Ordinari Postzeitung. Nr. 30, [s. l.], [1668].selbsten einen vesten Fuß/ umb/ auf der Lothringer vornehmen ein Aufsicht Franckreich/ vom 10. dito. Der Herr von Beiningen Holländischer Ambassadeur hat vom Hamburg/ den 8. Julii. Allhier und zu Dantzig werden die eine Zeit hero ins stecken gera- felt
selbsten einen vesten Fuß/ umb/ auf der Lothringer vornehmen ein Aufsicht Franckreich/ vom 10. dito. Der Herr von Beiningen Holländischer Ambassadeur hat vom Hamburg/ den 8. Julii. Allhier und zu Dantzig werden die eine Zeit hero ins stecken gera- felt
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> selbsten einen vesten Fuß/ umb/ auf der Lothringer vornehmen ein Aufsicht<lb/> zu haben/ selbige befinden sich an den Fluß Saar/ an Pfaltz und Lothringen<lb/> gräntzende mit 12. Regimentern/ ohne die Tragoner/ drohen die Pfaltz zu<lb/><hi rendition="#aq">investirn</hi>. Der König in Franckr. hat zwar an Hertzog begehrt/ daß Sei-<lb/> ne Hoheit alles biß auf seine Leibquardi abdancken solle/ Er aber geantwor-<lb/> tet/ daß Er bey sothaner Beschaffenheit/ sonderlich da Ihme alle Vestun-<lb/> gen abgenommen/ solches nicht thun könte/ und Chur Pfaltz trauen dörffte/<lb/> der König aber hat ihn biß zum dritten mal gewarnet/ und zu <hi rendition="#aq">guarantirn</hi><lb/> versprochen/ das Pfaltz nichts wider ihn <hi rendition="#aq">tentirn</hi> werde/ was weiters dar-<lb/> auf erfolgt/ wird die Zeit mitbringen/ entzwischen lassen sich die Maintzi-<lb/> schen Völcker streiffweiß an den Pfaltzischen Gräntzen auch vermercken/<lb/> zu was End/ wird man bald vernehmen.</p><lb/> <p>Franckreich/ vom 10. dito.</p><lb/> <p>Der Herr von Beiningen Holländischer Ambassadeur hat vom<lb/> König seinen Abschied begehrt/ der ihme andeuten lassen/ daß er biß zu völ-<lb/> liger <hi rendition="#aq">execution</hi> deß Friedens/ und austauschung der Plätze verbleiben sol-<lb/> le. Der König hat 3. <hi rendition="#aq">Mareschaux de France</hi> erwehlet/ als den <hi rendition="#aq">Mar-<lb/> quis de Crequi, de Bellfonds</hi> und <hi rendition="#aq">D’Humiers</hi>. Die Flammender seynd<lb/> wachbar und armiren starck/ <hi rendition="#aq">Castell Rodrigo</hi> hat viel abgedanckte Fran-<lb/> tzösische Officir an sich gezogen/ waraus man schliest/ daß Spania nur<lb/> den Frieden gemacht/ umb die Frantzosen zu <hi rendition="#aq">disarmirn,</hi> alsdann den Krieg<lb/> wieder anzuheben/ weil sie an unterschiedenen Orten auch starck werben<lb/> lassen/ suchen auch durch <hi rendition="#aq">pensionen</hi> die Aidgnossen auf ihre Seite zu brin-<lb/> gen/ man versichert/ daß allbereit schon auf die 10000. Spanier in Flan-<lb/> dern ankommen. <hi rendition="#aq">Mons. du Passage</hi> berichtet durch einen Currir/ daß die<lb/> Spanier mit 5000. Pferd und 7000. zu Fuß in Roussillion eingefallen/<lb/> haben vier Dörffer ausgeblündert/ und versehen sich an den Frontirn. Ob<lb/> wol die Königin Regentin in Spania inständig anhaltet/ daß <hi rendition="#aq">Don Joan<lb/> die Austria</hi> seine Reiß in Flandern fortsetze/ welcher noch nicht <hi rendition="#aq">resolvirt</hi> ist/<lb/> solche zu thun/ befürchtende/ der König möchte sterben/ alsdann grosse <hi rendition="#aq">di-<lb/> vision</hi> abgeben wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg/ den 8. Julii.