Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 49, Danzig, 1698.ben/ und am Abend divertirten sie sich die Burletten anzusehen; Im- Paris/ vom 14. Nov. Gestern kam der König von Fontainebleau zu Meudon an/ Genff/ vom 8. Nov. Weil der Hertzog von Savoyen/ [laut] Versprechen/ noch groß
ben/ und am Abend divertirten sie sich die Burletten anzusehen; Im- Paris/ vom 14. Nov. Gestern kam der König von Fontainebleau zu Meudon an/ Genff/ vom 8. Nov. Weil der Hertzog von Savoyen/ [laut] Versprechen/ noch groß
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> ben/ und am Abend divertirten sie sich die Burletten anzusehen; Im-<lb/> mittelst wird am neuen Theatro/ so bereits in gutem Stande ist/ zu<lb/> arbeiten continuiret. Vergangene Woche entführete ein Pie<supplied cert="low">mon</supplied><lb/> tesischer Capitain eine Jungfer von ihrer Mutter/ worauff selbige<lb/> beym Hn. Gouverneur dero Klage einbrachte/ und nach der Toch-<lb/> ter geforschet wurde/ welche nach 2. Tagen wieder gefunden/ und ih-<lb/> rer Mutter zugestellet/ der Capitain aber ins Casteel gefänglich ge-<lb/> bracht worden/ woselbst er aber bald wieder heraus kam/ weil die<lb/> Schuld nicht gäntzlich seine gewesen. Vergangene Woche kam<lb/> der Hr. Cardinal Brimani alhier an/ gieng in das Convent des<lb/> Cartheuser Patrum logiren/ woselbsten er von unsern Printzen visi-<lb/> tiret worden/ welchen er mit sonderlicher Ehrerbietung empfienge<lb/> und bey ihm die Visite wieder ablegte/ da dann grosse Zeichen bey-<lb/> derseits Freundschafft verspühret worden. Man saget/ daß er we-<lb/> gen Königl. Bewilligung zu einer ihm im hiesigen Estaat von Sr.<lb/> Päbstl. Heiligkeit conferirten Abthey gekommen sey/ andere aber<lb/> vermeynen/ daß seine Ankunfft noch höhere Ursachen habe/ so die<lb/> Zeit eröffnen dörffte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Paris/ vom 14. Nov.</head><lb/> <p>Gestern kam der König von Fontainebleau zu Meudon an/<lb/> wird alldar 2. a 3. Tage verbleiben/ und alsdann nach Versailles<lb/> sich begeben. Es kommen aus Italien/ <supplied cert="low">täglich</supplied> unterschiedliche<lb/> Courier an/ und laut Briefen aus Mantua vom 26. Octob. soll<lb/> der Hertzog alldar sehr kranck seyn/ und in faveur des Königes im<lb/> Testament disponiret haben/ welches die Zeit lehren wird. Der<lb/> Marschall de Villeroy ist ausser Gefahr/ und will man/ daß der<lb/> Marschall de Boufleurs nacher Wien gehen solle/ in was für<lb/> Qualität aber/ ist noch unbekandt. Es <supplied cert="low">sind</supplied> aus Marsilien 7.<lb/> Schiffe nach den Barbarischen Küsten und dem Königreich<lb/> Neapolis/ umb Korn abzuholen geseegelt. Zu Toulon und<lb/> Marsilien müssen alle Königs-Schiffe in Stand gebracht wer-<lb/> den/ umb auff erste Ordre in See gehen zu können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Genff/ vom 8. Nov.</head><lb/> <p>Weil der Hertzog von Savoyen/ <supplied cert="low">laut</supplied> Versprechen/ noch<lb/> kein Korn/ noch Land-Gewächs vor einige unser Bürger fol-<lb/> gen läst/ als ist die Bekümmerniß wegen dessen Mangel sehr<lb/> <fw type="catch" place="bottom">groß</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
ben/ und am Abend divertirten sie sich die Burletten anzusehen; Im-
mittelst wird am neuen Theatro/ so bereits in gutem Stande ist/ zu
arbeiten continuiret. Vergangene Woche entführete ein Piemon
tesischer Capitain eine Jungfer von ihrer Mutter/ worauff selbige
beym Hn. Gouverneur dero Klage einbrachte/ und nach der Toch-
ter geforschet wurde/ welche nach 2. Tagen wieder gefunden/ und ih-
rer Mutter zugestellet/ der Capitain aber ins Casteel gefänglich ge-
bracht worden/ woselbst er aber bald wieder heraus kam/ weil die
Schuld nicht gäntzlich seine gewesen. Vergangene Woche kam
der Hr. Cardinal Brimani alhier an/ gieng in das Convent des
Cartheuser Patrum logiren/ woselbsten er von unsern Printzen visi-
tiret worden/ welchen er mit sonderlicher Ehrerbietung empfienge
und bey ihm die Visite wieder ablegte/ da dann grosse Zeichen bey-
derseits Freundschafft verspühret worden. Man saget/ daß er we-
gen Königl. Bewilligung zu einer ihm im hiesigen Estaat von Sr.
Päbstl. Heiligkeit conferirten Abthey gekommen sey/ andere aber
vermeynen/ daß seine Ankunfft noch höhere Ursachen habe/ so die
Zeit eröffnen dörffte.
Paris/ vom 14. Nov.
Gestern kam der König von Fontainebleau zu Meudon an/
wird alldar 2. a 3. Tage verbleiben/ und alsdann nach Versailles
sich begeben. Es kommen aus Italien/ täglich unterschiedliche
Courier an/ und laut Briefen aus Mantua vom 26. Octob. soll
der Hertzog alldar sehr kranck seyn/ und in faveur des Königes im
Testament disponiret haben/ welches die Zeit lehren wird. Der
Marschall de Villeroy ist ausser Gefahr/ und will man/ daß der
Marschall de Boufleurs nacher Wien gehen solle/ in was für
Qualität aber/ ist noch unbekandt. Es sind aus Marsilien 7.
Schiffe nach den Barbarischen Küsten und dem Königreich
Neapolis/ umb Korn abzuholen geseegelt. Zu Toulon und
Marsilien müssen alle Königs-Schiffe in Stand gebracht wer-
den/ umb auff erste Ordre in See gehen zu können.
Genff/ vom 8. Nov.
Weil der Hertzog von Savoyen/ laut Versprechen/ noch
kein Korn/ noch Land-Gewächs vor einige unser Bürger fol-
gen läst/ als ist die Bekümmerniß wegen dessen Mangel sehr
groß
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Zitationshilfe: | Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 49, Danzig, 1698, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0049_1698/3>, abgerufen am 16.02.2025. |