Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 42, [s. l.], [1668].

Bild:
<< vorherige Seite

Haag/ vom 16. dito.

Der Graff von Bentheim lässet abermal umb restitution seiner
Kinder anhalten/ man sagt von etlichen Deputirten so nach demselben
gehen sollen/ weitern Verlauff muß man erwarten. Der Frantzösische
Ambassadeur Mons. de Estrades hat gestern sein Abschieds Audientz/
darzu er mit 30. Gutschen begleitet worden/ genommen/ wird ehest sei-
nem Gubernament von Dunkirchen zugehen/ hingegen Mons. Pompone
täglich/ als ord. Ambassadeur allhier erwartet. Die Lünenburgische
Fußvölcker/ so nacher Candia zu gehen verordnet/ aber nicht gewolt/ seyn
meinst nacher Harburg auf die Elbe gekehret; So haben sich auch theils
derselben Reuter in Brandenburgische Dienste eingelassen/ die übrige
seyn höher an/ sich in Pfältzische Dienste zubegeben/ marchirt. Der
Herr von Beuningen hat Relation seiner Verrichtung/ deßwegen man
wol content ist/ gethan. Der Printz von Uranien ist vergangenen
Freytags/ morgens in der Versamlung Ihrer Hochmögen von den De-
putirten
von Seeland/ complimentirt worden/ selbigen Nachmittags
aber haben sie den Herrn Pensionario de With complimentiret.

Antwerben vom 18. dito.

Von Wenden wird berichtet/ daß allda 3000. Italienische Sol-
daten zu Fuß angelanget/ was nun dieses bey wehrendem Friede bedeut/
ist unbekant. Die Herren Staaden von den Vereinigten Niederlan-
dischen Provintzien versehen alle ihre Gräntz-Vestungen mit doppel-
ten Guarnisonen/ welches von hiesiger Seiten auch geschicht/ woraus
man muthmasset/ daß zwischen den beeden Cronen Spanien und
Franckreich gegen vorstehenden Frühling ein neuer Krieg entstehen
werde.

Aus Engelland vom 13. Octob.

Den 23. passato hat sich der Ritter Harway in eine Fregatte be-
geben/ segelt als Ambas. der Cron Engelland nacher Constantinopel.
Der Herr William Godolphin gehet nacher Madritt/ an statt deß
Graven von Sandwig. Gestern hat Mons Colbert bey I. M. eine lan-
ge Conferentz gehabt. So sagt man/ daß eine engere Alliantz zwi-
schen Schweden/ Engelland und Holland gemacht seye. I. M. hat
auf anhalten deß Mons. Colbert nacher Madritt spedirt, um die Regen-
tin zu ermahnen/ daß man Franck. alle Satisfaction thue/ wiedrigen
falls sie dieser Cron Assistentz leisten müste.

Hamburg vom 7. Octob.

Wißmar von 5. Octob. Gestern Abend gar spat kam des Herrn
Reichs-Feldh. hochgräffl. Exc. fast sonder gefolg/ auf der Calesch/ anhe-
ro/ und ward der hierumb stehende Reutter und Dragoner emtarqui-

rung

Haag/ vom 16. dito.

Der Graff von Bentheim lässet abermal umb restitution seiner
Kinder anhalten/ man sagt von etlichen Deputirten so nach demselben
gehen sollen/ weitern Verlauff muß man erwarten. Der Frantzösische
Ambassadeur Mons. de Estrades hat gestern sein Abschieds Audientz/
darzu er mit 30. Gutschen begleitet worden/ genommen/ wird ehest sei-
nem Gubernament von Dunkirchen zugehen/ hingegen Mons. Pompone
täglich/ als ord. Ambassadeur allhier erwartet. Die Lünenburgische
Fußvölcker/ so nacher Candia zu gehen verordnet/ aber nicht gewolt/ seyn
meinst nacher Harburg auf die Elbe gekehret; So haben sich auch theils
derselben Reuter in Brandenburgische Dienste eingelassen/ die übrige
seyn höher an/ sich in Pfältzische Dienste zubegeben/ marchirt. Der
Herr von Beuningen hat Relation seiner Verrichtung/ deßwegen man
wol content ist/ gethan. Der Printz von Uranien ist vergangenen
Freytags/ morgens in der Versamlung Ihrer Hochmögen von den De-
putirten
von Seeland/ complimentirt worden/ selbigen Nachmittags
aber haben sie den Herrn Pensionario de With complimentiret.

Antwerben vom 18. dito.

