Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608.

Bild:
<< vorherige Seite

fel auß der Handt würffet / was ists dann daß Christus befiehlet / Bittet den HErrn der Erndte? Haben wirs doch viel näher / Bittet nur den Fürsten / daß ers mache wie er will / vnd dannoch ists ein Göttlicher Beruff.

Also hat biß daher im Tempel Gottes geregieret der Bapst / daß er außstiesse vnd einsetzte vmb Geldes willen / wie / wann / wen / vnnd wo er wolte / der Teuffel ist herauß / Nun sitzet seine Mutter an seiner stedte / setzet ein vnd auß / nach seinem wolgefallen vnd eygenem muthwillen deß Fleysches / wie / wann / wo / vnd welcher Gestalt er will / Saget jhr nun Amen darzu / jhr lieben Herrichen / so ist auch die Wandt getüncht / Ezechielis 13. vnd 22.

Wann man mich fraget: ists auch recht vnd Gottes Ordnung / wann es mir gefellet / daß ich einen Prediger außsetze vnd einen andern einsetze?

ANtwort. Neyn / deß Teuffels Mutwil ists. Aber der soll dir vnd deinem Prediger lohnen / der zu solchem muthwillen hülfft / vnnd sich gebrauchen läßt. Ein Auffrührer were der / der da zusehe / daß man die ordentliche Oberkeit ohne Gewaltige vrsachen außsetzte / vnd liesse sich an seyne stedte einsetzen.

Einrede.

Ey Gottes Wort ist allenthalben Gottes Wort / Darumb soll mans hören von einem jedern.

Antwort:

Das Schwerdt vnnd Obrigkeit ist allenthalben Gottes Ordnung / darumb wann ein auffrhürischer Bube daher laufft / vnnd darzu greiffet / den soll ich als bald annemen?

Einrede.

Ja wann Obrigkeit Bawern weren? Antwort:

Ja wann Prediger / Buben würde weren / vnd vnser HERR Gott das Ampt hette im Schlaff / im Dreck vnd Vnflat auffgeraffet / oder auff der Charten gewunnen.

fel auß der Handt würffet / was ists dann daß Christus befiehlet / Bittet den HErrn der Erndte? Haben wirs doch viel näher / Bittet nur den Fürsten / daß ers mache wie er will / vnd dannoch ists ein Göttlicher Beruff.

Also hat biß daher im Tempel Gottes geregieret der Bapst / daß er außstiesse vnd einsetzte vmb Geldes willen / wie / wann / wen / vnnd wo er wolte / der Teuffel ist herauß / Nun sitzet seine Mutter an seiner stedte / setzet ein vnd auß / nach seinem wolgefallen vnd eygenem muthwillen deß Fleysches / wie / wann / wo / vnd welcher Gestalt er will / Saget jhr nun Amen darzu / jhr lieben Herrichen / so ist auch die Wandt getüncht / Ezechielis 13. vnd 22.

Wann man mich fraget: ists auch recht vnd Gottes Ordnung / wann es mir gefellet / daß ich einen Prediger außsetze vnd einen andern einsetze?

ANtwort. Neyn / deß Teuffels Mutwil ists. Aber der soll dir vnd deinem Prediger lohnen / der zu solchem muthwillen hülfft / vnnd sich gebrauchen läßt. Ein Auffrührer were der / der da zusehe / daß man die ordentliche Oberkeit ohne Gewaltige vrsachen außsetzte / vnd liesse sich an seyne stedte einsetzen.

Einrede.

Ey Gottes Wort ist allenthalben Gottes Wort / Darumb soll mans hören von einem jedern.

Antwort:

Das Schwerdt vnnd Obrigkeit ist allenthalben Gottes Ordnung / darumb wann ein auffrhürischer Bube daher laufft / vnnd darzu greiffet / den soll ich als bald annemen?

Einrede.

