Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37a, Danzig, 1698.Feinde aber hingegen haben bey Zenta und klein Canischa auff n Felde einige Land- Regenspurg/ vom 17. August. Der Fürst von Schwartzenburg hat denen Protestantischen Franckfurt/ vom 24. August. Der Königl. Schwedische Resident alhier hat/ nachdem Er berich-
Feinde aber hingegen haben bey Zenta und klein Canischa auff n Felde einige Land- Regenspurg/ vom 17. August. Der Fürst von Schwartzenburg hat denen Protestantischen Franckfurt/ vom 24. August. Der Königl. Schwedische Resident alhier hat/ nachdem Er berich-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> Feinde aber hingegen haben bey Zenta und klein Canischa auff n Felde einige Land-<lb/> Leute niedergehauen und einiges Vieh hinweg getrieben/ welches die Unsrigen aber<lb/> im Nachdanca meist recuperirt/ und annoch den Feind verfolgen. Gemeldten 16.<lb/> dito seynd abermalen 5. Regimenter zu Pferd in unser Lager eingerucket. Es ha-<lb/> ben Ihro Maj. einen jungen Grafen von Stratmann zu dero Cammerherrn/ und<lb/> Herrn Grafen von Orschenbeck zum geheimen Rath allergnädigst denominirt/ wel-<lb/> cher letztere gestern das gewöhnliche Juramentum darüber prästiret hat.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Regenspurg/ vom 17. August.</head><lb/> <p>Der Fürst von Schwartzenburg hat denen Protestantischen<lb/> Reichs-Ständen vorgetragen/ daß dasjenige was er von der<lb/> Marckbreiter Gemeine begehrte/ kein Gewissens-Zwang/ son-<lb/> dern eine politische Sache wäre/ begehrte nur allein/ daß sie<lb/> sich des neuen Stiels bedienen sollen/ und daß die Römischen<lb/> Priester ohne Verhinderung/ das sogenante Viaticum möchten<lb/> austheilen/ womit er dan zu frieden seyn wolte/ daß selbige Ge-<lb/> meine bey ihrer Gewonheit bliebe/ sonder mehr Tage zu feyren<lb/> als vorhin/ weswegen höchstgedachter Fürst/ denen Reichs-<lb/> Ständen solches bekant machte/ und verhoffte/ sie nicht fremd<lb/> finden würden/ daferne von der Marckbreiter Gemeine der neue<lb/> Stiel angenommen würde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurt/ vom 24. August.</head><lb/> <p>Der Königl. Schwedische Resident alhier hat/ nachdem Er<lb/> die Visitation im Hertzogthum Zweybrücken vollenbracht/ seine<lb/> Commißion am Churfl. Mäyntzischen Hofe abgeleget/ alwo zur<lb/> selbigen Zeit auch ein Envoye von dem Hertzog von Lothringen/<lb/> nach Ihm zur Audience aufgeholet worden/ von wannen erstge-<lb/> melter Minister in diese Stadt wieder zurück gekommen. Es ist<lb/> zwar vorhin Advisiret/ daß der Hr. Marggraf von Baaden Dur-<lb/> lach das freye Exercitium der Reformirten Religion/ in Conside-<lb/> ration der Evangelischen Cantons in seinem Landen permittiret/<lb/> umb selbige von der Last der Flüchtlinge zu befreyen/ wie man<lb/> aber jetzo vernimbt/ ist es nur ein Project/ welches bißher noch<lb/> keinen Effect hat/ wie es scheinet/ soll so wohl dort als in Wormß<lb/> ihnen eine Kirche gegeben werden. Die Stadt Speyer/ welche<lb/> denen Reformirten das Excercitium Religionis zugestanden/<lb/> findet täglich mehrere Difficultäten/ ihre verwüstete Stadt<lb/> wieder in Bau zu bringen/ und verhoffet derowegen die erwartete<lb/> Aßistence von denen Löbl. Cantons des Schweitzerlandes. Man<lb/> <fw place="bottom" type="catch">berich-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
Feinde aber hingegen haben bey Zenta und klein Canischa auff n Felde einige Land-
Leute niedergehauen und einiges Vieh hinweg getrieben/ welches die Unsrigen aber
im Nachdanca meist recuperirt/ und annoch den Feind verfolgen. Gemeldten 16.
dito seynd abermalen 5. Regimenter zu Pferd in unser Lager eingerucket. Es ha-
ben Ihro Maj. einen jungen Grafen von Stratmann zu dero Cammerherrn/ und
Herrn Grafen von Orschenbeck zum geheimen Rath allergnädigst denominirt/ wel-
cher letztere gestern das gewöhnliche Juramentum darüber prästiret hat.
Regenspurg/ vom 17. August.
Der Fürst von Schwartzenburg hat denen Protestantischen
Reichs-Ständen vorgetragen/ daß dasjenige was er von der
Marckbreiter Gemeine begehrte/ kein Gewissens-Zwang/ son-
dern eine politische Sache wäre/ begehrte nur allein/ daß sie
sich des neuen Stiels bedienen sollen/ und daß die Römischen
Priester ohne Verhinderung/ das sogenante Viaticum möchten
austheilen/ womit er dan zu frieden seyn wolte/ daß selbige Ge-
meine bey ihrer Gewonheit bliebe/ sonder mehr Tage zu feyren
als vorhin/ weswegen höchstgedachter Fürst/ denen Reichs-
Ständen solches bekant machte/ und verhoffte/ sie nicht fremd
finden würden/ daferne von der Marckbreiter Gemeine der neue
Stiel angenommen würde.
Franckfurt/ vom 24. August.
Der Königl. Schwedische Resident alhier hat/ nachdem Er
die Visitation im Hertzogthum Zweybrücken vollenbracht/ seine
Commißion am Churfl. Mäyntzischen Hofe abgeleget/ alwo zur
selbigen Zeit auch ein Envoye von dem Hertzog von Lothringen/
nach Ihm zur Audience aufgeholet worden/ von wannen erstge-
melter Minister in diese Stadt wieder zurück gekommen. Es ist
zwar vorhin Advisiret/ daß der Hr. Marggraf von Baaden Dur-
lach das freye Exercitium der Reformirten Religion/ in Conside-
ration der Evangelischen Cantons in seinem Landen permittiret/
umb selbige von der Last der Flüchtlinge zu befreyen/ wie man
aber jetzo vernimbt/ ist es nur ein Project/ welches bißher noch
keinen Effect hat/ wie es scheinet/ soll so wohl dort als in Wormß
ihnen eine Kirche gegeben werden. Die Stadt Speyer/ welche
denen Reformirten das Excercitium Religionis zugestanden/
findet täglich mehrere Difficultäten/ ihre verwüstete Stadt
wieder in Bau zu bringen/ und verhoffet derowegen die erwartete
Aßistence von denen Löbl. Cantons des Schweitzerlandes. Man
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Zitationshilfe: | Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37a, Danzig, 1698, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037a_1698/6>, abgerufen am 16.02.2025. |