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Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 46, Danzig, 1698.

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Warschau abreisen/ weil seine Gegenwart daselbst nöthiger/ wegen
des Unternehmens Ihro Churfürstl. Durchl. von Brandenburg/ zu
seyn erachtet wird/ um in dieser Sache mit dem Primate und an-
dern Magnatibus sich zu unterreden/ an welche Brieffe ausgeferti-
get[ ]worden/ daß sie den 12. Novembr. in Warschau sich einfinden
solten. Daselbst sollen die Brieffe wegen des Reichs-Tages
ausgesandt werden/ und denn wollen Ihro Königliche Majestät
nach Litthauen reisen/ um den Auffruhr daselbst zu stillen. In
diesen Tagen fertigten Ihro Königliche Majestät die Deputir-
ten von Sendomir ab/ mit folgender Antwort auff ihre In-
struction: 1. Sie dancketen/ daß die Woywodschafft ihre Treue
vor Ihro Königl. Majestät auffopffern wolten. 2. Es wäre Ih-
ro Königl. Majestät leyd/ daß seiner Armee Durchmarche sie in-
commodiret/ welche Ihro Königl. Majest. nicht deswegen ins Land
geführet/ um die Freyheit des Adels zu stöhren/ sondern des Erb-
Feindes Macht betrachtende/ und weil keine Gewißheit vom Frie-
den gewesen/ damit sie zum Nutzen der gantzen Republique dienen
solte; Zu derer Einquartierung Sie auch Ihrer Tafel-Güter nicht
verschonet/ dabey den Ständen von Litthauen zukäme/ daß die Ar-
mee daselbst verleget würde. 3. Die Commission bleibet auff
den 1. Decembr. in Warschau angesetzet/ vor diejenigen/ so von der
Armee Schaden gelitten/ und hätten Ihro Kön. Maj. Dero Völckern
mit starcken Gesetzen den March zu thun anbefohlen. 4. Wie
Ihro Königl. Majestät allezeit Sorge trügen/ vor die Freyheit des
freygebohrnen Adels/ also wolten Sie den Reichs-Tag ausschrei-
ben/ zu aller und der Respublique Zufriedenheit und Nutzen.
Der Fürstin Dolskiey/ Marschallin von Groß-Litthauen ihr Söhn-
lein/ der Letzte von diesem Hause/ ist nach einer schlechten Kranck-
heit/ nicht ohne grosse Wehmuth der Frau Mutter/ alhier in Lem-
berg gestorben.

Turin/ vom 11. Octob.

Ob gleich die Prophezeyung des gefangenen Sternsehers nicht
eben auff den eigentlichen Tag/ welchen er benennet/ eingetroffen/
so scheinet doch/ das er nicht gäntzlich vergeblich wahr gesaget/ weil
man seither dem letzten Unglück/ da die Citadelle auffgeflogen/ nicht
allein stetes ungestümes Wetter gehabt/ sondern auch den 8. dieses
um 9. Uhr ein grosses Ungewitter mit erschrecklichen Donner und

Blitzen

Warschau abreisen/ weil seine Gegenwart daselbst nöthiger/ wegen
des Unternehmens Ihro Churfürstl. Durchl. von Brandenburg/ zu
seyn erachtet wird/ um in dieser Sache mit dem Primate und an-
dern Magnatibus sich zu unterreden/ an welche Brieffe ausgeferti-
get[ ]worden/ daß sie den 12. Novembr. in Warschau sich einfinden
solten. Daselbst sollen die Brieffe wegen des Reichs-Tages
ausgesandt werden/ und denn wollen Ihro Königliche Majestät
nach Litthauen reisen/ um den Auffruhr daselbst zu stillen. In
diesen Tagen fertigten Ihro Königliche Majestät die Deputir-
ten von Sendomir ab/ mit folgender Antwort auff ihre In-
struction: 1. Sie dancketen/ daß die Woywodschafft ihre Treue
vor Ihro Königl. Majestät auffopffern wolten. 2. Es wäre Ih-
ro Königl. Majestät leyd/ daß seiner Armee Durchmarche sie in-
commodiret/ welche Ihro Königl. Majest. nicht deswegen ins Land
geführet/ um die Freyheit des Adels zu stöhren/ sondern des Erb-
Feindes Macht betrachtende/ und weil keine Gewißheit vom Frie-
den gewesen/ damit sie zum Nutzen der gantzen Republique dienen
solte; Zu derer Einquartierung Sie auch Ihrer Tafel-Güter nicht
verschonet/ dabey den Ständen von Litthauen zukäme/ daß die Ar-
mee daselbst verleget würde. 3. Die Commission bleibet auff
den 1. Decembr. in Warschau angesetzet/ vor diejenigen/ so von der
Armee Schaden gelitten/ und hätten Ihro Kön. Maj. Dero Völckern
mit starcken Gesetzen den March zu thun anbefohlen. 4. Wie
Ihro Königl. Majestät allezeit Sorge trügen/ vor die Freyheit des
freygebohrnen Adels/ also wolten Sie den Reichs-Tag ausschrei-
ben/ zu aller und der Respublique Zufriedenheit und Nutzen.
Der Fürstin Dolskiey/ Marschallin von Groß-Litthauen ihr Söhn-
lein/ der Letzte von diesem Hause/ ist nach einer schlechten Kranck-
heit/ nicht ohne grosse Wehmuth der Frau Mutter/ alhier in Lem-
berg gestorben.

Turin/ vom 11. Octob.

Ob gleich die Prophezeyung des gefangenen Sternsehers nicht
eben auff den eigentlichen Tag/ welchen er benennet/ eingetroffen/
so scheinet doch/ das er nicht gäntzlich vergeblich wahr gesaget/ weil
man seither dem letzten Unglück/ da die Citadelle auffgeflogen/ nicht
allein stetes ungestümes Wetter gehabt/ sondern auch den 8. dieses
um 9. Uhr ein grosses Ungewitter mit erschrecklichen Donner und

Blitzen
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:38Z)

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Zitationshilfe: Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 46, Danzig, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0046_1698/2>, abgerufen am 21.11.2024.