Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 41a, Danzig, 1698.sintemahlen man befunden/ daß das Erdreich mürbe und morastig Stockholm/ vom 6. Septemb. Bey jüngster Post habe die grosse Reise/ der respective König- gesetzet
sintemahlen man befunden/ daß das Erdreich mürbe und morastig Stockholm/ vom 6. Septemb. Bey jüngster Post habe die grosse Reise/ der respective König- gesetzet
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> sintemahlen man befunden/ daß das Erdreich mürbe und morastig<lb/> ist/ und keinen festen Grund hat. Man schreibet von Paris/ daß<lb/> der Pfaltz-Graff von Birckenfeld annoch bey selbigen Hofe wegen<lb/> Sequestirung einiger Veldentzischen Länder/ solche wiederum loß<lb/> zu haben/ sollicitire/ wiewol man vermuhtet/ daß seine Durchläuch-<lb/> tigkeit grosse Difficultäten/ so wol von Seiten der Kron Schwe-<lb/> den/ als Chur-Pfaltz haben werden. Der Churfürst von Trier hat<lb/> vor seiner Abreise an den Magistrat der Stadt Cölln in sehr ernst-<lb/> lichen Terminis geschrieben/ und nochmahlen begehret/ daß ihm die<lb/> rückständige Käyserl. Assignationes mögen bezahlet werden/ oder<lb/> daß er anders würde genöhtiget seyn/ Mittel von mehrern Nach-<lb/> druck zugebrauchen/ um zu seiner Bezahlung zu gelangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Stockholm/ vom 6. Septemb.</head><lb/> <p>Bey jüngster Post habe die grosse Reise/ der respective König-<lb/> lichen und Hochfürstlichen Personen von hier gemeldet/ welche zu-<lb/> foderst biß Ulrichsthal fortgesetzet/ allwo der Hof pernoctirte; Es<lb/> war der Abzug allermassen so beschaffen/ wie der Einzug den 3. May<lb/> von Ihro Hochfürstl. Durchl. gehalten/ ausgenommen/ daß die 14.<lb/> so Königliche als Senatorische Carossen mit 6. Pferden/ sehr köst-<lb/> lich und sonder Trauer/ diesesmahl sich befunden/ und die 2. Com-<lb/> pagnien Bürger zu Pferde von dieser Stadt/ welche hinten an mar-<lb/> chirten/ imgleichen die Vor-Trouppen der Edel<supplied cert="low">leuten</supplied> und vornehm-<lb/> sten Bedienten der Collegien/ des Abends zu Ulrichsthal mehren-<lb/> theils verbleiben wolte/ mit überflüßige Speise und Wein empfan-<lb/> gen und tractiret wurden; Ehe man sich auff die Reise begab/ ver-<lb/> fügten sich Ihro Königl. Majestät zu der neu-getrauten Hertzogin<lb/> von Holstein/ dero Frau Schwester/ und nahmen in cordialen Ter-<lb/> minis von derselben Abschied/ worbey Seine Majestät Ihro Kö-<lb/> nigliche Hoheit auff eine unverhoffte Weise beliebten zu rezaliren/<lb/> indem sie selbige eine kostbahre Schnur-Perlen/ 30000. Rthlr wehrt<lb/> umb den Halß legeten; über die andern herrlichen Präsenten/ son-<lb/> derlich ein Nacht-Toilet von maßiv Gold/ welches vorhin schon die-<lb/> ser Fürstin von Ihr. Königl. Majest. geschencket worden. Es sind<lb/> auch S. Hochfürstl. Durchl. als des Königs Schwager/ kurtz vor<lb/> dieser Abreise/ unter andern die Beyden neue von kostbahren ver-<lb/> güldeten Bildwerck auffgebauete S. Majestät grosse Spiel-<lb/> Jagdten verehret: Vorbesagte Reise ist von Ulrichsthal ferner fort-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gesetzet</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
sintemahlen man befunden/ daß das Erdreich mürbe und morastig
ist/ und keinen festen Grund hat. Man schreibet von Paris/ daß
der Pfaltz-Graff von Birckenfeld annoch bey selbigen Hofe wegen
Sequestirung einiger Veldentzischen Länder/ solche wiederum loß
zu haben/ sollicitire/ wiewol man vermuhtet/ daß seine Durchläuch-
tigkeit grosse Difficultäten/ so wol von Seiten der Kron Schwe-
den/ als Chur-Pfaltz haben werden. Der Churfürst von Trier hat
vor seiner Abreise an den Magistrat der Stadt Cölln in sehr ernst-
lichen Terminis geschrieben/ und nochmahlen begehret/ daß ihm die
rückständige Käyserl. Assignationes mögen bezahlet werden/ oder
daß er anders würde genöhtiget seyn/ Mittel von mehrern Nach-
druck zugebrauchen/ um zu seiner Bezahlung zu gelangen.
Stockholm/ vom 6. Septemb.
Bey jüngster Post habe die grosse Reise/ der respective König-
lichen und Hochfürstlichen Personen von hier gemeldet/ welche zu-
foderst biß Ulrichsthal fortgesetzet/ allwo der Hof pernoctirte; Es
war der Abzug allermassen so beschaffen/ wie der Einzug den 3. May
von Ihro Hochfürstl. Durchl. gehalten/ ausgenommen/ daß die 14.
so Königliche als Senatorische Carossen mit 6. Pferden/ sehr köst-
lich und sonder Trauer/ diesesmahl sich befunden/ und die 2. Com-
pagnien Bürger zu Pferde von dieser Stadt/ welche hinten an mar-
chirten/ imgleichen die Vor-Trouppen der Edelleuten und vornehm-
sten Bedienten der Collegien/ des Abends zu Ulrichsthal mehren-
theils verbleiben wolte/ mit überflüßige Speise und Wein empfan-
gen und tractiret wurden; Ehe man sich auff die Reise begab/ ver-
fügten sich Ihro Königl. Majestät zu der neu-getrauten Hertzogin
von Holstein/ dero Frau Schwester/ und nahmen in cordialen Ter-
minis von derselben Abschied/ worbey Seine Majestät Ihro Kö-
nigliche Hoheit auff eine unverhoffte Weise beliebten zu rezaliren/
indem sie selbige eine kostbahre Schnur-Perlen/ 30000. Rthlr wehrt
umb den Halß legeten; über die andern herrlichen Präsenten/ son-
derlich ein Nacht-Toilet von maßiv Gold/ welches vorhin schon die-
ser Fürstin von Ihr. Königl. Majest. geschencket worden. Es sind
auch S. Hochfürstl. Durchl. als des Königs Schwager/ kurtz vor
dieser Abreise/ unter andern die Beyden neue von kostbahren ver-
güldeten Bildwerck auffgebauete S. Majestät grosse Spiel-
Jagdten verehret: Vorbesagte Reise ist von Ulrichsthal ferner fort-
gesetzet
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