Ja wann Obrigkeit Bawern weren? Antwort:

Ja wann Prediger / Buben würde weren / vnd vnser HERR Gott das Ampt hette im Schlaff / im Dreck vnd Vnflat auffgeraffet / oder auff der Charten gewunnen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0027" n="27"/>
fel auß der Handt würffet / was ists dann daß                      Christus befiehlet / Bittet den HErrn der Erndte? Haben wirs doch viel näher /                      Bittet nur den Fürsten / daß ers mache wie er will / vnd dannoch ists ein                      Göttlicher Beruff.</p>
        <p>Also hat biß daher im Tempel Gottes geregieret der Bapst / daß er außstiesse vnd                      einsetzte vmb Geldes willen / wie / wann / wen / vnnd wo er wolte / der Teuffel                      ist herauß / Nun sitzet seine Mutter an seiner stedte / setzet ein vnd auß /                      nach seinem wolgefallen vnd eygenem muthwillen deß Fleysches / wie / wann / wo /                      vnd welcher Gestalt er will / Saget jhr nun Amen darzu / jhr lieben Herrichen /                      so ist auch die Wandt getüncht / Ezechielis 13. vnd 22.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Wann man mich fraget: ists auch recht vnd Gottes Ordnung / wann es mir                      gefellet / daß ich einen Prediger außsetze vnd einen andern einsetze?<lb/></head>
        <p>ANtwort. Neyn / deß Teuffels Mutwil ists. Aber der soll dir vnd deinem Prediger                      lohnen / der zu solchem muthwillen hülfft / vnnd sich gebrauchen läßt. Ein                      Auffrührer were der / der da zusehe / daß man die ordentliche Oberkeit ohne                      Gewaltige vrsachen außsetzte / vnd liesse sich an seyne stedte einsetzen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Einrede.<lb/></head>
        <p>Ey Gottes Wort ist allenthalben Gottes Wort / Darumb soll mans hören von einem                      jedern.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Antwort:<lb/></head>
        <p>Das Schwerdt vnnd Obrigkeit ist allenthalben Gottes Ordnung / darumb wann ein                      auffrhürischer Bube daher laufft / vnnd darzu greiffet / den soll ich als bald                      annemen?</p>
      </div>
      <div>
        <head>Einrede.<lb/></head>
        <p>Ja wann Obrigkeit Bawern weren? Antwort:</p>
        <p>Ja wann Prediger / Buben würde weren / vnd vnser HERR Gott das Ampt hette im                      Schlaff / im Dreck vnd Vnflat auffgeraffet / oder auff der Charten gewunnen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0027] fel auß der Handt würffet / was ists dann daß Christus befiehlet / Bittet den HErrn der Erndte? Haben wirs doch viel näher / Bittet nur den Fürsten / daß ers mache wie er will / vnd dannoch ists ein Göttlicher Beruff. Also hat biß daher im Tempel Gottes geregieret der Bapst / daß er außstiesse vnd einsetzte vmb Geldes willen / wie / wann / wen / vnnd wo er wolte / der Teuffel ist herauß / Nun sitzet seine Mutter an seiner stedte / setzet ein vnd auß / nach seinem wolgefallen vnd eygenem muthwillen deß Fleysches / wie / wann / wo / vnd welcher Gestalt er will / Saget jhr nun Amen darzu / jhr lieben Herrichen / so ist auch die Wandt getüncht / Ezechielis 13. vnd 22. Wann man mich fraget: ists auch recht vnd Gottes Ordnung / wann es mir gefellet / daß ich einen Prediger außsetze vnd einen andern einsetze? ANtwort. Neyn / deß Teuffels Mutwil ists. Aber der soll dir vnd deinem Prediger lohnen / der zu solchem muthwillen hülfft / vnnd sich gebrauchen läßt. Ein Auffrührer were der / der da zusehe / daß man die ordentliche Oberkeit ohne Gewaltige vrsachen außsetzte / vnd liesse sich an seyne stedte einsetzen. Einrede. Ey Gottes Wort ist allenthalben Gottes Wort / Darumb soll mans hören von einem jedern. Antwort: Das Schwerdt vnnd Obrigkeit ist allenthalben Gottes Ordnung / darumb wann ein auffrhürischer Bube daher laufft / vnnd darzu greiffet / den soll ich als bald annemen? Einrede. Ja wann Obrigkeit Bawern weren? Antwort: Ja wann Prediger / Buben würde weren / vnd vnser HERR Gott das Ampt hette im Schlaff / im Dreck vnd Vnflat auffgeraffet / oder auff der Charten gewunnen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_prediger_1608
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_prediger_1608/27
Zitationshilfe: [N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_prediger_1608/27>, abgerufen am 26.12.2024.