Ordinari Postzeitung. Nr. 28, [s. l.], [1673].nuirlich im Mund heraus streichen/ und anziehen/ für uns lauffen/ und nuirlich im Mund heraus streichen/ und anziehen/ für uns lauffen/ und <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> nuirlich im Mund heraus streichen/ und anziehen/ für uns lauffen/ und<lb/> die See raumen müssen/ da hingegen unsere jetztgedachte Feinde uns<lb/> nicht ein eintzig Schiff weder verbrennet noch zu Grund geschossen/ son-<lb/> dern das Schiff <hi rendition="#aq">Deventer</hi> durch Versaumung oder Unvorsichtigkeit<lb/> des Piloten im einbringen/ weilen man es <hi rendition="#aq">repariren</hi> zu lassen vorgehabt/<lb/> zu Grund gefahren worden; hingegen unsere Flote mit verschiedenen<lb/> Kriegs-Schiffen (darunter auch drey aus Frießland so seither 8. Tagen<lb/> von dar ausgelauffen/ und dato noch zwey fertig liegen/ umb Anfang<lb/> nechster Woch zu folgen/) auch mehrern Brandern und Jagten/ nun-<lb/> mehr gar mercklich verstärcket werden. Und verlanget man sehr was<lb/> darauf die Unserige/ sonderlich im Eingang der Thems in einem und<lb/> anderm vornehmen. Aus Frießland berichtet man/ daß auch der Or-<lb/> ten die Posten auf denen Frontiren nunmehr in solche Defension ge-<lb/> bracht/ daß man auch für einer grossen Macht sich nicht sonderlich zu<lb/> förchten hätte. Der Gen. Lieutenant Rabenhaupt habe im Gröningi-<lb/> schen die lang Acker-Schantz belägert/ wann er dieselbe eroberte/ könte<lb/> er allein zwischen 3. und 4000. Mann ins Feld bringen/ womit er anje-<lb/> tzo so viel andere Posten mit besetzen muste. Aus Amsterdam berichtet<lb/> ein gewisser Mann/ auch bey jüngster Post/ welcher massen die vorgan-<lb/> gene See-Victorien auch allbereits bey der Frantzös. <hi rendition="#aq">Milice</hi> im Stifft<lb/> Utrecht so grosse <hi rendition="#aq">Impressien</hi> gemacht/ daß auch mit gantzer Compagnien<lb/> der gegend Naerden und von Muyderberg überlieffen/ massen er den<lb/> 22. dieses selbsten gesehen/ daß 50. Mann zugleich von dar über kommen<lb/> wären. Was heutige noch nicht angelangte Holländische Brieffe brin-<lb/> gen werden/ darauf wird mit grossem Verlangen gewartet. Die hie-<lb/> sige Friedens-Tractaten nehmen/ noch nicht den rechten Anfang/ in de-<lb/> me Frantzös. und Englische/ auch Chur-Cöllnischer Seiten/ vorhero den<lb/> Ausgang mit der Belägerung Mastrichs gern wolte gesehen werden/<lb/> auch dahero selbige Gesandschafften noch immerzu verschiedene Auf-<lb/> schub und Hinderungen zu machen scheinen/ daß deßwegen die Schwe-<lb/> dische <hi rendition="#aq">Ambassade</hi> wegen habender <hi rendition="#aq">Mediation</hi> ungedultig zu werden be-<lb/> ginnen/ auch dasselbe so bald die Kayserl. <hi rendition="#aq">Ambassade</hi> anlanget/ nach-<lb/> drückentlich wird verspüren lassen; die Span. und Staatische Gesand-<lb/> schafften seynd schon verschiedene mal beysammen gewesen/ dergleichen<lb/> noch mehr vermuthet wird/ wann auch die Kayserl. <hi rendition="#aq">Ambassade</hi> dermal-<lb/> eines angelangt. Herr Bischoff von Straßburg wird dem Vorgeben<lb/> nach täglich hier wieder erwartet/ und solle länger in der Mastricher Be-<lb/> lägerung sich aufzuhalten/ nicht bedacht seyn/ weiln solche ferner zu dau-<lb/> ren scheine/ weder Anfangs nicht wäre geglaubt worden.<lb/> Lüttich/ den 27. Junii.<lb/> Vor Mastricht gehet es scharff daher/ verwichenen Donnerstag<lb/> hielte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
