Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 41, [s. l.], [1668].

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

so viel man aber von andern Orten/ wo sie durch marchirt/ vernehmen
kan/ sollen es die Völcker/ welche der Hertzog von Lüneburg den Venetia-
nern zu Hülff schicken/ seyn/ so ist man auch der Orten mehr dergleichen
Volcks/ zu dienst Chur Pfaltz gewärtig.

Oderstrom den 6. Octob.

In Pohln thut anjetzo ein jeder/ weil das interregnum noch nicht
publicirt, auch keine Judicia exercirt werden/ was Ihme wolgefället.
Und hat der Ertzbischoff den König/ welcher nunmehr eine privat Person
zu Warschau in seinen neuen Lusthaus nova Venetia genannt/ tractirt,
den Päbstl. Nuncium aber über ihne gesetzet. So werden sich alle fremb-
de Ministri/ biß zu der Election/ von dar wegbegeben/ doch der Moscowit.
Gesande/ welcher seine Abfertigung allein vom König haben will/ n[a]ch
10. Meil von Warschau allda biß nach Erwehlung eines neuen Königs/
zuverbleiben/ gebracht werden. Sonsten ist auch der Tartar. Gesande
Dedes Aga mit gutem Contentement und 300000. fl. an Geld und
Wahren/ damit man sich vor solcher Nation nicht zu förchten/ abgeferti-
get worden.

Sultzbach/ vom 20. dito.

Nach dem vor wenig Tagen die Hertzogin von Sachsen Lauenburg
Hoch Fürstl. Durchl. mit Dero Fürstl. Eltern und Geschwistrigen auch
sonsten hohen Fürstl. Angehörigen/ deren 9. In der Zahl/ beysammen gewe-
sen/ in der Fürstl. Saganischen Residentz zu Neustadt an der Waldnab/ bey
Ihr Fürstl. Durchl. der Hertzogin daselbst sich freundlich begegnet und
einander valediciret/ Unsers Gnädigsten Fürsten und Herrn Fürstl.
Durchl. sich den 18. dieses per posta auch nach Schlackewerth begeben/
und ebener massen bey Dero Herrn Eydam und Frauen Tochter Fürstl.
Fürstl. Durchl. Durchl. freundlichen Abschied zu nehmen/ weilen diese ge-
sonnen/ ehester Tagen nach Dero damdiges Fürstenthum Lauenburg sich
zu begeben/ sintemalen nunmehr die Exequien Dero Hochseeligsten Frau
Mutter verwichenen 16. dieses zu Schlackewert celebriret und beygeleget
worden.


so viel man aber von andern Orten/ wo sie durch marchirt/ vernehmen
kan/ sollen es die Völcker/ welche der Hertzog von Lüneburg den Venetia-
nern zu Hülff schicken/ seyn/ so ist man auch der Orten mehr dergleichen
Volcks/ zu dienst Chur Pfaltz gewärtig.

Oderstrom den 6. Octob.

In Pohln thut anjetzo ein jeder/ weil das interregnum noch nicht
publicirt, auch keine Judicia exercirt werden/ was Ihme wolgefället.
Und hat der Ertzbischoff den König/ welcher nunmehr eine privat Person
zu Warschau in seinen neuen Lusthaus nova Venetia genannt/ tractirt,
den Päbstl. Nuncium aber über ihne gesetzet. So werden sich alle fremb-
de Ministri/ biß zu der Election/ von dar wegbegeben/ doch der Moscowit.
Gesande/ welcher seine Abfertigung allein vom König haben will/ n[a]ch
10. Meil von Warschau allda biß nach Erwehlung eines neuen Königs/
zuverbleiben/ gebracht werden. Sonsten ist auch der Tartar. Gesande
Dedes Aga mit gutem Contentement und 300000. fl. an Geld und
Wahren/ damit man sich vor solcher Nation nicht zu förchten/ abgeferti-
get worden.

Sultzbach/ vom 20. dito.

