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Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 6, Danzig, 1696.

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die von Ihro Käyserl. Majestät besch[eh]ende Petita der Lands-Contributionen der
eigentlichen Verwilligung/ und weiln dieselbe wohl ersehen können/ daß Ih. Käys.
Maj. zu Bestreitung des schweren und kostbaren Kriegs und Unkosten keine an-
dere Hülffe als von Dero Land-Ständen haben können/ als sind dieselben wol da-
hin bedacht eine erkleckliche Landes-Verwilligung nach Proportion des Landes
vorzukehren/ damit nun indessen die Kriegs-Verfassungen und andere Nohtwen-
digkeiten nicht verschrenckt werden sollen/ als ist die Hof-Cammer dahin bemü-
het/ grosse Anticipationes voraus zu nehmen/ um die Kriegs-Officier welche auff
die Werbungen gehen sollen/ ohne Zeitverlierung abzufertigen. Aus Siebenbür-
gen wird hieher berichtet/ daß der Tartern stete Marsch und Contra-Marsch durch
die Wallachey und Moldau den Unserigen Apprehension zufüge/ also/ daß die
auff den Pässen stehende Soldatesca auff den Feind sonderliche Obacht haben muß/
und daß man aus der Moldau die sichere Nachricht habe/ daß selbiger Hofpodar
aus Befehl des Groß-Sultans abgesetzt/ und gefänglich nach Constantnopel hin-
weg geführet/ dahingegen der vor etlichen Jahren verstorbenen Hofpodars Sohn/
gegen Erlag einer mercklichen Summa Geldes auff den Trohn gesetzt worden.
Der Abt Accoramboni/ welcher er den Cardinal d' Argugen mit dem Cardi-
nal Baretel von Ihro Päbstl. Heiligkeit expedirt worden/ erwartet täglich seine
Bagage von Venedig/ und wird sodann also gleich seine Reise nach Warschau
nehmen. Weilen nun auch der hier anwesende Päbstl. Nuntius/ Herr Cardinal
Tanara den Abt von Fürstenberg stündlich mit der Beretel dahier erwartet/
und Se. Eminentz von dem Pabst von hiesiger Nunciatur aportiret worden/ als
wird derselbe nach beschehener Function des Empfangs von Ihro Käys. Majest.
besagten Beretels seine Urlaubs-Audientz nehmen/ und von hier nacher Rom sich
erheben/ und wollen noch vor den künfftigen Oster-Ferien daselbst sich stellen. Man
hat dato keine verläßige Nachricht wer zu der hiesigen Nunciatur wird denominirt
werden/ ob man gleich muhtmasset/ daß er [Namens] an den Königl. Polnischen
Hofe Msr. Santa Croce darzu gelangen möchte. Damit man dahier keine Be-
schwerung über Theurung der Lebens-Mittel haben möchte/ und die Monopolia
geschwächt werden könten/ hat man die Zufuhr aus dem Reich/ besonders aus
Schwaben und Bäyern eröffnet/ und hofft man/ daß so bald der Donau-Strom
völlig eröffnet seyn werde/ eine grosse Menge Geträids und Victualien hieherge-
bracht/ und dadurch die Theurung moderirt werden soll.

Ein anders/ vom obigen dito.

Gestern hat man allhier im Nahmen einer hochlöblichen Nieder-Oesterrei-
chischen Regierung/ [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] und [unleserliches Material - 1 Wort fehlt]/ daß männiglich wer da wil/ Fleisch/ Fi-
sche/ Brod/ Mehl und allerhand andere Victualien/ in hiesige Stadt bringen/
und täglich verkauffen möge. Aus Siebenbürgen wird berichtet/ daß bey dem zu
Hermanstadt residirenden abgesetzten WallachischenFürsten ein Grieche von Con-
stantinopel arriviret/ welcher mitgebracht/ daß der Groß-Sultan unter andern un-
gewöhnlichen Dingen sich zum öfftern verkleide/ und unter das gemeine Volck ge-
he/ um die Klagen wider seine Ministros und Bassen zu erfahren/ und solche ab-
zustraffen/ wie er dann bereits unterschiedliche hinrichten lassen. Ingleichen wann
ein Türck mit einem Christen in Glaubens-Sachen disputire/ oder einen Christen

