Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 41b, Danzig, 1698.und Rubereguo/ ist so weit angewachsen/ daß sie den Graffen Pariß/ vom 22. Sept. Der König hat dem Ritter de Bevil für seine in dem Spiel- P. S. Allhier läufft ein Gerüchte/ als wenn den 1sten dieses zu nach
und Rubereguo/ ist so weit angewachsen/ daß sie den Graffen Pariß/ vom 22. Sept. Der König hat dem Ritter de Bevil für seine in dem Spiel- P. S. Allhier läufft ein Gerüchte/ als wenn den 1sten dieses zu nach
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> und Rubereguo/ ist so weit angewachsen/ daß sie den Graffen<lb/> Graneri/ welcher die Land-Striche/ gleich dem Rest von Mondovi/<lb/> in Gemeinschafft zu vertheilen vermeinte/ wegzureisen gezwungen<lb/> haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß/ vom 22. Sept.</head><lb/> <p>Der König hat dem Ritter de Bevil für seine in dem Spiel-<lb/> Gefecht bey Compiegne empfangene Beschädigungen/ eine Gratifi-<lb/> cation von 200. Pistoletten/ und eine jährliche Pension von 1000.<lb/> Livres gegeben. Nachdem die Vollziehung der Heyrath zwischen<lb/> den Hertzog von Lotthringen und der Printzessin von Orleans biß auf<lb/> die Wiederkunfft eines Courieres/ welcher der Dispensation wegen<lb/> nach Rom gesandt worden/ ausgestellet ist/ so wird selbige Princes-<lb/> sin mit dem Hoffe nach Fontainebleau gehen. Aus dem Lager bey<lb/> Compiegne hat man von guter Hand Nachricht/ daß der von dem<lb/> Marquis de Harcourt/ Königl. Ambassadeur zu Madrit/ mit einem<lb/> Extraordinair Courier Briefe vom 12. dieses bekommen/ welche mel-<lb/> den/ daß der König von Spanien von seiner Unpäßlichkeit ziemlich<lb/> wieder genesen. Von Straßburg hat man/ daß die Regimenter<lb/> Cavallerie des Dauphins und Melun/ welche allda in Guarnison<lb/> gelegen/ nebst einem zu Schlettstatt/ gelegenen Regiment Royal/<lb/> Befehl bekommen/ umb nach Poictu zu marchiren. Zu Colmar<lb/> soll auch einige Uneinigkeit unter den Römischen und Protestanten<lb/> über der Erwehlung 2. Stadtmeister entstanden seyn/ indem die Rö-<lb/> mische begehret/ daß derselben beyde von ihrer Religion erwehlet<lb/> werden solte. indem aber der Marquis de Uxelles durch die Prote-<lb/> stantische unterricht worden/ daß die 2. regierende Stadt-Meister<lb/> Römisch waren/ als hat selbiger umb beyde Religions-Gesinnte in<lb/> Colmar zu erhalten/ denen Römischen die Unbilligkeit zugemuthet/<lb/> und 2. Lutherische Stadtmeister erwehlet. Folgends Briefen von<lb/> Bajonne hatte Msr. de Voigny/ als Kriegs-Commissarius zu Bor-<lb/> deaux/ von dem Hofe Befehl erhalten/ eine grosse Quantität Rocken<lb/> und Habern in dortigen Magazinen beysammen zu bringen/ weil noch<lb/> mehr Trouppen in selbiger Gegend kommen würden.</p><lb/> <p>P. S. Allhier läufft ein Gerüchte/ als wenn den 1sten dieses zu<lb/> Cadix ein schwer Ungewitter von Sturm und Wind gewesen/ daß<lb/> einige Schiffe in dasigem Haven geblieben und beschädiget wären;<lb/> Auch habe man viele Wracken von Schiffen und todten Leichnams<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
und Rubereguo/ ist so weit angewachsen/ daß sie den Graffen
Graneri/ welcher die Land-Striche/ gleich dem Rest von Mondovi/
in Gemeinschafft zu vertheilen vermeinte/ wegzureisen gezwungen
haben.
Pariß/ vom 22. Sept.
Der König hat dem Ritter de Bevil für seine in dem Spiel-
Gefecht bey Compiegne empfangene Beschädigungen/ eine Gratifi-
cation von 200. Pistoletten/ und eine jährliche Pension von 1000.
Livres gegeben. Nachdem die Vollziehung der Heyrath zwischen
den Hertzog von Lotthringen und der Printzessin von Orleans biß auf
die Wiederkunfft eines Courieres/ welcher der Dispensation wegen
nach Rom gesandt worden/ ausgestellet ist/ so wird selbige Princes-
sin mit dem Hoffe nach Fontainebleau gehen. Aus dem Lager bey
Compiegne hat man von guter Hand Nachricht/ daß der von dem
Marquis de Harcourt/ Königl. Ambassadeur zu Madrit/ mit einem
Extraordinair Courier Briefe vom 12. dieses bekommen/ welche mel-
den/ daß der König von Spanien von seiner Unpäßlichkeit ziemlich
wieder genesen. Von Straßburg hat man/ daß die Regimenter
Cavallerie des Dauphins und Melun/ welche allda in Guarnison
gelegen/ nebst einem zu Schlettstatt/ gelegenen Regiment Royal/
Befehl bekommen/ umb nach Poictu zu marchiren. Zu Colmar
soll auch einige Uneinigkeit unter den Römischen und Protestanten
über der Erwehlung 2. Stadtmeister entstanden seyn/ indem die Rö-
mische begehret/ daß derselben beyde von ihrer Religion erwehlet
werden solte. indem aber der Marquis de Uxelles durch die Prote-
stantische unterricht worden/ daß die 2. regierende Stadt-Meister
Römisch waren/ als hat selbiger umb beyde Religions-Gesinnte in
Colmar zu erhalten/ denen Römischen die Unbilligkeit zugemuthet/
und 2. Lutherische Stadtmeister erwehlet. Folgends Briefen von
Bajonne hatte Msr. de Voigny/ als Kriegs-Commissarius zu Bor-
deaux/ von dem Hofe Befehl erhalten/ eine grosse Quantität Rocken
und Habern in dortigen Magazinen beysammen zu bringen/ weil noch
mehr Trouppen in selbiger Gegend kommen würden.
P. S. Allhier läufft ein Gerüchte/ als wenn den 1sten dieses zu
Cadix ein schwer Ungewitter von Sturm und Wind gewesen/ daß
einige Schiffe in dasigem Haven geblieben und beschädiget wären;
Auch habe man viele Wracken von Schiffen und todten Leichnams
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Zitationshilfe: | Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 41b, Danzig, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0041b_1698/2>, abgerufen am 16.07.2024. |