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[N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608.

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Stam Juda vnnd Benjamin abgerissen sind / vnd nach dem sie jhren König verlassen / einen andern gemacht haben. Vnd der HERR ward zornig (sagt die Schrifft) vber allen Samen in Israel / vnnd drenget sie / vnd gab1. Reg. 17. sie in die Hende der Reuber / biß daß er sie warff von seinen Angesichte. Denn Israel ward gerissen vom Hause David / vnd sie machten zum Könige Jerobeam den Sohn Nebat. Hie sagt die Schrifft / daß der HErr sey zornig worden / vnd habe sie in der Reuber Hende gegeben / darumb daß sie sich von der Einigkeit abgesondert / vnnd sich einen andern König erwehlet hatten. So sehr zornig ward der HErr vber die jenigen / so die Zweyspalt angerichtet haben / daß er auch / da ein Mann Gottes zu Jerobeam gesand ward / daß er jhm seine Sünde vorhielte / vnnd die zukünfftige Straffe verkündigete / ernstlich verbot / daß er daselbs weder Brot essen / noch Wasser trincken solt. Vnd da er solches nicht hielt / vnnd wider daß Gebot deß HERRN gessen hatte / ward er balt durch Gottes Gerichte geschlagen / daß er / da er widerunb von dannen zog / von einem Löwen / auff dem Wege angefallen vnd erwürget ward. Vber daß zeyget der HErr in seinem Evangelio seine meynung hievon noch deutlicher an / nemlich / daß dieselbigen / so sich damals vom Stam Juda vnd Benjamin abgesondert / Jerusalem verlassen / vnnd gen Samariam gewichen sind / vnter die falschen Propheten vnd Heyden gerechnet werden / dann da er erstlich seine Jünger außsandte zum Ampt der Seeligkeit / da gebot er jhnen vnd sprach / Gehet nicht auff die Strassen der Heyden / vnd gehet auch nicht in die Stadt der Samariter / vnd da er sie erst zu den Jüden sendet / heyst er sie für den Heyden fürüber gehen / daß er aber hinzu setzt / sie sollen auch für der Stadt der Samariter fürüber gehen / da die Abtrünnigen waren / damit zeyget er an / daß die jenigen / so Zweyspalt anrichten / den Heyden gleich geachtet werden.

Vnd balt hernach: Daß man aber sagt / daß sie eben denselbigen Vater / denselbigen Sohn / denselbigen Heiligen Geyst / den wir kennen / daß kan sie nichts helffen / dann Chore / Dathan / vnd Abyron kanten auch mit dem Priester Aaron vnd Moyse einen Gott / vnd lebeten nach einem Gesetz vnd Religion / rüffen auch den einigen waren Gott an / den man ehren vnnd anruffen sol / jedoch weil sie auß jhrem Ampt schritten / vnnd wider Aaron den Priester / welcher daß rechte Priesterthumb nach Gottes Befehl vnd Ordnung verwaltet / zu opffern sich vnterstunden / worden sie von Gott geschlagen / vnd vmb solches vnbillichen fürnemens willen bald gestrafft / vnd kundten die Opffer / so da vnordentlicher vnnd vnbillicher weise / wider Gottes

Stam Juda vnnd Benjamin abgerissen sind / vnd nach dem sie jhren König verlassen / einen andern gemacht haben. Vnd der HERR ward zornig (sagt die Schrifft) vber allen Samen in Israel / vnnd drenget sie / vnd gab1. Reg. 17. sie in die Hende der Reuber / biß daß er sie warff von seinẽ Angesichte. Denn Israel ward gerissen vom Hause David / vnd sie machten zum Könige Jerobeam den Sohn Nebat. Hie sagt die Schrifft / daß der HErr sey zornig worden / vnd habe sie in der Reuber Hende gegeben / darumb daß sie sich von der Einigkeit abgesondert / vnnd sich einen andern König erwehlet hatten. So sehr zornig ward der HErr vber die jenigen / so die Zweyspalt angerichtet haben / daß er auch / da ein Mañ Gottes zu Jerobeam gesand ward / daß er jhm seine Sünde vorhielte / vnnd die zukünfftige Straffe verkündigete / ernstlich verbot / daß er daselbs weder Brot essen / noch Wasser trincken solt. Vnd da er solches nicht hielt / vnnd wider daß Gebot deß HERRN gessen hatte / ward er balt durch Gottes Gerichte geschlagen / daß er / da er widerũb von dannen zog / von einem Löwen / auff dem Wege angefallen vnd erwürget ward. Vber daß zeyget der HErr in seinem Evangelio seine meynung hievon noch deutlicher an / nemlich / daß dieselbigen / so sich damals vom Stam Juda vnd Benjamin abgesondert / Jerusalem verlassen / vnnd gen Samariam gewichen sind / vnter die falschen Propheten vnd Heyden gerechnet werden / dann da er erstlich seine Jünger außsandte zum Ampt der Seeligkeit / da gebot er jhnen vnd sprach / Gehet nicht auff die Strassen der Heyden / vñ gehet auch nicht in die Stadt der Samariter / vnd da er sie erst zu den Jüden sendet / heyst er sie für den Heyden fürüber gehen / daß er aber hinzu setzt / sie sollen auch für der Stadt der Samariter fürüber gehen / da die Abtrünnigen waren / damit zeyget er an / daß die jenigen / so Zweyspalt anrichten / den Heyden gleich geachtet werden.