Nach dem vor wenig Tagen die Hertzogin von Sachsen Lauenburg
Hoch Fürstl. Durchl. mit Dero Fürstl. Eltern und Geschwistrigen auch
sonsten hohen Fürstl. Angehörigen/ deren 9. In der Zahl/ beysammen gewe-
sen/ in der Fürstl. Saganischen Residentz zu Neustadt an der Waldnab/ bey
Ihr Fürstl. Durchl. der Hertzogin daselbst sich freundlich begegnet und
einander valediciret/ Unsers Gnädigsten Fürsten und Herrn Fürstl.
Durchl. sich den 18. dieses per posta auch nach Schlackewerth begeben/
und ebener massen bey Dero Herrn Eydam und Frauen Tochter Fürstl.
Fürstl. Durchl. Durchl. freundlichen Abschied zu nehmen/ weilen diese ge-
sonnen/ ehester Tagen nach Dero damdiges Fürstenthum Lauenburg sich
zu begeben/ sintemalen nunmehr die Exequien Dero Hochseeligsten Frau
Mutter verwichenen 16. dieses zu Schlackewert celebriret und beygeleget
worden.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
so viel man aber von andern Orten/ wo sie durch <hi rendition="#aq">marchirt</hi>/ vernehmen<lb/>
kan/ sollen es die Völcker/ welche der Hertzog von Lüneburg den Venetia-<lb/>
nern zu Hülff schicken/ seyn/ so ist man auch der Orten mehr dergleichen<lb/>
Volcks/ zu dienst Chur Pfaltz gewärtig.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Oderstrom den 6. Octob.</head><lb/>
        <p>In Pohln thut anjetzo ein jeder/ weil das <hi rendition="#aq">interregnum</hi> noch nicht<lb/><hi rendition="#aq">publicirt,</hi> auch keine <hi rendition="#aq">Judicia exercirt</hi> werden/ was Ihme wolgefället.<lb/>
Und hat der Ertzbischoff den König/ welcher nunmehr eine <hi rendition="#aq">privat</hi> Person<lb/>
zu Warschau in seinen neuen Lusthaus <hi rendition="#aq">nova Venetia</hi> genannt/ <hi rendition="#aq">tractirt,</hi><lb/>
den Päbstl. <hi rendition="#aq">Nuncium</hi> aber über ihne gesetzet. So werden sich alle fremb-<lb/>
de <hi rendition="#aq">Ministri</hi>/ biß zu der <hi rendition="#aq">Election</hi>/ von dar wegbegeben/ doch der Moscowit.<lb/>
Gesande/ welcher seine Abfertigung allein vom König haben will/ n<supplied cert="low">a</supplied>ch<lb/>
10. Meil von Warschau allda biß nach Erwehlung eines neuen Königs/<lb/>
zuverbleiben/ gebracht werden. Sonsten ist auch der Tartar. Gesande<lb/><hi rendition="#aq">Dedes Aga</hi> mit gutem <hi rendition="#aq">Contentement</hi> und 300000. fl. an Geld und<lb/>
Wahren/ damit man sich vor solcher <hi rendition="#aq">Nation</hi> nicht zu förchten/ abgeferti-<lb/>
get worden.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Sultzbach/ vom 20. dito.</head><lb/>
        <p>Nach dem vor wenig Tagen die Hertzogin von Sachsen Lauenburg<lb/>
Hoch Fürstl. Durchl. mit Dero Fürstl. Eltern und Geschwistrigen auch<lb/>
sonsten hohen Fürstl. Angehörigen/ deren 9. In der Zahl/ beysammen gewe-<lb/>
sen/ in der Fürstl. Saganischen Residentz zu Neustadt an der Waldnab/ bey<lb/>
Ihr Fürstl. Durchl. der Hertzogin daselbst sich freundlich begegnet und<lb/><lb/>
einander <hi rendition="#aq">valedici</hi>ret/ Unsers Gnädigsten Fürsten und Herrn Fürstl.<lb/>
Durchl. sich den 18. dieses <hi rendition="#aq">per posta</hi> auch nach Schlackewerth begeben/<lb/>
und ebener massen bey Dero Herrn Eydam und Frauen Tochter Fürstl.<lb/>
Fürstl. Durchl. Durchl. freundlichen Abschied zu nehmen/ weilen diese ge-<lb/>
sonnen/ ehester Tagen nach Dero damdiges Fürstenthum Lauenburg sich<lb/>
zu begeben/ sintemalen nunmehr die <hi rendition="#aq">Exequien</hi> Dero Hochseeligsten Frau<lb/>
Mutter verwichenen 16. dieses zu Schlackewert <hi rendition="#aq">celebri</hi>ret und beygeleget<lb/>
worden.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] so viel man aber von andern Orten/ wo sie durch marchirt/ vernehmen kan/ sollen es die Völcker/ welche der Hertzog von Lüneburg den Venetia- nern zu Hülff schicken/ seyn/ so ist man auch der Orten mehr dergleichen Volcks/ zu dienst Chur Pfaltz gewärtig. Oderstrom den 6. Octob. In Pohln thut anjetzo ein jeder/ weil das interregnum noch nicht publicirt, auch keine Judicia exercirt werden/ was Ihme wolgefället. Und hat der Ertzbischoff den König/ welcher nunmehr eine privat Person zu Warschau in seinen neuen Lusthaus nova Venetia genannt/ tractirt, den Päbstl. Nuncium aber über ihne gesetzet. So werden sich alle fremb- de Ministri/ biß zu der Election/ von dar wegbegeben/ doch der Moscowit. Gesande/ welcher seine Abfertigung allein vom König haben will/ nach 10. Meil von Warschau allda biß nach Erwehlung eines neuen Königs/ zuverbleiben/ gebracht werden. Sonsten ist auch der Tartar. Gesande Dedes Aga mit gutem Contentement und 300000. fl. an Geld und Wahren/ damit man sich vor solcher Nation nicht zu förchten/ abgeferti- get worden. Sultzbach/ vom 20. dito. Nach dem vor wenig Tagen die Hertzogin von Sachsen Lauenburg Hoch Fürstl. Durchl. mit Dero Fürstl. Eltern und Geschwistrigen auch sonsten hohen Fürstl. Angehörigen/ deren 9. In der Zahl/ beysammen gewe- sen/ in der Fürstl. Saganischen Residentz zu Neustadt an der Waldnab/ bey Ihr Fürstl. Durchl. der Hertzogin daselbst sich freundlich begegnet und einander valediciret/ Unsers Gnädigsten Fürsten und Herrn Fürstl. Durchl. sich den 18. dieses per posta auch nach Schlackewerth begeben/ und ebener massen bey Dero Herrn Eydam und Frauen Tochter Fürstl. Fürstl. Durchl. Durchl. freundlichen Abschied zu nehmen/ weilen diese ge- sonnen/ ehester Tagen nach Dero damdiges Fürstenthum Lauenburg sich zu begeben/ sintemalen nunmehr die Exequien Dero Hochseeligsten Frau Mutter verwichenen 16. dieses zu Schlackewert celebriret und beygeleget worden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:13:57Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0041_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0041_1668/4
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 41, [s. l.], [1668], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0041_1668/4>, abgerufen am 11.12.2024.