmittelbar bevor.<lb/> Prälat Dr. <hi rendition="#g">Kornheisl,</hi> der ſeit 35 Jahren der<lb/> Kanzlei in verdienſtvollſter Weiſe vorſtand, tritt von<lb/> ihrer Leitung zurück. Als ſein Nachfolger iſt Konſiſto-<lb/> rialrat Mſgre. Dr. Franz <hi rendition="#g">Kamprath</hi> zum Direktor<lb/> der Kanzlei beſtimmt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">— Ungariſche Pilger beim Papſte.</hi> </head> <p>Man meldet<lb/> aus <hi rendition="#g">Rom</hi> vom 17. d.: Der Papſt hat heute dreihundert<lb/> ungariſche Pilger empfangen, die zur Einweihung des<lb/> Denkmals des Papſtes Sylveſter <hi rendition="#aq">II.</hi> gekommen waren. Auf<lb/> eine vom Biſchof von Raab, Grafen Nikolaus <hi rendition="#g">Szechenyi,</hi><lb/> verleſene Ergebenheitsadreſſe erwiderte der Heilige Vater<lb/> und erteilte allen Pilgern den Segen. Der Biſchof von<lb/> Kaſchau, Dr. <hi rendition="#g">Fiſcher-Colbrie,</hi> verdolmetſchte den<lb/> Pilgern die Anſprache des Papſtes. Die Pilger haben dem<lb/> Heiligen Vater ein Geſchenk überreicht, darſtellend die unga-<lb/> riſche Krone und das Szepter in überaus kunſtvoller<lb/> Arbeit. Dem Empfang der Pilger wohnten der öſterreichiſch-<lb/> ungariſche Votſchafter beim Vatikan Graf <hi rendition="#g">Szecſen</hi> und<lb/> mehrere Mitglieder der ungariſchen Ariſtokratie bei. Vor<lb/> der Audienz hatten die Pilger einem Gottesdienſt in der<lb/> Peterskirche beigewohnt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Sportnachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fußball.<lb/> Die Wettſpiele des Sonntags.</hi><lb/> <hi rendition="#g">(Gigenbericht der „Reichspoſt“.)</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Deutſcher Fußballklub</hi> Prag gegen <hi rendition="#g">Vienna</hi><lb/> 5 : 1 (Hohe Warte). Der D. F. K. eröffnet mit dem Winde im<lb/> Rücken das Spiel und verlegt ſich vom Anfange an auf flinkes<lb/> Kombinationsſpiel der Dreiinnenſpieler, die nur in wenigen<lb/> Fällen den Ball den Flügelſtürmern überlaſſen. Ein weiter<lb/> Schuß Merz’ und die Prager haben das erſte Goal erzielt.<lb/> Zwei Minuten ſpäter ſitzt der Ball ſchon wieder im Netze der<lb/> Blau-Gelben. Tiſchno war der Schütze. Langſam findet ſich<lb/> nun die Vienna, einige ſchöne Vorſtöße können aber durch die<lb/> Schußunſicherheit der Viennaſtürmer nicht ausgenützt werden,<lb/> während bei einem Gedränge vor dem Wiener Tore der<lb/> jüngere Merz einen dritten Treffer für die Prager Farben<lb/> drückt. Halbzeit 3 : 0. Nach Seitenwechſel iſt die Vienna<lb/> um Klaſſen beſſer, namentlich der linke Flügel zeigte zeitweiſe<lb/> zielbewußtes Kombinationsſpiel. Trotzdem erzielen die Prager<lb/> aus einem Strafſtoß wegen „Hands“ ein viertes G<supplied>oa</supplied>l. Der nun<lb/> einſetzende Regen vereitelt fernerhin jedes ordentliche Spiel, der<lb/> Boden iſt bald in ein Kotmeer verwandelt und von Kombination<lb/> kann unter ſolchen Umſtänden keine Rede mehr ſein. Nachdem<lb/> die „Vienna“ die unglaublichſten Chancen vergeben, wobei das<lb/> Glück des D. F. C.-Tormannes und das Pech der Wiener eine<lb/> hervorragende Rolle ſpielte, erzielt endlich Valenta für die<lb/> Wiener das Ehrengoal. Knapp vor Schluß ſind die Prager noch<lb/><cb/> einmal erfolgreich. Die Stärke der Gäſte lag im Angriff, wäh-<lb/> rend die Verteidigung nicht ſonderlich ſicher erſchien. Kurpiel<lb/> zehrt von dem Ruhme vergangener Zeiten. Bei der „Vienna“<lb/> waren Eipel und Kaltenbrunner im Tor brillant, den Stürmern<lb/> fehlt noch immer Schüßvermögen. Schiedsrichter in gewohnter<lb/> vortefflicher Weiſe Herr Meisl.