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[N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608.

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vnglimpffen die Vnschüldigen auffs aller ärgste / wie jetzt das Exempel bey euch auch anzeygt.

Derhalben ist mein trewe bitte vnd Vermanung an euch alle / wöllet sie lassen versausen / die tollen Köpffe / vnd mit gedult still sein / vnd nit mit jemandt darumb zancken / sondern sie nicht werd halten / mit denen jhr soltet ewre Ruge vnd Friede zustören / last sie machen / sie sind Gottes Feinde / so ist Gott jhr feind / dafür will ich sie auch halten. Nun sind sie eben damit genug gestrafft / daß Gott jhr feind ist / dann sie haben einen grossen schweren Feindt / den sie jetzt trötzlich verachten / aber zu seiner zeit redlich fühlen werden.

Ihr aber bleibt in der Lehre / so jhr angenommen / vnnd haltet euch zu der Predigt / vnd Sacrament ewrer trewer Prediger / biß jr sehet / was d Fürst in ewers Pfarrherrs vnd Predigers sache thun wirt / vnd so jhr gleich müsset zu S. N. predigt hören / vnd Sacrament holen / oder auch in der Pfarrkirchen Prediger leiden / so lasts jmmer hin machen / höret sie (so fern sie recht lehren) vnd braucht der Sacrament ohn schew / dann das Wort vnnd Sacrament ist vnd bleibet Gottes / vnnd nicht der Menschen. Aber doch solt jhr nit loben noch preisen / oder bewilligen in jre schendliche Missethat vnd Boßheit / dann weil die eingesessen sind / stehets nicht bey euch / sie öffentlich deß Ampts zu entsetzen / oder zu meiden / biß daß durch den Fürsten ein endlich Vrtheyl gehe. Hiemit Gott befohlen / der euch stercke vnd tröste in dieser vnnd aller Anfechtung / Amen. XXI. Junij, M. D. XXXI.

Martin Luther.

V. Ibidem fol. 326. a.
Christliche trewe Prediger sind von Ampts wegen schuldig / des Volcks Sünde zu straffen / etc.

GNade vnd Friede in Christo. Ich habe / Mein lieber Herr / ewer Schrifft gelesen an N. geschrieben / vnnd bin darüber frölich worden / da ich vernommen ewern Göttlichen Eyffer / fleissige Sorge / vber daß auch ewere Trawrigkeit von wegen deß Abwesens ewers Pastors. Christus stercke vnnd tröste ewer Hertz / biß die Sache geschlicht vnd gericht werde / darzu Gott seine Gnade verleihe. Vnser Liebe rechtschaffene Brüder bey euch vnter dem bösen Hauffen / haben in deß keinen mangel / weder an Lehre / Trost noch Sacramenten / weil jhr sampt ewren getrewen gehülffen bey jhnen seyd.

vnglimpffen die Vnschüldigen auffs aller ärgste / wie jetzt das Exempel bey euch auch anzeygt.

Derhalben ist mein trewe bitte vnd Vermanung an euch alle / wöllet sie lassen versausen / die tollen Köpffe / vñ mit gedult still sein / vñ nit mit jemandt darumb zancken / sondern sie nicht werd halten / mit denen jhr soltet ewre Ruge vnd Friede zustören / last sie machen / sie sind Gottes Feinde / so ist Gott jhr feind / dafür will ich sie auch halten. Nun sind sie eben damit genug gestrafft / daß Gott jhr feind ist / dann sie haben einen grossen schweren Feindt / den sie jetzt trötzlich verachten / aber zu seiner zeit redlich fühlen werden.

Ihr aber bleibt in der Lehre / so jhr angenommen / vnnd haltet euch zu der Predigt / vnd Sacrament ewrer trewer Prediger / biß jr sehet / was ď Fürst in ewers Pfarrherrs vnd Predigers sache thun wirt / vnd so jhr gleich müsset zu S. N. predigt hören / vnd Sacrament holen / oder auch in der Pfarrkirchen Prediger leiden / so lasts jmmer hin machen / höret sie (so fern sie recht lehren) vnd braucht der Sacrament ohn schew / dann das Wort vnnd Sacrament ist vnd bleibet Gottes / vnnd nicht der Menschen. Aber doch solt jhr nit loben noch preisen / oder bewilligen in jre schendliche Missethat vnd Boßheit / dann weil die eingesessen sind / stehets nicht bey euch / sie öffentlich deß Ampts zu entsetzen / oder zu meiden / biß daß durch den Fürsten ein endlich Vrtheyl gehe. Hiemit Gott befohlen / der euch stercke vnd tröste in dieser vnnd aller Anfechtung / Amen. XXI. Junij, M. D. XXXI.

