Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37a, Danzig, 1698.ist nunmehr den 4. Septemb. angesetzet/ wozu sich alles rüstet. Aus der Schweitz/ vom 16. Augusti. Es hat des Scharffrichters Sohn von Willisow aus dem Wien/ vom 23. August. st. n. Der Friede mit der Ottomannischen Pforta wird für richtig gehalten/ mas- Feinde
ist nunmehr den 4. Septemb. angesetzet/ wozu sich alles rüstet. Aus der Schweitz/ vom 16. Augusti. Es hat des Scharffrichters Sohn von Willisow aus dem Wien/ vom 23. August. st. n. Der Friede mit der Ottomannischen Pforta wird für richtig gehalten/ mas- Feinde
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> ist nunmehr den 4. Septemb. angesetzet/ wozu sich alles rüstet.<lb/> Mit den jüngsten Spanischen Briefen hat man/ ob hätte der<lb/> Marquis de Arcourt eine particulier Alliantz zwischen Franckreich<lb/> und Spanien vorgeschlagen/ und deswegen mit etlichen Staats-<lb/> Ministern einige Conferentzien gehalten/ denen er vor gehalten/<lb/> daß sein König allezeit mit 200000. Mann und 100. armirten<lb/> Fahrzeugen zu agiren im Stand seye.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus der Schweitz/ vom 16. Augusti.</head><lb/> <p>Es hat des Scharffrichters Sohn von Willisow aus dem<lb/> Lucerner Gebiethe eine Viertel-Stunde von Bon in einem Berg<lb/> einen grossen Schatz gefunden/ und bereits 34000. Fl. an barem<lb/> Gelde ausgebracht/ wobey er auch einen Zettel gefunden/ daß<lb/> dieses Geld Kirchen-Guth sey/ und wohin es gehöre; Deme auch<lb/> also zu seyn/ in den alten Urbarien gefunden worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien/ vom 23. August. st. n.</head><lb/> <p>Der Friede mit der Ottomannischen Pforta wird für richtig gehalten/ mas-<lb/> sen die Präliminair-Puncta zu einer Richtigkeit worden/ bey welchen das Fürsten-<lb/> thum Siebenbürgen mit allen incorporirten/ in Hungarn/ Sclavonien und Boß-<lb/> nien eroberten Ländern und Plätzen mit aller Zugehör annexis/ connexis und De-<lb/> pendentten erblich verbleiben/ und die Ottomannische Pforta solches gäntzlich cedi-<lb/> ret/ auch mit allem Recht und Gerechtigkeit renunctiret; Da hingegen derselben<lb/> die Vestung Belgrad wie allen <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="8"/>tien gelassen wird. Es haben zwar die<lb/> Türcken beständig dahin collimirt/ daß die Festung Peterwaradein raisirt werden<lb/> möchte/ doch I. Käys. Maj. befugt seyn solten/ eine andere Festung/ wie im vori-<lb/> gen gemeldet/ an der Sau anzulegen/ welches aber disseits omnimode refusiret<lb/> worden. Weil nun obbesagte Festung dem Sultan verbleibet/ als wird man bey<lb/> wehrenden Friedens-Tractaten die Reisirung Temeswar urgiren/ damit gantz<lb/> Hungarn Ih. Käyserl. Maj. frey verbleiben/ und Siebenbürgen von der Türcken<lb/> Nachbarschafft abgesondert werden möge. Es seynd zwar die Käyserl. Com-<lb/> missarii/ welche denen Friedens-Tractaten beywohnen sollen/ annoch nicht benen-<lb/> net/ doch wird vermuthlich der Fürst zu Jundt käys. Hof-Marschall als Plenipo-<lb/> tentiarius hierzu declarirt werden. Von unser in 40000. deutscher Mannschafft<lb/> bestehenden Armee hat man ferners/ daß selbige den 16. die es annoch bey Illock<lb/> übergestanden/ und höre man darbey wie auch bey der Türckischen Armee dato<lb/> von keinem marschiren/ sondern nur von einem baldigen Frieden discurriren/ weß-<lb/> wegen unter denen Feinden grosses Frohlocken entstanden. Den 14. dieses ist<lb/> der Janitscharen Aga mit 4000. Janitscharen/ und der Groß-Vezier mit einer<lb/> Fregatte zu Belgrad arrivirt/ welcher letztere/ nach dem er daselbst alles recog-<lb/> noscirt/ wiederumb zu Seiner bey Semendria stehenden Armee zurück gangen und<lb/> den Brücken-Bau über die Sau contramandirt hat. Die von Temeswar gegen<lb/> die Marosch jüngst abgeschickte Parthey ist zwar leer zurück gangen/ 100. andere<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Feinde</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
ist nunmehr den 4. Septemb. angesetzet/ wozu sich alles rüstet.