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Wiener Athletikſportklub</hi> gegen M. A. C. (Ofen-<lb/> Peſt) 1:0. Auf dem Praterſpitz lieferten die Peſter den<lb/> Athletikern eine ebenbürtiges Spiel. Es ſcheint, daß der W. A. C.<lb/> ſeine Gäſte anfangs unterſchätzt hatte, und als er zu dieſer Ein-<lb/> ſicht kam, waren die Peſter ſchon ſo im Schwung, daß ſie zeit-<lb/> weiſe vollſtändig das Spiel beherrſchten. Vergebens waren aber<lb/> ihre Bemühungen, ihre Offenſive in Goals auszudrücken; Krof<lb/> im Wiener Tor hatte einen glücklichen Tag und ſo verlief die<lb/> erſte Halbzeit ergebnislos. Nach der Pauſe mit einigen Varia-<lb/> tionen dasſelbe Bild. Einige Minuten vor Schluß ein Angriff der<lb/> Athletiker auf das ungariſche Tor, wo der Goalmann an-<lb/> ſcheinend nervös einen ganz leichten Ball der Wiener durchläßt.<lb/> Der W. A. K. hat geſiegt!</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Wiener Sportklub</hi> gegen <hi rendition="#g">Kricketer</hi> 3:3 (Dorn-<lb/> bacher Sportplatz). Gleich zu Beginn des Spieles vergeben die<lb/> Sportklubleute die Chance eines Strafſtoßes. Meiringer iſt bald<lb/> darauf für den Sportklub zum erſten Male erfolgreich und bald<lb/> darauf führen die Dornbacher die Trefferzahl auf 2:0. Die<lb/> Kricketer ſtellen nun für Löwenfeld, der einer Verletzung wegen<lb/> ausſpringt, einen Erſatzmann ein und ſind auch bald in der<lb/> Lage, den Ausgleich des Spieles herbeizuführen. Halbzeit 2:2.<lb/> Nun werden die Kricketer ſtark ins eigene Feld zurückgedrängt.<lb/> Meiringer ſichert ſeinem Klub abermals die Führung und auch<lb/> fernerhin iſt der Sportklub überlegen. Prager im Kricketertor<lb/> hat Arbeit mehr als genügend und wehrt ſo u. a. in zehn Se-<lb/> kunden zehn Bälle ab; ihm haben die Kricketer es zu verdanken,<lb/> daß das Spiel für ſie keinen ſchlechteren Ausgang nahm. Der<lb/> Regen beeinträchtigte auch hier den Fortgang des Kampfes ſehr<lb/> und bei einem Vorſtoß der Kricketer rutſcht Donhardt auf dem<lb/> naſſen Boden mit dem Ball ins Tor und die beiden Vereine<lb/> mußten ſich ſo mit einem unentſchiedenen Ergebnis begnügen.<lb/> Schiedsrichter Daubeck.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Floridsdorfer</hi> A. K. ſchlug die <hi rendition="#g">„Viktoria“</hi> 3:0.<lb/> — In Ofen-Peſt wurde der Sportklub <hi rendition="#g">„Rapid“,</hi> wie erwartet,<lb/> von dem <hi rendition="#g">Ferenczvaroſi</hi> T. C. mit 5:1 ſicher beſiegt. Halb-<lb/> zeit 2:0.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Freudenauer Frühjahrsmeeting.</hi><lb/> <hi rendition="#g">(Eigenbericht der „Reichspoſt“.)</hi> </head><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Preis von Marchfeld</hi> hat ſeit ſeinem<lb/> Beſtande ſchon manch überraſchendes Reſultat gebracht<lb/> Auch heuer ſtimmte die Buchform mit dem Ausgange des<lb/> Rennens nicht überein. In Dicſö oder Gouvernante er-<lb/> blickte man den mutmaßlichen Gewinner und beide Pferde<lb/> erfreuten ſich ſchließlich des gleichen Anhanges. Keines der<lb/> beiden vermochte jedoch in die Entſcheidung einzugreifen,<lb/> ſie hielten ſich vielmehr im beſcheidenen Hintergrunde auf,<lb/><hi rendition="#g">Granville,</hi> ein Stallgefährte der letzteren, trug den<lb/> reichen Preis ſiegreich heim und hinter ihr placierten<lb/> ſich Ikaria und Dinom-Danom. Auf dem Sieger ſaß<lb/><hi rendition="#g">Winkfield,</hi> der raſch beliebt gewordene Neger,<lb/> vielleicht dazu berufen in Tarals Fußſtapfen zu treten.