Martin Luther.

V. Ibidem fol. 326. a.
Christliche trewe Prediger sind von Ampts wegen schuldig / des Volcks Sünde zu straffen / etc.

GNade vnd Friede in Christo. Ich habe / Mein lieber Herr / ewer Schrifft gelesen an N. geschrieben / vnnd bin darüber frölich worden / da ich vernommen ewern Göttlichen Eyffer / fleissige Sorge / vber daß auch ewere Trawrigkeit von wegen deß Abwesens ewers Pastors. Christus stercke vnnd tröste ewer Hertz / biß die Sache geschlicht vnd gericht werde / darzu Gott seine Gnade verleihe. Vnser Liebe rechtschaffene Brüder bey euch vnter dem bösen Hauffen / haben in deß keinen mangel / weder an Lehre / Trost noch Sacramenten / weil jhr sampt ewren getrewen gehülffen bey jhnen seyd.

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[13/0013] vnglimpffen die Vnschüldigen auffs aller ärgste / wie jetzt das Exempel bey euch auch anzeygt. Derhalben ist mein trewe bitte vnd Vermanung an euch alle / wöllet sie lassen versausen / die tollen Köpffe / vñ mit gedult still sein / vñ nit mit jemandt darumb zancken / sondern sie nicht werd halten / mit denen jhr soltet ewre Ruge vnd Friede zustören / last sie machen / sie sind Gottes Feinde / so ist Gott jhr feind / dafür will ich sie auch halten. Nun sind sie eben damit genug gestrafft / daß Gott jhr feind ist / dann sie haben einen grossen schweren Feindt / den sie jetzt trötzlich verachten / aber zu seiner zeit redlich fühlen werden. Ihr aber bleibt in der Lehre / so jhr angenommen / vnnd haltet euch zu der Predigt / vnd Sacrament ewrer trewer Prediger / biß jr sehet / was ď Fürst in ewers Pfarrherrs vnd Predigers sache thun wirt / vnd so jhr gleich müsset zu S. N. predigt hören / vnd Sacrament holen / oder auch in der Pfarrkirchen Prediger leiden / so lasts jmmer hin machen / höret sie (so fern sie recht lehren) vnd braucht der Sacrament ohn schew / dann das Wort vnnd Sacrament ist vnd bleibet Gottes / vnnd nicht der Menschen. Aber doch solt jhr nit loben noch preisen / oder bewilligen in jre schendliche Missethat vnd Boßheit / dann weil die eingesessen sind / stehets nicht bey euch / sie öffentlich deß Ampts zu entsetzen / oder zu meiden / biß daß durch den Fürsten ein endlich Vrtheyl gehe. Hiemit Gott befohlen / der euch stercke vnd tröste in dieser vnnd aller Anfechtung / Amen. XXI. Junij, M. D. XXXI. Martin Luther. V. Ibidem fol. 326. a. Christliche trewe Prediger sind von Ampts wegen schuldig / des Volcks Sünde zu straffen / etc. GNade vnd Friede in Christo. Ich habe / Mein lieber Herr / ewer Schrifft gelesen an N. geschrieben / vnnd bin darüber frölich worden / da ich vernommen ewern Göttlichen Eyffer / fleissige Sorge / vber daß auch ewere Trawrigkeit von wegen deß Abwesens ewers Pastors. Christus stercke vnnd tröste ewer Hertz / biß die Sache geschlicht vnd gericht werde / darzu Gott seine Gnade verleihe. Vnser Liebe rechtschaffene Brüder bey euch vnter dem bösen Hauffen / haben in deß keinen mangel / weder an Lehre / Trost noch Sacramenten / weil jhr sampt ewren getrewen gehülffen bey jhnen seyd.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_prediger_1608/13>, abgerufen am 23.11.2024.