schlage/

die von Ihro Käyserl. Majestät besch[eh]ende Petita der Lands-Contributionen der
eigentlichen Verwilligung/ und weiln dieselbe wohl ersehen können/ daß Ih. Käys.
Maj. zu Bestreitung des schweren und kostbaren Kriegs und Unkosten keine an-
dere Hülffe als von Dero Land-Ständen haben können/ als sind dieselben wol da-
hin bedacht eine erkleckliche Landes-Verwilligung nach Proportion des Landes
vorzukehren/ damit nun indessen die Kriegs-Verfassungen und andere Nohtwen-
digkeiten nicht verschrenckt werden sollen/ als ist die Hof-Cammer dahin bemü-
het/ grosse Anticipationes voraus zu nehmen/ um die Kriegs-Officier welche auff
die Werbungen gehen sollen/ ohne Zeitverlierung abzufertigen. Aus Siebenbür-
gen wird hieher berichtet/ daß der Tartern stete Marsch und Contra-Marsch durch
die Wallachey und Moldau den Unserigen Apprehension zufüge/ also/ daß die
auff den Pässen stehende Soldatesca auff den Feind sonderliche Obacht haben muß/
und daß man aus der Moldau die sichere Nachricht habe/ daß selbiger Hofpodar
aus Befehl des Groß-Sultans abgesetzt/ und gefänglich nach Constantnopel hin-
weg geführet/ dahingegen der vor etlichen Jahren verstorbenen Hofpodars Sohn/
gegen Erlag einer mercklichen Summa Geldes auff den Trohn gesetzt worden.
Der Abt Accoramboni/ welcher er den Cardinal d’ Argugen mit dem Cardi-
nal Baretel von Ihro Päbstl. Heiligkeit expedirt worden/ erwartet täglich seine
Bagage von Venedig/ und wird sodann also gleich seine Reise nach Warschau
nehmen. Weilen nun auch der hier anwesende Päbstl. Nuntius/ Herr Cardinal
Tanara den Abt von Fürstenberg stündlich mit der Beretel dahier erwartet/
und Se. Eminentz von dem Pabst von hiesiger Nunciatur aportiret worden/ als
wird derselbe nach beschehener Function des Empfangs von Ihro Käys. Majest.
besagten Beretels seine Urlaubs-Audientz nehmen/ und von hier nacher Rom sich
erheben/ und wollen noch vor den künfftigen Oster-Ferien daselbst sich stellen. Man
hat dato keine verläßige Nachricht wer zu der hiesigen Nunciatur wird denominirt
werden/ ob man gleich muhtmasset/ daß er [Namens] an den Königl. Polnischen
Hofe Msr. Santa Croce darzu gelangen möchte. Damit man dahier keine Be-
schwerung über Theurung der Lebens-Mittel haben möchte/ und die Monopolia
geschwächt werden könten/ hat man die Zufuhr aus dem Reich/ besonders aus
Schwaben und Bäyern eröffnet/ und hofft man/ daß so bald der Donau-Strom
völlig eröffnet seyn werde/ eine grosse Menge Geträids und Victualien hieherge-
bracht/ und dadurch die Theurung moderirt werden soll.

Ein anders/ vom obigen dito.

Gestern hat man allhier im Nahmen einer hochlöblichen Nieder-Oesterrei-
chischen Regierung/ [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] und [unleserliches Material – 1 Wort fehlt]/ daß männiglich wer da wil/ Fleisch/ Fi-
sche/ Brod/ Mehl und allerhand andere Victualien/ in hiesige Stadt bringen/
und täglich verkauffen möge. Aus Siebenbürgen wird berichtet/ daß bey dem zu
Hermanstadt residirenden abgesetzten WallachischenFürsten ein Grieche von Con-
stantinopel arriviret/ welcher mitgebracht/ daß der Groß-Sultan unter andern un-
gewöhnlichen Dingen sich zum öfftern verkleide/ und unter das gemeine Volck ge-
he/ um die Klagen wider seine Ministros und Bassen zu erfahren/ und solche ab-
zustraffen/ wie er dann bereits unterschiedliche hinrichten lassen. Ingleichen wann
ein Türck mit einem Christen in Glaubens-Sachen disputire/ oder einen Christen

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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:50Z)

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Zitationshilfe: Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 6, Danzig, 1696, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0006_1696/5>, abgerufen am 24.11.2024.