<lb/> Allerdings trug ihm ſein leicht errungener Sieg eine nicht<lb/> unempfindliche Strafe ein, denn er wurde wegen Krenzens<lb/> beim Start für zwei Tage vom Reiten ſuspendiert. — In<lb/> dem vorangegangenen <hi rendition="#g">Magusrenneu</hi> gab es eine<lb/> weitere Senſation. Menſchlichem Ermeſſen nach war<lb/><hi rendition="#g">Dezentor,</hi> der Gewinner des großen Handikaps der<lb/> Dreijährigen, hier nicht zu ſchlagen und er ging mit dem<lb/> vollſten Vertrauen ſeines Beſitzers ſowohl, als auch des<lb/> wettenden Publikums, zum Start. Dezentor kam jedoch vom<lb/> letzten Platz nicht hinweg, eine Form, die unmöglich mit<lb/> dem wahren Können dieſes Pferdes übereinſtimmen kann.<lb/> Der Ueberraſchungen gab es auch ſonſt noch viele. Die<lb/> Freude an dem guten Sport verdarb leider der vor dem<lb/> fünften Rennen einſetzende heftige Regen, der bis zum<lb/> Schluſſe anhielt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Preis von Laxenburg.</hi> 1000 M. 4000 Kr. Fürſt<lb/> Hohenlohe-Oehringens Ikbal (Hewitt) 1., Fejedelem 2., Lucumon<lb/> 3. Wesd el magad Bezigue. Nach Kampf mit 1 Länge gew.,<lb/> 3 Längen zurück der dritte. Tot. Sieg: 87 : 10, 35 : 5;<lb/> Platz 48, 33 : 20.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Magusrennen.</hi> 2000 M. 6500 Kr. Bar. Guſtav<lb/> Springers Carabas (Ferguſon) 1., Kaiſerulan 2., Topper 3.<lb/> Dezentor. Leicht mit 3 Längen gew., 5 Längen zurück der<lb/> dritte. Tot. Sieg: 38 : 10, 20 : 5. Platz 42, 35 : 20.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Preis vom Marchfeld.</hi> 1300 M. 23.000 Kr.<lb/> Bar. Guſt. Springers Granville (Winkfield) 1., Ikaria 2.,<lb/> Dinom-Danom 3. Dicſö, Ridolfi, Nix, Gouvernante. Leicht mit<lb/> 3 Längen gew., 2 Längen zurück der dritte. Tot. Sieg: 27 : 10,<lb/> 13 : 5; Platz 52, 41, 42 : 20.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Verkaufsrennen.</hi> 1600 M. 3400 Kr. G. Ne-<lb/> gropontes Raspberry (Carslake) 1., Bogar 2., Reine 3. Piros<lb/> kiraly, Rugany, Ladoga, Temeraire, Ediſon, Gardonne, Dumb<lb/> Bell, Blue Peter, Gallowag. Nach Kampf mit einer Halslänge<lb/> gew., ebenſo weit zurück die dritte. Tot. Sieg: 32 : 10, 17 : 5;<lb/> Platz 32, 86, 96 : 20.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Patiencehandikap.</hi> 1600 M. Gf. Heinr. Lambergs<lb/> Krikerl (Winkfield) 1., Pagony 2., McLyn 3. Sonnwendſtein,<lb/> Palatinszki, Tengelice, Palikam, Golf, Ferroniere, Goldregen,<lb/> Avar, Sapriſti, Piroska. Sicher mit ½ Länge gew., 1 Länge<lb/> zurück der dritte. Tot. Sieg: 41 : 10, 20 : 5; Platz 33,<lb/> 45, 69 : 20.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Tribünen-Steeplechaſe.</hi> 3200 M. 8000 Kr.<lb/> Herm. Mattauſchs Le Breart (Sparkes) 1., L<supplied>o</supplied>tus 2., Tiny Queen.<lb/> Nach Kampf mit einer halben Länge gewonnen, ſchlechte dritte.<lb/> Tot. 47 : 10, 24 : 5.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Handikap.</hi> 1200. M. 4000 Kr. L. Egyedis Tintoretto<lb/> (Broadwood) 1., Rabagas 2., Mikado 3. Szomszed, Jurgis,<lb/> Deux Armoires, Kis-betyar, Osman, Hanum, Kolumbus<lb/> Velladonna. Sicher mit einer Länge gewonnen, Fünf-Viertel-<lb/> längen zurück der dritte. Tot. Sieg 67 : 10, 25 : 5; Platz 54, 70,,<lb/> 64 : 20.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Eingeſendet.</hi> </head> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 106 Wien, Montag Reichspoſt 18. April 1910.
treffs der Landesbahnen kennen zu lernen. Der Redner
beſprach dann die Warenhausfrage und trat ſchließlich wärm-
ſtens für den Kandidaten ein.
StR. Brauneiß ſprach hierauf über Bezirksangelegen-
heiten, insbeſondere die Verbauung der Schmelz, GR. Geb-
hard über kommunale Fragen.
Kandidatenaufſtellung im 16. Bezirk.
