Ordinari Postzeitung. Nr. 44, [s. l.], [1668].aus Spania zu Mecheln angekommen/ und werden nun die Völcker Cölln vom 1. Novemb. Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König/ nach dem Er sich eine Oderstrom vom 27. Octob. Auf der letzten zu Warschau gehaltenen Gen. Convent ist/ daß sich Venedig vom 26. dito. Daß der starcke Regen unlängst die Türcken von Candien etwas aus Spania zu Mecheln angekommen/ und werden nun die Völcker Cölln vom 1. Novemb. Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König/ nach dem Er sich eine Oderstrom vom 27. Octob. Auf der letzten zu Warschau gehaltenen Gen. Convent ist/ daß sich Venedig vom 26. dito. Daß der starcke Regen unlängst die Türcken von Candien etwas <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> aus Spania zu Mecheln angekommen/ und werden nun die Völcker<lb/> von dem neuen <hi rendition="#aq">Gubernator</hi> besser als vor diesen/ bezahlt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln vom 1. Novemb.</head><lb/> <p>Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König/ nach dem Er sich eine<lb/> geraume Zeit zu <hi rendition="#aq">Chambort</hi> erlustiget/ mit <hi rendition="#aq">Mons. de Touren<supplied cert="low">ne</supplied> </hi>, welcher<lb/> dieser Tagen in der Kirchen <hi rendition="#aq">Nostre Dame</hi> die <hi rendition="#aq">reformirte Religion</hi> ver-<lb/> lassen/ und die Cathol. angenommen/ so am selbigen Hof viel <hi rendition="#aq">discuri-</hi><lb/> rens verursachet/ zu Pariß wiederum angelangt/ und darauf an dero zu<lb/><hi rendition="#aq">Madritt</hi> anwesende Gesande <hi rendition="#aq">Marques de Villars</hi> einen <hi rendition="#aq">Currir</hi> mit<lb/> Brieffen/ die zwischen beeden Cronen abhandene <hi rendition="#aq">tractaten</hi> wegen noch<lb/> habenden <hi rendition="#aq">differentien</hi> zu beschleinigen/ abgeschicket/ weßwegen dañ die-<lb/> ser König anderswo Krieg anzufangen/ <hi rendition="#aq">resovirt</hi>, geglaubet wird. So<lb/> ist es an dem Rheinstrom/ wegen des Pfältz. und Lothring. Kriegs/ un-<lb/> geacht <hi rendition="#aq">spargirt</hi> worden/ daß ein starcker <hi rendition="#aq">Succurs</hi> vor diese letzere aus<lb/> Franckr. unterwegs/ gantz still/ siehet man auch keine Parthey mehr auf-<lb/> einander treffen/ daraus etliche/ daß eine Friedens Handlung obhanden<lb/> seyn müste/ schliessen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom vom 27. Octob.</head><lb/> <p>Auf der letzten zu Warschau gehaltenen <hi rendition="#aq">Gen. Convent</hi> ist/ daß sich<lb/> alle/ so der Röm. Catholischen Religion nicht zugethan/ innerhalb 8.<lb/> Tagen von dar wegbegeben/ auch hinfort kein Eigenthumb alldort besi-<lb/> tzen noch <hi rendition="#aq">continue</hi> wohnen/ sondern nur gastweiß/ als 14. vor und 14.<lb/> Tag nach den grossen <hi rendition="#aq">Convent</hi>en/ selbiges Ort zu <hi rendition="#aq">subsistirn</hi>. und zu <hi rendition="#aq">ne-<lb/> gocirn,</hi> frey haben sollen/ beschlossen worden. Und wird der Tartarn<lb/> und Cossacken von den Moscowittern erlittene Niederlag/ wobey auch<lb/> deß Tartarischen Chams Bruder gefangen worden/ aus der Ukrene<lb/><hi rendition="#aq">confirmirt</hi>, darbey auch geschrieben/ daß ermelte Tartarn nun Mann<lb/> umb Mann umb diesen Schaden zu rächen/ aufbieten sollen. Sonsten<lb/> ist der Tartarische Gesandte <hi rendition="#aq">Dedes Aga</hi>, welcher im Namen seines<lb/> Czaars dieser Cron die Helfft ihrer Prætension geschenckt/ mit guten<lb/> Vergnügen nach Haus gekehrt. Und werden Ihre Königl. Majest.<lb/> einen Dero Bedienten/ umb Ihrer Churf. Durchl. von Brandenburg<lb/> 3. schöne Pferd zu <hi rendition="#aq">præsen</hi>tirn/ von Warschau abschicken.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Venedig vom 26. dito.</head><lb/> <p>Daß der starcke Regen unlängst die Türcken von Candien etwas<lb/> zuruck zuziehen/ gezwungen/ und ihre unter der Erden gegrabene Löcher/<lb/> wodurch sie in die Vöstung zu kommen vermeinet/ zernichtet/ wird <hi rendition="#aq">con-<lb/> firmirt,</hi> und dabey berichtet/ daß der Groß-Vezier durch einen Muß-<lb/> queten Schuß/ andere melden/ in <hi rendition="#aq">curirung</hi> eines von einer Stuck-Kugel<lb/> getroffenen Schuß/ und die dritten von den Janitscharen/ welche ihn<lb/> beym Kopff selbst angriffen/ umbs Leben gebracht worden.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
aus Spania zu Mecheln angekommen/ und werden nun die Völcker
von dem neuen Gubernator besser als vor diesen/ bezahlt.
