Ordinari Postzeitung. Nr. 50, [s. l.], [1668].Franckfurth/ vom 10. Decemb. Weiln die Lothringer alles bey voriger Campagnie/ in der Pfaltz Oderstrom vom 8. Decemb. Mit der Convocation zu Warschau/ ist es entlich so weit gekom- Braunschweig/ vom 12. dito. Die Lüneburg. Troppen werden nun sehr zum marche nach Franckfurth/ vom 10. Decemb. Weiln die Lothringer alles bey voriger Campagnie/ in der Pfaltz Oderstrom vom 8. Decemb. Mit der Convocation zu Warschau/ ist es entlich so weit gekom- Braunschweig/ vom 12. dito. Die Lüneburg. Troppen werden nun sehr zum marche nach <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurth/ vom 10. Decemb.</head><lb/> <p>Weiln die Lothringer alles bey voriger <hi rendition="#aq">Campagnie</hi>/ in der Pfaltz<lb/> geraubtes Gut/ nach Bingen gebracht/ und daselbst umb geringes Gelt<lb/> verkaufft/ als haben ihre Churfürstl. Durchl. von Heydelberg den Ober.<lb/><hi rendition="#aq">Servas</hi> mit 2000. Mann/ vor gedachte Stadt zu rucken/ ermeltes Gut<lb/> gütlich und ohne einigen Entgelt/ zu begehren Ordre ertheilet/ weiln sich<lb/> aber selbige hier zu nicht verstehen wollen/ als seyn gestern noch 2000.<lb/> Pfältz. zu Fuß/ mit Befehl/ zu obigen zu stossen/ und mehr gedachte Stadt<lb/> gantz auszublindern/ übergangen/ und wird der ältere Hr. Graf Kö-<lb/> nigsmarck/ dessen <hi rendition="#aq">Pagage</hi> bereits anhero kommen/ künfftigen Mittwoch/<lb/> umb ferner nach Chur Pfaltz zu gehen/ allhier gewiß erwartet. Sonsten<lb/> haben die Hr. Staaden von Holland wegen deß in Flandern bey<lb/> Isindick ermordeten <hi rendition="#aq">reformir</hi>ten Predigers/ einen Expressen zu dem<lb/><hi rendition="#aq">Gubernator</hi> der Span. Niederlanden/ die Mörder zu begehren/ geschi-<lb/> cket/ und da solche nicht zu erlangen/ ist man alle Cathol. Geistl. aus<lb/> gantz Holland zuschaffen <hi rendition="#aq">resolvirt</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom vom 8. Decemb.</head><lb/> <p>Mit der <hi rendition="#aq">Convocation</hi> zu Warschau/ ist es entlich so weit gekom-<lb/> men/ daß dato der gantze <hi rendition="#aq">Senat</hi> nebens der Ritterschafft zu einem würck-<lb/> lichen Eid/ weilen keine Zeit länger zu versäumen/ geschritten/ da dann die<lb/> Bischoffe in ihrer Ordnung zum ersten/ doch mit Vorbehaltung/ daß alle<lb/> die/ so auf künfftigen <hi rendition="#aq">Election,</hi> welche nun den 2. May angesetzet <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/> 3.<lb/> Stimme haben wolten/ den Eid auch leisten müsten/ stehend geschwo-<lb/> ren/ denen die <hi rendition="#aq">Senatores</hi> zu 5. auf einmal/ Item die <hi rendition="#aq">Officiarii</hi> deß<lb/> Reichs/ und das Groß-Hertzogthumb Littauen/ und dann auch die Land-<lb/> botten nach ihren Waywodschafften kniend gefolget/ ist also dieser lang<lb/> gestrittene <hi rendition="#aq">actus</hi> vollzogen/ und hoffet man/ die <hi rendition="#aq">Convocation</hi> auch ehist<lb/> zu End zu bringen. Sonsten verlaut aus der Ukraine/ daß die Tartarn<lb/> und Cossacken von den Moßcowittern nun zum dritten mal aufs Haupt<lb/> geschlagen worden/ wovon die Gewißheit mit Verlangen erwartet<lb/> wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Braunschweig/ vom 12. dito.</head><lb/> <p>Die Lüneburg. Troppen werden nun sehr zum <hi rendition="#aq">marche</hi> nach<lb/><hi rendition="#aq">Candien</hi> befördert/ und sollen die Zellischen 2000. die Hanowrischen<lb/> aber nur 400. starck seyn/ weilen bereits 400. von dannen seynd abge-<lb/> schickt worden. Wie starck die Bischoffl. Oßnabruckische seyn/ hat<lb/> man noch nicht erfahren/ Es sollen diese Völcker alle mit gutem Lust<lb/> dahin ziehen und hat man auch keinen Gezwungenen dahin haben<lb/> wollen/ weilen viel der Vorangezogenen ihre <hi rendition="#aq">Officien</hi> schändlich verlas-<lb/> sen haben.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Franckfurth/ vom 10. Decemb.