Das Bezirkswahlkomitee des 16. Bezirkes hatte für eines
der beiden freigewordenen Mandate des 3. Wahlkörpers den
Handelsminiſter Dr. Weiskirchner aufgeſtellt; nachdem
nun vom Zentralkomitee beſchloſſen worden war, Dr. Weis-
kirchner auf der Landſtraße zu kandidieren, mußte vom Be-
zirkswahlkomitee im 16. Bezirk ein anderer Kandidat aufgeſtellt
werden. Dies iſt nun geſchehen: Der Kandidat iſt Herr
Franz Klaus, Bezirksrat und Hausbeſitzer, Galitzinſtraße 44.
Die Kandidaten von Ottakring ſind: 1. Wahlkörper: Johann
Laux, Monſignore, Pfarrer, Neulerchenfelderſtraße 47. (Im
Bericht über die Sitzung des Zentralwahlkomitees war der
Name durch einen Druckfehler entſtellt. Anm. d. R.) Leopold
Schmidt, Bezirksrat, Hausbeſitzer, Payergaſſe 2. 3. Wahl-
körper: Rudolf Heffenmeyer, Bezirksrat, Kirchſtettern-
gaſſe 28. Franz Klaus, Bezirksrat, Hausbeſitzer, Galitzin-
ſtraße 44.
Wählerverſammlung in Jedleſee.
In Jedleſee fand Donnerstag den 14. d. M. um
8 Uhr abends die erſte Wählerverſammlung des Wähler-
vereines der vereinigten Chriſten im 21. Bezirke ſtatt. Unter
den zahlreich Erſchienenen bemerkte man die Stadträte Hoß
und Knoll, GR. Guſſenbauer, die BR. Broſch,
Binder, Molzer, Kandidat Bernhard Richter, Pfarrer
Wenzl u. a. Den Vorſitz führte Bezirksrat Broſch.
Schriftführer Wilim der Zahlſtelle Jedleſee des chriſt-
lichen Wählervereines erſtattet den Rechenſchaftsbericht. Nach
Genehmigung desſelben erfolgte die Wahl der Vereinsleitung
und Ausſchuſſes, und zwar wurden zum Zahlſtellenleiter
BR. Broſch, zu deſſen Stellvertreter BR. Molzer, zum
Schriftführer Herr Wilim, als Kaſſier Herr Guttmann
wieder gewählt.
Hierauf ſprach lebhaft begrüßt StR. Hoß. Er entſchuldigt
den ferngebliebenen GR. Oberleuthner, der einer
dringenden Sitzung halber nicht erſcheinen konnte und erſtattete
in nahezu zweiſtündiger Rede Bericht über ſeine Tätigkeit
ſowie über die des GR. Oberleuthner im Gemeinderat und
beſprach die Verdienſte der chriſtlichſozialen Partei ins-
beſonders um die Schaffungen des 21. Bezirkes. Hiebei erörtert
er die wichtigſten Lebensfragen des Bezirksteiles Jedleſee, wie
Bau der Schulen, Erbauung des neuen großen Kindergartens,
Eröffnung der Jedleſeerſtraße, Waſſerleitung, Beleuchtung,
Erweiterung des Jedleſeer Friedhofes, Propellerüberfuhr nach
Nußdorf, Poſtweſen, insbeſondere den Ausbau der
Elektriſchen nach Jedleſee u. dgl. (Lebhafter Beifall.)
Kandidat Bernhard Richter ſtellte ſich ſodann den
Wählern als Mandatswerber für den 3. Wahlkörper des
21. Bezirkes vor; er entwickelte ſein wirtſchaftliches
Programm und verſprach feſte Treue zur chriſtlichſozialen
Partei. Es ſprechen hierauf BR. Bürder über Bezirks-
angelegenheiten, GR. Guſſenbauer und StR. Knoll
über Organiſation; ſie baten gleichfalls, am Wahltage den
chriſtlichen Kandidaten ihre Stimme zu geben. Es gelangte ſo-
dann eine Reſolution zur Annahme, worin die Zahlſtelle Jedleſee
des Wählervereins den bewährten bisherigen Vertretern Hoß
und Oberleuthner den Dank und das Vertrauen aus-
ſpricht und für die Wiederwahl ſowie Wahl des Kandidaten
Bernhard Richter mit aller Energie eintreten wird.
Aus dem Gerichtsſaale.
Eine Betrügerkompanie.
Vor dem Schwurgerichte unter Vorſitz des LGR. Dr.