</head><lb/> <p>Allhier und zu Dantzig werden die eine Zeit hero ins stecken gera-<lb/> thene Span. Werbungen/ auf neuempfangene Ordre/ viel stärcker als<lb/> zuvor fortgesetzt. Und hat man von hier einige Deputirte auf den Han-<lb/> see-Tag nacher Lübeck abgeordnet/ weil aber die Dantziger sich davon<lb/> ausgeschlossen/ auch ob die Cölner dabey erscheinen werden/ sehr gezweif-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">felt</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
selbsten einen vesten Fuß/ umb/ auf der Lothringer vornehmen ein Aufsicht
zu haben/ selbige befinden sich an den Fluß Saar/ an Pfaltz und Lothringen
gräntzende mit 12. Regimentern/ ohne die Tragoner/ drohen die Pfaltz zu
investirn. Der König in Franckr. hat zwar an Hertzog begehrt/ daß Sei-
ne Hoheit alles biß auf seine Leibquardi abdancken solle/ Er aber geantwor-
tet/ daß Er bey sothaner Beschaffenheit/ sonderlich da Ihme alle Vestun-
gen abgenommen/ solches nicht thun könte/ und Chur Pfaltz trauen dörffte/
der König aber hat ihn biß zum dritten mal gewarnet/ und zu guarantirn
versprochen/ das Pfaltz nichts wider ihn tentirn werde/ was weiters dar-
auf erfolgt/ wird die Zeit mitbringen/ entzwischen lassen sich die Maintzi-
schen Völcker streiffweiß an den Pfaltzischen Gräntzen auch vermercken/
zu was End/ wird man bald vernehmen.
Franckreich/ vom 10. dito.
Der Herr von Beiningen Holländischer Ambassadeur hat vom
König seinen Abschied begehrt/ der ihme andeuten lassen/ daß er biß zu völ-
liger execution deß Friedens/ und austauschung der Plätze verbleiben sol-
le. Der König hat 3. Mareschaux de France erwehlet/ als den Mar-
quis de Crequi, de Bellfonds und D’Humiers. Die Flammender seynd
wachbar und armiren starck/ Castell Rodrigo hat viel abgedanckte Fran-
tzösische Officir an sich gezogen/ waraus man schliest/ daß Spania nur
den Frieden gemacht/ umb die Frantzosen zu disarmirn, alsdann den Krieg
wieder anzuheben/ weil sie an unterschiedenen Orten auch starck werben
lassen/ suchen auch durch pensionen die Aidgnossen auf ihre Seite zu brin-
gen/ man versichert/ daß allbereit schon auf die 10000. Spanier in Flan-
dern ankommen. Mons. du Passage berichtet durch einen Currir/ daß die
Spanier mit 5000. Pferd und 7000. zu Fuß in Roussillion eingefallen/
haben vier Dörffer ausgeblündert/ und versehen sich an den Frontirn. Ob
wol die Königin Regentin in Spania inständig anhaltet/ daß Don Joan
die Austria seine Reiß in Flandern fortsetze/ welcher noch nicht resolvirt ist/
solche zu thun/ befürchtende/ der König möchte sterben/ alsdann grosse di-
vision abgeben wurde.
Hamburg/ den 8. Julii.
Allhier und zu Dantzig werden die eine Zeit hero ins stecken gera-
thene Span. Werbungen/ auf neuempfangene Ordre/ viel stärcker als
zuvor fortgesetzt. Und hat man von hier einige Deputirte auf den Han-
see-Tag nacher Lübeck abgeordnet/ weil aber die Dantziger sich davon
ausgeschlossen/ auch ob die Cölner dabey erscheinen werden/ sehr gezweif-
felt
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