Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 41a, Danzig, 1698.von dannen nacher Chantilly kehren/ und daselbsten biß auff Haag/ vom 22. Sept. Einige Herren/ welche der Munsterung beygewohnet/ Wien vom 20. Septemb. st. n. Demnach Ihro Fürstl. Gnaden der Hungarische Herr Palatinus alle Hun- Kund-
von dannen nacher Chantilly kehren/ und daselbsten biß auff Haag/ vom 22. Sept. Einige Herren/ welche der Munsterung beygewohnet/ Wien vom 20. Septemb. st. n. Demnach Ihro Fürstl. Gnaden der Hungarische Herr Palatinus alle Hun- Kund-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> von dannen nacher Chantilly kehren/ und daselbsten biß auff<lb/> den 24. verbleiben/ umb hernach/ nach Versailles gehen. An<lb/> Msr. de Estrees ist Ordre gesandt worden/ zu Cadix biß auff<lb/> neuen Befehl zu verharren/ dahin noch einige Schiffe sollen<lb/> gesand werden. Laut denen von Msr. de Harcourt aus Ma-<lb/> drit unter dem 22. dieses angekommenen Briefen verbliebe der<lb/> König/ nach letzter ihm überfallenen Ohnmacht/ noch immer<lb/> unpäßlich/ welches bey Hofe wegen schleuniger Verenderung<lb/> fürchten macht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Haag/ vom 22. Sept.</head><lb/> <p>Einige Herren/ welche der Munsterung beygewohnet/<lb/> sind wieder anhero gekommen. Die Reutherey ist am Donner-<lb/> stag/ und die Infanterie am Freytag besichtiget worden/ wor-<lb/> auff die Trouppen am Sonnabend nach dero Guarnison wie-<lb/> der abgezogen. Indessen ist diesen Morgen ein Expresser von<lb/> Loo/ und der König Gestern allda wieder angelanget; und<lb/> wird noch nicht anhero gehöret/ als daß die Reise Sr. Maj.<lb/> nach Zell zu Ende dieses Monats noch vor sich gehen werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien vom 20. Septemb. st. n.</head><lb/> <p>Demnach Ihro Fürstl. Gnaden der Hungarische Herr Palatinus alle Hun-<lb/> garische Magnaten und Stände anhero citirt/ und die meisten von selbigen/ sich<lb/> auch bereits <gap reason="illegible" unit="words" quantity="2"/>/ als werden die Zusammenkünfften in gedachtes Für-<lb/> stens Behausung schon continuiret/ darbey wie alles bey künfftigen Friedens-Zei-<lb/> ten in diesem Königreiche zu halten/ abgehandelt werden soll/ und ist ihnen propo-<lb/> niret worden/ künfftig/ auch in Friedens-Zeiten/ und beständig all-jährlich zu ge-<lb/> ben/ und dieses ohne einige Contradiction oder Difficultät <hi rendition="#aq">sub pœna Infidelitatis</hi>,<lb/> erstlich 6. Millionen Gulden/ zweytens 30000. Mann deutsche Trouppen be-<lb/> ständig auff ihre Kosten zu halten/ drittens 400000. Scheffel oder Malter<lb/> Früchte zu formiren. Ingleichen seynd alle Käyserliche Ober-Commissarien aus<lb/> gedachten Königreich anders beruffen: Dagegen seynd die Käyserlichen/ Vene-<lb/> dischen und Moscowitischen Plenipotentarii zu den Türckischen Friedens-Tracta-<lb/> ten von hier noch nicht abgereist/ sondern wollen vorhero der Zurückkunfft des Mi-<lb/> lords Bajets Secretarii welcher über einen und andern Punct der Friedens-Prä-<lb/> liminarien die endliche Resolution mitbringen soll/ erwarten: Sonst aber stehen<lb/> dieselben reisefertig/ und hat besagter Käyserl. Plenipotentarius seine Reit- und<lb/> Kutsch-Pferde zu Lande über Stuhlweissenburg nacher Peterwaradein abge-<lb/> schickt. Den 10. ist unser Armee biß nacher Pöysch marchirt/ hat aber der Mor-<lb/> rasten halber den Marsch nicht ferner prosequiren können/ sondern Brücken/<lb/> woran eyfrigst gearbeitet wird/ legen müssen/ den Marsch gegen Temeswar/ sel-<lb/> bige Festung wenigstens zu bombardiren fortzusetzen. Den 6. brachten unsers<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Kund-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