Ender begann heute die für zwei Wochen an-
beraumte Verhandlung gegen die beſchäftigungsloſe Amalie
Liszt, deren Mutter Katharina Oreskovic, den ge-
weſenen Oberleutnant Alois Platzer und den Agenten
Auguſt Huber wegen Verbrechens des Betruges, gegen
Platzer auch wegen Diebſtahls. Den Angeklagten werden
eine ganze Reihe von Betrugsfakten und ſchmutzigen Geld-
geſchäften, ein Erbſchaftsſchwindel mit einem gefälſchten
Teſtament, Pfandſcheinſchwindeleien u. dergl. zur Laſt
gelegt. Die ſehr umfangreiche Anklageſchrift ſchildert zu-
nächſt den Lebenslauf der Liszt, die in Sebenico als Tochter
eines Straßenmeiſters geboren wurde. Schon mit
15 Jahren betrog ſie in Sarajevo Geſchäftsleute,
flüchtete nach Ofen-Peſt und ſtahl dort einem Wein-
händler, bei dem ſie als Kindergärtnerin bedienſtet
war um 11.000 Kronen Wertgegenſtände. Sie ging damals
noch ſtraflos aus, ihre Mutter erhielt aber wegen Mitſchuld
18 Monate ſchweren Kerkers. Im März 1899 wurde ſie
Erzieherin bei den Kindern des verwitweten Arztes
Dr. Anton Joſef Liszt. Da ſie ihrer Niederkunft ent-
gegenſah, heiratete ſie Dr. Liszt, dem ſie von einem zu
erwartenden Erbe erzählte. Im Jahre 1902 wurde die
Ehe einverſtändlich geſchieden und die Liszt inſerierte in
einem hieſigen Tagblatt, daß eine unglückliche Familie ein
Darlehen von 1000 Kronen erbitte, in welcher Form be-
kanntlich gewiſſe Abenteuer geſucht werden. Auf dieſe
Annonce meldete ſich ein penſionierter Mittelſchul-
profeſſor, der für eine mühevolle und erfolgreiche
Kuratel ein Legat von 30.000 Kronen erhalten hatte
und von dem Streben erfüllt war, ſich als Wohltäter
der Menſcheit anerkannt zu ſehen. Die Liszt erkannte ſofort,
daß der Profeſſor ein willenloſes Ausbeutungsobjekt ſei,
den ſie auch alsbald ſo unter ihren Bann brachte, daß er
nicht nur nach und nach die 30.000 Kronen opferte, ſondern
noch Schulden machte, um ihren immer maßloſer werdenden
Geldanſprüchen nachkommen zu können. Schon im Jahre
1904 hatte die Liszt den damals noch aktiven Artillerie-
oberleutnant Alois Platzer kennen und lieben gelernt,
der ſich bald darauf beurlauben und dann in die Reſerve
überſetzen ließ. Er zog zur Liszt, die ihm Wohnung, Ver-
pflegung und ein — Taſchengeld gab. Der leichtſinnig
veranlagte, bis dahin jedoch unbeſcholtene Platzer, wurde
bald darauf ebenfalls auf die Bahn des Verbrechens ge-
drängt und ſpielte bei den wiederholten Verſuchen, aus dem
Profeſſor immer neue Summen herauszulocken, einen er-
folgreichen Helfer. Der Bruder der Liszt, Viktor
Oreskovic, der als „reicher Verwandter“ ebenfalls
mit in die Affäre gezogen wurde, entfloh ſpäter nach
Amerika. In dieſe Zeit, Mitte 1904, fällt ein ſchwerer
Diebſtahl der Liszt an Joſef Buchbauer, dem ſie
mit Hilfe einer zweiten Perſon Prezioſen und Bargeld um
mehr als 12.000 Kronen entwendete. Buchbauer traf jedoch
die Liszt unmittelbar nach dem Diebſtahl in der Wohnung
an und ſie mußte ſich wohl oder übel zur
Rückſtellung der Diebsbeute bequemen. Im
Sommer 1907 war der Profeſſor völlig ausgeplündert und
nun verübte Platzer mit Hilfe der Liszt eine ganze Reihe
von Pfandſcheinfälſchungen und Darlehensſchwindeleien.
Platzer wurde auch zweimal deswegen verhaftet, auf Be-
mühen der Liszt jedoch wieder freigelaſſen. Die Lage des
Paares wurde eine immer verzweifeltere, da dieſe ver-
hältnismäßig kleinen Beträge den luxuriöſen Anſprüchen
der verwöhnten Frau nicht genügten. In dieſer
Lage kam dem Paare der Geldagent Auguſt
Huber ſehr gelegen. Huber, ein geborener
Schweizer, war in Amerika Kellner, Sägemühlen-
beſitzer, Goldgräber und Grubenbeſitzer geweſen,
verlor in Europa mit verſchiedenen Unternehmungen einen
großen Teil des drüben erworbenen Vermögens, beteiligte
ſich in Wien an dem Betrieb eines öffentlichen Hauſes und
büßte durch waghalſige Spekulationen auch den Reſt ſeines
Vermögens ein. Da er hiedurch wieder europamüde geworden
war, vereinigte er ſich mit dem Paare Platzer-Liszt. Zu
einem groß angelegten raffiniert ausgeklügelten Betrug
durch ein auf den Namen „Vinzenz Braun Edler von
Braunwehr, Privatier in Amſtetten“ gefälſchtes Teſtament,
wobei Platzer, als „Ulanenoberleutnant v. Braun“
den glücklichen Erben ſpielte. Mit Hilfe zweier Geldagenten
Emil Kramer und Emil Menkes wurde verſucht,
auf dieſes Teſtament 50.000 bis 60.000 Kronen zu be-
ſchaffen, bei dem Bemühen, dieſen Betrag um jeden Preis
aufzutreiben, wurde die ganze Geſellſchaft verhaftet.
