Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 41b, Danzig, 1698.Moselstrohm/ vom 10. Sept. Auf diesen Frontiren scheinet/ daß die Frantzosen gleich im Trarbach/ vom 19. Sept. Das Korn kommt täglich höher in Preiß/ des Malter Helsignör/ vom 17. Sept. Vergangenen Mittwoch sind die hier liegende Königl. Fre- Moselstrohm/ vom 10. Sept. Auf diesen Frontiren scheinet/ daß die Frantzosen gleich im Trarbach/ vom 19. Sept. Das Korn kommt täglich höher in Preiß/ des Malter Helsignör/ vom 17. Sept. Vergangenen Mittwoch sind die hier liegende Königl. Fre- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0008" n="[8]"/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Moselstrohm/ vom 10. Sept.</head><lb/> <p>Auf diesen Frontiren scheinet/ daß die Frantzosen gleich im<lb/> Elsas und an der Maas neue Fortificationen anlegen wollen/ ge-<lb/> stalten vor einigen Tagen Frantzösis. Ingenieurs zu Sar-Lovis<lb/> und Theonville gewesen/ so die Festung rund umb besichtiget/<lb/> und neue Fortificationen abgezeichnet. Der Gouverneur von<lb/> Luxenburg dringet starck bey dem Brüsselschen Hofe darauff/<lb/> damit die Vestung Luxenburg mit nöhtigen Geschütz/ Artillerie<lb/> und Magazins versehen werden möge/ welches zu urgiren de-<lb/> nen zu Brüssel anwesenden Luxenburgischen Deputirten/ auch<lb/> unter andern ausdrücklich aufferlegt worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Trarbach/ vom 19. Sept.</head><lb/> <p>Das Korn kommt täglich höher in Preiß/ des Malter<lb/> wird schon vor 8. Rthlr. verkaufft/ und ist dennoch nicht wol<lb/> vor Geld zu haben; Dis ist der Anfang nach der Erndte GOtt<lb/> wolle besseres und fruchtbares Herbst-Wetter verleihen/ sonsten<lb/> dasselbe sehr schlecht fallen dörffte. Umb Erhaltung guten<lb/> Wetters/ werden allenthalben im Lande Bet- und Fast-Tage an-<lb/> gestellet/ umb den erzürneten Gott zu erbitten/ daß er die vor Augen<lb/> schwebende Theurung und Straffe von uns mildväterlich und<lb/> gnädiglich abwenden wolle.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Helsignör/ vom 17. Sept.</head><lb/> <p>Vergangenen Mittwoch sind die hier liegende Königl. Fre-<lb/> gatten zu Seegel und gegen das Eyland Ween auffgegangen/<lb/> woselbsten sie sich gewendet/ und unter Cronenburg kom-<lb/> mende/ den König und anwesende Herrschafften mit Lösung<lb/> aller ihrer einhabenden Canonen salutiret; das Geschütz wurde<lb/> von allen Fregatten zu gleich auff einmahl gelöset/ nachdem<lb/> der General Adm. Güldenlöw zuforderst 27. Canonen gelöset<lb/> hatte. Der Strohm war ihnen so starck entgegen/ daß sie<lb/><hi rendition="#c">anckern müssen/ und liegen noch dieser Uhrsachen<lb/> wegen beyder Lappe.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
Moselstrohm/ vom 10. Sept.
Auf diesen Frontiren scheinet/ daß die Frantzosen gleich im
Elsas und an der Maas neue Fortificationen anlegen wollen/ ge-
stalten vor einigen Tagen Frantzösis. Ingenieurs zu Sar-Lovis
und Theonville gewesen/ so die Festung rund umb besichtiget/
und neue Fortificationen abgezeichnet. Der Gouverneur von
Luxenburg dringet starck bey dem Brüsselschen Hofe darauff/
damit die Vestung Luxenburg mit nöhtigen Geschütz/ Artillerie
und Magazins versehen werden möge/ welches zu urgiren de-
nen zu Brüssel anwesenden Luxenburgischen Deputirten/ auch
unter andern ausdrücklich aufferlegt worden.
Trarbach/ vom 19. Sept.
Das Korn kommt täglich höher in Preiß/ des Malter
wird schon vor 8. Rthlr. verkaufft/ und ist dennoch nicht wol
vor Geld zu haben; Dis ist der Anfang nach der Erndte GOtt
wolle besseres und fruchtbares Herbst-Wetter verleihen/ sonsten
dasselbe sehr schlecht fallen dörffte. Umb Erhaltung guten
Wetters/ werden allenthalben im Lande Bet- und Fast-Tage an-
gestellet/ umb den erzürneten Gott zu erbitten/ daß er die vor Augen
schwebende Theurung und Straffe von uns mildväterlich und
gnädiglich abwenden wolle.
Helsignör/ vom 17. Sept.
Vergangenen Mittwoch sind die hier liegende Königl. Fre-
gatten zu Seegel und gegen das Eyland Ween auffgegangen/
woselbsten sie sich gewendet/ und unter Cronenburg kom-
mende/ den König und anwesende Herrschafften mit Lösung
aller ihrer einhabenden Canonen salutiret; das Geschütz wurde
von allen Fregatten zu gleich auff einmahl gelöset/ nachdem
der General Adm. Güldenlöw zuforderst 27. Canonen gelöset
hatte. Der Strohm war ihnen so starck entgegen/ daß sie
anckern müssen/ und liegen noch dieser Uhrsachen
wegen beyder Lappe.
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(2019-06-07T11:14:36Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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