nuirlich im Mund heraus streichen/ und anziehen/ für uns lauffen/ und
die See raumen müssen/ da hingegen unsere jetztgedachte Feinde uns
nicht ein eintzig Schiff weder verbrennet noch zu Grund geschossen/ son-
dern das Schiff Deventer durch Versaumung oder Unvorsichtigkeit
des Piloten im einbringen/ weilen man es repariren zu lassen vorgehabt/
zu Grund gefahren worden; hingegen unsere Flote mit verschiedenen
Kriegs-Schiffen (darunter auch drey aus Frießland so seither 8. Tagen
von dar ausgelauffen/ und dato noch zwey fertig liegen/ umb Anfang
nechster Woch zu folgen/) auch mehrern Brandern und Jagten/ nun-
mehr gar mercklich verstärcket werden. Und verlanget man sehr was
darauf die Unserige/ sonderlich im Eingang der Thems in einem und
anderm vornehmen. Aus Frießland berichtet man/ daß auch der Or-
ten die Posten auf denen Frontiren nunmehr in solche Defension ge-
bracht/ daß man auch für einer grossen Macht sich nicht sonderlich zu
förchten hätte. Der Gen. Lieutenant Rabenhaupt habe im Gröningi-
schen die lang Acker-Schantz belägert/ wann er dieselbe eroberte/ könte
er allein zwischen 3. und 4000. Mann ins Feld bringen/ womit er anje-
tzo so viel andere Posten mit besetzen muste. Aus Amsterdam berichtet
ein gewisser Mann/ auch bey jüngster Post/ welcher massen die vorgan-
gene See-Victorien auch allbereits bey der Frantzös. Milice im Stifft
Utrecht so grosse Impressien gemacht/ daß auch mit gantzer Compagnien
der gegend Naerden und von Muyderberg überlieffen/ massen er den
22. dieses selbsten gesehen/ daß 50. Mann zugleich von dar über kommen
wären. Was heutige noch nicht angelangte Holländische Brieffe brin-
gen werden/ darauf wird mit grossem Verlangen gewartet. Die hie-
sige Friedens-Tractaten nehmen/ noch nicht den rechten Anfang/ in de-
me Frantzös. und Englische/ auch Chur-Cöllnischer Seiten/ vorhero den
Ausgang mit der Belägerung Mastrichs gern wolte gesehen werden/
auch dahero selbige Gesandschafften noch immerzu verschiedene Auf-
schub und Hinderungen zu machen scheinen/ daß deßwegen die Schwe-
dische Ambassade wegen habender Mediation ungedultig zu werden be-
ginnen/ auch dasselbe so bald die Kayserl. Ambassade anlanget/ nach-
drückentlich wird verspüren lassen; die Span. und Staatische Gesand-
schafften seynd schon verschiedene mal beysammen gewesen/ dergleichen
noch mehr vermuthet wird/ wann auch die Kayserl. Ambassade dermal-
eines angelangt. Herr Bischoff von Straßburg wird dem Vorgeben
nach täglich hier wieder erwartet/ und solle länger in der Mastricher Be-
lägerung sich aufzuhalten/ nicht bedacht seyn/ weiln solche ferner zu dau-
ren scheine/ weder Anfangs nicht wäre geglaubt worden.
Lüttich/ den 27. Junii.
Vor Mastricht gehet es scharff daher/ verwichenen Donnerstag
hielte
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Zitationshilfe: | Ordinari Postzeitung. Nr. 28, [s. l.], [1673], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0028_1673/3>, abgerufen am 16.02.2025. |