Noch in der Unterſuchungshaft gelang es den Beſchädigten,
untereinander und mit der Außenwelt in Verbindung zu
treten, ja die Liszt verſuchte es ſogar, durch gröbliche Be-
ſchimpfungen und ernſtliche Bedrohungen auf
den Unterſuchungsrichter einzuwirten. Die Anklage vertritt
Staatsanwalt Dr. Robert Winterſtein, die Ver-
teidigung führen Dr. Anton Braß, Dr. Emil Rechert,
Dr. Türkel und Dr. Herzberg-Fränkel.
Kirchliches.
Die Heimkehr des Weihbiſchofs Dr. Marſchall.
Weihbiſchof Dr. Marſchall wird am 19. d. auf
der Rückkehr von ſeiner Paläſtinafahrt in Venedig
Station machen. Der Lloyddampfer, der den Kirchen-
fürſten aus dem Orient zurückführt, wird vor der Lan-
dung in Trieſt in einem großen Bogen an Venedig
vorüberfahren und dort, unfern der italieniſchen Küſte,
einen Lokaldampfer aus Venedig kreuzen. Weihbiſchof
Dr. Marſchall wird auf offener See das Lloydſchiff ver-
laſſen und mit dem Lokaldampfer in die Markusſtadt
fahren, wo er im bekannten „Hotel Bauer u. Grün-
wald“, mit deſſen Beſitzern er ſeit langen Jahren be-
freundet iſt, Abſteigquartier nehmen wird.
Der Kirchenfürſt wird mehrere Tage in der
Lagunenſtadt weilen und dort das Feſt des Stadt-
patrones, des hl. Markus, mitfeiern.
Die Ankunft in Wien, die nach ununterbrochener
Fahrt mit der Südbahn erfolgen wird, iſt auf den
26. d. feſtgeſetzt.
Kurprieſter Zeremonier Forſter begibt ſich heute
abend zur Begrüßung und Rückbegleitung des Weih-
biſchofs Dr. Marſchall mit der Südbahn nach Venedig.
— Wechſel in der Leitung der f.-e. Ordinariats-
kanzlei. Wie wir erfahren, ſteht in der Leitung der f.-e.
Ordinariatskanzlei ein Wechſel unmittelbar bevor.
Prälat Dr. Kornheisl, der ſeit 35 Jahren der
Kanzlei in verdienſtvollſter Weiſe vorſtand, tritt von
ihrer Leitung zurück. Als ſein Nachfolger iſt Konſiſto-
rialrat Mſgre. Dr. Franz Kamprath zum Direktor
der Kanzlei beſtimmt.
— Ungariſche Pilger beim Papſte. Man meldet
aus Rom vom 17. d.: Der Papſt hat heute dreihundert
ungariſche Pilger empfangen, die zur Einweihung des
Denkmals des Papſtes Sylveſter II. gekommen waren. Auf
eine vom Biſchof von Raab, Grafen Nikolaus Szechenyi,
verleſene Ergebenheitsadreſſe erwiderte der Heilige Vater
und erteilte allen Pilgern den Segen. Der Biſchof von
Kaſchau, Dr. Fiſcher-Colbrie, verdolmetſchte den
Pilgern die Anſprache des Papſtes. Die Pilger haben dem
Heiligen Vater ein Geſchenk überreicht, darſtellend die unga-
riſche Krone und das Szepter in überaus kunſtvoller
Arbeit. Dem Empfang der Pilger wohnten der öſterreichiſch-
ungariſche Votſchafter beim Vatikan Graf Szecſen und
mehrere Mitglieder der ungariſchen Ariſtokratie bei. Vor
der Audienz hatten die Pilger einem Gottesdienſt in der
Peterskirche beigewohnt.
Sportnachrichten.
Fußball.
Die Wettſpiele des Sonntags.
(Gigenbericht der „Reichspoſt“.)
Deutſcher Fußballklub Prag gegen Vienna
5 : 1 (Hohe Warte). Der D. F. K. eröffnet mit dem Winde im
Rücken das Spiel und verlegt ſich vom Anfange an auf flinkes
Kombinationsſpiel der Dreiinnenſpieler, die nur in wenigen
Fällen den Ball den Flügelſtürmern überlaſſen. Ein weiter
Schuß Merz’ und die Prager haben das erſte Goal erzielt.