Cölln vom 1. Novemb.
Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König/ nach dem Er sich eine
geraume Zeit zu Chambort erlustiget/ mit Mons. de Tourenne , welcher
dieser Tagen in der Kirchen Nostre Dame die reformirte Religion ver-
lassen/ und die Cathol. angenommen/ so am selbigen Hof viel discuri-
rens verursachet/ zu Pariß wiederum angelangt/ und darauf an dero zu
Madritt anwesende Gesande Marques de Villars einen Currir mit
Brieffen/ die zwischen beeden Cronen abhandene tractaten wegen noch
habenden differentien zu beschleinigen/ abgeschicket/ weßwegen dañ die-
ser König anderswo Krieg anzufangen/ resovirt, geglaubet wird. So
ist es an dem Rheinstrom/ wegen des Pfältz. und Lothring. Kriegs/ un-
geacht spargirt worden/ daß ein starcker Succurs vor diese letzere aus
Franckr. unterwegs/ gantz still/ siehet man auch keine Parthey mehr auf-
einander treffen/ daraus etliche/ daß eine Friedens Handlung obhanden
seyn müste/ schliessen.
Oderstrom vom 27. Octob.
Auf der letzten zu Warschau gehaltenen Gen. Convent ist/ daß sich
alle/ so der Röm. Catholischen Religion nicht zugethan/ innerhalb 8.
Tagen von dar wegbegeben/ auch hinfort kein Eigenthumb alldort besi-
tzen noch continue wohnen/ sondern nur gastweiß/ als 14. vor und 14.
Tag nach den grossen Conventen/ selbiges Ort zu subsistirn. und zu ne-
gocirn, frey haben sollen/ beschlossen worden. Und wird der Tartarn
und Cossacken von den Moscowittern erlittene Niederlag/ wobey auch
deß Tartarischen Chams Bruder gefangen worden/ aus der Ukrene
confirmirt, darbey auch geschrieben/ daß ermelte Tartarn nun Mann
umb Mann umb diesen Schaden zu rächen/ aufbieten sollen. Sonsten
ist der Tartarische Gesandte Dedes Aga, welcher im Namen seines
Czaars dieser Cron die Helfft ihrer Prætension geschenckt/ mit guten
Vergnügen nach Haus gekehrt. Und werden Ihre Königl. Majest.
einen Dero Bedienten/ umb Ihrer Churf. Durchl. von Brandenburg
3. schöne Pferd zu præsentirn/ von Warschau abschicken.
Venedig vom 26. dito.
Daß der starcke Regen unlängst die Türcken von Candien etwas
zuruck zuziehen/ gezwungen/ und ihre unter der Erden gegrabene Löcher/
wodurch sie in die Vöstung zu kommen vermeinet/ zernichtet/ wird con-
firmirt, und dabey berichtet/ daß der Groß-Vezier durch einen Muß-
queten Schuß/ andere melden/ in curirung eines von einer Stuck-Kugel
getroffenen Schuß/ und die dritten von den Janitscharen/ welche ihn
beym Kopff selbst angriffen/ umbs Leben gebracht worden.
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