Von Wenden wird berichtet/ daß allda 3000. Italienische Sol-
daten zu Fuß angelanget/ was nun dieses bey wehrendem Friede bedeut/
ist unbekant. Die Herren Staaden von den Vereinigten Niederlan-
dischen Provintzien versehen alle ihre Gräntz-Vestungen mit doppel-
ten Guarnisonen/ welches von hiesiger Seiten auch geschicht/ woraus
man muthmasset/ daß zwischen den beeden Cronen Spanien und
Franckreich gegen vorstehenden Frühling ein neuer Krieg entstehen
werde.

Aus Engelland vom 13. Octob.

Den 23. passato hat sich der Ritter Harway in eine Fregatte be-
geben/ segelt als Ambas. der Cron Engelland nacher Constantinopel.
Der Herr William Godolphin gehet nacher Madritt/ an statt deß
Graven von Sandwig. Gestern hat Mons Colbert bey I. M. eine lan-
ge Conferentz gehabt. So sagt man/ daß eine engere Alliantz zwi-
schen Schweden/ Engelland und Holland gemacht seye. I. M. hat
auf anhalten deß Mons. Colbert nacher Madritt spedirt, um die Regen-
tin zu ermahnen/ daß man Franck. alle Satisfaction thue/ wiedrigen
falls sie dieser Cron Assistentz leisten müste.

Hamburg vom 7. Octob.

Wißmar von 5. Octob. Gestern Abend gar spat kam des Herrn
Reichs-Feldh. hochgräffl. Exc. fast sonder gefolg/ auf der Calesch/ anhe-
ro/ und ward der hierumb stehende Reutter und Dragoner emtarqui-