Zwei Minuten ſpäter ſitzt der Ball ſchon wieder im Netze der
Blau-Gelben. Tiſchno war der Schütze. Langſam findet ſich
nun die Vienna, einige ſchöne Vorſtöße können aber durch die
Schußunſicherheit der Viennaſtürmer nicht ausgenützt werden,
während bei einem Gedränge vor dem Wiener Tore der
jüngere Merz einen dritten Treffer für die Prager Farben
drückt. Halbzeit 3 : 0. Nach Seitenwechſel iſt die Vienna
um Klaſſen beſſer, namentlich der linke Flügel zeigte zeitweiſe
zielbewußtes Kombinationsſpiel. Trotzdem erzielen die Prager
aus einem Strafſtoß wegen „Hands“ ein viertes Goal. Der nun
einſetzende Regen vereitelt fernerhin jedes ordentliche Spiel, der
Boden iſt bald in ein Kotmeer verwandelt und von Kombination
kann unter ſolchen Umſtänden keine Rede mehr ſein. Nachdem
die „Vienna“ die unglaublichſten Chancen vergeben, wobei das
Glück des D. F. C.-Tormannes und das Pech der Wiener eine
hervorragende Rolle ſpielte, erzielt endlich Valenta für die
Wiener das Ehrengoal. Knapp vor Schluß ſind die Prager noch
einmal erfolgreich. Die Stärke der Gäſte lag im Angriff, wäh-
rend die Verteidigung nicht ſonderlich ſicher erſchien. Kurpiel
zehrt von dem Ruhme vergangener Zeiten. Bei der „Vienna“
waren Eipel und Kaltenbrunner im Tor brillant, den Stürmern
fehlt noch immer Schüßvermögen. Schiedsrichter in gewohnter
vortefflicher Weiſe Herr Meisl.
Wiener Athletikſportklub gegen M. A. C. (Ofen-
Peſt) 1:0. Auf dem Praterſpitz lieferten die Peſter den
Athletikern eine ebenbürtiges Spiel. Es ſcheint, daß der W. A. C.
ſeine Gäſte anfangs unterſchätzt hatte, und als er zu dieſer Ein-
ſicht kam, waren die Peſter ſchon ſo im Schwung, daß ſie zeit-
weiſe vollſtändig das Spiel beherrſchten. Vergebens waren aber
ihre Bemühungen, ihre Offenſive in Goals auszudrücken; Krof
im Wiener Tor hatte einen glücklichen Tag und ſo verlief die
erſte Halbzeit ergebnislos. Nach der Pauſe mit einigen Varia-
tionen dasſelbe Bild. Einige Minuten vor Schluß ein Angriff der
Athletiker auf das ungariſche Tor, wo der Goalmann an-
ſcheinend nervös einen ganz leichten Ball der Wiener durchläßt.
Der W. A. K. hat geſiegt!
Wiener Sportklub gegen Kricketer 3:3 (Dorn-
bacher Sportplatz). Gleich zu Beginn des Spieles vergeben die
Sportklubleute die Chance eines Strafſtoßes. Meiringer iſt bald
darauf für den Sportklub zum erſten Male erfolgreich und bald
darauf führen die Dornbacher die Trefferzahl auf 2:0. Die
Kricketer ſtellen nun für Löwenfeld, der einer Verletzung wegen
ausſpringt, einen Erſatzmann ein und ſind auch bald in der
Lage, den Ausgleich des Spieles herbeizuführen. Halbzeit 2:2.
Nun werden die Kricketer ſtark ins eigene Feld zurückgedrängt.
Meiringer ſichert ſeinem Klub abermals die Führung und auch
fernerhin iſt der Sportklub überlegen. Prager im Kricketertor
hat Arbeit mehr als genügend und wehrt ſo u. a. in zehn Se-
kunden zehn Bälle ab; ihm haben die Kricketer es zu verdanken,
daß das Spiel für ſie keinen ſchlechteren Ausgang nahm. Der
Regen beeinträchtigte auch hier den Fortgang des Kampfes ſehr
und bei einem Vorſtoß der Kricketer rutſcht Donhardt auf dem
naſſen Boden mit dem Ball ins Tor und die beiden Vereine
mußten ſich ſo mit einem unentſchiedenen Ergebnis begnügen.
Schiedsrichter Daubeck.
Der Floridsdorfer A. K. ſchlug die „Viktoria“ 3:0.
— In Ofen-Peſt wurde der Sportklub „Rapid“, wie erwartet,
von dem Ferenczvaroſi T. C. mit 5:1 ſicher beſiegt. Halb-
zeit 2:0.
Freudenauer Frühjahrsmeeting.
(Eigenbericht der „Reichspoſt“.)