von dannen nacher Chantilly kehren/ und daselbsten biß auff
den 24. verbleiben/ umb hernach/ nach Versailles gehen. An
Msr. de Estrees ist Ordre gesandt worden/ zu Cadix biß auff
neuen Befehl zu verharren/ dahin noch einige Schiffe sollen
gesand werden. Laut denen von Msr. de Harcourt aus Ma-
drit unter dem 22. dieses angekommenen Briefen verbliebe der
König/ nach letzter ihm überfallenen Ohnmacht/ noch immer
unpäßlich/ welches bey Hofe wegen schleuniger Verenderung
fürchten macht.
Haag/ vom 22. Sept.
Einige Herren/ welche der Munsterung beygewohnet/
sind wieder anhero gekommen. Die Reutherey ist am Donner-
stag/ und die Infanterie am Freytag besichtiget worden/ wor-
auff die Trouppen am Sonnabend nach dero Guarnison wie-
der abgezogen. Indessen ist diesen Morgen ein Expresser von
Loo/ und der König Gestern allda wieder angelanget; und
wird noch nicht anhero gehöret/ als daß die Reise Sr. Maj.
nach Zell zu Ende dieses Monats noch vor sich gehen werde.
Wien vom 20. Septemb. st. n.
Demnach Ihro Fürstl. Gnaden der Hungarische Herr Palatinus alle Hun-
garische Magnaten und Stände anhero citirt/ und die meisten von selbigen/ sich
auch bereits __/ als werden die Zusammenkünfften in gedachtes Für-
stens Behausung schon continuiret/ darbey wie alles bey künfftigen Friedens-Zei-
ten in diesem Königreiche zu halten/ abgehandelt werden soll/ und ist ihnen propo-
niret worden/ künfftig/ auch in Friedens-Zeiten/ und beständig all-jährlich zu ge-
ben/ und dieses ohne einige Contradiction oder Difficultät sub pœna Infidelitatis,
erstlich 6. Millionen Gulden/ zweytens 30000. Mann deutsche Trouppen be-
ständig auff ihre Kosten zu halten/ drittens 400000. Scheffel oder Malter
Früchte zu formiren. Ingleichen seynd alle Käyserliche Ober-Commissarien aus
gedachten Königreich anders beruffen: Dagegen seynd die Käyserlichen/ Vene-
dischen und Moscowitischen Plenipotentarii zu den Türckischen Friedens-Tracta-
ten von hier noch nicht abgereist/ sondern wollen vorhero der Zurückkunfft des Mi-
lords Bajets Secretarii welcher über einen und andern Punct der Friedens-Prä-
liminarien die endliche Resolution mitbringen soll/ erwarten: Sonst aber stehen
dieselben reisefertig/ und hat besagter Käyserl. Plenipotentarius seine Reit- und
Kutsch-Pferde zu Lande über Stuhlweissenburg nacher Peterwaradein abge-
schickt. Den 10. ist unser Armee biß nacher Pöysch marchirt/ hat aber der Mor-
rasten halber den Marsch nicht ferner prosequiren können/ sondern Brücken/
woran eyfrigst gearbeitet wird/ legen müssen/ den Marsch gegen Temeswar/ sel-
bige Festung wenigstens zu bombardiren fortzusetzen. Den 6. brachten unsers
Kund-
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(2019-06-07T11:14:29Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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