Vnd balt hernach: Daß man aber sagt / daß sie eben denselbigẽ Vater / denselbigen Sohn / denselbigen Heiligen Geyst / den wir kennen / daß kan sie nichts helffen / dann Chore / Dathan / vnd Abyron kanten auch mit dem Priester Aaron vnd Moyse einen Gott / vnd lebeten nach einem Gesetz vnd Religion / rüffen auch den einigen waren Gott an / den man ehren vnnd anruffen sol / jedoch weil sie auß jhrem Ampt schritten / vnnd wider Aaron den Priester / welcher daß rechte Priesterthumb nach Gottes Befehl vnd Ordnung verwaltet / zu opffern sich vnterstunden / worden sie von Gott geschlagen / vnd vmb solches vnbillichẽ fürnemens willen bald gestrafft / vnd kundten die Opffer / so da vnordentlicher vnnd vnbillicher weise / wider Gottes

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[71/0071] Stam Juda vnnd Benjamin abgerissen sind / vnd nach dem sie jhren König verlassen / einen andern gemacht haben. Vnd der HERR ward zornig (sagt die Schrifft) vber allen Samen in Israel / vnnd drenget sie / vnd gab sie in die Hende der Reuber / biß daß er sie warff von seinẽ Angesichte. Denn Israel ward gerissen vom Hause David / vnd sie machten zum Könige Jerobeam den Sohn Nebat. Hie sagt die Schrifft / daß der HErr sey zornig worden / vnd habe sie in der Reuber Hende gegeben / darumb daß sie sich von der Einigkeit abgesondert / vnnd sich einen andern König erwehlet hatten. So sehr zornig ward der HErr vber die jenigen / so die Zweyspalt angerichtet haben / daß er auch / da ein Mañ Gottes zu Jerobeam gesand ward / daß er jhm seine Sünde vorhielte / vnnd die zukünfftige Straffe verkündigete / ernstlich verbot / daß er daselbs weder Brot essen / noch Wasser trincken solt. Vnd da er solches nicht hielt / vnnd wider daß Gebot deß HERRN gessen hatte / ward er balt durch Gottes Gerichte geschlagen / daß er / da er widerũb von dannen zog / von einem Löwen / auff dem Wege angefallen vnd erwürget ward. Vber daß zeyget der HErr in seinem Evangelio seine meynung hievon noch deutlicher an / nemlich / daß dieselbigen / so sich damals vom Stam Juda vnd Benjamin abgesondert / Jerusalem verlassen / vnnd gen Samariam gewichen sind / vnter die falschen Propheten vnd Heyden gerechnet werden / dann da er erstlich seine Jünger außsandte zum Ampt der Seeligkeit / da gebot er jhnen vnd sprach / Gehet nicht auff die Strassen der Heyden / vñ gehet auch nicht in die Stadt der Samariter / vnd da er sie erst zu den Jüden sendet / heyst er sie für den Heyden fürüber gehen / daß er aber hinzu setzt / sie sollen auch für der Stadt der Samariter fürüber gehen / da die Abtrünnigen waren / damit zeyget er an / daß die jenigen / so Zweyspalt anrichten / den Heyden gleich geachtet werden. 1. Reg. 17. Vnd balt hernach: Daß man aber sagt / daß sie eben denselbigẽ Vater / denselbigen Sohn / denselbigen Heiligen Geyst / den wir kennen / daß kan sie nichts helffen / dann Chore / Dathan / vnd Abyron kanten auch mit dem Priester Aaron vnd Moyse einen Gott / vnd lebeten nach einem Gesetz vnd Religion / rüffen auch den einigen waren Gott an / den man ehren vnnd anruffen sol / jedoch weil sie auß jhrem Ampt schritten / vnnd wider Aaron den Priester / welcher daß rechte Priesterthumb nach Gottes Befehl vnd Ordnung verwaltet / zu opffern sich vnterstunden / worden sie von Gott geschlagen / vnd vmb solches vnbillichẽ fürnemens willen bald gestrafft / vnd kundten die Opffer / so da vnordentlicher vnnd vnbillicher weise / wider Gottes

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Zitationshilfe: [N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_prediger_1608/71>, abgerufen am 30.11.2024.