Der Preis von Marchfeld hat ſeit ſeinem
Beſtande ſchon manch überraſchendes Reſultat gebracht
Auch heuer ſtimmte die Buchform mit dem Ausgange des
Rennens nicht überein. In Dicſö oder Gouvernante er-
blickte man den mutmaßlichen Gewinner und beide Pferde
erfreuten ſich ſchließlich des gleichen Anhanges. Keines der
beiden vermochte jedoch in die Entſcheidung einzugreifen,
ſie hielten ſich vielmehr im beſcheidenen Hintergrunde auf,
Granville, ein Stallgefährte der letzteren, trug den
reichen Preis ſiegreich heim und hinter ihr placierten
ſich Ikaria und Dinom-Danom. Auf dem Sieger ſaß
Winkfield, der raſch beliebt gewordene Neger,
vielleicht dazu berufen in Tarals Fußſtapfen zu treten.
Allerdings trug ihm ſein leicht errungener Sieg eine nicht
unempfindliche Strafe ein, denn er wurde wegen Krenzens
beim Start für zwei Tage vom Reiten ſuspendiert. — In
dem vorangegangenen Magusrenneu gab es eine
weitere Senſation. Menſchlichem Ermeſſen nach war
Dezentor, der Gewinner des großen Handikaps der
Dreijährigen, hier nicht zu ſchlagen und er ging mit dem
vollſten Vertrauen ſeines Beſitzers ſowohl, als auch des
wettenden Publikums, zum Start. Dezentor kam jedoch vom
letzten Platz nicht hinweg, eine Form, die unmöglich mit
dem wahren Können dieſes Pferdes übereinſtimmen kann.
Der Ueberraſchungen gab es auch ſonſt noch viele. Die
Freude an dem guten Sport verdarb leider der vor dem
fünften Rennen einſetzende heftige Regen, der bis zum
Schluſſe anhielt.
Preis von Laxenburg. 1000 M. 4000 Kr. Fürſt
Hohenlohe-Oehringens Ikbal (Hewitt) 1., Fejedelem 2., Lucumon
3. Wesd el magad Bezigue. Nach Kampf mit 1 Länge gew.,
3 Längen zurück der dritte. Tot. Sieg: 87 : 10, 35 : 5;
Platz 48, 33 : 20.
Magusrennen. 2000 M. 6500 Kr. Bar. Guſtav
Springers Carabas (Ferguſon) 1., Kaiſerulan 2., Topper 3.
Dezentor. Leicht mit 3 Längen gew., 5 Längen zurück der
dritte. Tot. Sieg: 38 : 10, 20 : 5. Platz 42, 35 : 20.
Preis vom Marchfeld. 1300 M. 23.000 Kr.
Bar. Guſt. Springers Granville (Winkfield) 1., Ikaria 2.,
Dinom-Danom 3. Dicſö, Ridolfi, Nix, Gouvernante. Leicht mit
3 Längen gew., 2 Längen zurück der dritte. Tot. Sieg: 27 : 10,
13 : 5; Platz 52, 41, 42 : 20.
Verkaufsrennen. 1600 M. 3400 Kr. G. Ne-
gropontes Raspberry (Carslake) 1., Bogar 2., Reine 3. Piros
kiraly, Rugany, Ladoga, Temeraire, Ediſon, Gardonne, Dumb
Bell, Blue Peter, Gallowag. Nach Kampf mit einer Halslänge
gew., ebenſo weit zurück die dritte. Tot. Sieg: 32 : 10, 17 : 5;
Platz 32, 86, 96 : 20.
Patiencehandikap. 1600 M. Gf. Heinr. Lambergs
Krikerl (Winkfield) 1., Pagony 2., McLyn 3. Sonnwendſtein,
Palatinszki, Tengelice, Palikam, Golf, Ferroniere, Goldregen,
Avar, Sapriſti, Piroska. Sicher mit ½ Länge gew., 1 Länge
zurück der dritte. Tot. Sieg: 41 : 10, 20 : 5; Platz 33,
45, 69 : 20.
Tribünen-Steeplechaſe. 3200 M. 8000 Kr.
Herm. Mattauſchs Le Breart (Sparkes) 1., Lotus 2., Tiny Queen.
Nach Kampf mit einer halben Länge gewonnen, ſchlechte dritte.
Tot. 47 : 10, 24 : 5.
Handikap. 1200. M. 4000 Kr. L. Egyedis Tintoretto
(Broadwood) 1., Rabagas 2., Mikado 3. Szomszed, Jurgis,
Deux Armoires, Kis-betyar, Osman, Hanum, Kolumbus
Velladonna. Sicher mit einer Länge gewonnen, Fünf-Viertel-
längen zurück der dritte. Tot. Sieg 67 : 10, 25 : 5; Platz 54, 70,,
64 : 20.
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