Weiln die Lothringer alles bey voriger Campagnie/ in der Pfaltz
geraubtes Gut/ nach Bingen gebracht/ und daselbst umb geringes Gelt
verkaufft/ als haben ihre Churfürstl. Durchl. von Heydelberg den Ober.
Servas mit 2000. Mann/ vor gedachte Stadt zu rucken/ ermeltes Gut
gütlich und ohne einigen Entgelt/ zu begehren Ordre ertheilet/ weiln sich
aber selbige hier zu nicht verstehen wollen/ als seyn gestern noch 2000.
Pfältz. zu Fuß/ mit Befehl/ zu obigen zu stossen/ und mehr gedachte Stadt
gantz auszublindern/ übergangen/ und wird der ältere Hr. Graf Kö-
nigsmarck/ dessen Pagage bereits anhero kommen/ künfftigen Mittwoch/
umb ferner nach Chur Pfaltz zu gehen/ allhier gewiß erwartet. Sonsten
haben die Hr. Staaden von Holland wegen deß in Flandern bey
Isindick ermordeten reformirten Predigers/ einen Expressen zu dem
Gubernator der Span. Niederlanden/ die Mörder zu begehren/ geschi-
cket/ und da solche nicht zu erlangen/ ist man alle Cathol. Geistl. aus
gantz Holland zuschaffen resolvirt.
Oderstrom vom 8. Decemb.
Mit der Convocation zu Warschau/ ist es entlich so weit gekom-
men/ daß dato der gantze Senat nebens der Ritterschafft zu einem würck-
lichen Eid/ weilen keine Zeit länger zu versäumen/ geschritten/ da dann die
Bischoffe in ihrer Ordnung zum ersten/ doch mit Vorbehaltung/ daß alle
die/ so auf künfftigen Election, welche nun den 2. May angesetzet _ 3.
Stimme haben wolten/ den Eid auch leisten müsten/ stehend geschwo-
ren/ denen die Senatores zu 5. auf einmal/ Item die Officiarii deß
Reichs/ und das Groß-Hertzogthumb Littauen/ und dann auch die Land-
botten nach ihren Waywodschafften kniend gefolget/ ist also dieser lang
gestrittene actus vollzogen/ und hoffet man/ die Convocation auch ehist
zu End zu bringen. Sonsten verlaut aus der Ukraine/ daß die Tartarn
und Cossacken von den Moßcowittern nun zum dritten mal aufs Haupt
geschlagen worden/ wovon die Gewißheit mit Verlangen erwartet
wird.
Braunschweig/ vom 12. dito.
Die Lüneburg. Troppen werden nun sehr zum marche nach
Candien befördert/ und sollen die Zellischen 2000. die Hanowrischen
aber nur 400. starck seyn/ weilen bereits 400. von dannen seynd abge-
schickt worden. Wie starck die Bischoffl. Oßnabruckische seyn/ hat
man noch nicht erfahren/ Es sollen diese Völcker alle mit gutem Lust
dahin ziehen und hat man auch keinen Gezwungenen dahin haben
wollen/ weilen viel der Vorangezogenen ihre Officien schändlich verlas-
sen haben.
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