Mit den jüngsten Spanischen Briefen hat man/ ob hätte der
Marquis de Arcourt eine particulier Alliantz zwischen Franckreich
und Spanien vorgeschlagen/ und deswegen mit etlichen Staats-
Ministern einige Conferentzien gehalten/ denen er vor gehalten/
daß sein König allezeit mit 200000. Mann und 100. armirten
Fahrzeugen zu agiren im Stand seye.
Aus der Schweitz/ vom 16. Augusti.
Es hat des Scharffrichters Sohn von Willisow aus dem
Lucerner Gebiethe eine Viertel-Stunde von Bon in einem Berg
einen grossen Schatz gefunden/ und bereits 34000. Fl. an barem
Gelde ausgebracht/ wobey er auch einen Zettel gefunden/ daß
dieses Geld Kirchen-Guth sey/ und wohin es gehöre; Deme auch
also zu seyn/ in den alten Urbarien gefunden worden.
Wien/ vom 23. August. st. n.
Der Friede mit der Ottomannischen Pforta wird für richtig gehalten/ mas-
sen die Präliminair-Puncta zu einer Richtigkeit worden/ bey welchen das Fürsten-
thum Siebenbürgen mit allen incorporirten/ in Hungarn/ Sclavonien und Boß-
nien eroberten Ländern und Plätzen mit aller Zugehör annexis/ connexis und De-
pendentten erblich verbleiben/ und die Ottomannische Pforta solches gäntzlich cedi-
ret/ auch mit allem Recht und Gerechtigkeit renunctiret; Da hingegen derselben
die Vestung Belgrad wie allen ________tien gelassen wird. Es haben zwar die
Türcken beständig dahin collimirt/ daß die Festung Peterwaradein raisirt werden
möchte/ doch I. Käys. Maj. befugt seyn solten/ eine andere Festung/ wie im vori-
gen gemeldet/ an der Sau anzulegen/ welches aber disseits omnimode refusiret
worden. Weil nun obbesagte Festung dem Sultan verbleibet/ als wird man bey
wehrenden Friedens-Tractaten die Reisirung Temeswar urgiren/ damit gantz
Hungarn Ih. Käyserl. Maj. frey verbleiben/ und Siebenbürgen von der Türcken
Nachbarschafft abgesondert werden möge. Es seynd zwar die Käyserl. Com-
missarii/ welche denen Friedens-Tractaten beywohnen sollen/ annoch nicht benen-
net/ doch wird vermuthlich der Fürst zu Jundt käys. Hof-Marschall als Plenipo-
tentiarius hierzu declarirt werden. Von unser in 40000. deutscher Mannschafft
bestehenden Armee hat man ferners/ daß selbige den 16. die es annoch bey Illock
übergestanden/ und höre man darbey wie auch bey der Türckischen Armee dato
von keinem marschiren/ sondern nur von einem baldigen Frieden discurriren/ weß-
wegen unter denen Feinden grosses Frohlocken entstanden. Den 14. dieses ist
der Janitscharen Aga mit 4000. Janitscharen/ und der Groß-Vezier mit einer
Fregatte zu Belgrad arrivirt/ welcher letztere/ nach dem er daselbst alles recog-
noscirt/ wiederumb zu Seiner bey Semendria stehenden Armee zurück gangen und
den Brücken-Bau über die Sau contramandirt hat. Die von Temeswar gegen
die Marosch jüngst abgeschickte Parthey ist zwar leer zurück gangen/ 100. andere
Feinde
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037a_1698 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037a_1698/5 |
Zitationshilfe: | Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37a, Danzig, 1698, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037a_1698/5>, abgerufen am 02.03.2025. |