rung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0002" n="[2]"/>
        </p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Haag/ vom 16. dito.</head><lb/>
        <p>Der Graff von Bentheim lässet abermal umb <hi rendition="#aq">restitution</hi> seiner<lb/>
Kinder anhalten/ man sagt von etlichen Deputirten so nach demselben<lb/>
gehen sollen/ weitern Verlauff muß man erwarten. Der Frantzösische<lb/>
Ambassadeur <hi rendition="#aq">Mons. de Estrades</hi> hat gestern sein Abschieds Audientz/<lb/>
darzu er mit 30. Gutschen begleitet worden/ genommen/ wird ehest sei-<lb/>
nem Gubernament von Dunkirchen zugehen/ hingegen <hi rendition="#aq">Mons. Pompone</hi><lb/>
täglich/ als <hi rendition="#aq">ord. Ambassadeur</hi> allhier erwartet. Die Lünenburgische<lb/>
Fußvölcker/ so nacher Candia zu gehen verordnet/ aber nicht gewolt/ seyn<lb/>
meinst nacher Harburg auf die Elbe gekehret; So haben sich auch theils<lb/>
derselben Reuter in Brandenburgische Dienste eingelassen/ die übrige<lb/>
seyn höher an/ sich in Pfältzische Dienste zubegeben/ marchirt. Der<lb/>
Herr von Beuningen hat Relation seiner Verrichtung/ deßwegen man<lb/>
wol <hi rendition="#aq">content</hi> ist/ gethan. Der Printz von Uranien ist vergangenen<lb/>
Freytags/ morgens in der Versamlung Ihrer Hochmögen von den <hi rendition="#aq">De-<lb/>
putirten</hi> von Seeland/ <hi rendition="#aq">complimentirt</hi> worden/ selbigen Nachmittags<lb/>
aber haben sie den Herrn <hi rendition="#aq">Pensionario de With compliment</hi>iret.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Antwerben vom 18. dito.</head><lb/>
        <p>Von Wenden wird berichtet/ daß allda 3000. Italienische Sol-<lb/>
daten zu Fuß angelanget/ was nun dieses bey wehrendem Friede bedeut/<lb/>
ist unbekant. Die Herren Staaden von den Vereinigten Niederlan-<lb/>
dischen Provintzien versehen alle ihre Gräntz-Vestungen mit doppel-<lb/>
ten Guarnisonen/ welches von hiesiger Seiten auch geschicht/ woraus<lb/>
man muthmasset/ daß zwischen den beeden Cronen Spanien und<lb/>
Franckreich gegen vorstehenden Frühling ein neuer Krieg entstehen<lb/>
werde.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Aus Engelland vom 13. Octob.</head><lb/>
        <p>Den 23. <hi rendition="#aq">passato</hi> hat sich der Ritter Harway in eine Fregatte be-<lb/>
geben/ segelt als <hi rendition="#aq">Ambas.</hi> der Cron Engelland nacher Constantinopel.<lb/>
Der Herr William Godolphin gehet nacher Madritt/ an statt deß<lb/>
Graven von Sandwig. Gestern hat <hi rendition="#aq">Mons Colbert</hi> bey I. M. eine lan-<lb/>
ge <hi rendition="#aq">Conferen</hi>tz gehabt. So sagt man/ daß eine engere <hi rendition="#aq">Allian</hi>tz zwi-<lb/>
schen Schweden/ Engelland und Holland gemacht seye. I. M. hat<lb/>
auf anhalten deß <hi rendition="#aq">Mons. Colbert</hi> nacher Madritt <hi rendition="#aq">spedirt,</hi> um die Regen-<lb/>
tin zu ermahnen/ daß man Franck. alle <hi rendition="#aq">Satisfaction</hi> thue/ wiedrigen<lb/>
falls sie dieser Cron <hi rendition="#aq">Assisten</hi>tz leisten müste.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Hamburg vom 7. Octob.</head><lb/>
        <p>Wißmar von 5. Octob. Gestern Abend gar spat kam des Herrn<lb/>
Reichs-Feldh. hochgräffl. <hi rendition="#aq">Exc</hi>. fast sonder gefolg/ auf der Calesch/ anhe-<lb/>
ro/ und ward der hierumb stehende Reutter und Dragoner <hi rendition="#aq">emtarqui-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">rung</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] Haag/ vom 16. dito. Der Graff von Bentheim lässet abermal umb restitution seiner Kinder anhalten/ man sagt von etlichen Deputirten so nach demselben gehen sollen/ weitern Verlauff muß man erwarten. Der Frantzösische Ambassadeur Mons. de Estrades hat gestern sein Abschieds Audientz/ darzu er mit 30. Gutschen begleitet worden/ genommen/ wird ehest sei- nem Gubernament von Dunkirchen zugehen/ hingegen Mons. Pompone täglich/ als ord. Ambassadeur allhier erwartet. Die Lünenburgische Fußvölcker/ so nacher Candia zu gehen verordnet/ aber nicht gewolt/ seyn meinst nacher Harburg auf die Elbe gekehret; So haben sich auch theils derselben Reuter in Brandenburgische Dienste eingelassen/ die übrige seyn höher an/ sich in Pfältzische Dienste zubegeben/ marchirt. Der Herr von Beuningen hat Relation seiner Verrichtung/ deßwegen man wol content ist/ gethan. Der Printz von Uranien ist vergangenen Freytags/ morgens in der Versamlung Ihrer Hochmögen von den De- putirten von Seeland/ complimentirt worden/ selbigen Nachmittags aber haben sie den Herrn Pensionario de With complimentiret. Antwerben vom 18. dito. Von Wenden wird berichtet/ daß allda 3000. Italienische Sol- daten zu Fuß angelanget/ was nun dieses bey wehrendem Friede bedeut/ ist unbekant. Die Herren Staaden von den Vereinigten Niederlan- dischen Provintzien versehen alle ihre Gräntz-Vestungen mit doppel- ten Guarnisonen/ welches von hiesiger Seiten auch geschicht/ woraus man muthmasset/ daß zwischen den beeden Cronen Spanien und Franckreich gegen vorstehenden Frühling ein neuer Krieg entstehen werde. Aus Engelland vom 13. Octob. Den 23. passato hat sich der Ritter Harway in eine Fregatte be- geben/ segelt als Ambas. der Cron Engelland nacher Constantinopel. Der Herr William Godolphin gehet nacher Madritt/ an statt deß Graven von Sandwig. Gestern hat Mons Colbert bey I. M. eine lan- ge Conferentz gehabt. So sagt man/ daß eine engere Alliantz zwi- schen Schweden/ Engelland und Holland gemacht seye. I. M. hat auf anhalten deß Mons. Colbert nacher Madritt spedirt, um die Regen- tin zu ermahnen/ daß man Franck. alle Satisfaction thue/ wiedrigen falls sie dieser Cron Assistentz leisten müste. Hamburg vom 7. Octob. Wißmar von 5. Octob. Gestern Abend gar spat kam des Herrn Reichs-Feldh. hochgräffl. Exc. fast sonder gefolg/ auf der Calesch/ anhe- ro/ und ward der hierumb stehende Reutter und Dragoner emtarqui- rung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0042_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0042_1668/2
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 42, [s. l.], [1668], S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0042_1668/2>, abgerufen am 22.11.2024.